Fürsten-Roman 2619 - Cora von Wendt - E-Book

Fürsten-Roman 2619 E-Book

Cora von Wendt

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Beschreibung

Patrick Prinz von Liebenau ist ein gefeierter Künstler. Seine frisch gebackene Ehefrau ist stolz auf ihn. Sooft sie kann, besucht sie ihn in seinem Atelier. Auch an jenem Nachmittag will Dana ihrem Mann einen Überraschungsbesuch abstatten. Doch was sie dort sieht, lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren. Hals über Kopf flieht die junge Frau und stürzt dabei unglücklich. Sie schlägt sich den Kopf an einem Treppengeländer an. Später wacht sie im Krankenhaus auf und kann sich nicht erinnern. Die letzten Stunden vor dem Sturz sind wie ausgelöscht.
Der Vorfall lässt der Prinzessin keine Ruhe. Warum ist sie gestürzt? Aber da ist nichts weiter als eine gähnende Leere in ihrem Kopf. Immer dann, wenn sie mit ihrem Mann über den Tag im Atelier sprechen will, wird er abweisend und weicht ihr aus. Dana überkommt eine böse Vorahnung ...


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Seitenzahl: 118

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Inhalt

Cover

Impressum

Intrigen auf Schloss Liebenau

Vorschau

BASTEI LÜBBE AG

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

© 2021 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Ironika / shutterstock

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0811-1

www.bastei.de

www.luebbe.de

www.lesejury.de

Intrigen auf Schloss Liebenau

Warum Dana ihre neue Heimat nach kurzer Zeit wieder verließ

Von Cora von Wendt

Patrick Prinz von Liebenau ist ein gefeierter Künstler. Seine frisch gebackene Ehefrau ist stolz auf ihn. Sooft sie kann, besucht sie ihn in seinem Atelier. Auch an jenem Nachmittag will Dana ihrem Mann einen Überraschungsbesuch abstatten. Doch was sie dort sieht, lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren. Hals über Kopf flieht die junge Frau und stürzt dabei unglücklich. Sie schlägt sich den Kopf an einem Treppengeländer an. Später wacht sie im Krankenhaus auf und kann sich nicht erinnern. Die letzten Stunden vor dem Sturz sind wie ausgelöscht.

Der Vorfall lässt der Prinzessin keine Ruhe. Warum ist sie gestürzt? Aber da ist nichts weiter als eine gähnende Leere in ihrem Kopf. Immer dann, wenn sie mit ihrem Mann über den Tag im Atelier sprechen will, wird er abweisend und weicht ihr aus. Dana überkommt eine böse Vorahnung ...

Dana Winter erwachte vom hellen Sonnenlicht, das in das Schlafzimmer ihrer gemütlichen Altbauwohnung fiel. Da Samstag war, hatte sie auf den Wecker verzichtet, um endlich einmal wieder richtig ausschlafen können. Als sie sah, dass es bereits zehn Uhr war, beschloss sie, aber doch aufzustehen. Sie wollte noch vor dem Mittagessen in die Stadt, um für das Wochenende einzukaufen.

Nach einer erfrischenden Dusche zog sich Dana an und machte sich Kaffee, zu dem sie zwei Scheiben Toast mit Marmelade aß.

Als sie fertig war, schlüpfte die hübsche junge Frau mit den langen dunklen Haaren in ein modisches pflaumenblaues Kleid, das ihr sehr gut stand. Ihre wohlgeformten Beine kamen in dem kurzen Rock und den farblich passenden Pumps hübsch zur Geltung. Zum Abschluss legte sie ein dezentes Make-up auf und tuschte sorgfältig ihre dichten Wimpern.

Bevor Dana das Haus verließ, sah sie noch kurz in den Briefkasten, da ihr einfiel, dies schon seit Tagen nicht mehr gemacht zu haben. Eine wahre Flut fiel ihr entgegen. Das meiste davon waren lauter unwichtige Drucksachen, die sie schnell wieder zurück in den Briefkasten schieben wollte, um sie dann bei ihrer Rückkehr herauszunehmen.

Da entdeckte sie ein Kuvert, das ziemlich amtlich aussah. Nanu, was konnte das bloß sein? Neugierig besah Dana sich den Brief genauer und stellte dabei fest, dass das Schreiben von einer Anwaltskanzlei kam. Jetzt war sie beunruhigt. Was konnte eine Anwaltskanzlei nur von ihr wollen?

Das Einkaufen war vorerst vergessen. Dana machte kehrt und ging in ihre Wohnung zurück, wo sie den Brief sofort öffnen wollte.

