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Alle wollen Franz - oder nicht? Endlich: Ein Franz für Klassenfahrtkinder! Die 2a und die 2b fahren gemeinsam auf Klassenfahrt. Doch der Franz freut sich überhaupt nicht. Zwei ganze Tage muss er so nämlich mit dem Eberhard und der Gabi gleichzeitig verbringen. Und die beiden können sich gar nicht leiden. Das kann ja heiter werden! Aber als die Gabi sich beim Wandern blutige Blasen läuft und der Eberhard ihr Retter wird, sieht alles anders aus. Plötzlich ist der Franz ganz schön eifersüchtig ...
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Veröffentlichungsjahr: 2012
Der Franz und seine beiden besten Freunde gehen auf Klassenfahrt. Doch der Franz freut sich überhaupt nicht, denn der Eberhard und die Gabi können sich gar nicht leiden. Aber als die Gabi sich blutige Blasen läuft, wird der Eberhard ihr Retter. Da ist der Franz plötzlich ganz schön eifersüchtig …
Der Franz Fröstl wird bald neun Jahre alt. Er wohnt mit seiner Mama, seinem Papa und seinem großen Bruder in der Hasengasse. Der beste Freund vom Franz ist der Eberhard Most. Der sitzt in der Schule in der 2b neben ihm. Die beste Freundin vom Franz ist die Gabi Gruber. Sie wohnt in der Nachbarwohnung. Sie ist so alt wie der Franz, aber in seine Klasse geht sie nicht. Sie ist in der 2a.
Nach der Schule geht der Franz zur Gabi und bleibt bei ihr, bis seine Eltern von der Arbeit kommen. Die Gabi sagt oft: »Meine Mama ist die Tagesmutter vom Franz!«
Das hört Franz nicht so gern.
Er mag die Gabi-Mama sehr, aber »Tagesmutter« findet er falsch. Weil er sich denkt: Wäre die Gabi-Mama meine Tagesmutter, wäre meine Mama ja bloß meine Nachtmutter. Sie ist aber auch meine Morgenmutter, meine Abendmutter, meine Wochenendmutter und meine Feiertagsmutter. Und überhaupt hat der Mensch nur eine Mutter! Doch das denkt sich der Franz bloß. Er sagt es nicht, weil die Gabi es schlecht verträgt, wenn man ihr widerspricht. Dann fängt sie Streit an. Dem Franz macht Streiten keinen Spaß. Er ist auch nicht gut im Streiten. Da ist ihm die Gabi überlegen. Ohne zu verschnaufen, kann sie ewig lang keifen, und der Franz hat keine Chance, zu Wort zu kommen. Aber daran, dass alles nach ihrem Kopf gehen soll, hat sich der Franz gewöhnt. Er nimmt es der Gabi nur noch selten übel.
Der Franz ist froh, dass die Gabi nicht in seine Klasse geht. Sie findet nämlich, dass der Franz außer ihr keine Freunde braucht. Sie würde seine Freundschaft mit dem Eberhard sicher stören. Sie nennt den Eberhard immer: »Graus-Brocken ohne Grips!«
Dabei ist der Eberhard überhaupt nicht dumm und grausig auch nicht. Bloß Übergewicht hat er. Und er ist sehr gutmütig. Mit ihm hat der Franz nie Streit. Nie würde er, wie es die Gabi oft tut, dem Franz drohen: »Ich suche mir einen anderen Freund, wenn du so blöd bist!«
Übrigens: Der Eberhard mag die Gabi auch nicht. Das sagt er dem Franz zwar nicht, denn er will ihn nicht kränken. Aber der Franz weiß es trotzdem.
Seit März weiß der Franz, dass er am Montag der dritten Mai-Woche mit seiner Klasse für zwei Tage aufs Land fahren wird. In ein Schülerheim. Sein Lehrer, der Herr Swoboda, redet dauernd davon. »Lernen in der freien Natur«, sagt er.
»Ordentlich wandern!«, sagt er.
Der Herr Swoboda redet oft so komisch kurz. Irgendwie »zickzack« redet er! Darum hat ihm der Franz den Spitznamen »Zickzack« gegeben.
Der Eberhard freut sich schon mächtig auf die Klassenfahrt. Der Franz ist sich nicht sicher, ob er sich freuen soll. Er hat da seine Bedenken. Weil die 2a auch mitfährt. Zwei Tage rund um die Uhr mit der Gabi und dem Eberhard zusammen sein, das könnte Probleme machen, denkt er.
»Wie soll ich denn die zwei unter einen Hut bringen?«, hat er seine Mama gefragt. »Sie mögen sich doch nicht!«
Die Mama hat geantwortet: »Keine Angst, Franz! Das schaffst du schon!«
Der Franz hat genickt. Aber überzeugt, dass seine Mama recht hat, war er nicht.
Leider irrte sich der Franz nicht!
Schon eine Woche vor der Klassenfahrt ging es los. Da fragte der Eberhard in der Schule den Franz: »Im Bus sitzen wir zwei doch nebeneinander?«
Der Franz antwortete: »Na, sowieso.«
Am selben Nachmittag sagte dann die Gabi zum Franz: »Sowieso klar, Franz, dass wir im Bus nebeneinandersitzen!«
»Ich habe gedacht, du willst neben der Sandra sitzen«, sagte der Franz. Die Sandra ist die Vormittagsfreundin der Gabi. Sie ist auch in der 2a.
»Die Sandra hat Masern und fährt nicht mit«, sagte die Gabi.
Der Franz traute sich nicht, der Gabi zu sagen, dass er schon versprochen hatte, im Bus neben dem Eberhard zu sitzen.
Jeden Abend vor dem Einschlafen überlegte er: Setze ich mich zur Gabi, ist der Eberhard traurig. Setze ich mich zum Eberhard, ist die Gabi sauer.
Der Franz verschob die Entscheidung immer auf den nächsten Tag. Erst am Sonntag vor der dritten Mai-Woche entschied er sich. Traurig sein ist schlimmer als sauer sein, sagte er sich. Also setze ich mich zum Eberhard. Aber das sage ich der Gabi erst auf dem Weg zum Bus, damit sie nicht schon heute sauer ist!