Fürsten-Roman 2561 - Marion Alexi - E-Book

Fürsten-Roman 2561 E-Book

Marion Alexi

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Beschreibung

Ohne Krone glücklich sein - Wie Prinzessin Alicia um ihre bürgerliche Liebe kämpfte


Schon als kleines Mädchen hat sich Prinzessin Alicia in den sympathischen Johannes Sibbert verliebt, und auch er wusste, dass er niemals im Leben eine andere würde in sein Herz schließen können. Doch das Fürstenpaar von Kingeter hat ganz andere Absichten mit der schönen Tochter und will diese nach ihrem Abitur schleunigst mit einer standesgemäßen Partie verheiraten.

Erst als Johannes zum Studium nach Amerika geht, findet die Kinderfreundschaft und Sandkastenliebe ein jähes Ende. Ganz zur Zufriedenheit von Alicias Eltern, die hoffen, dass ihre Tochter nun endlich einen Blick für andere - wohlhabende - Männer hat.

Doch all ihr Zureden hilft nichts, die Prinzessin weigert sich vehement, die Verlobung mit dem scheußlichen Graf Carl Friedrich einzugehen. Alicia liebt Johannes nach wie vor, und sie fühlt sich an das Versprechen gebunden, das sie und Johannes sich vor seiner Abreise gegeben haben ...

***

"Fürsten-Romane" entführen in die Welt des Hochadels und lassen die Herzen der Leserinnen und Leser höherschlagen. Die Romanzen der Prinzessinnen und Prinzen spielen auf herrlichen Schlössern, erzählen von Mut und Hoffnung, von Glück und Tränen, Glanz und Einsamkeit - und von der ganz großen Liebe! Welche geheimen Wünsche, Träume und Sehnsüchte bewegen die Reichen und Adeligen?

Seit mehr als 50 Jahren bilden die Fürsten-Romane den Inbegriff für Geschichten aus der Welt des Hochadels. Tauchen Sie ein in eine ebenso aufregende wie glamouröse Welt!

Fürsten-Romane - Luxus zum Lesen

Alle 14 Tage erscheint eine neue Folge.
Jede Folge ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Folgen der Serie gelesen werden.

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Seitenzahl: 108

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Inhalt

Cover

Impressum

Ohne Krone glücklich sein

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Julia Strekoza / shutterstock

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-7146-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Ohne Krone glücklich sein

Wie Prinzessin Alicia um ihre bürgerliche Liebe kämpfte

Von Marion Alexi

Schon als kleines Mädchen hat sich Prinzessin Alicia in den sympathischen Johannes Sibbert verliebt, und auch er wusste, dass er niemals im Leben eine andere würde in sein Herz schließen können. Doch das Fürstenpaar von Kingeter hat ganz andere Absichten mit der schönen Tochter und will diese schleunigst mit einer standesgemäßen Partie verheiraten.

Erst als Johannes zum Studium nach Amerika geht, findet die Kinderfreundschaft und Sandkastenliebe ein jähes Ende. Ganz zur Zufriedenheit von Alicias Eltern, die hoffen, dass ihre Tochter nun endlich einen Blick für andere – wohlhabende – Männer hat.

Doch all ihr Zureden hilft nichts, die Prinzessin weigert sich vehement, die Verlobung mit dem scheußlichen Graf Carl Friedrich einzugehen. Alicia liebt Johannes nach wie vor, und sie fühlt sich an das Versprechen gebunden, das sie und Johannes sich vor seiner Abreise gegeben haben …

Das kleine, zierliche Mädchen senkte den blonden Kopf, damit sein Blick es nicht verriet. Es war nicht gestattet, eigenen Gedanken nachzuhängen. Es war auch nicht gestattet, eine eigene Meinung zu haben.

Das kleine Mädchen saß ganz verkrampft da und unterdrückte einen traurigen Seufzer. Es war nämlich auch nicht gestattet, in Gegenwart der Eltern zu weinen. Und wo das Weinen nicht gestattet war, war für gewöhnlich auch das Lachen verboten.

Es wurde selten gelacht auf Schloss Hohenklingen. Wenn einer lachte, dann war es der Hausherr, Eberhard Fürst von Kingeter. Dem Fürsten entging viel, so auch die eingeschüchterte Haltung seines Kindes.

Das kleine, zierliche Mädchen mit dem feinen blonden Haar fürchtete sich panisch vor dem Vater, der mit seiner hochgewachsenen, kräftigen Statur und seiner lauten Stimme denn auch ziemlich Furcht einflößend war.

Eigentlich machte sich Fürst Eberhard nicht besonders viel aus seiner kleinen Tochter. Er verschwendete selten mehr als einen Gedanken an sie, fand die Tatsache, dass er nur mit einer Tochter aufwarten konnte, ziemlich peinlich.