Wagner, Sommer und Sohn, las sie auf dem Absender.

Schnell griff die junge Frau nach dem silbernen Brieföffner und schlitzte das Kuvert auf. Mit klopfendem Herzen zog sie das Schreiben heraus, entfaltete es und begann zu lesen. In nüchternen Worten teilte man ihr mit, dass sie wegen einer Erbschaftsangelegenheit baldmöglichst in die Kanzlei kommen sollte.

Jetzt musste Dana sich erst einmal setzen. Eine Erbschaft? Wer könnte ihr denn etwas vererbt haben? Sie wusste es beim besten Willen nicht. Zu gerne hätte sie jetzt in der Kanzlei angerufen, doch es war ja Samstag. Leider kamen solch wichtige Briefe ausgerechnet immer am Wochenende, ärgerte sich Dana. Nun musste sie sich wohl oder übel bis Montag gedulden, um etwas in Erfahrung zu bringen.

Dana beschloss, ihre Großmutter anzurufen. Vielleicht hatte die ja eine Ahnung, um was es sich da handeln könnte. Antonia Ebert, die gerade Vorbereitungen für das Mittagessen traf, meldete sich umgehend. Natürlich war auch sie erstaunt, nachdem ihre Enkelin ihr von dem Schreiben erzählt hatte.

»Na so was! Es kann sich nur um jemanden aus der Verwandtschaft deines Vaters handeln«, vermutete Antonia nach kurzem Überlegen. »Die ist so riesig und weit verzweigt, dass es eigentlich so sein wird.«

»Was werde ich da nur geerbt haben – hoffentlich nicht lauter Schulden!«

Antonia lachte. »Sollte es so sein, dann kannst du das Erbe ja immer noch ausschlagen.«

»Ich werde mir mal anhören, was die Herren Anwälte mir mitzuteilen haben.«

»Soll ich dich begleiten, Dana?«, bot Antonia ihrer Enkelin an.

»Nein, es ist wirklich nicht nötig, dass du extra deswegen herkommst. Ich komme schon klar, und nachher informiere ich dich ausführlich über alles.«

Nachdem die beiden sich noch eine Weile unterhalten hatten, schaltete Dana ihr Telefon aus. Dann machte sie sich endlich auf den Weg zum Einkaufen, wobei sie heute gar nicht richtig bei der Sache war, denn das Schreiben der Anwälte geisterte ihr ständig im Kopf herum.

So verging das Wochenende quälend langsam, und als es endlich Montag war, rief Dana gleich morgens in der Kanzlei an und bat um einen Termin, den sie zu ihrer Freude dann gleich für den nächsten Tag erhielt.

Überpünktlich betrat Dana schließlich am Dienstag das mehrstöckige Gebäude in der Nürnberger Innenstadt, in dem sich im Erdgeschoss die Kanzlei von Wagner, Sommer und Sohn befand. Nachdem Dana sich vorschriftsmäßig ausgewiesen hatte, musste sie noch wenige Minuten warten, dann führte die Sekretärin sie in das Büro von Herrn Wagner.

Der Anwalt, ein älterer Herr mit sympathischen Gesichtszügen, reichte seiner Besucherin mit freundlichem Lächeln die Hand, und bedeutete ihr dann Platz zu nehmen.

»In dem Schreiben, das Sie erhalten haben, teilte ich Ihnen bereits mit, dass es um eine Erbschaft geht«, begann Herr Wagner, während er eine Schublade öffnete und eine Aktenmappe herauszog. Sobald er sie geöffnet hatte, begann er mit leiser, aber eindringlicher Stimme zu sprechen.

»Der verstorbene Willibald Winter hat die hier anwesende Dana Winter zur Universalerbin seines Besitzes, einer gut florierenden Gärtnerei mit herrschaftlicher Villa in Niederbayern in der Dreiflüssestadt Passau, samt verbliebenem Barvermögen ernannt.«

Dana war sprachlos. Sie hatte den Verstorbenen nur flüchtig gekannt, zuletzt hatte sie ihn gesehen, als sie noch klein war.

Willibald war ein Onkel ihres Vaters gewesen. Soweit sie wusste, hatten ihre Eltern kaum Kontakt mit ihm gehabt. Wie verwundert sie über diese Erbschaft war, teilte sie Herrn Wagner nun mit.

Der Anwalt lächelte fein. »Männliche Nachkommen brachten dem Hause Winter im Laufe der Jahrhunderte wenig Glück. So verfügte der Erblasser, dass das Erbe an Sie geht.«

»Aber er kannte mich ja gar nicht richtig«, wandte Dana noch immer total erstaunt ein.

