9,99 €
Freunde fürs Leben Hey, ich bin Fia! Mit meiner Familie und meinem Huhn Gluck bin ich vom Dorf in die Stadt gezogen. Und wisst ihr was? Unsere Straße ist nur zum Spielen da - wie toll ist das denn?! Hier hab ich auch meine neuen Freunde kennengelernt: Feuerwehrmädchen Mona, Detektiv Pippo, Superheldin Hanna und ihren Erfinder-Bruder Ben. Zusammen sind wir die Herzensbande und erleben unglaubliche Abenteuer: Wir nehmen es mit Waldpiraten auf, malen einen Regenbogen neu an, bringen Vogelküken das Fliegen bei und erkunden die geheimnisvolle Dracheninsel am Badesee. Unsere Mission? Gutes tun. Denn, zum Donnergrimm, Gutes tun macht ein richtig glückliches Gefühl im Bauch. Fia & die Herzensbande 1. Mission Spielstraße: Eine Freundschaftsgeschichte mit viel Humor und Fantasie - Beste Freunde: Fantasievolle Abenteuergeschichte über eine außergewöhnliche Kinderbande für junge Leser*innen ab 5 Jahren. - Liebenswerte Charaktere: Fia und ihre Clique wollen Gutes tun und anderen helfen. - Starke Botschaften: Das lustige Kinderbuch vermittelt wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft, Diversität und Inklusion. - Mit Herz und Humor: Christian Wunderlich erzählt eine charmante Geschichte über die Freundschaft für Kinder ab 5 Jahren, die fantasievolle Abenteuer lieben. Christian Wunderlich ist Schauspieler, Synchronsprecher, Songwriter und Schriftsteller. Er spielte Hauptrollen in erfolgreichen TV-Serien wie "Nesthocker" und "Verbotene Liebe". Seine große Liebe gilt der Literatur.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Hey, ich bin Fia!
Mit meiner Familie und meinem Huhn Gluck bin ich vom Dorf in die Stadt gezogen. Und wisst ihr was? Unsere Straße ist nur zum Spielen da – wie toll ist das denn?! Hier hab ich auch meine neuen Freunde kennengelernt:
Feuerwehrmädchen Mona, Detektiv Pippo, Superheldin Hanna und ihren Erfinder-Bruder Ben. Zusammen sind wir die Herzensbande. Unsere Mission? Gutes tun. Denn Gutes tun macht nicht nur ein glückliches Gefühl im Bauch. Man erlebt auch eine ganze Menge unglaublicher Abenteuer dabei. Und zum Donnergrimm, davon muss ich euch unbedingt erzählen.
Christian Wunderlich
Mission Spielstraße
Mit Bildern von
Anne Grobe
Für meine Familie, meine Herzensbande.
Ihr rettet mir jeden Tag das Leben.
Als mein Papa sagte, wir ziehen in die Stadt, fand ich das erst total doof. Ich wollte nicht weg von meinen Freundinnen. Und von den Kühen, die vor unserem Haus grasten. Und von dem Wald mit den vielen Verstecken und Baumgeistern. Aber als meine Mutter meinte, wir wohnten ab sofort in einer Spielstraße, kam mir das vor wie ein Traum: eine eigene Straße nur zum Spielen! Autos müssen da so langsam fahren, dass ich sie mit dem Fahrrad überholen kann. Zum Donnergrimm, wie toll ist das? Ich bin sieben und fahre schneller als ein Auto.
Vor dem Umzug lebten wir auf dem Bauernhof meiner Großeltern. Da gab es nix außer Felder und Wälder, das kleine Dorf mit seiner kleinen Kirche, der kleinen Schusterei, der kleinen Schule und dem kleinen Bürgermeister Eberhart. Der war so klein wie ’ne Teekanne. Ehrlich wahr. Man musste aufpassen, dass man nicht auf ihn drauftrat.
In unserem Dorf war alles sehr übersichtlich. Jeder kannte jeden, und wenn einer was Spannendes erzählte, wusste es am Ende des Tages der gesamte Ort. Meine Mutter fand das supernervig. Deswegen sind wir aber nicht umgezogen, sondern weil mein Papa als Tierarzt in der Stadt mehr Geld verdient. Meine Mama auch. Die arbeitet als Sachen-Verschönerin. Wenn jemandem was kaputtgeht, hämmert und schleift und sägt sie daran rum, bis es wieder wie neu ist. Anscheinend zahlen Leute in der Stadt viel Geld dafür, und Erwachsene lieben Geld. Kapier ich nicht. Sobald ich Geld habe, tausche ich das gegen so tolle Sachen wie Lakritz oder Sticker ein. Ist doch viel wertvoller als so ein Lappen mit ’ner Zahl drauf.
Die meisten unserer Sachen haben wir dagelassen. Haben nur mitgenommen, was ins Auto gepasst hat. Meinen Bruder Max zum Beispiel. Den hätt ich allerdings gerne bei meinen Großeltern gelassen, weil der gleich zu Beginn in die Windel gemacht hat. Darum hat’s die ganze Fahrt über gestunken wie vom Feld neben unserem Haus. Der Bauer düngt nämlich mit Kuhmist, du kannst dir also vorstellen, was ich während der Autofahrt durchmachen musste. Aber wenn Max nicht gerade meine Bücher anknabbert und herumschreit, ist er total süß. Deshalb bin ich doch froh, dass er ins Auto gepasst hat. Genauso wie mein Kleiderschrank. Der musste unbedingt mit, weil mich Opa Hans darin ab und zu besuchte. Der Schrank ist nämlich in Wahrheit ein Aufzug aus dem Himmel. Und mein Opa, der ist vor einem Jahr in den Himmel gezogen und kommt mit dem Schrank-Aufzug zu mir runtergefahren, immer dann, wenn ich ein bisschen traurig bin.