Zu einem Mann wie ihm hätte gut und gern ein halbes Dutzend kernfester, trutziger und unerschrockener Söhne gepasst. Stattdessen hatte ihm der Himmel dieses winzige, durchsichtige und ängstliche Geschöpf geschickt!

Der Himmel? Er warf seiner Gemahlin einen grollenden Blick zu.

»Schockschwerenot!«, brüllte er und knallte die flache Rechte auf die Platte des mächtigen Schreibtischs, hinter dem er Aufstellung genommen hatte wie das Jüngste Gericht selbst.

Die beiden blonden Köpfe senkten sich daraufhin noch tiefer.

»Aufgeschaut, ihr beiden Hasenherzen!«

Fürstin Irene zuckte zusammen.

Der Stickrahmen rutschte ihr aus der Hand und fiel zu Boden. Da er in einen dünnen Wollstoff gespannt war, erzeugte der Fall kein Geräusch. Die Fürstin registrierte es mit einiger Dankbarkeit. Sie wusste um das aufbrausende Temperament ihres Gemahls, das Irritationen nicht vertrug.

Die kleine Prinzessin kämpfte mit den Tränen. Noch gelang es ihr, den dicken Tränenkloß, der ihr im Hals steckte, zu unterdrücken. Tapfer schluckte sie mehrmals hintereinander, um die Kehle freizubekommen. Vergeblich, diesmal war der Kummer zu groß, er ließ sich nicht ohne Weiteres herunterschlucken.

Fürst Eberhard schüchterte seine beiden Damen mit dem Talent eines geborenen Tyrannen ein.

Bedauerlicherweise war Fürstin Irene nicht in der Lage, ihm die Stirn zu bieten. Ob es ihr an der nötigen Courage fehlte oder ob man ihr schon vor Jahren die Lust am Rebellieren abgewöhnt hatte, war jetzt nicht mehr festzustellen. Sie hatte längst resigniert und schien keinen eigenen Willen mehr zu besitzen. Von einer eigenen Meinung gar nicht zu reden.

Prinzessin Alicia verstand ihre Mutter nicht. Aber den Vater verstand sie noch weniger.

Im Grunde gab es nur einen Menschen, dem sie vertraute. Hierbei handelte es sich um einen sehr kleinen Menschen, was schade war, denn somit konnte er ihr nicht helfen.

Außerdem hatte ihr Freund Johannes das Pech gehabt, als Sohn bürgerlicher Eltern zur Welt zu kommen.

Das war in den Augen des standesbewussten und adelsstolzen Fürsten Eberhard eine Unzulänglichkeit, die durch nichts ausgeglichen werden konnte.

Nichtadlige Menschen waren für den Fürsten Menschen zweiter Klasse. Das musste unbedingt erwähnt werden, obwohl es abscheulich genug war und sehr viel über den Charakter des Fürsten aussagte. Er pflegte nur Umgang mit Adligen, wobei er auch noch Unterschiede machte zwischen dem hohen und niederen Adel, dem Ur- und Briefadel.

»Und nun das!«, äußerte der Fürst geringschätzig und schüttelte den Kopf. Jetzt ruhte sein dunkler, missbilligender Blick auf dem blonden Kopf seiner Tochter Alicia.

Sie hatte Schlimmes verbrochen.

Unerhörtes war geschehen. Deshalb musste sie nun auch auf dem Hocker sitzen. Ein Stuhl mit Rückenlehne war ihr nicht mehr vergönnt. Ein Sessel mit Armlehnen verbot sich von selbst. Sünderinnen, selbst sehr kleine, durften nicht mit Milde rechnen.

Das väterliche Strafgericht war streng und unerbittlich.

»Wie konntest du mir das antun, Alicia!« Es war keine Frage, sondern eine erbitterte Feststellung.

In der Tatsache, dass seine kleine Tochter schon wieder mit Johannes Sibbert gespielt hatte, sah der Fürst eine herausfordernde Beleidigung seiner eigenen Person. Er sah seine Autorität in Gefahr.

»Es fehlt dir am nötigen Respekt deinem Vater gegenüber!«

Die kleine Prinzessin fasste sich ein Herz. Sie schöpfte tief Luft und brachte hervor: »Papa, ich hab doch nur spielen wollen. Und außer Johannes gibt es doch sonst …«

»Schweig, erwähne diesen Namen nicht in meiner Gegenwart!« Er hielt sich tatsächlich die Ohren zu.

Offenbar kam die bloße Erwähnung eines bürgerlichen Namens einer Besudelung seiner vornehmen Abstammung gleich.

Prinzessin Alicia warf einen Hilfe suchenden Blick in Richtung ihrer Mutter. Doch von daher war keine Hilfe zu erwarten, nicht einmal die kleinste Unterstützung würde ihr zuteilwerden.

