Fürsten-Roman 2597 - Katja von Seeberg - E-Book

Fürsten-Roman 2597 E-Book

Katja von Seeberg

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Beschreibung

Als Gero vor dem Altar stehen gelassen wird und die Braut stattdessen mit seinem besten Freund und Trauzeugen durchbrennt, bricht für den jungen Fürsten die Welt zusammen. Tief gekränkt zieht er sich auf sein Schloss zurück und will niemanden mehr sehen. Dass die Schwester der Braut, Sophie, als Haushälterin auf dem Schloss arbeitet, macht ihm die Demütigung und den Schmerz nur noch schlimmer. Der Fürst kommt kaum noch aus seinen Privatzimmern hervor, und wenn, dann sind seine Launen unerträglich.
Da findet Sophie eines Tages beim Aufräumen eine alte Violine, auf der Gero einst spielen lernte. Die Haushälterin schöpft Hoffnung: Vielleicht kann sie ihn so aus seinem Schneckenhaus locken. Und tatsächlich: Der Fürst findet wieder Freude am Geigenspiel, seine Musik klingt wie aus einer anderen Welt, und Sophie ist ganz verzaubert von seiner Anmut und seinem Talent. Langsam kommen sich die beiden näher - bis eines Tages die verlorene Braut wieder vor der Schlosstür steht ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Der Violinschlüssel zu meinem Herzen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Ollyy / shutterstock

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9224-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Der Violinschlüssel zu meinem Herzen

Berührender Adelsroman um die Kraftder Musik

Von Katja von Seeberg

Als Gero vor dem Altar stehen gelassen wird und die Braut stattdessen mit seinem besten Freund und Trauzeugen durchbrennt, bricht für den jungen Fürsten die Welt zusammen. Tief gekränkt zieht er sich auf sein Schloss zurück und will niemanden mehr sehen. Dass die Schwester der Braut, Sophie, als Haushälterin auf dem Schloss arbeitet, macht ihm die Demütigung und den Schmerz nur noch schlimmer. Der Fürst kommt kaum noch aus seinen Privatzimmern hervor, und wenn, dann sind seine Launen unerträglich.

Da findet Sophie eines Tages beim Aufräumen eine alte Violine, auf der Gero einst spielen lernte. Die Haushälterin schöpft Hoffnung: Vielleicht kann sie ihn so aus seinem Schneckenhaus locken. Und tatsächlich: Der Fürst findet wieder Freude am Geigenspiel, seine Musik klingt wie aus einer anderen Welt, und Sophie ist ganz verzaubert von seiner Anmut und seinem Talent. Langsam kommen sich die beiden näher – bis eines Tages die verlorene Braut wieder vor der Schlosstür steht …

„Deine Nachricht klang sehr dringend, was ist denn passiert?“, fragte Sophie-Marie besorgt, kaum dass sie das kleine Café betreten hatte.

Ihre ältere Schwester Janka saß an ihrem Lieblingsplatz, direkt am Fenster, und machte eine Miene wie Drei-Tage-Regenwetter. Die blonden Haare hingen ihr wirr ins Gesicht, und als sie zu Sophie aufsah, erschienen ihre Augen so glasig, als hätte sie gerade eben geweint. Dabei sollte sie doch vor lauter Glück übers ganze Gesicht strahlen! Schließlich war der schönste Tag ihres Lebens zum Greifen nah, wollte sie dieses Wochenende doch ihren Verlobten Gero heiraten. Allen war klar, es würde die perfekte Hochzeit werden und Janka würde die perfekte Braut sein! Denn alles in Jankas Leben war perfekt, von der Maniküre bis zu ihrem Abschlusszeugnis als Rechtsanwalts-Fachangestellte.

Sophie-Marie setzte sich zu ihr und bestellte sich einen Cappuccino, der ihr in Windeseile gebracht wurde und herrlich cremig schmeckte. Aber es fiel ihr schwer, ihn zu genießen.

