Frau Direktor ist tot - Ingrid Rencher - E-Book

Frau Direktor ist tot E-Book

Ingrid Rencher

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Beschreibung

Deutschprofessorin Isolde Peterka stolpert eines Morgens im Konferenzzimmer ihrer Schule beinahe über ihre Direktorin. Was hat die da auf dem Boden zu suchen? Dass die Direx tot ist, spürt Isolde gleich; aber wieso, wo sie doch so elegant wie immer aussieht? Und wie kommt die Tote ausgerechnet hierher? Diese Frage stellen sich auch die Ermittler, an der Spitze Josef Prager, genannt „der Alte". Er versucht das Opfer zu begreifen und fahndet nach den psychologischen Triebfedern von Täter oder Täterin. Isolde Peterka, wie besessen von dem Fall, in den sie hineingestolpert ist, versucht dagegen, die Vorgänge zu interpretieren wie einen Text, ein Kunstwerk. Prager und Peterka werden Freunde und zu einer Art Team. Sie tasten sich, stolpern, schlingern durch den Fall, bis sie wissen, wie es gewesen sein muss. Ein ganz altmodischer Krimi, in dem alles frei erfunden ist.

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Seitenzahl: 460

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Inhalt

Titelseite

Impressum

Widmung

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

FRAU DIREKTOR IST TOT

Ingrid Rencher

Handlung und handelnde Personen beruhen auf einer Erfindung der Autorin. Jede Übereinstimmung mit der Wirklichkeit wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Impressum:

eISBN: 978-3-902672-74-2

E-Book-Ausgabe: 2012

2008 echomedia buchverlag

A-1070 Wien, Schottenfeldgasse 24

Alle Rechte vorbehalten

Produktion: Ilse Helmreich, Helmut Schneider

Produktionsassistenz: Brigitte Lang

Gestaltung: Rosi Blecha

Layout: Elisabeth Waidhofer

Lektorat: Regina Moshammer

Herstellungsort: Wien

Besuchen Sie uns im Internet:

www.echomedia-buch.at

Für Resi

Meinen Freundinnen Anita, Barbara, Johanna und Vera, die mir geholfen und mir immer wieder Mut gemacht haben, danke ich sehr.

Das Opfer:

Renate Felb-Ederring, die Direx, Direktorin eines

Gymnasiums

Zeugen und Verdächtige:

Dr. Isolde Peterka, AHS-Lehrerin, Deutsch und Philosophie

Die Aberle, AHS-Lehrerin, Physik und Chemie

Kevin Schmidl, AHS-Lehrer, Turnen und Latein

Petra Nowak, AHS-Lehrerin, Turnen und Biologie

DDr. Qualt, genannt die Qualle, AHS-Lehrer, Englisch und Geschichte

Eva Zimmrich, genannt der Besen, Sekretärin der Schule

Karl Wehdorner, genannt der Maler, AHS-Lehrer, bildnerische Erziehung

Helene Schadek, AHS-Lehrerin, Französisch und Italienisch

Egon Felb-Ederring, Sohn des Opfers, Student

Hanna Proni, Tochter des Opfers, arbeitslose Volksschullehrerin

Mona Hartlieb, Hausbesitzerin, Freundin des Opfers

Dr. Hartlieb, Rechtsanwalt des Opfers

Ellen Haunausek, Boutiquebesitzerin, Freundin des Opfers

Felix Nagy, Schüler, zwölf

Daniel, sein Freund, zwölf

Somi, Asylwerber

Afa, Asylwerber

Luisa Qualt, Putzfrau des Opfers

Die Ermittler:

