Freunde fürs Leben - Markus Langguth - E-Book

Freunde fürs Leben E-Book

Markus Langguth

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Beschreibung

Kaum mit der 3. Klasse der Grundschule Buntekuh am Drachenhorn angekommen, haben Lenny und Otto bereits mächtig Ärger am Hacken. Ein Schneeball, ein kaputter Schlitten und der Herbergsvater Waldemar Wüterich verschaffen ihnen so im Handumdrehen einen "Spezialauftrag". Alles halb so wild, denken sich die beiden, sollen sie doch einfach nur ein Paket zum nächsten Postamt bringen, damit es noch rechtzeitig zu Weihnachten ankommt. "Das ist doch ein Klacks für uns", denken sie sich und marschieren munter drauf los. Doch schon bald folgt eine Herausforderung auf die nächste und lässt das Ziel in schier unerreichbare Ferne rücken. Nur gut, dass sie dicke Freunde sind und sich gegenseitig helfen. Aber reicht das alleine wirklich, damit das Paket noch pünktlich ankommt? Und welche Rollen spielen dabei der komische Drache Horst und ihre neue Klassenkameradin Fussel?

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Seitenzahl: 76

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Markus Langguth

 

 

Freunde fürs Leben

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

© 2020 Markus Langguth / 2. Auflage

Text, Karte & Umschlaggestaltung: Markus Langguth

Illustrationen: Bojan Radovanovic (https://www.behance.net/Bezende)

Lektorat: Alexandra Eryiğit-Klos (http://www.fast-it.net)

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

 

Folgende Druckversionen sind bislang erschienen und unter (http://www.epubli.de/shop/ sowie in weiteren Shops (u.a. Amazon) bestellbar:

 

Hardcover: ISBN 9783752935172

Softcover: ISBN 9783752935189

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für

Ben & Ole

(und alle Fussel dieser Welt)

 

KAPITEL 1: DIE NEUE

 

Nur noch drei Tage bis Heiligabend macht es irgendwo in Buntekuh pfffffffffff …

 

 

Aus einem rosafarbenen Gefäß strömt ein herrlich riechend, leckerer Kakaoduft und erfüllt das ganze Kinderzimmer samt Nase eines Wildschweins. Dabei rattert und zappelt es wie wild auf einer kleinen Herdplatte herum.

„Hm, der duftet jeden Tag leckerer“, freut sich Otto. „Mit meiner Kakao-morgens-mach-Maschine komme ich dem perfekten Kakao immer näher. Wenn ich die mit ans Drachenhorn nehmen könnte. Da würden meine Freunde aber staunen!“

Wenig später steht er mit einer großen Tasse Kakao bereits in der Küche. Papa Anton und die restlichen Familienmitglieder sitzen schon am Frühstückstisch.

„Also, ich wünsche mir vom Weihnachtsmann ein Fahrrad“, sagt sein Bruder Niko. „So ein BMX-Rad mit einer lauten Klingel. Damit mich alle schon von Weitem hören, wenn ich angerast komme.“

„Und ich eine neue Püppi“, fordert Schwesterchen Ella. „Eine, die sprechen kann und Pipi macht.“

„Na, hoffentlich hat der Weihnachtsmann das auch alles gehört“, schmunzelt Mama Daisy. „Da könnt ihr ja gespannt sein, ob er euch das auch alles bringt. Aber vorher muss ich noch Ottos Tasche für die Klassenfahrt packen. Drei Tage weg. So lange. Da weiß ich gar nicht, was ich neben dicken Sachen alles einpacken soll …“

„Ich brauche auf alle Fälle genug Platz für meine Erfindungen“, meint       Otto bestimmend. „Ich muss doch noch ein bisschen rumschrauben und ausprobieren, da klappt noch nicht alles so, wie ich will …“

„Die kriegen wir schon noch rein“, beruhigt ihn seine Mutter. „Aber jetzt mach dich bitte fertig, Otto, damit ich dich zur Schule bringen kann.“

 

Zur gleichen Zeit am anderen Ende des Dorfes …

 

„Leeenny! Aufstehen, du Murmeltier!“, ruft Mama Klara ins Kinderzimmer, wo sich ihr Sohn gerade das dritte Mal umgedreht hat. „Beweg deinen Fuchsschwanz zum Frühstück, du kommst sonst noch zu spät. Und du willst doch wohl auch mit zum Rodeln ans Drachenhorn, oder?“

 

 

„Ja doch, ich komme ja schon“, murmelt der Fuchs, während er aus dem Bett kriecht. Lenny geht in die Küche, wo sein Frühstück bereits auf ihn wartet.