„Ich frage mich, ob es ein Fehler ist, Gero zu heiraten?“, offenbarte Janka schließlich und wärmte ihre Hände an ihrer dampfenden Teetasse.

„Natürlich ist es kein Fehler. Wie kommst du denn darauf?“, wunderte sich Sophie-Marie. Im Grunde genommen waren sie wie die fleischgewordenen Barbie und Ken. Und ihre Geschichte war so zauberhaft, dass man sie hätte verfilmen können.

Sie hatten sich auf der Arbeit kennengelernt. Er war als Rechtsanwalt tätig und sie bis vor Kurzem als Angestellte in seiner Kanzlei tätig. Den Job hatte Janka über Sophie-Marie bekommen, denn sie selbst arbeitete als Haushälterin im Schloss von Gero von Windenloh.

Die Tatsache, dass Gero ein echter Fürst war, machte diese Traumhochzeit nur noch unwirklicher. Ja, geradezu märchenhaft. Wieso also kamen Janka ausgerechnet jetzt Zweifel? Das klang so gar nicht nach ihr. Sie hatte schon immer gewusst, was sie wollte und dabei konsequent ihre Ziele verfolgt. Um ihren Ehrgeiz hatte Sophie-Marie ihre große Schwester oft beneidet.

„Mir fehlen die Schmetterlinge im Bauch“, erklärte Janka sichtlich betrübt und zog den Teebeutel aus ihrer Tasse, um ihn dann auf die Untertasse zu legen.

„Das ist doch nur das Lampenfieber“, war sich Sophie-Marie sicher und nippte ein weiteres Mal an ihrem Capuccino. „Und völlig normal. Du machst dir einfach zu viele Gedanken. Ich weiß doch, wie lange du schon von deinem Hochzeitstag träumst! Wir waren noch Kinder, da hast du die Feier schon geplant.“

Janka nickte langsam. „Vielleicht hast du recht.“

„Natürlich habe ich das. Ich habe Gero und dich so oft zusammengesehen. Zwischen euch, das ist einfach magisch.“

Janka verzog kaum merklich den Mundwinkel. „Meinst du?“

„Aber ja. Und was das Wichtigste ist: Gero liebt dich. Sonst hätte er dir doch keinen Antrag gemacht.“

Nun lächelte Janka endlich. „Ja, es war der schönste Antrag, den man sich nur vorstellen kann. Ganz romantisch, in einem schicken Restaurant. Er ging vor mir auf ein Knie, öffnete das Schmuckkästchen in seinen Händen und darin befand sich ein wunderschöner Diamantring.“ Sie seufzte und betrachtete eben diesen Ring, der jetzt an ihrem Finger steckte.

Und Sophie-Marie seufzte mit. Sie wünschte, sie hätte auch nur ein ähnliches Glück wie Janka. Sie gönnte es ihrer Schwester von Herzen. Aber auch Sophie-Marie hoffte, eines Tages einen so großartigen Mann wie Fürst Gero zu finden.

„Danke, Sophiechen, du hast mir wirklich geholfen“, meinte Janka nun und legte ihre Hand auf die von Sophie.

„Wozu sind kleine Schwestern denn sonst da?“

Janka lachte. „Da ist wohl etwas Wahres dran. Du hast mir jedenfalls die Augen geöffnet. Jede Braut ist vor ihrer Heirat nervös und zweifelt an ihrer Entscheidung.“

Na ja, vielleicht nicht jede, überlegte Sophie, sagte aber nichts, denn sie wollte Janka nicht weiter verunsichern.

„Es ist genau das Richtige, Gero mein Jawort zu geben. Wir passen wirklich sehr gut zusammen und er ist ein großartiger Mann. Großzügig, attraktiv und er hat das Herz am rechten Fleck. Was will man mehr?“

Schmetterlinge im Bauch. Aber die hatte Janka ganz bestimmt, wenn sie am Samstag mit Gero vor den Standesbeamten trat. Daran hatte Sophie-Marie nicht die geringsten Zweifel.

