Fürsten-Roman 2578 - Katja von Seeberg - E-Book

Fürsten-Roman 2578 E-Book

Katja von Seeberg

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Beschreibung

Lüge einer Ehe
Er ist nicht der Mann, für den sie ihn hält
Von Katja von Seeberg

Mitten in der Nacht klingelt Lilianes Telefon. Sie schreckt auf, glaubt im ersten Augenblick, dass es ihr Mann Jörg ist, der sich gerade auf Geschäftsreise in den USA befindet und bestimmt die Zeitverschiebung vergessen hat. Doch stattdessen meldet sich eine amerikanische Behörde: Jörg wird vermisst! Offenbar kam er von einer Wanderung im Grand Canyon nicht zurück. Wie in Trance legt Liliane auf. Was soll sie jetzt tun?
Da klingelt das Telefon erneut. Diesmal ist es Gabriel Fürst von Dörstenbach. Auch er wurde benachrichtigt. Seine Frau Verena, Lilianes beste Freundin und Mitarbeiterin in Jörgs Firma, wird ebenfalls vermisst. Liliane ist kurz verwirrt, doch dann wird ihr alles mit einem Mal klar: die langen Arbeitstage, die zusätzliche Arbeit am Wochenende und all die Kleinigkeiten in Jörgs Verhalten, die sie so geschickt verdrängt hat. War ihre Ehe eine einzige Lüge?

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Seitenzahl: 119

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Inhalt

Cover

Impressum

Lüge einer Ehe

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Rawpixel.com / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-8133-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Lüge einer Ehe

Er ist nicht der Mann, für den sieihn hält

Von Katja von Seeberg

Mitten in der Nacht klingelt Lilianes Telefon. Sie schreckt auf, glaubt im ersten Augenblick, dass es ihr Mann Jörg ist, der sich gerade auf Geschäftsreise in den USA befindet und bestimmt die Zeitverschiebung vergessen hat. Doch stattdessen meldet sich eine amerikanische Behörde: Jörg wird vermisst! Offenbar kam er von einer Wanderung im Grand Canyon nicht zurück. Wie in Trance legt Liliane auf. Was soll sie jetzt tun?

Da klingelt das Telefon erneut. Diesmal ist es Gabriel Fürst von Dörstenbach. Auch er wurde benachrichtigt. Seine Frau Verena, Lilianes beste Freundin und Mitarbeiterin in Jörgs Firma, wird ebenfalls vermisst. Liliane ist kurz verwirrt, doch dann wird ihr alles mit einem Mal klar: die langen Arbeitstage, die zusätzliche Arbeit am Wochenende und all die Kleinigkeiten in Jörgs Verhalten, die sie so geschickt verdrängt hat. War ihre Ehe eine einzige Lüge?

Zum sicher zehnten Mal an diesem Abend lief Liliane Mendelssohn durch den Saal der hochherrschaftlichen Villa, die seit ihrer Hochzeit mit Jörg ihr zu Hause war, und überprüfte, ob alles an Ort und Stelle war.

Die Dekorationen im Foyer, die goldenen Bänder an den Vorhängen, die diese zusammenhielten, und ob auf jedem Tisch entsprechend viele Servietten lagen. Das Buffet war inzwischen vom Cateringservice angerichtet worden, denn die ersten Gäste sollten in weniger als einer Stunde hier, in Bogenhausen, eintreffen. Die ganze Münchener Schickeria, inklusive Promis und Politiker wollten sich die Ehre geben.

Jörg war für seine pompösen Feste in der hohen Gesellschaft bekannt, und es war nicht das erste Mal, dass Liliane eine solche Feierlichkeit ausstaffierte, wenngleich sie sich wohl nie wirklich daran gewöhnte. Ihr Mann war in einer gut betuchten Arztfamilie aufgewachsen und hatte schon als kleiner Junge solche Empfänge miterlebt, sodass ihm die entsprechenden Gepflogenheiten ins Blut übergegangen waren.

Sie hingegen stammte aus, wie man so schön sagte, einfachen Verhältnissen. Daher war sie immer wieder nervös, wenn Gäste ins Haus kamen. Schließlich ging es bei Ereignissen dieser Art vornehmlich um das eigene Image und zu zeigen, was man hatte. Beides lag Liliane nicht allzu sehr.

Auch das Haus selbst war ihr immer noch merkwürdig fremd. Als sie hier eingezogen war, hatte sie sich am Anfang sogar verlaufen, weil es um ein Vielfaches größer war, als ihre anderthalb Zimmer Stadtwohnung, in der sie zuvor gelebt hatte. Ein einfaches Leben, das ihr eigentlich gefallen hatte. Doch seit ihrer Heirat kannte man sie, versuchte, gut Freund mit ihr zu sein oder hörte gar auf ihre Meinung, obwohl sie doch im Grunde nur eine kleine Krankenschwester war, die nach wie vor tüchtig Schicht schob im Krankenhaus.

