Fürsten-Roman 2612 - Isa Halberg - E-Book

Fürsten-Roman 2612 E-Book

Isa Halberg

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Beschreibung

Marina Baroness von Reinhorst hat in dem sympathischen Prinzen Enno von Tannberg den idealen Partner gefunden - und niemand freut sich mehr mit der erfolgreichen Innenarchitektin als ihre Schwester Simona. Doch während diese den begeisterten Schilderungen Marinas lauscht, erwacht auch in ihr eine Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit.
Vielleicht liegt es daran, dass sie sich bei einem Besuch auf Tannberg unsterblich in Ennos Freund Justus verliebt, seines Zeichens Prinz von Roseneck? Jedenfalls steht ihr Herz lichterloh in Flammen, kaum dass sie ein paar Worte mit ihm gewechselt hat. Auch der Prinz scheint sie sehr zu mögen, doch spricht er nur von Freundschaft und zieht sich zurück, als die Gefühle zu stark werden. Simona ist untröstlich und beschließt, seinem seltsamen Verhalten auf den Grund zu gehen ...


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Inhalt

Cover

Impressum

Doppelhochzeit im Rosenschloss

Vorschau

BASTEI LÜBBE AG

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Lia Koltyrina / shutterstock

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0466-3

www.bastei.de

www.luebbe.de

www.lesejury.de

Doppelhochzeit im Rosenschloss

Als sich für zwei schöne Schwestern ein Liebestraum erfüllte

Von Isa Halberg

Marina Baroness von Reinhorst hat in dem sympathischen Prinzen Enno von Tannberg den idealen Partner gefunden – und niemand freut sich mehr mit der erfolgreichen Innenarchitektin als ihre Schwester Simona. Doch während diese den begeisterten Schilderungen Marinas lauscht, erwacht auch in ihr eine Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit.

Vielleicht liegt es daran, dass sie sich bei einem Besuch auf Tannberg unsterblich in Ennos Freund Justus verliebt, seines Zeichens Prinz von Roseneck? Jedenfalls steht ihr Herz lichterloh in Flammen, kaum dass sie ein paar Worte mit ihm gewechselt hat. Auch der Prinz scheint sie sehr zu mögen, doch spricht er nur von Freundschaft und zieht sich zurück, als die Gefühle zu stark werden. Simona ist untröstlich und beschließt, seinem seltsamen Verhalten auf den Grund zu gehen …

Die Glocken des Freiburger Münsters mit ihrem weit hallenden Geläut gehörten ebenso zu Simonas Alltag wie das Zwitschern der Vögel in ihrem kleinen Garten. Heute, an diesem wunderbaren Frühlingstag im Mai, war das Mittagsläuten bereits verstummt. Als ob sie die plötzliche Stille durchbrechen wollte, flog eine Amsel vors Fenster und sang ihr melodisches Lied.

Die Baroness wunderte sich immer wieder aufs Neue, dass sich mitten in der Stadt Amseln, Meisen, Finken und Rotkehlchen in ihrem Gärtchen ein Stelldichein gaben. Vermutlich kamen sie aus den Parkanlagen hierher. Inzwischen lag in dem hölzernen Vogelhaus immer ein Leckerbissen für die gefiederten Gäste bereit, und zwar zu jeder Jahreszeit.

Simona von Reinhorst liebte das malerische Fachwerkhaus in der schmalen Stadtgasse, zu dem der winzige Garten mit Terrasse, einer Birke, zwei Tännchen und ein paar Blumenbeeten gehörte. Hier wohnte sie seit ihrer Studentenzeit.

Vor sieben Jahren, mit erst neunzehn, war sie nach Freiburg gekommen, um Psychologie und bildende Kunst zu studieren. Denn ohne Kunst und Malerei ging es in der Familie von Reinhorst nicht. Sowohl der Baron als auch die Baronin von Reinhorst hatten ihren beiden Töchtern das Talent zum Malen mitgegeben.

Simonas Schwester Marina hatte den Absprung aus dem elterlichen Nest genau zwei Jahre früher geschafft und war bereits im dritten Semester Kunstgeschichte und Architektur gewesen, als ihre „kleine“ Schwester eingetroffen war.

