Fritzi, Otto der Hahn und seine Hühnerschar - DaniEla Haff - E-Book

Fritzi, Otto der Hahn und seine Hühnerschar E-Book

DaniEla Haff

0,0
15,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Fritzi weiß richtig viel über Hühner. Immer, wenn sie bei den Großeltern ist, beobachtet Fritzi Otto den Hahn und seine Hühnerschar und lernt alles rund ums Hühnerleben. Doch als Huhn Olivia dazukommt, erlebt Fritzi das erste Mal das Wunder der Naturbrut. Und als dann noch Oma und Opa mit dem Brutapparat in die Schule kommen, bricht auch hier das Hühnerfieber aus! Schüler, Lehrer und Eltern warten ungeduldig auf den 21. Tag. Ob Küken schlüpfen werden?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 95

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2025 novum publishing gmbh

Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt

[email protected]

ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0002-8

ISBN e-book: 978-3-7116-0003-5

Lektorat: Luisa Bott

Umschlagabbildungen: Jut, Alexokov, Daniel Million, Ikari Ookami | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: DaniEla Haff

www.novumverlag.com

Widmung

In Gedenken an Oma und Opa! Danke für die vielen schönen Kindheitserinnerungen.

Hühneraugen

Fritzi wird wach, als Oma und Opa sich leise aus dem Schlafzimmer schleichen.

Es ist fünf Uhr morgens. Die Sonne bahnt sich gerade ihren Weg durch die Wolken. Fritzi zieht sich die Decke bis zur Nasenspitze und kuschelt sich ein. Es sind Sommerferien und die darf Fritzi bei Oma und Opa verbringen. Oma und Opa wohnen außerhalb eines kleinen Dorfes, fernab der großen Stadt, inmitten von riesigen Feldern. Nicht mehr als 50 Häuser gibt es in dem kleinen Dorf, aber dafür einen Dorfplatz mit einem Spielplatz und einem Bäcker. Und weil es weit und breit nur einen Bäcker gibt, kommen die Menschen aus den umliegenden Dörfern auch zu dem Bäcker und kaufen Brötchen, Brot und Streuselschnecken.

Fritzi liebt Streuselschnecken. Das weiß auch Opa und bringt Fritzi jeden Morgen eine mit.

Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnen die Vögel zu zwitschern und das kleine Dorf mit seinen vielen Tieren wird munter.

Fritzis Augen sind geschlossen, aber Fritzis Ohren sind hellwach. Fritzi hört, wie Oma Wasser in einen Topf laufen lässt. Opa kratzt im Holzofen und bereitet das Feuer vor.

Oma und Opa haben in der Küche noch einen alten Herd, der mit Holz geheizt wird. Ein moderner Elektroherd steht daneben, aber Opa sagt immer: „Mit Holz heizen ist billiger.“

Fritzi kann genau hören, dass Opa mit dem Schüreisen die kalte Asche aus dem Ofen kratzt. Dann knallt Holz gegen das Blech des Ofens und auf die Schamottsteine. Es ist Opa, der die Holzscheite in den alten Küchenherd legt. „Kzzzz“, hört Fritzi. Opa hat ein Streichholz angezündet. In Fritzis Gedanken flackert ein kleines Feuer und beinahe wäre Fritzi wieder eingeschlafen, da schließt Opa scheppernd die Ofentür.

Oma stellt den Topf auf den Herd. Der Topf ist schwer und plumpst auf die Herdplatte. Dann wird es still. Fritzi weiß, dass Oma und Opa im Bad sind und sich für den Tag fertig machen.

Und dann ist es so weit. Fritzi kann es genau riechen. Nach den Ohren ist nun auch die Nase wach. Und die Nase ruft: aufstehen!

Fritzi reißt die Augen auf und springt aus dem Bett. In Windeseile flitzt Fritzi in die Wohnstube und zieht sich an. Als Fritzi in die Küche kommt, schüttet Oma gerade das Wasser von den fertig gekochten Kartoffeln ab. „Guten Morgen, Fritzi!“, sagt Oma freudig. „Pünktlich wie immer.“ Sie stellt den Topf auf dem Ofen ab. Dann nimmt sie Fritzi fest in den Arm und streicht über Fritzis dunkles, lockiges Haar. Oma ist warm und kuschelig weich und duftet nach Kartoffeln. Genau dieser Geruch ist es, der Fritzi geweckt hat.

Beide ziehen sich Schuhe an und Fritzi läuft voraus, Oma mit dem Eimer Kartoffeln hinterher. Fritzi flitzt flink über den Hof zur Waschküche. Dort steht ein großer Behälter mit Getreide.

Opa hat verschiedenste Getreidekörner in der Schrotmühle zerquetscht und zermahlen. Mais, Hafer, Weizen, Roggen und Dinkelkrümel liegen vermischt in einer großen Tonne. Fritzi holt mit einem kleinen Topf das Schrot, also die zerkleinerten Getreidekörner, heraus.