„Nur gut, dass ich deine Tasche gestern schon gepackt habe“, sagt Klara. „Sonst würdest du es wohl nicht mehr pünktlich schaffen, du Träumerchen. Dabei wird das bestimmt total toll. Die erste große Klassenfahrt. Wie aufregend!“

Nicht ganz so doll begeistert wie seine Mama, schiebt sich Lenny noch schnell sein Marmeladenbrot in die Backen. Seine Mutter gibt ihm noch einen hastigen Kuss auf die Wange und drückt ihn zum Abschied.

„Viel Spaß! Sei artig! Und mach keinen Blödsinn! Und hör auf Frau Zwitscher! Und komm heile wieder!“, ruft sie ihm noch hinterher.

„Eigentlich möchte ich viel lieber Basketball gucken. Und jetzt verpasse ich das alles bestimmt“, murmelt Lenny vor sich hin, während er bereits kräftig in die Pedalen seines Fahrrads tritt.

 

Vor der Schule angekommen, steht dort ein großer gelber Reisebus mit der Aufschrift Ratzfatz Reisen. Lenny steigt vom Rad ab und entdeckt Otto, der durch irgendein Gerät Richtung Himmel schaut.

„Was ist denn das für ein komisches Ding?“, fragt er.

„Das ist meine Wetterfee. Damit kann ich das Wetter für die nächsten Tage vorhersagen.“, erklärt das Wildschwein.

„Wetter? Dafür gibt es doch den Wetterbericht!“, wundert sich der Fuchs.

 

 

„Ach, der“, meint Otto. „Der ist doch nie genau. Und außerdem haben wir die nächsten Tage keinen Fernseher. Und wie sollen wir sonst wissen, ob der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten auch freie Fahrt am Himmel hat?“

„Und? Was sagt dein Wetterdingsbums?“

„Nun ja … irgendwas scheint noch nicht richtig zu sein. Sonne und Schneefall“, rümpft Otto die Nase als plötzlich die Stimme ihrer Lehrerin Frau Zwitscher ertönt:

„Kiiindeeeer, kommt ihr bitte mal zu mir? Ich möchte euch jemanden vorstellen.“

Otto und Lenny gehen zu den anderen Kindern, die sich vor ihrer Lehrerin versammelt haben. Mit dabei sind der Hase Knut Knabberer, der Bär Gustav Geschwind, die Maus Kiki Gonzalez, der Bieber Bibo Beißer und das kleine Schweinchen Frieda Ferkel. Alle sind schon ganz aufgeregt und zappeln unruhig auf der Stelle. Ich habe eine tolle Überraschung für euch, Kinder“, meint die Eule und zeigt auf eine kleine, zierliche Katze.

 

 

KAPITEL 2: AB IN DEN SCHNEE …

 

„Ab heute habt ihr eine neue Klassenkameradin. Sie ist letzte Woche mit ihrer Mutter aus der Stadt zu uns in unser schönes Buntekuh gezogen. Ihr Name ist Fussel und ich finde es ganz großartig, dass sie von nun an zu unserer Klasse gehört. Die nächsten Tage sind die beste Gelegenheit, Fussel näher kennenzulernen – und sie euch. Ich glaube, dass sie ganz wunderbar in unsere Gruppe passt“, freut sich die Lehrerin. „Und jetzt steigt bitte alle ein, die wilde Fahrt ans Drachenhorn kann beginnen. Wir wollen doch rechtzeitig auf der Rodelpiste sein. Muss vorher noch mal jemand Pipi?“

Die Schüler steigen ungeduldig in den Bus und suchen sich ihre Plätze. Die meisten drängt es ans hintere Ende, wo umgehend ein lautes Gerede und Gequatsche beginnt. Für Fussel bleibt nur noch ein Platz in der zweiten Reihe übrig, direkt hinter Frau Zwitscher. Sie wirft ihren Rucksack auf die Ablage und setzt sich stumm ans Fenster. Weiter hinten tuscheln die anderen Kinder derweil schon eifrig über die neue Klassenkameradin.