„Hier“, sagte Gero und reichte seinem guten Freund und Kollegen Alec von Firnhain ein Kästchen. „Hüte es mit deinem Leben.“

„Was soll ich damit?“, wunderte sich Alec, der die Unterlagen auf dem Konferenztisch vor sich sortierte. „Hat das etwas mit unserem aktuellen Fall zu tun? Ist das ein Beweismittel?“, hakte er auch schon nach.

Gero schüttelte amüsiert den Kopf. „Vergiss doch mal den Fall. Darum geht es gerade wirklich nicht.“

„Worum denn dann?“

„Du bist doch mein Trauzeuge am Samstag. Du musst daher die Eheringe verwalten“, klärte Gero seinen Kanzleipartner auf, dessen Gesichtsausdruck verriet, dass er immer noch nicht ganz verstand, worum es hier ging. „Ich hoffe, du hast den Termin nicht vergessen?“

Plötzlich schlug sich Alec mit der Hand an die Stirn.

„Oh. Richtig. Wo habe ich nur meinen Kopf?“, meinte er endlich und ließ das Schmuckkästchen in der Tasche seines Jacketts verschwinden.

„Sicher hat dich unsere neue Mandantin ein wenig abgelenkt“, überlegte Gero, denn Alec war ein Mann, der schöne Frauen liebte. Und jene neue Mandantin war eine ausgesprochen hübsche Frau.

„Ja, sicher lag es daran“, meinte Alec und ordnete seine Unterlagen erneut, dann glitten sie ihm aus der Hand, und er fing von vorne an.

Irgendetwas stimmte doch nicht mit seinem guten Freund. Er wirkte ja sogar noch nervöser als Gero selbst.

„Alles in Ordnung mit dir, Kumpel?“, fragte Gero und reichte ihm eines der Dokumente hin.

Alec blickte überrascht zu ihm auf. „Aber sicher doch. Wieso fragst du denn?“

„Du wirkst, wie soll ich sagen, ein wenig neben der Spur, seit ich die Hochzeit angesprochen habe.“

„Das bildest du dir nur ein, Gero. Ehrlich.“ Erneut flogen ihm die Unterlagen aus den Händen, ein paar Papiere landeten sogar auf dem Boden.

Er bückte sich nach diese und legte sie auf den Tisch zurück.

„Na schön, ich … war schon mal Trauzeuge auf einer Hochzeit.“

„Was du nicht sagst. Aber dann solltest du doch Übung darin haben. Kein Grund also, nervös zu sein.“

„Du verstehst mich nicht, Gero. Ich war damals in die Braut verliebt. Und zwar lange bevor ihr jetziger Mann sie überhaupt bemerkte. Ich war ein Narr, weil ich sie nicht ansprach, ihr nichts von meinen Gefühlen erzählte. Ich war damals ihr Chef und fand es merkwürdig, sie um ein Rendezvous zu bitten. Ich wartete zu lange. Und dann wandte sie sich einem anderen zu.“

„Oh.“ Gero lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte seinen Freund eindringlich. Offenbar geschah das alles lange vor der Kanzleigründung. Aber nie hatte Alec auch nur ein Wort über diese Geschichte verloren. Bis jetzt.

„Das klingt ziemlich übel. Und nun reißt meine Hochzeit also die alten Wunden wieder auf.“

„Könnte man so sagen.“ Alec lächelte verschmitzt. „Ich muss jedenfalls immer wieder an sie denken“, fügte er hinzu.

„Liebst du sie etwa immer noch?“

„Kann schon sein.“ Alec seufzte und wich Geros Blick aus.