Oma, die an Fritzi vorbeiläuft, öffnet das Hühnergehege und schüttet die Kartoffeln in den Futtertrog. Fritzi verteilt das Schrot über die Kartoffeln. Dann holt sich Fritzi den Kartoffelstampfer. Mit viel Kraft drückt Fritzi diesen in die noch dampfenden Kartoffeln. Viele Kartoffeln müssen zerkleinert werden. Das ist eine schwere Arbeit. Während Fritzi die Kartoffeln zerkleinert, kühlen diese ab. „Das reicht“, sagt Oma. Fritzi gibt Oma den Kartoffelstampfer und flitzt zur Hühnerklappe. Die Hühner im Stall haben Oma und Fritzi gehört und wollen nun endlich raus. Sie scharren und gackern.

„Kikeriki!“, hört Fritzi Otto rufen. Otto ist der Hahn, also der Chef der Hühnerschar. Er sorgt im Hühnerstall für Ordnung. Oma öffnet die Klappe. Fritzi und Oma stehen rechts und links neben der Hühnerklappe an der Wand, denn nun wird es stürmisch. Mit lautem Gegacker sausen die Hühner aus dem Stall, gefolgt von Otto. Der hat sich aufgeplustert und folgt dem letzten Huhn zum Futtertrog. Otto ist ein besonders schöner Hahn. Er ist größer als seine Hühner und hat einen hochgewachsenen dunkelroten Kamm und lange rote Kehllappen.

Als Otto mal auf Omas Arm war, durfte Fritzi den Kamm streicheln. Ottos Kamm war warm, ja fast heiß. Oma hat erzählt, dass ganz viel Blut durch den Kamm fließt und dieser deshalb so warm ist. Fritzi weiß auch, dass Hähne mit ihrem Kamm vor den Hühnern Eindruck schinden wollen. Je mehr Blut durch den Kamm fließt, desto dunkler ist der Kamm und desto attraktiver ist der Hahn für die Hühner.

Otto ist besonders attraktiv, denn auch seine Federn sind bunter als die seiner Hühner. Besonders hübsch sind seine langen Schwanzfedern. Sie sind grün, weiß, schwarz und braun und glänzen. Wenn Otto sich aufplustert, wird er größer. Das findet Fritzi beeindruckend.

Jedes Huhn will nun den besten Futterplatz. So kommt es, dass die Hühner immer wieder die Plätze tauschen. Das gefällt Otto gar nicht. Er tänzelt drohend und mit aufgeplusterten Federn hinter jedem Huhn hinterher, das aus der Reihe tanzt. Besonders lustig sieht es aus, wenn Otto seitwärts geht. Fritzi und Oma lachen.

Als sich wieder eine Henne vom Futtertrog wegbewegt, um sich einen besseren Platz zu suchen, reicht es Otto. Zuerst flattert er laut und drohend mit den Flügeln. Dann hackt er mit seinem Schnabel in den Nacken des Huhns. Das Huhn flitzt zum Futtertrog zurück und Otto umtänzelt wieder die Hühnerschar. Ein Auge beobachtet die Umgebung und das andere schaut zu seinen Hühnern. Otto behält immer alles im Blick. Alle Hühner fressen. Erst als die Hühner fast satt sind, frisst auch Otto.

Fritzi weiß, dass Hühner ganz besonders funktionierende Augen haben. Da ihre Augen an der Seite sind, können sie jedes Auge unabhängig vom anderen benutzen. Also, mit dem einen Auge können sie am Boden nach Futter suchen und mit dem anderen Auge in der Luft nach Fressfeinden Ausschau halten.

Wenn Hühner ihren Kopf immer hin- und herbewegen, machen sie sich ein Bild von ihrer Umgebung. Dann können sie, wie wir Menschen, räumlich sehen.

Hühner können aber nicht nur viel schneller als Menschen sehen, sondern auch viel genauer. Winzig kleine Insekten erkennen sie in bis zu fünf Meter Entfernung.

Fritzi hat mal mit Opas Maßband eine Entfernung von fünf Metern ausgemessen und einen Marienkäfer an die Markierung gesetzt. Doch den Marienkäfer konnte Fritzi schon nach zwei Metern nicht mehr sehen.

Hühner können sogar mehr Farben sehen als Menschen. Doch wie das funktionieren soll, kann sich Fritzi nicht vorstellen. Nur im Dunkeln sehen Hühner sehr schlecht. Fritzi braucht dann auch eine Taschenlampe.

Oma unterbricht Fritzis Gedanken: „Wollen wir auch frühstücken?“

„Ich habe einen riesigen Hunger“, antwortet Fritzi und formt mit den Armen einen großen Ball und tänzelt um Oma herum. Genau wie Otto. Lachend gehen sie zum Haus zurück.

Das Ei

Opa kommt gerade vom Bäcker. Er hat frische Brötchen und eine Streuselschnecke für Fritzi mitgebracht. Gemeinsam decken sie den Tisch. Oma stellt die Eier dazu. Fritzi isst gerne Eier und nimmt sich gleich das dunkelbraune Ei.