Liliane hatte sich noch immer nicht an den neuen Status gewöhnt, obwohl die Heirat inzwischen fünf Jahre her war. Wahrscheinlich würde sie nie an den Punkt gelangen, an dem ihr diese Art des Lebens wirklich normal vorkam. Sie versuchte, sich ihre Anspannung nach Möglichkeit nicht anmerken zu lassen. Schließlich wollte sie Jörg nicht schlecht dastehen lassen oder ihn gar blamieren.

Liliane hielt einen Moment inne und dachte daran, wie sie sich vor ein paar Jahren kennengelernt hatten. Ein Zufall, wie er aus einem Liebesfilm hätte stammen können. Er hatte sich das Bein beim Motorradfahren gebrochen und war ins Krankenhaus eingeliefert worden, wo sie ihn versorgt hatte. Dem Charme einer hübschen Krankenschwester ist schwer zu widerstehen, hatte er damals gesagt und sie prompt eingeladen. Weil er frech und attraktiv gewesen war, hatte sie Ja gesagt, ohne zu ahnen, wer er eigentlich war.

Liliane lachte leise, nein, das hatte sie wirklich nicht gewusst. Weder, dass er aus einer reichen Familie stammte, noch dass er eine erfolgreiche Firma leitete. Und beides hatte er ihr auch erst viel später erzählt.

„Die meisten Frauen mögen mich nur wegen meines Geldes, deswegen wollte ich erst mal, dass du mich kennenlernst, wie ich bin“, hallten seine Worte in ihren Ohren nach.

Ach, das waren noch Zeiten gewesen. Damals war Jörg ein echter Traummann gewesen, der ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen hatte. Wie gern würde sie wieder dieses aufregende Kribbeln im Bauch verspüren, wenn er sie ansah. So als würden tausend Schmetterlinge durch ihren Körper tanzen. Aber Jörg sah sie nicht mehr auf diese Weise an. Manchmal war er regelrecht kalt, sogar abweisend. Liliane konnte sich nicht erklären, woran das lag. Was ihn verändert hatte. Oder hatte sie sich verändert?

„Alles in Ordnung?“, hauchte ihr Jörg ins Ohr, der plötzlich hinter ihr stand.

Liliane verkrampfte. Hoffentlich schimpfte er jetzt nicht wieder mit ihr, weil sie irgendetwas falsch gemacht hatte. Der Abend sollte schließlich perfekt werden. Aber das tat er nicht, stattdessen massierte er sacht ihre Schultern. Sie seufzte. Wem machte sie etwas vor, eigentlich gehörte sie nicht hier her. Sie war einfach zu gewöhnlich.

„Du machst dir zu viele Sorgen, Liliane. Der Festsaal sieht toll aus. Es wird schon schiefgehen“, sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

„Findest du wirklich?“

„Aber ja.“

Liliane drehte sich zu ihm um, legte die Arme um seinen Hals und lächelte ihn an. Aber er lächelte nicht zurück. Das tat irgendwie weh. Fand er sie nicht mehr attraktiv? Manchmal kam es ihr so vor. Dabei hatte sie zunächst gedacht, welches Glück sie hatte, einen solch charmanten Mann geheiratet zu haben, der auch noch etwas im Kopf hatte.

Seine Firma, die er aus dem Nichts aufgebaut hatte, war inzwischen eine der erfolgreichsten ihrer Branche. E-Commerce Solutions waren derzeit eine Goldgrube. Und viele der heutigen Gäste waren im Handel tätig, also potentielle Kunden. Heute Abend wollte Jörg nicht einfach nur feiern, er wollte auch Akquise betreiben, wie man das eben in seiner Position machte. Geschäfte wurden selten in Büros besiegelt, sondern auf einer richtig guten Party abgeschlossen. Das war seine Devise. Noch dazu wollte er seiner Familie beweisen, dass er nicht nur auf eigenen Beinen stehen konnte, sondern auch erfolgreich mit dem war, was er tat. Eigentlich hatte sich sein Vater nämlich gewünscht, dass er eines Tages in dessen Fußstapfen trat und ebenfalls Chefarzt in der Klinik würde. Dann hätten sie sich vermutlich dennoch kennengelernt, überlegte Liliane. Nur eben unter anderen Umständen. Er als Chefarzt, sie als Krankenschwester. Es war eben Schicksal, dass sie zusammengekommen waren. Davon war sie fest überzeugt. Selbst jetzt, auch wenn sie gerade schwierige Zeiten durchmachten. Er nahm ihre Hände von seinen Schultern, als wollte er gar nicht von ihr berührt werden.

