Fürsten-Roman 2590 - Katja von Seeberg - E-Book

Fürsten-Roman 2590 E-Book

Katja von Seeberg

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Beschreibung

Ihre letzte Zuflucht
Bewegender Roman um eine Schauspielerin und ihren adeligen Lebensretter
Von Katja von Seeberg

Belinda Waldström ist der Star einer beliebten Vorabendserie. Seit sie für diese Soap gecastet wurde, geht es für Belindas Karriere steil bergauf. Doch bald bekommt sie die Schattenseiten des Ruhms zu spüren. Sie erhält aufdringliche E-Mails von einem Fan. Zunächst nimmt die junge Frau die Mails nicht ernst, auch die ständigen Liebesbriefe im Postkasten ignoriert sie.
Als Belinda von einem langen Drehtag nach Hause kommt, erwartet sie eine böse Überraschung: Ihre Wohnung ist durchwühlt und auf ihrem Badezimmerspiegel hat ihr Verehrer mit rotem Lippenstift eine anstößige Nachricht hinterlassen.
Fluchtartig verlässt Belinda ihre Wohnung und sucht Schutz bei ihrer Agentin Shana von Gilberg. Gemeinsam gehen sie endlich zur Polizei. Die empfiehlt Belinda, erst einmal unterzutauchen. Und Shana weiß auch schon wohin: in ein unbewohntes Anwesen ihrer Familie. Belinda ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken so ganz allein in einem alten Schloss zu wohnen. Beim Rundgang durch die Zimmer vernehmen die Freundinnen plötzlich Geräusche. Ist ihnen der Stalker etwa zuvorgekommen?

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Inhalt

Cover

Impressum

Ihre letzte Zuflucht

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: photoagent / shutterstock

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-8967-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Ihre letzte Zuflucht

Bewegender Roman um eine Schauspielerin und ihren adeligen Lebensretter

Von Katja von Seeberg

Belinda Waldström ist der Star einer beliebten Vorabendserie. Seit sie für diese Soap gecastet wurde, geht es für Belindas Karriere steil bergauf. Doch bald bekommt sie die Schattenseiten des Ruhms zu spüren. Sie erhält aufdringliche E-Mails von einem Fan. Zunächst nimmt die junge Frau die Mails nicht ernst, auch die ständigen Liebesbriefe im Postkasten ignoriert sie.

Als Belinda von einem langen Drehtag nach Hause kommt, erwartet sie eine böse Überraschung: Ihre Wohnung ist durchwühlt und auf ihrem Badezimmerspiegel hat ihr Verehrer mit rotem Lippenstift eine anstößige Nachricht hinterlassen.

Fluchtartig verlässt Belinda ihre Wohnung und sucht Schutz bei ihrer Agentin Shana von Gilberg. Gemeinsam gehen sie endlich zur Polizei. Die empfiehlt Belinda, erst einmal unterzutauchen. Und Shana weiß auch schon wohin: in ein unbewohntes Anwesen ihrer Familie. Belinda ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken so ganz allein in einem alten Schloss zu wohnen. Beim Rundgang durch die Zimmer vernehmen die Freundinnen plötzlich Geräusche. Ist ihnen der Stalker etwa zuvorgekommen?

„Ich liebe dich bis ans Ende meiner Tage“, las Belinda Waldström vor und reichte ihrer Agentin und guten Freundin Shana von Gilberg den Ausdruck der E-Mail. Diese streckte den Arm über den Schreibtisch aus und nahm ihr das Blatt Papier ab.

„Das ist wohl das Los für den steigenden Ruhm“, meinte sie seufzend und studierte die Zeilen sehr genau.

„Sieht wohl so aus“, erwiderte Belinda betrübt.