Fritzi schlägt das gekochte Ei auf den Tisch. Schon hat die Eierschale einen Sprung, der sich weiß von der dunkelbraunen Schale abhebt. Fritzi schlägt nochmal das Ei auf den Tisch. Viele weiße Risse sind nun auf der Schale zu sehen. Mit den Fingern beginnt Fritzi, die einzelnen Stückchen vom Ei abzupellen. Doch irgendwie klappt das heute nicht so richtig. Immer wieder reißt Fritzi ein Stück vom Eiweiß mit heraus. Doch Aufgeben ist keine Option. Konzentriert pellt Fritzi vorsichtig und ganz langsam ein Stück Schale nach dem anderen vom Ei.

Eine dünne weiße Haut hängt an der Eierschale. „Oma, was ist das?“ „Das ist eine Membran, sie schützt das Eiweiß vor dem Eindringen von Schmutz, Viren und Bakterien.“ „Die habe ich ja noch nie gesehen“, sagt Fritzi. „Die kannst du auch nur sehen, wenn das Ei gekocht ist. Das Ei wird von vielen Membranen geschützt.“ Fritzi schaut Oma staunend an. Oma holt ein rohes Ei und zwei Teller. Sie schlägt das Ei auf und trennt das Eiweiß vom Eigelb. Das Eiweiß breitet sich ein wenig auf dem Teller aus. Das Eigelb liegt wie eine Kugel auf dem anderen Teller. „Weil das Eigelb von einer Membran, der Dotterhaut, gehalten wird, zerfließt es nicht auf dem Teller. Du kannst es sogar vorsichtig hin und her schieben.“ Fritzi schiebt mit dem Finger das Eigelb auf dem Teller herum. „Das ist lustig“, sagt Fritzi lachend.

„Schau hier!“, sagt Oma und zeigt mit einer Nadel, die sie aus dem Nähkästchen nimmt, auf einen kleinen, hellen Fleck im Eigelb. „Das ist die Keimscheibe. Auch die Keimscheibe wird von einer Membran geschützt. Aus der Keimscheibe kann, wenn das Ei befruchtet ist, ein Küken entstehen. Doch pass auf, was passiert, wenn ich jetzt mit einer Nadel in das Eigelb steche.“ „Darf ich das machen?“, fragt Fritzi aufgeregt.

Oma gibt Fritzi die Nadel. Ganz vorsichtig sticht Fritzi durch die Dotterhaut. Es dauert nur einen kurzen Augenblick und das Eigelb breitet sich auf dem Teller aus. Mit dem stumpfen Ende der Nadel fischt Oma im Eigelb herum. Als sie die Nadel hochhebt, hängt etwas Gelbes, Festes an der Nadel. „Das ist die Dotterhaut. Die Membran, die das Eigelb schützt und in Form hält“, sagt Oma.

Nur mit zwei Fingern greift Fritzi vorsichtig nach der Dotterhaut. Sie ist zarter als die weiße Membran von Fritzis gekochtem Ei. Aber Fritzi kann sie genau spüren.

Oma holt noch ein Ei und noch einen Teller aus der Küche. Wieder schlägt sie ein Ei auf. Dieses Mal lässt sie das Eiweiß und das Eigelb zusammen auf einen Teller plumpsen. Das Eigelb liegt kugelig in der Mitte des Eiweißes. Eigentlich ist das immer so, denkt Fritzi.

Da erzählt Oma weiter: „Das Eigelb liegt immer geschützt vom Eiweiß in der Mitte des Eis. Zwei Hagelschnüre oben und unten am Eigelb passen auf, dass es nicht verrutscht. Die Hagelschnüre verbinden das Eigelb mit der Schalenhaut.“ Oma zeigt mit der Nadel auf zwei dicke, weißliche, glibberige Fäden.

Fritzi kann die beiden Hagelschnüre genau sehen. Eine Hagelschnur ist oben am Eigelb und eine andere ist unten. Eine der beiden Hagelschnüre ist länger als die andere. Das ist ja verrückt, denkt Fritzi.

Oma erzählt weiter: „Das Eiweiß wird von zwei Membranen geschützt. Die heißen Schalenmembranen. Zwischen den beiden Schalenmembranen ist am stumpfen Ende des Eis eine Luftkammer.“ Oma pult an ihrem gekochten Ei und zeigt Fritzi die Luftkammer am stumpfen Ende ihres Eis.

Verblüfft beobachtet Fritzi Oma. „Wenn im Ei ein Küken entsteht, dann bekommt das Küken durch die Luftblase Luft.“ Oma gibt Fritzi ein Stück Schale. „Die Eierschale besteht aus lauter Löchern. Sie werden auch Poren genannt. Durch diese kann die Atemluft ausgetauscht werden. Die Membran, die an der äußeren Schale des Eis liegt, lässt auch Luft in das Ei, aber keinen Schmutz und keine Keime hinein.“