„Dieses Kleid, das willst du doch heute Abend nicht tragen, oder?“

Sie schaute erschrocken an sich herunter, beäugte den beigefarbene Stoff, der mit Paletten verziert war. Es war ein Kleid von schlichter Eleganz, nicht zu eng, nicht zu weit. Es überließ den Betrachter seiner Fantasie. Eigentlich liebte Liliane es. Sie hatte es in einer entzückenden kleinen Boutique in der Münchener Innenstadt gesehen und sich sofort für den Kauf entschieden.

„Was ist denn mit dem Kleid?“, fragte sie unsicher.

Jörg schüttelte nur den Kopf. „Zieh dir etwas anderes an, bitte“, meinte er. „Jeder soll heute Abend sehen, dass meine Frau die schönste Frau ist.“ Er zwinkerte ihr zu.

Liliane schmunzelte, obwohl sie eigentlich gekränkt war, dass er ihre Wahl nicht mochte.

„Na schön, wenn du darauf bestehst.“

Sie verstand noch immer nicht, was er an ihrer Garderobe auszusetzen hatte. Aber das war in erster Linie sein Abend, weswegen Liliane ihren Mann auch nach Kräften unterstützt hatte. Und so wollte sie kein unnötiges Drama machen und verschwand im oberen Stock der Villa, um sich noch einmal umzukleiden.

Nachdenklich hielt sie sich ein enges Kleid im knalligen Rot an und betrachtete sich im Spiegel. Ob Jörg das besser gefiel? Es war ein Hingucker, dabei nicht zu aufreizend. Ja, es würde wohl seinen Geschmack treffen, also schlüpfte sie hinein, legte Make-up auf und frisierte sich die Haare neu. Jörg mochte es, wenn sie Aufsehen erregte und pompös zurecht gemacht war, während sich Liliane eigentlich im natürlichen Look mehr mochte. Aber er hatte recht, heute Abend war eine große Feier, und da sollte man entsprechend auftreten. Wie sagte man? Wer schön sein will, muss leiden. Und für ein aufwendigeres Erscheinungsbild brauchte es seine Zeit.

Gerade rechtzeitig zum Empfang der ersten Gäste war Liliane fertig. Es war seltsam, nur diesen Hauch zarten Rotes am Körper zu tragen. Die Blicke der anderen waren ihr gewiss. Liliane entging nicht, wie Männer als auch ihre Frauen ihr beeindruckt nachblickten. Alles, was Rang und Namen hatte, hatte sich in ihrem Haus getroffen. Sogar der Bezirksbürgermeister hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich vorbeizuschauen.

Jörg nahm sie bei der Hand und begrüßte ihn mit besonderer Überschwänglichkeit, wusste er doch, dass der Bürgermeister über familiäre Kontakte zu größeren und kleineren Anbietern diverser technischer Produkte verfügte. Da waren Webshops immer gefragt. Und mit Vitamin B kam man an die richtigen Kunden. Was eine Empfehlung eines Bezirksbürgermeisters ausmachen konnte, konnte Liliane sich vorstellen. Und Jörgs Ehrgeiz imponierte ihr.

Aber kein Wort kam über seine Lippen zu ihrer Aufmachung. Hatte er sie überhaupt mal richtig angesehen? Nein, er behandelte sie wie Luft. Seine Gesprächspartner ebenso. Sie waren völlig vertieft in ihre Unterhaltung über die Entwicklung des E-Commerce Marktes und dessen Möglichkeiten, dass Liliane sich wie in Luft aufgelöst fühlte.

Allerdings interessierte sie sich ebenfalls nicht allzu sehr für berufliche Gespräche an diesem Abend, weswegen sie sich nach der Begrüßung der Gäste mit einiger Erleichterung aus dem Rampenlicht entfernte. Nahe dem Meeresfrüchtebuffet hatte sie ein paar Freundinnen ausgemacht, in deren Gesellschaft es sicherlich ein amüsanter Abend werden würde.

Sie hob die Hand und eilte auf die muntere Gruppe zu. Tina und Annette sahen großartig aus. Und Verena hatte sich mit ihrem Make-up wieder einmal selbst übertroffen. Umwerfend sah sie aus. Für einen Moment hielt Liliane inne. Dass ihr solche Details überhaupt auffielen, sogar noch wichtig erschienen? Früher war das nicht der Fall gewesen, wenigstens nicht in diesem Ausmaß, aber das Leben als Lady der High Society veränderte einen eben. Nur ob ihr das gefiel, da war sie sich nicht sicher.

„Guten Abend, Süße, das ist ein tolles Fest“, verkündete Verena und umarmte sie herzlich.

