Fürsten-Roman 2610 - Juliane Sartena - E-Book

Fürsten-Roman 2610 E-Book

Juliane Sartena

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Beschreibung

John Smith, ein bürgerlicher Amerikaner, und Prinzessin Patricia von Hohenkamp? Nein, in Fürst Friedrich sträubt sich alles gegen diese Verbindung. Er muss etwas unternehmen, um seine Tochter von diesem Mann, der so gar nicht in die Adelskreise passt, zu trennen. Dass es ihm beinahe gelingt, liegt an seinem gemeinen Plan, der für eine Weile funktioniert.
Doch auch die schlimmste Intrige hat noch nie etwas gegen die wahre Liebe ausrichten können, die in diesem besonderen Fall noch durch ein geheimnisvolles Tagebuch unterstützt wird. Darin hat Johns Großmutter etwas aufgeschrieben, das für das verliebte Paar der Schlüssel zum Glück werden soll ...


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Inhalt

Cover

Impressum

Tagebuch der Liebe

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Elena Preo / shutterstock

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9926-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Tagebuch der Liebe

Wie alte Schriften einer jungen Prinzessin zum Glück verhalfen

Von Juliane Sartena

John Smith, ein bürgerlicher Amerikaner, und Prinzessin Patricia von Hohenkamp? Nein, in Fürst Friedrich sträubt sich alles gegen diese Verbindung. Er muss etwas unternehmen, um seine Tochter von diesem Mann, der so gar nicht in die Adelskreise passt, zu trennen. Dass es ihm beinahe gelingt, liegt an seinem gemeinen Plan, der für eine Weile funktioniert.

Doch auch die schlimmste Intrige hat noch nie etwas gegen die wahre Liebe ausrichten können, die in diesem besonderen Fall noch durch ein geheimnisvolles Tagebuch unterstützt wird. Darin hat Johns Großmutter etwas aufgeschrieben, das für das verliebte Paar der Schlüssel zum Glück werden soll …

„Wir gratulieren Ihnen, Fräulein von Hohenkamp, das Ergebnis Ihrer mündlichen Abschlussprüfung war sehr erfreulich. Viel Erfolg für Ihren Berufsweg.“

Professor Hofmann, der Leiter der tiermedizinischen Fakultät in München, drückte Patricia von Hohenkamp die Hand. Die Prinzessin verließ das Zimmer mit dem erhebenden Gefühl, ab sofort Fräulein Dr. vet. Patricia von Hohenkamp zu sein; das heißt genauer gesagt Prinzessin Dr. vet. Patricia von Hohenkamp. Oder kam die Prinzessin hinter den neu errungenen Dr. vet.?

Patricia überlegte eine Sekunde, dann warf sie ihre langen kastanienbraunen Locken in den Nacken und lachte übermütig. Ihr Vater, Fürst Hohenkamp, würde das wissen. Er legte großen Wert auf Titel, ganz im Gegensatz zu Patricia. Nicht, dass sie etwas dagegen gehabt hätte, eine geborene Prinzessin von Hohenkamp zu sein, sie fand den Titel sogar sehr dekorativ, aber für sie bedeutete ihre Abstammung nicht so etwas Grundlegendes, wie das bei ihrem Vater der Fall war.

Natürlich, an dem alten Familienbesitz, Gut und Schloss Hohenkamp, hing sie genauso. Dort wollte sie vorerst auch wohnen bleiben, zusammen mit ihrem Vater. Tierärztliche Aufgaben würden sich genug bieten, schließlich zählte Gut Hohenkamp zu einem der größten Besitztümer im oberbayerischen Raum.

Aber jetzt hieß es erst einmal ihren Abschluss feiern. Während sie noch überlegte, ob sie ihre Freundin und Kommilitonin Mona Herder anrufen sollte, um zu fragen, wann und wo heute eine Abschlussfeier stattfinden würde, kam ihr diese schon auf dem langen Flur entgegengelaufen.

„Hallo, Patricia!“, rief das zierliche blonde Mädchen aufgeregt. „Hast du es auch hinter dich gebracht? Gratuliere! Ach, bin ich glücklich!“, fuhr sie atemlos fort. „Du kommst doch zu der Party heute Abend?“

Patricia nickte. „Klar komme ich. Aber sag mal, wo findet die jetzt eigentlich statt?“

„Bei Peter in seiner großen Schwabinger Wohnung, ab acht Uhr.“

Patricia zog eine kleine Grimasse. Ihr gemeinsamer Studienkollege hatte ein Auge auf die Prinzessin geworfen und wurde, trotz verschiedenmaliger Abweisungen, nicht müde, seine Eroberungsversuche fortzusetzen.