Josef Prager, genannt der Alte

Bernhart Berchtolt, genannt BB, auch Berni

Susanne Böse, genannt Su

Achmed

Herbi, auch Herb genannt

Donnerstag

Nach zwei oder drei Schritten registrierte sie die ungewöhnliche Stille und wusste, es war wieder passiert. Es passierte nicht allzu oft. Nur alle paar Jahre. Dass sie sich um eine volle Stunde irrte. Ein einziges Mal war sie um eine Stunde zu spät zu einer Verabredung erschienen. Eine Stunde zu früh vor verschlossenen Türen gestanden oder frierend auf einem Bahnsteig auf und ab gelaufen war sie öfter. In die Schule war sie noch nie eine Stunde zu früh gekommen. Oder eine Stunde zu spät? Es war ja auch nach Unterrichtsbeginn still im Gebäude. Sie schluckte die Panik hinunter und lauschte angestrengt. Den Blick zur großen Uhr im Stiegenhaus heben wollte sie lieber nicht. Nein, es ist eine andere Stille, dachte sie und ließ erleichtert die schwere Tasche von der Schulter gleiten, dann blickte sie endlich auf. Dreizehn Minuten vor acht. Sie war rundum erleichtert und endgültig verwirrt. Einen winzigen Moment später wusste sie, dass etwas noch viel Dümmeres passiert war. Heute war Schulsporttag. Sie hatte es vergessen. Ihr erster Impuls war, umzudrehen und sich ein Frühstück in dem netten Kaffeehaus am Eck zu gönnen. Eine Melange, eine Buttersemmel, vielleicht sogar ein weiches Ei. Das würde den Ärger über die verlorene Stunde zumindest dämpfen.

Andererseits – ihre Tasche war schwer: korrigierte Hefte, Bücher, die sie sich zum Kopieren mitgenommen hatte, die Thermosflasche mit dem Halstee, den sie trank, seit ihr einmal die Stimme weggeblieben und gleich ein paar Tage nicht zurückgekommen war. Und überhaupt war sie ja eine, die immer viel zu viele Dinge mit sich herumschleppte, wie sie sich leise tadelnd und nicht zum ersten Mal wissen ließ. War es nicht klüger, die Tasche hinaufzutragen und dann unbeschwert ihr Frühstück zu genießen? Oder, noch gescheiter, die Zeit gleich zum Kopieren zu nützen? Ohne dass sich jemand ellbogenstark vordrängte oder sie mit Hysterie im Blick anflehte, den Platz zu räumen. Musste ja geradezu ein Vergnügen sein, in Ruhe und mit einigermaßen ausreichendem Platz eine Seite nach der anderen – Wie auch immer, die Tasche sollte jetzt einmal ins Konferenzzimmer. Oder würden sie oben irgendwelche Störungen erwarten? Kaum. Keiner würde da sein. Keiner war so blöd, eine Stunde früher als nötig in die Schule zu kommen. Oder? Die Direx erledigte oft alles mögliche Private vom Direktionsbüro aus, aber die kopierte nicht selbst und ließ einen in solchen Fällen überhaupt in Ruhe, weil sie selbst in Ruhe gelassen werden wollte. „Der Besen“ war alles, nur kein Frühmensch. „Die Qualle“? Möglich. Dann würde sie sofort ins Café – das wäre eine Entscheidungshilfe, wenigstens. Ihre Entscheidungsschwäche war legendär, ihr Spitzname „Professor Oder“. Oder einfach: „die Oder“. Verpasst hatten ihn ihr die ersten Jahrgänge, die sie unterrichtet hatte. Damals, als noch unerfahrene Lehrkraft, war es ja verständlich, dass sie ihre Pläne häufig über den Haufen warf: Heute beschäftigen wir uns mit – oder nein, besser wir setzen da fort, wo wir letztes Mal – oder hatte jemand für heute ein Referat –? Und so weiter und so fort. Inzwischen war sie längst eine äußerst routinierte, meist gut vorbereitete und auch recht beliebte Lehrerin, das wusste sie und das wussten auch die Kollegen und die hohe Direktion, aber der Ruf, unentschlossen und unorganisiert zu sein, war ihr geblieben. Letzteres stimmte überhaupt nicht, was die Arbeit anging. Aber jeder Ruf verpflichtet. Also hatte sie sich, wie sie meinte, charmante kleine Schrullen zugelegt, die ihn rechtfertigten und sie bei der Arbeit nicht behinderten. Offenherzig erzählte sie im Konfer von verlegten Schlüsseln, vergessenen Büchern, verlorenen Geldbörseln und würde wohl auch das vergessene Sportfest erwähnen. Im Unterricht gestattete sie sich ebenfalls kleine, dem Alter der Schüler jeweils angemessene Unsicherheiten und Vagheiten. Den Kindern gegenüber schien es ihr einfach höflicher, ihren Spitznamen unaufwändig zu rechtfertigen, als ständig seine Unangemessenheit zu demonstrieren. Und im Konfer hatte sich ihr Ruf als etwas verhuschte, nicht ganz ernst zu nehmende Person als eine Art Schutzmantel erwiesen, hinter dem sie träumen, ihren eigenen Gedanken nachhängen und ihre eigenen Ansichten für sich behalten konnte. Was zählte dagegen, dass sie in der Hackordnung auf einer eher niedrigen Stufe stand. Sie war nicht ehrgeizig. Sie wollte nichts werden.

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