„Was hältst du von der Neuen?“, will der Bieber Bibo Beißer von Otto wissen, der immer noch mit seiner Wetterfee beschäftigt ist.

 

 

„Hm … ist mir gerade ziemlich egal“, erwidert Otto. „Ich habe hier nämlich ganz andere Sorgen. Der Weihnachtsmann scheint Probleme zu kriegen …“

„Also ich finde die irgendwie seltsam“, meint Bibo. „Sitzt nur stumm am Fenster und guckt raus. Und du? Was meinst du? Findest du auch, dass die gut zu uns passt?“, will er von Lenny wissen.

„Weiß nicht. Leute aus der Stadt sind manchmal komisch“, brummelt der Fuchs und blättert in einer berühmten Sportzeitschrift.

Zwei Stunden später ist der Reisebus mit der 3. Klasse der Buntekuher Grundschule am Drachenhorn angekommen. Der Berg hat seinen Namen einer Legende zu verdanken. Diese besagt, dass hier früher Drachen gewohnt haben sollen. Angeblich konnte man diese nachts sogar schnarchen hören. Viele sagen, dass das totaler Quatsch sei … aber sicher ist sich da niemand. Dafür hat es ein paar tolle Strecken zum Rodeln. Und das ist schließlich das Wichtigste, Drachen hin oder her …

Nachdem die Kinder aus dem Bus gestiegen sind, tragen sie ihre Taschen in die Schlafräume und gehen anschließend in die Vorhalle, wo die Schlitten stehen. Alle wollen so schnell wie möglich auf die Piste. Nur Lenny und Otto lassen sich Zeit. Das Erfinder-Wildschwein muss erst noch eine Steckdose finden, damit er seine ganzen Geräte anschließen kann.

„Was ist denn mit euch los?“, fragt Frau Zwitscher. „Habt ihr etwa keine Lust auf Schlittenfahren?“

„Doch … aber ich muss noch an meiner Wetterfee schrauben“, entgegnet Otto.

 

 

„Und eigentlich gibt es heute Basketball im Fernsehen“, ergänzt Lenny leise.

„Aha … und das möchtest du lieber sehen, als mit deinen Freunden Schlitten zu fahren?“, fragt Frau Zwitscher leicht gereizt. „Das wäre doch schade, mein Lieber. Also los, ihr zwei. Nehmt euch jeder einen Schlitten und dann rauf auf den Berg zu den anderen.“

„Okaaaay“, stöhnen Lenny und Otto leise. Sie trotten schließlich in die Halle und nehmen sich zwei Schlitten. Am Lift angekommen, setzen sie sich in eine Gondel und fahren hinauf. Direkt hinter ihnen Frau Zwitscher.

„So was Blödes“, meckert Otto. „Ich wollte eigentlich noch meine Wetterfee reparieren. Und jetzt fahren wir bei dieser eisigen Kälte den Berg runter.“

„Und ich verpasse das Spiel!“, schimpft Lenny. „Dabei spielen heute die Plumpsdorfer Piraten gegen die Rübenstädter Riesen! Das ist DAS Spiel des Jahres!“

 

Oben sitzen die anderen Kinder bereits zappelig auf ihren Schlitten. Doch bevor die wilde Sause losgeht, erläutert Frau Zwitscher noch schnell die Regeln.

 

 

Nicht absichtlich vom Schlitten fallen!Nicht unterwegs auf der Strecke anhalten!Nicht andere Schlitten absichtlich berühren!

 

„Wir sind hier schließlich nicht auf der Rennstrecke“, ermahnt die Eule.

„Also passt bitte ein bisschen auf euch auf, ja? Und wer unten angekommen ist, kann wieder den Lift nach oben nehmen. Wir drehen so viele Runden, bis es Zeit fürs Abendessen ist.“