Seit sie in einer bekannten Vorabendserie eine Hauptrolle spielte, hatte sich ihre Fanpost verzehnfacht. Zuvor war sie oft nur als Komparsin für größere Produktionen eingesetzt worden. Manchmal hatte sie auch eine kleine Sprechrolle ergattert. Aber das war selten der Fall gewesen. Das Blatt hatte sich erst für sie gewendet, als Shana ihr dieses Casting für die besagte Serie vermittelt und ihr dadurch einen unerwarteten Durchbruch ermöglicht hatte. Dass sich die Produzenten tatsächlich für sie entschieden hatten, war in Belindas Augen ein Wunder gewesen, hatte sie doch eigentlich dem gesuchten Typus groß, schlank, schwarzhaarig nicht entsprochen.

„Talent setzt sich eben durch“, hatte Shana damals gemeint und nur beiläufig zugegeben, dass sie das Gesuch der Produktion mit einem anderen verwechselt hatte. Denn normalerweise würde sie nie eine Schauspielerin zum Vorsprechen schicken, wenn diese gar nicht zur gesuchten Rolle passte. Es war also großes Glück gewesen, dass Belinda dennoch dort erschienen war. Jetzt war sie bekannt, und ihr Name war den Leuten ein Begriff.

„Er hat keinen Namen hinterlassen und auch seine E-Mailadresse stammt von einem Massenanbieter.“ Shana runzelte die Stirn. „Normalerweise wollen die Leute Autogramme und geben deswegen Ihre Postanschrift an.“

Die Bürotür ging auf und Gustav, Shanas Praktikant, kam mit einem Tablett herein, auf dem sich zwei dampfende Tassen befanden. Der herrlich beruhigende Duft von Kamillentee stieg Belinda in die Nase.

„Ich habe mir erlaubt, Tee für Sie zu kochen“, erklärte er überaus freundlich und stellte die Tassen vor sie beide hin.

„Sie denken wirklich an alles, Gustav. Vielen Dank, der Tee kommt gerade recht.“

„Das freut mich. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“, fragte er und blickte Shana an.

„Sagen Sie bitte den Termin mit Hannah Wilkensen für morgen ab. Mir ist leider etwas dazwischen gekommen.“ Was, verriet sie allerdings nicht und der junge Mann fragte auch nicht nach, sondern rückte nur seine überdimensionale Brille zurecht.

„Sehr gern.“ Gustav nickte ihnen zu und verließt samt Tablett das Büro.

„Wo waren wir stehen geblieben?“, überlegte Shana und nippte an ihrer Tasse.

„Denkst du, ich muss mir Sorgen wegen dieses Mannes machen?“, hakte Belinda nach und deutete noch einmal auf den Ausdruck. Es war nicht die erste E-Mail dieser Art, die sie von ihrem unbekannten Verehrer bekommen hatte. Die Nachrichten waren immer identisch. Er sprach von immer währender Liebe, von tiefen Gefühlen, vom Wunsch ihr nah zu sein. Ganz schön unheimlich, dachte Belinda.

„Vergiss das einfach. Und zwar ganz schnell“, meinte Shana und winkte ab. „Von solchen Kerlen wirst du immer mal wieder eine Mail kriegen. Die sind verrückt, aber auf eine harmlose Art und Weise, noch dazu hat er deine Mailadresse sicher über deine Webseite gefunden und in deren Impressum steht die Agentur und nicht deine Privatadresse. Das heißt, er weiß nicht, wo du wohnst und kann dich nicht überraschend besuchen, dir irgendwo auflauern oder Schlimmeres.“ Sie zwinkerte, aber Belinda fand das gar nicht witzig.

Allein bei dem Gedanken, der Fremde könne plötzlich vor ihrer Tür stehen, schnürte ihr die Kehle zu und sorgte für schweißnasse Hände.