Fürstin Irene war ja froh, wenn das Gewitter über ihren Kopf hinwegzog, ohne sie irgendwie in Mitleidenschaft zu ziehen. Sie stickte eifrig an ihrer Handarbeit und verzog keine Miene. Das konnte sie auch nicht, weil sie wie erstarrt war.

Die kleine Prinzessin fühlte sich im Stich gelassen.

Alicia dachte an ihren Freund Johannes und wie schön es jetzt wäre, wenn er bei ihr sein könnte. Nein, das lieber nicht, denn es würde ihnen beiden schlecht bekommen. Also träumte sie sich an seine Seite, in sein Leben hinein, was ihr ohnehin besser gefiel.

Es machte ihr keinen Spaß, eine Prinzessin zu sein, obwohl ihre Eltern immer so taten, als sei das etwas besonders Feines.

»Du bist eine Prinzessin von Kingeter«, teilte Fürst Eberhard seiner Tochter mit, »also führe dich gefälligst entsprechend auf.«

Alicia wurde immer kleiner auf ihrem Hocker, sie schrumpfte ordentlich, weil sie sich bemühte, unsichtbar zu werden.

Leider funktionierte es nicht ganz, obwohl sie sich große Mühe gab. Wenn jetzt eine Fee erschienen wäre und ihr drei Wünsche freigestellt hätte, so würde sie sich ohne zu zögern gewünscht haben, woanders zu leben und keine Prinzessin mehr zu sein.

Das war ein Vorzug, auf den sie liebend gern verzichtet hätte.

Aber es erschien keine Fee, der bittere Kelch musste getrunken werden. Die kleine Prinzessin entkam der väterlichen Strafpredigt zum Thema Standesunterschiede nicht.

»Ich verbiete dir hiermit ausdrücklich, dich noch einmal mit diesem Jungen zu treffen. Sollte er dich ansprechen, so gehst du einfach weiter. Er hat für dich nicht mehr zu existieren.«

Alicia war jetzt den Tränen sehr nahe. Johannes Sibbert war ihr bester Freund. Und zweifellos war er ihre große Liebe. Das wusste sie genau, obwohl sie erst zehn Jahre alt war.

Bekanntermaßen kümmerte sich die Liebe nicht um Nebensächlichkeiten wie Herkunft, Alter oder Religion.

Das hatte die kleine Prinzessin schon erfahren und war ihrem Vater, dem mächtigen und vor allem mächtig eingebildeten Fürsten Eberhard, weit voraus. Er wusste nichts von der Macht der Liebe, daher brachte er es auch fertig, seiner Tochter den Umgang mit Johannes Sibbert zu verbieten.

Obwohl Johannes ein feiner junger Mensch war, gradlinig und aufrichtig, charaktervoll und warmherzig.

Das alles zählte nicht in den Augen des Fürsten. Er begriff nur, dass Johannes ein Bürgerlicher war, somit kein standesgemäßer Spielgefährte für seine Tochter.

»Und du unterstützt diesen Unfug auch noch!«, fuhr er seine Gemahlin an.

»Ich?«, rief sie mit ersterbender Stimme. »Aber ich habe doch gar nichts getan, Eberhard!«

»Eben das werfe ich dir vor. Du hättest besser achtgeben müssen auf deine Tochter. Ich kann nicht alles allein machen, ich habe schließlich noch andere Pflichten.«

»Ich auch!«, rechtfertigte sie sich, freilich viel zu leise.

Für den Fürsten war die Audienz hiermit beendet. Er erhob sich und entließ seine Tochter mit einem Wedeln seiner Hand.

»Schwöre mir, dass du nie wieder mit diesem niederträchtigen Jungen auch nur ein Wort wechselst.«

Alicia sah ihn verzweifelt an. Ihre blauen Augen schwammen in Tränen. Weshalb begriff er denn nicht, dass sie ohne Johannes nicht leben konnte!

»Schwöre!«, verlangte der Fürst. »Hoch mit deiner Rechten!«

Alicia versteckte ihre Hände auf dem Rücken. Ihre Mundwinkel zuckten, so, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.

Verächtlich war die Miene des Fürsten. Er verabscheute Schwächen.

»Mama«, hauchte das kleine Mädchen.

Die Fürstin verstand den Zorn des Gemahls ja auch nicht. An sich war nichts gegen die Familie Sibbert zu sagen, es handelte sich im Gegenteil um fleißige, ordentliche Menschen.

Die Freundschaft, die Johannes und Alicia verband, hatte etwas Rührendes. Die beiden Kinder hingen aneinander, sie waren wie Geschwister und unzertrennlich.