Mona kicherte. „Es wird ja nicht nur der schwarze Peter selber da sein, es sollen an die fünfzig Leute kommen.“

Den Spitzname „Schwarzer Peter“ hatte der unglückliche Gastgeber wegen seiner etwas aufdringlichen Art und der Manie, sich mit Vorliebe schwarz zu kleiden, abbekommen. „Wahrscheinlich, um über seinen beginnenden Bierbauch hinwegzutäuschen“, wie Patricia einmal boshaft festgestellt hatte.

„Fährst du jetzt gleich heim?“, fragte Mona.

„Ja, soll ich dich mitnehmen?“

Mona stimmte zu. Die beiden Mädchen teilten zwar nicht die Wohnung, hatten jedoch beide ihr Appartement in demselben Münchener Mietshaus.

Als sie in Patricias schnittigem roten Sportcabriolet die Leopoldstraße entlangfuhren und der Wind in ihrem Haar spielte, zogen sie so manche Blicke auf sich. Bewundernde aus Männeraugen, neidvolle von weiblicher Seite.

Mona Herder war ein hübsches Mädchen, mit ihrem lustigen Lachen und dem blonden Wuschelkopf. Aber noch mehr Aufmerksamkeit erregte Patricia. Sie war mehr als hübsch. Mit ihrem schlanken, biegsamen Körper, dem ausdrucksvollen schmalen Gesicht und ihrer ungezähmten Haarpracht hätte sie sich jederzeit als Model verdingen können.

Aber davon konnte natürlich nicht die Rede sein. Fürst Hohenkamp, der in einigen seiner Ansichten recht streng und altmodisch war, hätte das auch niemals zugelassen.

Bei dem Gedanken an ihren Vater entfuhr Patricia ein kleiner Seufzer. Nicht, dass sie sich nicht mit ihrem Vater verstanden hätte. Sie liebte ihn sehr und für Fürst Hohenkamp war Patricia, nachdem ihre Mutter und ihr kleines Brüderchen bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen waren, sein einziger Schatz. Aber manchmal hütete er diesen Schatz zu sehr. Und seine unvermeidlichen Versuche, sie mit Albrecht Prinz von Schlehberg oder sonst einem heiratsfähigem Mitglied des Hochadels zu verkuppeln, konnten genauso enervierend sein wie die ewigen Annäherungsversuche des Schwarzen Peter.

„So, da wären wir“, sagte Patricia, als sie den Wagen parkte. „Ich klingele um acht Uhr bei dir, dann können wir gemeinsam zu Peter fahren.“

„Also, bis heute Abend. Ciao!“

Patricia schloss die Tür zu ihrem geräumigen Appartement auf, warf ihre Collegemappe mit Schwung auf das Bett und öffnete das Fenster, das zum Englischen Garten hinausging. Sie empfand es als angenehm, hier in der Großstadt ein Zimmer gefunden zu haben, das zwar zentral, trotzdem aber fernab des allgemeinen Trubels und der lärmenden Autos war. Was für ein herrlicher Sommertag lachte ihr da entgegen! Patricia atmete tief durch.

Da läutete das Telefon.

„Patricia von Hohenkamp“, meldete sie sich.

Die Prinzessin ließ sie hier in München meistens weg. Es gab zu viele Neider und missgünstige Menschen, die ihr das Leben schwer machten. Und dann gab es noch die anderen, die sofort eine devote Haltung annahmen, sobald sie erfuhren, dass es sich bei Patricia um eine Prinzessin handelte. Und das war Patricia fast noch unangenehmer.

„Nun, mein Kind“, klang die volle Stimme ihres Vaters durch die Leitung. „Wie war das Finale?“

„Großartig, Papa, es ist alles gut gegangen. Ab sofort hast du es mit einer promovierten Tierärztin zu tun.“

„Das freut mich sehr. Und wie steht es, wirst du das Wochenende nach Hohenkamp kommen? Ich habe daran gedacht, eine kleine Feier zu arrangieren. Dir zu Ehren natürlich. Albrecht Prinz von Schlehberg wird auch kommen.“

Patricia verdrehte die Augen und gab einen undefinierbaren Grunzlaut von sich.