„Tut mir wirklich leid, Kumpel. Wenn dir das zu viel wird, frage ich jemand anderes, ob er …“

„Nein! Unsinn! Ich bin dein Trauzeuge und lasse dich doch nicht hängen wegen so einer alten Geschichte, die Jahre her ist.“

„Aber offensichtlich gehört ihr dein Herz immer noch. Ich mache mir daher Sorgen um dich.“

„Das ist nicht nötig, Gero. Wirklich. Vergiss einfach, was ich dir gerade erzählt habe, ja?“

Das war leichter gesagt als getan, schließlich waren sie nicht nur Kanzlei-Partner und Kollegen, sondern auch seit Ewigkeiten beste Freunde. Umso verwirrter war Gero darüber, dass Alec erst jetzt, ein paar Tage vor der Hochzeit, mit dieser Geschichte herausrückte.

„Na schön, aber wenn ich etwas für dich tun kann …“

„Wende ich mich sofort und ohne Umwege an dich. So, ich muss jetzt, Gero, ich habe noch einen Termin mit einem wichtigen Mandanten.“

Mit diesen Worten verließ Alec den Besprechungsraum und ließ einen verwirrten Gero, aber auch die fein säuberlich zusammengelegten Papiere, zurück.

Eigentlich hatte er Alec noch nie verliebt gesehen, überlegte Gero. Die Frau, der er sein Herz geschenkt hatte, musste folglich etwas ganz Besonderes sein. Manchmal fand man die große Liebe eben nur einmal im Leben. Und wenn sie dann verloren ging oder die Gefühle nicht erwiderte, war das ziemlich niederschmetternd.

Doch jetzt wollte Gero von Windenloh lieber wieder an etwas Positives denken. Zum Beispiel an seine Verabredung mit seiner Verlobten Janka zum Mittagessen. Die wollte in einer halben Stunde hier sein und er musste noch ein paar Briefe aufgeben.

Als Janka wenig später und noch dazu überpünktlich sein Büro betrat, erwärmte allein ihr Lächeln sein Herz. Sie war die perfekte Frau für ihn. Wunderschön, humorvoll, intelligent. Sie hatte bis vor Kurzem noch hier in der Kanzlei als Rechtsanwalts- und Notargehilfin gearbeitet. Über den Job waren sie sich auch nähergekommen, hatten sich kennen- und lieben gelernt.

Gero dankte noch heute seiner Haushälterin Sophie dafür, dass sie ihre ältere Schwester ins Spiel gebracht hatte, als die Stelle vor zwei Jahren vakant geworden war. Inzwischen hatte Janka aber aufgehört hier zu arbeiten und eine andere junge Frau saß nun an ihrem Schreibtisch.

Sowohl Janka als auch Gero hatten es merkwürdig gefunden, verlobt und bald verheiratet zu sein, während Janka immer noch seine Angestellte wäre.

„Hallo Liebling“, grüßte sie ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Bist du so weit, können wir zu Luigi?“, fragte sie.

„Ich bin gleich fertig, ich verschicke nur noch eine E-Mail.“ Gesagt, getan.

Dann erhob er sich und zog ihre schlanke Erscheinung in seinen Arm, um sie noch einmal innig zu küssen. Er hatte solch ein Glück, dass diese Frau ihn liebte! Mit dem Arm um ihre zierliche Schulter führte er sie aus dem Gebäude.

Wenig später saßen sie in ihrem Lieblingsrestaurant auf der anderen Straßenseite, dem besten Italiener der ganzen Stadt, wenn man Janka Glauben schenkte.

„Ich war gerade bei der Anprobe des Brautkleides“, erklärte Janka und nahm einen Schluck vom Bardolino, während ein Kellner ihnen ihre Pasta-Gerichte brachte.

„Und?“, hakte er neugierig nach. Er konnte es nicht erwarten, sie in dem Kleid zu sehen.

Sie seufzte und schwenkte dabei ihr Glas in der Hand.