„Du hast sicher recht. Ich konzentriere mich lieber auf meinen Job.“

Belinda liebte ihre Rolle namens Kathy Unterweger, die in der Serie eine angehende Ärztin war und schon viele Menschenleben gerettet hatte. Die positive Rolle und Belindas besonderes Aussehen mit ihren langen roten Haaren und einem vornehmen Teint hatte sie schnell zu einem der Lieblinge in der Soap-Gemeinde werden lassen. Auch liebte sie den Kontakt mit ihren Fans, in der Mehrzahl waren das unglaublich nette Menschen, die sich über gemeinsame Fotos oder Autogramme freuten. All das wollte sich Belinda nicht von einem verrückten Verehrer und dessen unheimliche Liebesbotschaften kaputt machen lassen.

„Das ist die richtige Einstellung. Hast du heute noch einen Dreh?“, fragte Shana, die die Schauspielagentur „von Gilberg“ leitete und inzwischen zu einer von Belindas besten Freundinnen geworden war.

Oft besuchten sie wichtige Veranstaltungen und Presseauftritte gemeinsam. Belinda fühlte sich in Shanas Begleitung selbstsicherer. Niemand ahnte, dass sie eigentlich ein recht schüchterner Mensch war, der erst dann, wenn er in eine Rolle schlüpfte, aus sich herausging. Das Schauspiel war für Belinda immer schon ein Ventil gewesen. Selbst im Schultheater. Es hatte ihr geholfen, selbstbewusster aufzutreten.

„Ja, Außendreh in der Innenstadt. Ich muss eigentlich auch gleich los.“

„Soll ich dich mitnehmen? Ich habe noch einen Termin mit einem Klienten.“

„Das wäre sehr lieb, danke, Shana.“

Sie tranken den Tee aus, verließen das Büro und gelangten in den Wartebereich, der für neue Klienten vorgesehen war.

Praktikant Gustav saß am Empfang und hob überrascht den Kopf. „Sie gehen schon?“

„Ja, ich habe heute noch einen Termin in der Stadt und mache danach Feierabend. Sind Sie so gut und schließen nachher ab. Vergessen Sie die Alarmanlage nicht einzuschalten.“

„Aber natürlich, Frau von Gilberg. Viel Erfolg bei Ihrem Termin“, wünschte er.

Wenige Augenblicke später saßen sie in dem Kleinwagen von Shana von Gilberg und fuhren durch verwinkelte Gassen des Randbezirks.

„Vielleicht“, überlegte die Agentin, „sollten wir dir einen Mann suchen?“

„Wie bitte?“ Belinda lachte lautstark auf.

„Doch! Ich mein es ernst. Mit einer neuen Beziehung ist dir das Presse-Echo sicher. Außerdem verliert dein Verehrer dann vielleicht das Interesse an dir? Zur Not gehst du eine Fake-Beziehung ein. Das wäre ja nicht das erste Mal in der Geschichte der Stars und Sternchen, ist aber immer wieder sehr effektiv. Die Leute lieben es, über das Privatleben ihrer Promis zu reden.“

Das konnte wohl funktionieren, nur war Belinda ein Mensch, der sein Herz nicht so leicht öffnete. Und wenn doch, dann nur, weil sie echte und tiefgehende Gefühle für jemanden hegte. Viele ihrer Schauspielkolleginnen und -kollegen mochten das anders sehen, eine Beziehung vielleicht auch nur vortäuschen, um in die Schlagzeilen zu kommen. Aber das war ganz und gar nicht Belindas Welt.

„Das ist nichts für mich“, sagte sie also. „Tut mir leid.“

„Ach, Süße, kein Grund, dich zu entschuldigen. Das mag ich an dir. Du bist echt“, versicherte Shana ihr. „Es war auch ein dummer Vorschlag“, fuhr die Agentin fort.

Ganz so dumm war er eigentlich gar nicht. Belinda sehnte sich nach Zweisamkeit. Sie war seit einer gefühlten Ewigkeit Single. Aber ihr Job ließ ihr kaum Zeit, jemanden näher kennenzulernen. Es gab zwar den einen oder anderen Schauspieler am Set, mit dem sie sich gut verstand, aber mehr war da nicht.