»Mein Mandant hat sich natürlich ausführlich über Sie erkundigt und hält Sie für durchaus fähig, in seine Fußstapfen zu treten. Nun, Frau Winter, nehmen Sie das Erbe an?«

»Eine Gärtnerei, sagten Sie, Herr Wagner? Eine Gärtnerei zu führen, dazu fehlt es mir leider an beruflichen Kompetenzen.«

»Darüber machen Sie sich mal keine Sorgen, Frau Winter. Der Betrieb ist bei Herrn Lange, dem langjährigen Gärtner und Herrn Baldur, dem Geschäftsführer in den besten Händen, und was da sonst noch anfällt, können Sie jederzeit erlernen. Aber selbstverständlich können Sie sich das Ganze noch überlegen. Sollten Sie ablehnen, geht das Erbe an verschiedene caritative Stiftungen.«

»Ich nehme das Erbe an«, entschloss Dana sich schließlich mutig, nachdem sie eine Weile mit sich gerungen hatte. Onkel Willibald sollte nicht enttäuscht werden, nachdem er schon so große Stücke auf sie hielt.

»Gut, Frau Winter«, lächelte der Anwalt. »Sie werden Ihre Entscheidung mit Sicherheit nicht bereuen. Jetzt müssen Sie nur noch Ihre Unterschrift unter dieses amtliche Schriftstück und eine Kopie setzen.«

Herr Wagner reichte Dana einen Füllfederhalter und wartete, bis sie dem Text, der alles beinhaltete, was der Anwalt vorgelesen hatte, mit ihrer Unterschrift Gültigkeit verliehen hatte. Auch die Kopie unterschrieb sie. Dann signierte Herr Wagner das Dokument noch persönlich.

»So, das wäre es dann. Bis auf eine Kleinigkeit noch.«

Dana hob erstaunt den Blick.

»Mein Klient hat mir ein Kuvert für Sie zur Aufbewahrung gegeben.«

Neugierig betrachtete Dana den Umschlag, den der Anwalt ihr reichte.

»Muss ich das Kuvert gleich hier öffnen?«

»Nein, es handelt sich lediglich um ein paar persönliche Zeilen des Verstorbenen an Sie, wie Herr Winter mir vor seinem Ableben mitteilte. Lesen Sie das zu Hause in aller Ruhe. Eine Abschrift der Dokumente bekommen Sie in den nächsten Tagen zugeschickt, die Originale bleiben hier in der Kanzlei.«

Herr Wagner erhob sich und reichte Dana zum Abschied die Hand.

»Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Freude an Ihrer zukünftigen Aufgabe, Frau Winter. Sollten sich noch irgendwelche Fragen ergeben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.«

»Danke, Herr Wagner.«

Noch immer etwas benommen von all den Neuigkeiten, verließ Dana die Anwaltskanzlei. Nun war sie eine Villenbesitzerin. Mein Gott, das war ja kaum zu fassen. Ihr ganzes Leben hatte sich in der letzten Stunde von Grund auf geändert. Sie würde ihre Wohnung aufgeben und umziehen müssen, was ihr jetzt erst so richtig in den Sinn kam. Gut, ihre Wohnung war klein und mitten in der Stadt gelegen auch entsprechend unruhig, aber das Leben im Zentrum hatte auch seine gewissen Vorteile.

Aber völlig unbeengt in einem großen Haus zu wohnen, umgeben von wohltuender Natur klang vielversprechend. Beruflich würde es auch kein Hindernis geben, da Dana als freischaffende Journalistin tätig war. Das und vieles mehr ging der jungen Frau durch den Kopf, bis sie schließlich zu Hause ankam.

Dort rief sie unverzüglich ihre Großmutter an. Dana hatte ein sehr herzliches Verhältnis zu der älteren Dame, bei der sie seit ihrem zwölften Lebensjahr gewohnt hatte, nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.

Antonia meldete sich umgehend, wahrscheinlich hatte sie schon die ganze Zeit gespannt auf den Anruf gewartet.

»Großmutter, stell dir nur vor, ich habe Villa und Gärtnerei von Vaters Onkel Willibald geerbt!«, fiel Dana gleich mit der Tür ins Haus.

Da musste sich Antonia erst einmal setzen, denn mit einer Erbschaft solchen Umfangs hatte sie natürlich nicht gerechnet.