„Danke. Habt ihr schon die Krabbensnacks probiert. Die sind köstlich“, empfahl Liliane.

Sogleich griffen die Damen beherzt zu.

„Wirklich, ein Hochgenuss. Die muss ich nachher Robert empfehlen“, erklärte Annette begeistert und schaute zu ihrem Mann rüber, einem Staranwalt, der nicht nur ein dickes Konto hatte, sondern auch einen ziemlich beträchtlichen Bauch.

„Mein Georg wollte ja zuerst gar nicht mitkommen“, meinte Tina und rollte mit den Augen. „Seit er das Trikot an den Nagel gehängt hat, bleibt er am liebsten zu Hause.“ Tinas Mann war Profisportler gewesen, bis eine Knieverletzung seiner Karriere ein jähes Ende gesetzt hatte. Dass Tina das nicht allzu glücklich machte, sah man ihr an. Aber dann trat ein Lächeln in ihr Gesicht. „Ich konnte ihn dennoch überzeugen, mich zu begleiten“, erklärte sie sichtlich zufrieden.

„Und wie hast du das geschafft?“, hakte Annette nach.

„Mit den Waffen einer Frau natürlich.“ Tina klimperte mit den Wimpern.

Die Frauengruppe lachte herzlich.

„Aber sag mal, Verena, wo ist denn Gabriel eigentlich?“, wollte Annette wissen und alle schauten Verena neugierig an.

Es war kein Geheimnis, dass Verena und Gabriel das Traumpaar schlechthin waren. Also sorgte es für Erstaunen, wenn man die beiden auch nur für einen kurzen Moment getrennt sah.

„Ich weiß es gar nicht, eben war er doch noch hier.“ Sie reckte den Hals, winkte dann aber ab. „Sicher hat er einen Gesprächspartner entdeckt, der sich wie er für Ahnenreihen interessiert. Ihr wisst ja, wie die Aristokraten sind.“ Sie sagte das mit einigem Stolz.

Verena hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie seinen Titel als eine Art Trophäe ansah. Die Ehemänner der anderen waren auch sehr erfolgreich und prominent, aber einen Adelstitel hatten sie nicht.

„Jetzt brauche ich aber etwas zu trinken, und dann werde ich Jörg bei der Akquise unterstützen, er hat ja so einige interessante Gäste eingeladen“, meinte Verena dann und machte sich auf die Suche nach einem der Kellner, die hier in Scharen umherliefen und Champagner auf dem Tablett servierten.

„Manche Menschen denken immer nur ans Arbeiten“, äußerte Tina und seufzte.

Verena war stellvertretende Geschäftsführerin in Jörgs Unternehmen. Dafür hatte sich Liliane eingesetzt, nachdem ihre Freundin ihren vorherigen Posten bei einer Internetfirma hatte räumen müssen, weil diese nur noch rote Zahlen geschrieben hatte.

„Ich kann sie verstehen. Ich liebe meinen Job auch“, erklärte Liliane.

„Aber Schätzchen, ihr bräuchtet eigentlich beide nicht mehr zu arbeiten, ihr habt ausgesorgt. Besonders Verena.“

„Die hat wirklich ein Glück, hat einen echten Fürsten abbekommen“, seufzte Annette. „Und steinreich ist er auch noch.“

Liliane war so etwas egal. Ob Titel oder nicht. Wichtig war doch nur, welches Herz in der Brust eines Menschen schlug. Und Gabriel Fürst von Dörstenbach mochte noch so reich und angesehen sein, er war ebenso arrogant und unleidlich. Dass ihre beste Freundin Verena sich für ihn erwärmt hatte, wunderte Liliane bis heute. Jedenfalls, wenn man davon absah, dass Verena immer eine Prinzessin oder Fürstin hatte werden wollen. Davon hatte sie sogar schon in der Kindheit erzählt, wie es viele Mädchen taten.

Liliane kannte Verena bereits unglaublich lange. Sie waren zur selben Schule gegangen, hatten sich irgendwann aus den Augen verloren, aber schließlich hier in München wiedergetroffen und ihre Freundschaft neu belebt. Damals war sie bereits mit Gabriel von Dörstenbach verlobt gewesen. Ja, das musste man Verena lassen, sie hatte ihren Kindheitstraum tatsächlich wahrgemacht. Inzwischen bestand diese Ehe schon acht Jahre. Was wohl ihr Geheimnis war, dass es immer noch so gut lief?

Liliane wünschte, dass es in ihrer Ehe auch nur annährend so wäre. Ja, sie beneidete ihre Freundin ein wenig um deren Glück. Natürlich gönnte sie es ihr von Herzen. Aber etwas mehr Romantik konnte ihrer eigenen Beziehung auch nicht schaden.