Belinda seufzte leise und schaute aus dem Beifahrerfenster, als der Wagen stockend und ruckelnd an der Ampel hielt und ihr ein Pärchen auffiel, das gerade die Straße überquerte. Es schien frisch verliebt. Er hielt ihre Hand, sie lächelte ihn zärtlich an. Wie gern würde Belinda auch mal wieder einen besonderen Jemand in ihrem Leben haben, der abends mit frisch zubereitetem Essen auf sie wartete, wenn sie nach einem harten Drehtag nach Hause kam.

Die Ampel schaltete auf Grün, und Shana trat quietschend aufs Gas. Belinda beobachtete im Rückspiegel, wie das nette Pärchen immer kleiner wurde. Für eine Beziehung hatte sie kaum Zeit. Ihr Drehplan war sehr eng. Fast jeden Tag stand sie oft für mehr als zwölf Stunden vor der Kamera. Geregelte Arbeitszeiten kannte man in ihrer Branche nicht. Stattdessen mussten die Szenen, die für einen Drehtag geplant waren, am Ende des Tages im Kasten sein.

„So, da wären wir. Viel Spaß bei deinem Dreh heute“, sagte Shana und parkte den Wagen vor einer S-Bahnbrücke, wo heute der Außendreh stattfinden sollte. Eine Straßensperre riegelte den Drehbereich ab, und die Kameras waren schon aufgebaut.

„Danke. Und dir viel Erfolg bei deinem Besprechungstermin.“

„Ich gebe mir Mühe. Nebenbei, vielleicht wäre es am einfachsten, wenn du dir eine neue E-Mailadresse zulegst und die alte sperrst? Und auf deiner Webseite gibst du die Adresse der Agentur an. Die ist schön offiziell und alle Belästiger werden konsequent von mir rausgefiltert.“

Belinda runzelte die Stirn. Dass sie da nicht von selbst drauf gekommen war.

„Das ist eine gute Lösung.“

„Ich weiß. Ich bin für meine guten Lösungen bekannt. Jetzt aber los, sonst kommst du zu spät.“

Belinda lachte, drückte die Beifahrertür auf und stieg aus.

„Und nicht vergessen, morgen ist mein Geburtstagsessen im ‚La Timbre‘.“

Belindas Herz stolperte. Vor lauter Aufregung hatte sie das tatsächlich vergessen. Sie hatte noch gar kein Geschenk für Shana!

„Na klar, morgen! Steht auch in meinem Kalender.“ Das war nicht gelogen, nur hatte Belinda in letzter Zeit keinen Blick dort hineingeworfen.

„Wunderbar, dann also bis morgen Abend.“

Shana winkte ihr zu und brauste schließlich in ihrem recht eigenwilligen Fahrstil davon, während Belinda die Schultern straffte und sich auf den Weg zur Maske machte, schließlich musste sie in ihrer Rolle als Kathy Unterweger eine zu der angehenden jungen Ärztin passende Garderobe anlegen.

Und als sie wenig später von den Profis geschminkt wurde, überlegte sie, was für ein Geschenk sie Shana morgen besorgen sollte. Shana war zwar eine Geschäftsfrau, privat liebte sie aber Spielereien. In ihrem Büro standen mehrere Porzellanfiguren auf dem Fensterbrett. Und an den Wänden hingen Poster der Stars aus den 60ern. Es brauchte etwas, dass sich darin nahtlos einfügte. Sie würde wohl kreativ sein müssen.

Als Belinda schließlich das Set betrat, hatte sie die merkwürdigen Mails ihres unheimlichen Verehrers längst wieder vergessen. Stattdessen konzentrierte sie sich voll und ganz auf ihren Dreh.

In einem kleinen Souvenirshop am Hauptbahnhof hatte Belinda zum Glück noch ein hübsches Geschenk für ihre Freundin Shana gefunden. Eine Spieluhr, die auf alt gemacht war. Öffnete man das Kästchen, fing die kleine Ballerina darin an, sich um sich selbst zu drehen, so, als würde sie tanzen. Dazu erklangen die ersten Töne aus „Schwanensee“.