Und natürlich durfte ich Gluck mitnehmen, aber das ging auch gar nicht anders. Sie folgt mir nämlich überallhin. Gluck ist ein Huhn. Wir haben sie von einem Bauern geschenkt bekommen. Die sah am Anfang aus wie ich morgens nach dem Aufstehen, also wie ein zerrupftes Huhn. Aber ich hab Gluck mit Papas Hilfe wieder aufgepäppelt. Ich glaube, seitdem hält sie mich für ihre Mama.
Wir zogen mitten in den Sommerferien um. Gleich am Tag unserer Ankunft haben Mama und ich einen Stall mit Auslauf in den großen Gemeinschaftsgarten hinterm Haus gebaut, und der wurde Glucks neues Zuhause. So wie die Wohnung in der Spielstraße 7 mein neues Zuhause wurde.
Ach so, ich heiße übrigens Fia. Also eigentlich Sofia, aber alle, die mich kennen, nennen mich Fia. Und da du mich jetzt auch kennst, darfst du mich auch Fia nennen.
♥
Anfangs erschien mir die Stadt unheimlich groß. Das war alles so verwirrend mit den vielen Autos und Straßen und Menschen und dem ganzen Lärm. Ich hab es vermisst, die Bäume flüstern zu hören. Und Sterne sieht man hier auch kaum.
Die Stadt heißt Köln. Einheimische nennen sie auch Kölle oder Köllefornien oder die schönste Stadt der Welt. Und da, wo wir jetzt wohnen, das heißt Lindenthal, unser neues Veedel. So nennen die Köllefornier ihre Viertel. In unserem Veedel gab es einen riesigen Stadtwald, meine neue Schule, die Selma-Lagerlöf-Grundschule, und natürlich die Spielstraße. Hier passierten ganz viele aufregende und verrückte und wunderliche Dinge. So Sachen, bei denen die Erwachsenen sagen, das hätten wir Kinder uns nur ausgedacht. Und die wir nie ohne die Gründung der Herzensbande erlebt hätten.
Und davon will ich dir jetzt erzählen.
An einem Nachmittag saß ich auf dem Bett und fühlte mich plötzlich ganz einsam, obwohl ich eigentlich gar nicht alleine war. Ich hatte ja meine Familie und Gluck. Trotzdem hatte ich ein richtig leeres Gefühl im Bauch vor lauter Alleinsein. Ich sehnte mich nach meinen Freundinnen vom Dorf. Da ertönte plötzlich ein PLING aus meinem Kleiderschrank. Die Tür ging auf, und drinnen saß mein Opa Hans. Ich habe dir ja schon erzählt, dass mein Kleiderschrank ein Aufzug ist, in dem mein Opa aus dem Himmel zu mir runterfährt.
»Warum guckt denn mein kleines Mädchen so trübe aus der Wäsche?«, hat Opa Hans mich gefragt.
»Mir fehlen meine Freundinnen«, hab ich gesagt und bin ihm in die Arme gelaufen. Er roch immer noch nach Vanillepudding, so wie damals, bevor er in den Himmel gezogen ist. Den hatte er nämlich jeden Tag gegessen. »Ich fühl mich so allein.«
Mein Opa streichelte mir über den Kopf. Es gab nix, was sich so geborgen anfühlte.
»Na, hier drinnen wird sich das bestimmt nicht ändern«, hat er gesagt. »Geh hinaus in die Welt, mein Herz! Da draußen findet ein so aufgewecktes Mädchen wie du sofort neue Freunde.«
Das fand ich sehr schlau, denn in meinem Zimmer hatte ich bisher tatsächlich keine Freunde gefunden. Nicht mal unterm Bett, und normalerweise finde ich dort immer alles, was ich verloren hab.
Und so befolgte ich den Rat von meinem Opa aus dem Schrank: ging raus und fand neue Freunde.
♥
Zuerst lernte ich Mona kennen. Die ist nur sieben Tage älter als ich, aber schon zehn Zentimeter größer. Monas Mama und ihr Papa sind nicht mehr verheiratet, weil sie irgendwann aufgehört haben, sich zu lieben. Aber sie sind immer noch Monas Eltern, denn sie haben nie aufgehört, Mona zu lieben. »Wir werden dich immer lieben«, haben die beiden ihr versprochen, und das ist doch echt beruhigend.
Jetzt wohnt Mona allein mit ihrer Mutter. Die ist Feuerwehrfrau. Ich dachte bisher, das ist ausschließlich Männern erlaubt, weil in Kinderbüchern immer FeuerwehrMÄNNER auftauchen. Aber Mona meint, ihre Mutter sei die besteste Feuerwehrfrau auf der ganzen Welt. Die löscht sogar Kerzen mit Wasser aus der Sprühflasche. Und wenn irgendwo ein Haus brennt, dann ist sie als Erste da und löscht auch das. Allerdings mit einem Feuerwehrauto, nicht mit einer Sprühflasche. Das würde ganz schön lange dauern. Und als Mona mir davon erzählte, da war ich mir sicher, dass es nichts Aufregenderes geben konnte, als eine Feuerwehrfrau als Mama zu haben. Außer einen Tierarzt als Papa zu haben.
Als ich Mona kennenlernte, spielten Gluck und ich Eierlaufen vor unserem Haus. Doch bevor ich sie sah, hab ich sie gehört. Mona hat nämlich ganz laut das Tatütataa von einem Feuerwehrauto nachgemacht. Das klang richtig echt. Ich dachte, das Auto kommt gleich um die Ecke gerast. Aber dann war es Mona, und das fand ich ziemlich toll.