Die zwei Jahre ältere Marina, jetzt selbstständige Innenarchitektin und hoch geschätzte Mitarbeiterin einer renommierten Kunstgalerie, wohnte ebenfalls noch dort, wo sie sich als Studentin einquartiert hatte, nämlich in einem Penthouse am Stadtrand mit Blick ins Grüne.

Ihr Architektur-Büro lag allerdings mitten in der City, nicht weit von Simonas kleinem Stadthaus entfernt. Oft trafen sich die Schwestern um die Mittagszeit zum Essen oder spazierten gemeinsam in ihrer Freizeit durch die schöne, alte Schwarzwaldmetropole.

Marina hatte sie noch nie für die eine oder andere Stilrichtung entscheiden können. Sie liebte das Moderne genauso wie das Klassische.

Den Spagat zwischen diesen unterschiedlichen Bereichen beherrschte sie allerdings perfekt. Moderne Architektur vollendet mit alten Kunstwerken in Verbindung zu bringen, sodass jedes auf seine Art hervorgehoben wurde, war eine ihrer Begabungen.

Umgekehrt schaffte sie es ebenso gut, eine alte Villa mit modernen Gemälden, Skulpturen und aktuellen Wohnaccessoires auszustatten. Wie sie es fertigbrachte, aus Alt und Neu ein wunderbar harmonisches Miteinander zu schaffen, blieb Marinas Geheimnis.

Neben ihrer Tätigkeit als Innenarchitektin organisierte sie für die Kunstgalerie Heiming bedeutende Vernissagen in großen Städten. Wie lange sie das allerdings noch im bisherigen Maße tun würde, war ungewiss. Denn Baroness Marina war Hals über Kopf in eine wunderschöne Liebesgeschichte hineingeschliddert …

Simona blickte aus dem Fenster. Marina musste gleich da sein.

Die beiden hatten sich diesen Tag frei genommen. Es war eigentlich kein besonderer Tag, keine der beiden bezaubernden Baronessen hatte Geburtstag oder musste etwas Dringendes erledigen.

Aber in der letzten Zeit waren die Schwestern sehr beschäftigt gewesen und hatten sich nicht in aller Ruhe aussprechen können, wie sie es sonst gewohnt waren. Es gab also einiges nachzuholen.

Simona deckte auf ihrer kleinen Terrasse den Tisch. Es gab Spaghetti vongole mit frischem Basilikum, dazu grünen Salat.

Minuten später flatterte Marina in einem entzückenden Frühlingskleid herein und fiel ihrer Schwester um den Hals.

„Ach, Mona!“, rief sie. „Ich bin ja so verliebt! Irgendwann platze ich noch vor lauter Liebe. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich jemals einen Prinzen lieben würde. Das kam mir einfach eine Nummer zu groß vor. Vielleicht ein Graf, wenn überhaupt. Aber ein Prinz? Und jetzt ist es passiert. Mir ist ganz schwindlig vor Glück!“

„Meine Güte, Ina, nimm dich doch zusammen!“

„Ich versuche es ja, aber es geht nicht. Wenn du erst mal so richtig verliebt bist, wirst du mich verstehen, Mona.“ Marina strahlte übers ganze Gesicht.

Mona und Ina, so nannten sich die Schwestern seit ihrer Kindheit.

Sechsundzwanzig und achtundzwanzig Jahre jung, beide blond, mit Augen so blau wie der Himmel an einem Sommertag, schön und gertenschlank. Zwei Baronessen, die aus einem sehr wohlhabenden Elternhaus stammten, denen es aber ganz selbstverständlich erschien, zu arbeiten und zu leben wie jeder andere auch.

Die Eltern hatten ihren entzückenden Töchtern nicht nur eine erstklassige Erziehung angedeihen lassen, sondern ihnen auch vermittelt, dass man im Leben etwas leisten musste, um anerkannt zu werden. Das „von“ im Namen, so hatte der Baron von Reinhorst seinen Mädchen erklärt, war nur schmückendes Beiwerk.