Belinda wusste, dass Shana eine Vorliebe für alles hatte, was andere als kitschig bezeichneten. Es machte die sonst so geschäftstüchtige junge Agentin in Belindas Augen nur noch sympathischer. Jeder hatte schließlich seine kleinen Eigenheiten. Und Shanas war es, alte Dinge zu sammeln.

Jetzt musste sich Belinda aber sputen. Schließlich erwartete Shana ihre Gäste im Luxusrestaurant „La Timbre“, da sollte Belinda besser nicht zu spät auftauchen. Sie nahm sich ein Taxi und ließ sich bis direkt vor die Tür des Delikatessentempels fahren. Bevor sie ausstieg, bezahlte sie den Fahrer und gab ihm ein ordentliches Trinkgeld.

Wie viele Leute Shana wohl eingeladen hatte? Und ob Belinda überhaupt jemanden kannte? Für einen kurzen Augenblick kam die alte Belinda in ihr durch. Die, die schüchtern war. Die, die sich immerzu fragte, was andere über sie dachten. Nun betrat sie doch unsicher das Restaurant. Ein Ober kam ihr entgegen, fragte, ob er ihr helfen könne.

„Ich suche Shana von Gilberg“, erklärte sie. Aus einem separaten Raum vernahm sie Musik und das Gemurmel von vielen Menschen.

„Sehr gern, wenn Sie mir bitte folgen würden.“

Der Ober ging voran, und Belinda folgte ihm mit klopfendem Herzen in einen großen Raum, der mit Girlanden geschmückt war. Es waren dann doch weniger Gäste als zuerst vermutet, aber immer noch genug, um Belinda nervös zu machen. Ein rascher Blick offenbarte nämlich, dass sie von Shana abgesehen, niemanden im Raum kannte.

„Viel Vergnügen“, wünschte ihr der Ober und war auch schon verschwunden.

Doch lange blieb Belinda nicht allein, Shana hatte sie nämlich entdeckt, und kam nun auf sie zu.

„Wie schön, dass du da bist“, sagte Shana und gab ihr ein Küsschen auf die Wange.

„Herzlichen Glückwunsch.“ Belinda reichte ihr das Geschenk.

„Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Shana packte es aus und strahlte über das ganze Gesicht. „Wie wunderschön. Vielen Dank, Belinda.“

Belinda war froh, dass ihr Geschenk so gut ankam.

„Sieh mal da drüben, da ist das Buffet. Nimm dir einfach, was du magst, ja“, sagte Shana und stellte das Geschenk zu den anderen. Schon nahm jemand das Geburtstagskind in Beschlag, um sich mit ihm zu unterhalten, und Belinda stand allein da.

‚Du bist keine kleine graue Maus mehr‘, sagte sie sich in Gedanken. ‚Sondern eine bekannte Schauspielerin. Die Leute mögen dich.‘

Manche sogar zu sehr. Für einen kurzen Augenblick dachte sie an ihren verrückten Verehrer, und es lief ihr kalt den Rücken runter, während sie sich zum Buffet begab, um ein paar der Köstlichkeiten zu probieren.

Dort bemerkte sie einen jungen Mann mit dunklen Locken, die sich in seinem Nacken kringelten. Gerade tat er sich etwas von dem Carpaccio auf. Als er ihren Blick bemerkte, erwiderte er diesen sichtlich überrascht. Belinda hatte ihn wohl etwas zu lange angestarrt.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er freundlich.

Sogleich fielen ihr seine wunderschönen Augen auf, die wie zwei Saphire leuchteten. Rasch senkte sie den Blick. Jetzt blamierte sie sich hier auch noch, weil sie fremde Männer anstarrte, als hätte sie bis gerade eben nicht mal gewusst, dass die menschliche Gattung zwei Geschlechter aufwies.