„Es ist wirklich wunderschön. Ein echtes Märchenkleid. Mit weitem Rock und einem zauberhaften Schleier. Ich bin verliebt in dieses Kleid. Es ist genau so, wie ich es mir immer erhofft habe.“

Ihre Worte hatte er vernommen, nur passte ihr Gesichtsausdruck nicht zu dem, was sie gerade gesagt hatte. Ihre Mundwinkel hingen nach unten und ihr Blick wirkte abwesend.

„Was ist denn los?“, wunderte er sich und streichelte ihre Hand. „Du wirkst so traurig.“

Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht traurig. Nur nervös.“

„Wegen der Hochzeit etwa?“

Sie lachte und nickte dann, dabei stellte sie ihr Glas etwas zu wuchtig ab, dass ein wenig Wein verschüttet wurde.

„Mist“, murmelte sie und versuchte, das Malheur mit der Serviette zu bereinigen.

„Das ist doch halb so schlimm, die haben hier sicher Ersatztischdecken.“

Janka nickte geistesabwesend und ließ von ihrer Serviette ab.

Irgendwie machte diese Hochzeit alle in seinem Umfeld nervös. Nur ihn nicht. Bisher. Aber Gero war eben überzeugt von dem, was er tat. Er würde die großartigste Frau aller Zeiten ehelichen.

Er konnte es nicht erwarten, mit ihr vor den Standesbeamten zu treten, und sich nichts Schöneres vorstellen, als sie endlich seine Ehefrau nennen zu dürfen. Er hatte aber auch Verständnis dafür, dass dieser große Schritt seine Verlobte ein wenig unruhig stimmte. Man heiratete schließlich nur einmal im Leben. Zumindest war das seine Überzeugung.

„Es wird der schönste Tag in unserem Leben werden“, versprach er ihr. „Mach dir keine Sorgen. Wir haben alles genau geplant. Die Einladungen sind verschickt. Band, Torte und Büffet ausgewählt. Jetzt hast du auch dein Traumkleid gefunden. Es wird alles gut gehen.“

Sie lächelte, doch es wirkte angestrengt.

„Du bist so lieb, Gero.“ Sie beugte sich über den Tisch, er kam ihr entgegen, und ihre Lippen berührten sich. „Du hast sicher recht. Ich mache mir völlig unnötig Sorgen.“

Davon war er überzeugt. Doch es war auch einer der Gründe, warum er Janka liebte. Sie hatte ein gutes Herz, sorgte sich um alles und jeden.

„Es wird alles gut gehen“, wiederholte er sanft und blickte ihr tief in die Augen, die so blau waren wie der Ozean.

„Ich weiß“, bestätigte sie, dann wandte sie sich wieder ihrem Essen zu. In dem Moment betrat Alec von Firnhain das Restaurant. Er warf einen unsicheren Blick zu ihnen.

„Ich wusste nicht, dass ihr hier Mittagspause macht“, sagte er und blickte sich nach einem freien Tisch um. Doch um diese Uhrzeit war da nichts zu machen.

„Setz dich zu uns“, schlug Gero vor, doch Alec schüttelte den Kopf und hob abwehrend beide Hände. „Ich will doch das junge Glück nicht stören.“

„Das tust du nicht“, versicherte Gero seinem Freund und Kanzleipartner. „Oder hast du etwas dagegen, Janka?“

„Ich?“ Sie schaute Alec nachdenklich an. „Natürlich nicht“, sagte sie schließlich, aber Alec winkte ab.

„Ich … habe gerade sowieso keine Lust auf Italienisch. Genießt euer Mittagessen.“ Mit diesen Worten verließ er eilig das Restaurant.

„Merkwürdig, so durcheinander kenne ich Alec gar nicht“, wunderte sich Janka.

„Er ist tatsächlich ein wenig durch den Wind. Unsere Hochzeit hat wohl alte Erinnerungen geweckt.“

Sie hob eine Braue, Überraschung blitzte in ihren Augen auf. „Ach ja?“