„Was ist?“, erkundigte sich ihr Vater. „Freust du dich nicht?“

„Ach, Paps“, stöhnte Patricia, „natürlich freue ich mich darüber, dass du eine Feier für mich geben willst. Aber versuche doch bitte nicht ständig, mich auf so durchsichtige Art und Weise mit Prinz Albrecht oder sonst einem deiner blaublütigen Heiratskandidaten zu verkuppeln.“

„Mein liebes Kind“, ließ sich Fürst Hohenkamp gekränkt vernehmen, „selbstverständlich versuche ich dich in keiner Weise zu verkuppeln. Du weißt, dein Glück bedeutet mir alles. Aber ich verstehe gar nicht, was du gegen Prinz Albrecht hast. Er ist doch ein netter und ansehnlicher junger Mann.“

„Und ein Prinz“, ergänzte Patricia lächelnd. „Natürlich, du hast ja recht, Paps. Albrecht ist ein netter Kerl, aber ich kenne ihn schon von Kindheit an und die Gefühle, die ich ihm entgegenbringe, könnte man höchstens als kumpelhaft bezeichnen.“

„Kumpelhaft“, wiederholte Fürst Hohenkamp kühl und stellte sich die beiden fürstlichen Kumpel vor. „Nun ja, mein Liebes, es bleibt also dabei, ich erwarte dich am Wochenende. Ach, übrigens, Baroness Marlies hat abgesagt, könntest du vielleicht noch eine Freundin mitbringen? Sonst bleibt unser armer Prinz Albrecht ohne Tischdame und das wollen wir ihm ja nun doch nicht antun.“

„Ist gut, ich werde Mona fragen“, erwiderte Patricia.

„Komtess Mona von Lichtenfels?“, fragte ihr Vater erfreut.

„Nein, Mona Herder, meine Studienkollegin. Sie ist ein reizendes Mädchen. Also bis dann! Servus.“

Patricia legte halb amüsiert, halb verärgert den Hörer auf den Apparat zurück. Ihr Vater würde sich nie ändern.

Nach einer erfrischenden kalten Dusche war es an der Zeit, sich anzuziehen. Patricia entschloss sich für ein schlichtes weißes Leinenkleid und flache Sandaletten. Dann lief sie leichtfüßig ein Stockwerk tiefer, um bei Mona zu klingeln.

„Ach, schon fertig“, empfing diese sie mit zerzaustem Haar und nackten Füßen. „Sekunde, ich bin auch gleich so weit. Nur noch etwas Lippenstift und ein Tropfen Parfüm hinters Ohr.“

„Eine Haarbürste würde vielleicht auch nicht schaden“, lachte Patricia.

„Ja, da hast du recht“, gestand Mona ein. „Und was für Schuhe soll ich bloß anziehen? Wo hab ich nur meine Handtasche hingelegt? Ach da!“

„Nur keine Hektik“, beruhigte Patricia. „Wir kommen schon noch früh genug in die Höhle des Schwarzen Peter.“

„Ich hoffe nur, dass Jan nicht kommt“, seufzte Mona.

Jan war Monas ehemaliger Freund, der sie ziemlich schnöde hatte sitzen lassen.

„Immer noch nicht darüber hinweg?“, fragte Patricia einfühlsam.

„Ach, ich weiß nicht. Ich möchte ihn nur nicht gern wiedersehen. Momentan habe ich halt bei jeder Feier oder Einladung Angst, er könnte mir wieder begegnen – womöglich zusammen mit seiner neuen Freundin.“

„Kann ich verstehen“, meinte Patricia. „Aber da du gerade von Einladungen sprichst: Hättest du Lust, am Wochenende mit nach Hohenkamp zu kommen? Mein Vater will eine Gesellschaft für mich geben und uns fehlt noch eine Dame. Ich verspreche auch, dass Jan dir bei uns bestimmt nicht über den Weg läuft.“

Mona strahlte. „Du lädst mich ein nach Schloss Hohenkamp? Du, das freut mich wahnsinnig. Natürlich komme ich sehr gerne. Wer soll denn mein Tischherr sein?“

Patricia grinste. „Der Heiratskandidat Numero 1, den Paps sich für mich ausgesucht hat: Albrecht Prinz von Schlehberg.“

„Oh!“ Mona machte runde Augen. „Aber geht denn das? Kann ich mich denn so einfach zu dem Prinzen setzen?“

„Warum denn nicht?“ Patricia lachte gutmütig. „Albrecht wird angenehm überrascht sein, denn eigentlich war die Baroness Marlies von Burg für ihn vorgesehen – und die, das kann ich dir versichern, ist wirklich eine Strafe.“

Mona schlug sich vergnügt auf die Schenkel.