Allerdings würde für Marina das Leben sehr bald eine Wendung nehmen, die niemand in der Familie vorausgeahnt hatte. Am allerwenigsten sie selbst …

„Jetzt bin ich mit Enno schon vier Wochen verlobt, und insgesamt kennen wir uns ein halbes Jahr“, jubelte Marina. „Aber wenn ich morgens aufwache, glaube ich es noch immer nicht. Dann muss ich mich im Spiegel ansehen und in den Arm zwicken. Stell dir vor, Monalein, ich werde demnächst eine Prinzessin. Wie das klingt! Marina Prinzessin von Tannberg. Ich gehöre bald einem Fürstenhaus an und werde auf einem ehrwürdigen Schloss wohnen!“

Sie lachte, hielt kurz inne und fuhr vergnügt fort: „Na ja, es ist ein altes Gemäuer, dieses Waldschloss. Aber ich mag alte Gemäuer, denn man kann sie verschönern und umgestalten. Es wird mir ein Vergnügen sein, meinem künftigen Heim von innen neues Leben einzuhauchen. Tannberg steht übrigens wirklich vor einer großen Renovierungsmaßnahme. Enno hat mich vorhin angerufen und mir mitgeteilt, dass heute mehrere Experten auf dem Schloss erwartet werden.“

„Jetzt sei doch bitte ein paar Sekunden still, Ina“, rief Simona lachend. „Mir klingeln die Ohren! Setz dich erst einmal! Ich habe mir Mühe mit dem Essen gegeben und kalte Spaghetti schmecken einfach nicht!“

Simona hatte eine Flasche Rotwein geöffnet. Leider schätzte ihre Schwester den guten Tropfen anscheinend gar nicht. Es lag daran, dass sie andere Dinge im Kopf hatte als Essen und Trinken. Sie nahm einen kleinen Schluck Wein, wickelte ein paar Spaghetti um die Gabel und plauderte weiter wie ein sprudelnder Bach.

„Das Einzige, was mich bekümmert, ist die Einschränkung meiner vielen Tätigkeiten“, erklärte sie. „Enno möchte, dass ich bald ganz auf das Schloss ziehe, damit ich mich auf meine Rolle als künftige Prinzessin vorbereite. Das ist natürlich nur Geschwätz – wir sind ja nicht bei Hofe! Er will ja auch gar nicht, dass ich wie ein Pfau herumstolziere, die Nase hoch trage oder mich mit Schmuck und Juwelen behänge. Nein, es geht ihm darum, dass ich ständig in seiner Nähe bin. Und ich soll nur noch ab und zu eine Vernissage organisieren. Das heißt, sehr selten. Zwei Mal im Jahr vielleicht.“

„Ja, so ist das eben, Ina, wenn man in den gehobenen Adelsstand wechselt“, meinte Simona lächelnd. „Als Baroness fällt man nicht auf und kann so leben wie alle anderen auch. Eine Prinzessin gehört zum Hochadel. Sie erscheint als Gast bei allerlei wichtigen Ereignissen, bei Opern, Soiréen und ähnlichen Events. In erster Linie repräsentiert eine Prinzessin das Fürstenhaus, dem sie angehört. Sie ist Schirmherrin verschiedener wohltätiger Vereine und lässt sich ansonsten verwöhnen. Und mehr läuft da nicht. Berufliche Erfolge sind nicht mehr interessant.“

„Ach, Unsinn.“ Marina, die Temperamentvollere der beiden Schwestern, hätte fast ihr Glas umgestoßen. „Ich kann nicht immer nur in Seide und Chiffon herumschweben und vom Balkon winken. Abgesehen davon ist das im Fürstenhaus Tannberg auch gar nicht üblich. Ennos Eltern sind ziemlich bodenständige Menschen, die ihre Obstkulturen pflegen. Kirschwasser und Himbeergeist, zwei Schwarzwälder Spezialitäten aus den fürstlichen Brennereien! Fürst Claudius, mein künftiger Schwiegervater, betrachtet diese Essenzen als Medizin. Der fürstliche Himbeergeist soll angeblich schon einige Menschen, die vor dem akuten Kreislaufversagen standen, wieder ins Leben zurückgerufen haben.“

„Möglich. Obwohl ich mich darauf nie und nimmer verlassen würde. Aber was willst du mir eigentlich sagen, Ina?“, fragte Simona.

Ihre Schwester holte tief Luft.