Die Fürstin fand den Stolz ihres Gemahls ein wenig übertrieben. Trotzdem wagte es Fürstin Irene nicht, für ihre Tochter einzutreten. Es hätte ja bedeutet, sich dem Gemahl zu widersetzen.

Da sie auf Gedeih und Verderb von ihm abhängig war, lächelte sie ihrer Tochter lediglich zu, bat sie mit einem flehentlichen Blick, Alicia möchte doch vernünftig sein und endlich das tun, was ihr Vater von ihr verlangte und beugte sich erneut über ihren Stickrahmen, stickte das grüne Blatt aber ganz schief.

Da senkte die Prinzessin den Kopf und stieß hervor, die Rechte zum Schwur erhoben: »Also gut, ich werde Johannes nicht wiedersehen.«

Wie gut, dass sich kein Spiegel hinter ihr befand. Dann hätte Fürst Eberhard nämlich sehen können, wie die kleine Prinzessin Zeige- und Mittelfinger der linken Hand, die sie auf dem Rücken versteckt hielt, kreuzte.

***

»Es war furchtbar«, erzählte die kleine Prinzessin.

Die kleine Prinzessin hielt sich viel lieber bei den Sibberts auf als daheim auf Burg Hohenklingen. Obwohl die Räumlichkeiten dort unvergleichlich prächtiger waren, die Fülle der Kunstwerke beeindruckend und die Gemäldesammlung einfach überwältigend.

Die schlichten Stuben der Sibberts hatten es der kleinen Prinzessin angetan. Und die Herzlichkeit Babette Sibberts, der Mutter Johannes, zog Alicia an wie ein Honigtopf die Bienen.

Trotzig sagte die Prinzessin jetzt, während sie einen Grashalm nach dem anderen abrupfte, was gar nicht ihrer sanften Art entsprach, aber ein deutlicher Hinweis auf ihre Gemütsverfassung war: »Ich lasse mir das nicht mehr gefallen, Johannes.«

»Was willst du denn machen?«

Johannes Sibbert war zwar nur fünf Jahre älter als Alicia, war mit seinen vierzehn Jahren aber ungewöhnlich vernünftig und verständig, schon eine kleine Persönlichkeit mit einem stark ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Dass Johannes ein Löwenherz besaß, wusste Alicia schon seit ewigen Zeiten. Er beschützte sie vor den hässlichen Attacken der Mitschüler, die zu gern einmal eine echte Prinzessin in die Mangel genommen hätten, aber gleichzeitig setzte er sich mit eindrucksvoller Gelassenheit über die Hänseleien der gleichaltrigen Schulkameraden hinweg, die sich über seine Freundschaft mit der Prinzessin lustig machten. Sie sind ja nur neidisch, hatte er sehr richtig erkannt und sich fortan nicht mehr um die Dorfjugend gekümmert.

Weil man seine starken Fäuste fürchtete, wagte man sich nicht an ihn heran. Ansonsten hätte es so manche Prügelei gegeben.

»Was ich machen will?« Alicia sah Johannes an, der ihr an diesem Nachmittag seltsam verändert schien.

Er wich andauernd ihrem Blick aus, machte ein bedrücktes Gesicht und ließ die Schultern hängen.

Sie war besorgt, schob seine niedergeschlagene Stimmung aber auf das, was sie ihm soeben ausführlich schilderte, jene unerfreuliche Szene, die nach Tisch im fürstlichen Arbeitszimmer sich zutrug, die Strafpredigt des Fürsten mit dem abschließenden Schwur.

»Du kannst ja doch nichts machen, Alicia, du musst abwarten, bis du volljährig bist«, meinte Johannes, der mit seinen dunklen Augen und dem lockigen kastanienbraunen Haar wie ein Prinz aussah. Nach Meinung Alicias, die es als Prinzessin ja wissen musste.

»Ich warte nicht ab, bis ich volljährig geworden bin«, teilte sie ihm hoheitsvoll mit. »Ich gehe jetzt schon fort.«

»Wie bitte?« Sein dunkler Blick streifte sie überrascht. Diese rebellischen Töne kannte er nicht bei ihr. »Das soll wohl ein Witz sein, Ali, wie? Du kannst nicht einfach weglaufen.«

»Jetzt fängst du auch damit an!« Sie stöhnte auf. »Ich hab’s so satt, eine Prinzessin zu sein. Andauernd werde ich daran erinnert. Es ist schrecklich! Warum kann ich nicht so sein wie du? Ich hasse es, in einem Schloss zu leben. Du ahnst ja nicht, wie langweilig das ist! Und deine Eltern sind viel netter als meine, sie sagen dir nicht andauernd, was du nicht tun darfst. Mein Leben besteht nur aus Verboten. Ich darf nichts!«

»Das ist wohl dein Schicksal als Prinzessin.«