„Das ist ja großartig. Wenn ich das meiner Oma erzähle! Die hat nämlich ein Faible für den bayerischen Hochadel. Aber was ziehe ich bloß an?“

„Ein Cocktailkleid tut’s“, meinte Patricia. „Aber vielleicht ziehst du dich vorerst mal für heute Abend an. Es ist nämlich schon halb neun Uhr vorbei.“

Mit einem kleinen Aufschrei suchte Mona ihre restlichen Sachen zusammen, und eine Viertelstunde später standen die beiden Freundinnen vor Peters Wohnung in der Viktoriastraße.

Ungefähr zur selben Zeit schlenderte ein hoch gewachsener, braun gebrannter junger Mann die Leopoldstraße entlang. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen und betrachtete die Bilder und kunstgewerblichen Gegenstände, die am Straßenrand zum Verkauf angeboten wurden. Ab und zu zuckte ein amüsiertes Lächeln um seinen gut geschnittenen Mund und er dachte, dass die Geschmacklosigkeit nun wirklich nicht nur in den Vereinigten Staaten zu Hause war, wie manche Europäer gern behaupteten.

In diesem Augenblick verspürte er einen unsanften Schlag auf die Schulter. Es war jedoch nicht etwa der beleidigte Künstler, der seine geheimen Gedanken gelesen hatte. Als er sich umdrehte, blickte er in ein Paar lustige, braune und ihm wohlbekannte Augen. Sie gehörten, seinem Freund Marius Overbeck, der in Hamburg lebte.

„Hallo, John, noch im Lande? Ich dachte, du wärst schon wieder in die Staaten zurückgekehrt!“, rief Marius und nahm seine mächtige Pranke von Johns Schulter.

„Und ich dachte, du wärst in Hamburg“, erwiderte der mit John angesprochene junge Mann, und der leichte Akzent in seiner Sprache verriet den Amerikaner.

„Wäre ich auch, wäre ich auch, aber meine Freundin Britta studiert hier in München Tiermedizin. Und heute hat sie ihren Abschluss gemacht, der natürlich gefeiert werden muss. Und eben dazu bin ich hier. Aber sag mal, Kumpel, was treibst du denn so?“

„Nun, mein Europaaufenthalt neigt sich dem Ende zu. Aber das Wochenende werde ich noch in das kleine Dorf fahren, aus dem meine deutsche Großmutter stammt. Ich will ein bisschen Ahnenforschung treiben. Du weißt ja, das habe ich meiner Mutter versprochen. Die interessiert sich sehr für Familiengeschichte.“

„Und was machst du heute Abend?“

John zuckte die Schultern. „Ich bewundere die hohe Kunst“, meinte er lachend.

„Da wüsste ich etwas Besseres“, entgegnete Marius. „Komm doch lieber mit auf die Abschlussfeier und bewundere die hübschen deutschen Fräuleinwunder, die da zweifelsohne anzutreffen sind.“

John stimmte zu, und die beiden schlugen den Weg Richtung Viktoriastraße ein.

Die Wohnung vom Schwarzen Peter war ein Glückstreffer. Es handelte sich um eine ausgebaute Mansardenetage in einem Schwabinger Altbau. Die hohen Wände waren zum Teil durch Glasfronten ersetzt, und auf dem Boden lag noch altes schönes Holzparkett. In den fünf geräumigen Zimmern konnten sich die Gäste – es waren ungefähr fünfzig junge Leute zusammengekommen – großzügig verteilen.

Patricia hatte sich aus dem Angebot bereitgestellter Getränke ein Glas Sekt besorgt und blickte sich nun nach einem geschützten Eckchen um, auf dass der fürsorgliche Gastgeber nicht gleich über sie herfalle.