„Ja, was wollte ich dir sagen? Dass ich selig bin, weil ich Enno so sehr liebe! Und er liebt mich genauso. Es ist einfach märchenhaft, wie sehr wir uns beide lieben. Noch nie war ich so glücklich, und noch nie …“

„Ich weiß. Das hast du mir vorhin schon mitgeteilt“, unterbrach Simona ihre Schwester. „Übrigens zum x-ten Mal.“

„Aha. Ja, und was habe ich denn noch auf dem Herzen?“ Marina bemühte sich, von ihrer rosaroten Wolke herunterzukommen. „Ach so. Die Sache mit meinen vielen schönen Tätigkeiten. Ich kann mich natürlich nicht von der Innenarchitektur verabschieden. Nach der Hochzeit werde ich eine Weile Ruhe geben, damit Enno zufrieden ist. Aber danach muss ich wieder damit anfangen. Jedes Haus muss ein ganz individuelles Heim für seine Bewohner sein. Egal, ob es winzig ist oder riesengroß. Das habe ich schon als Kind gewusst.“

Nach dieser langen Rede sank Marina von Reinhorst erst einmal in den Liegestuhl, der in der Maisonne auf der Terrasse stand.

„Wir räumen später ab, Mona“, wandte sie sich an ihre Schwester. „Komm, leg dich einfach auch in die Sonne. Ich habe in der letzten Zeit viel nachgedacht. Einfach so, verstehst du? Über uns beide, über unsere Eltern und unsere wunderschöne Kindheit an der Mosel. Ich vermisse unser Gut Moselperle sehr, aber es war richtig, dass wir beide uns von zu Hause abgenabelt haben. Vater und Mutter hätten uns allerdings gern noch im warmen Nest behütet …“

„Ich glaube, Ina, dass sie in Gedanken immer bei uns sind“, meinte Baroness Simona. „Sie haben immer nur das Beste für uns gewollt. Das ist jetzt genauso, obwohl wir unseren eigenen Weg gehen. Auf dich können sie besonders stolz sein. Mama weint sicher jeden Tag Tränen der Rührung, weil du bald den Prinzen von Tannberg heiratest.“

„Sie sind auf dich nicht weniger stolz als auf mich“, gab Marina zurück. „Dass ich Enno in Zürich auf der Vernissage am See getroffen habe, ist nicht mein Verdienst. Die Ausstellung habe ich zwar organisiert, aber ich wusste nicht, dass er kommen würde. Er tat es auch nur, weil er zufällig in Zürich war und bis zu seinem Rückflug noch Zeit hatte.“

„Möchtest du mir jetzt wieder erzählen, wie ihr euch zum ersten Mal in die Augen gesehen habt?“, seufzte Simona. „Tief, ganz tief. Das weiß ich. Es war nicht nur ein Blick, sondern …“

„Sondern etwas wie ein Blitz.“

„Ein tiefer Blitz also“, kicherte Baroness Simona. „Ach, Ina, du bist wirklich so verliebt, dass du nicht weißt, wo dir der Kopf steht. Also, sag mir in Gottes Namen zum hunderttausendsten Mal, dass du den Moment eurer ersten Begegnung nie vergessen wirst.“

„Ja. Ich vergesse diesen Augenblick nie, Mona.“ Marina schloss verzückt die Augen. „Ich stand gerade vor einem Gemälde und sprach mit dem jungen Künstler, der es geschaffen hatte. Plötzlich entstand Unruhe im Raum. Einige der geladenen Gäste flüsterten miteinander, aber ich kümmerte mich nicht darum. Bis zu dem Moment, in dem ich das Wort Prinz hörte. Da wurde ich hellhörig, drehte mich um und blickte genau in Ennos Augen.“

„Ja, ja. Und dann?“

„Er fragte mich, ob ich die Dame sei, die diese Ausstellung organisiert habe. Ich bejahte. Aber mir war ganz schwindlig geworden, weil mich ja dieser Blitz aus seinen Augen getroffen hatte …“

„Es lag daran, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Bei dir und bei ihm.“ Simona kannte die „Lovestory“ ihrer Schwester auswendig. Aber was sollte sie machen? Marina musste in ihrer überschäumenden Verliebtheit immer und immer wieder darüber reden.

„Sag mal“, meinte Marina nach einer Weile, „nimmst du mich eigentlich ernst, Mona, oder machst du dich ein bisschen über mich lustig?“

Ein Lachen war die Antwort, und die künftige Prinzessin von Tannberg durfte sich ihr Teil denken.