»Das ist ja unglaublich, Dana. Ja, ich entsinne mich, dass es Willibald damals irgendwohin nach Bayern verschlagen hat. Soviel ich weiß, muss es sich um einen beträchtlichen Betrieb handeln. Dein Vater hat mal etwas in dieser Richtung erwähnt.«

»Ja, der Anwalt hat davon gesprochen. Aber Onkel Willibald hatte tüchtige, sehr kompetente Helfer, wie mir Herr Wagner versichert hat, die sich auch in Zukunft um sämtliche Belange kümmern werden.«

»Was wirst du nun tun, Kind? Willst du dort wohnen?«

»Natürlich, Großmutter. Eigentlich stelle ich mir vor, dass wir beide darin wohnen. Die Villa ist doch viel zu groß für mich.«

Antonia schwieg einen Moment. »Na ja, eine Überlegung wäre es wert«, stimmte sie dann zu.

»Großmutter, das wäre toll«, freute Dana sich, »etwas Gesellschaft werde ich dort sicher nötig haben. Und stell dir bloß vor, eine Gärtnerei – wo du doch Pflanzen so gernhast.«

»Das klingt in der Tat sehr viel versprechend, da würde ich mich gerne etwas betätigen. Wir müssen uns das bald mal ansehen, Dana. Ich bin schon richtig neugierig, wie es dort aussieht«, schlug die ältere Dame vor.

»Aber sicher, am liebsten schon morgen!«, rief ihre Enkelin enthusiastisch aus.

Nach dem Telefongespräch setze Dana sich in ihren Lieblingssessel und öffnete den Brief des Verstorbenen. Darin beschrieb Onkel Willibald noch einmal ausführlich, weshalb er sich für Dana als Erbin entschieden hatte, und erteilte ihr noch viele Ratschläge, die ihr von praktischem Nutzen sein würden, wenn sie denn das Erbe annahm, was er sich von Herzen wünsche.

Gerührt über so viel Vertrauen in sie, faltete Dana den Brief zusammen. Hatte sie noch geringe Zweifel gehabt, war sie nun sicherer denn je, sich richtig entschieden zu haben.

Bereits am übernächsten Tag saß Dana mit ihrer Großmutter im Wagen, in dem sie unterwegs nach Niederbayern zu Onkel Willibalds Besitz waren.

Auch Antonia war schon richtig aufgeregt, sodass sie nur halb den Blick auf die schöne Landschaft genießen konnte, durch die sie fuhren. Längst hatten sie die Autobahn verlassen, und Dana lenkte den Wagen nun über schmale Landstraßen.

Dana seufzte. »Mein Gott, ich hätte nicht gedacht, dass es noch so weit ist.«

»Bist du sicher, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind und uns nicht schon verfahren haben, Dana?«, meinte Antonia mit gerunzelten Brauen.

»Meinen Einzeichnungen auf der Karte zufolge müsste es schon stimmen«, erwiderte Dana.

»Meine Güte, Dana, weshalb besitzt du bloß kein Navigationsgerät? Damit wüssten wir schon längst ganz sicher, ob wir richtig sind.«

»Großmutter, ich brauche keins von diesen modernen Dingern, ich komme auch so zurecht. Sieh doch mal in mein Handy, da kannst du auch die Route eingeben, wenn du unbedingt meinst.«

»Das ist mir nun auch zu blöd«, sagte die alte Dame, setzte ihre Lesebrille auf und griff nach der Straßenkarte. Da zeigte auch schon das nächste Ortsschild an, dass sie bald am Ziel waren. Die lange Fahrt hatte Antonia bereits sehr ermüdet, und sie schloss ein wenig die Augen, um vor sich hinzuträumen.

Dana fuhr nun eine von dichten alten Bäumen gesäumte Straße entlang, bis ein hohes Tor aus kunstvoll verschnörkeltem Schmiedeeisen vor ihr auftauchte, dessen breite Flügel offen standen. Sie waren am Ziel.

Bevor Dana durch das Tor fuhr, hielt sie einen Moment an und ließ den Blick über die wunderschöne Landschaft schweifen. Da entdeckte sie unweit hoch über der Donau auf einer Anhöhe gelegen ein Schloss, dessen unzählige Fenster im Schein der Nachmittagsonne glitzerten. Mit seinen spitzen Zinnen und unzähligen Türmchen mutete es an wie ein Schloss aus einem Märchen.

Noch ganz gebannt von den wunderbaren Eindrücken fuhr sie schließlich über den knirschenden Kies der gewundenen Zufahrt und bestaunte entzückt die uralten verschnörkelten Kandelaber, die den Weg bei Nacht beleuchteten. Und dann tauchte plötzlich wie aus dem Nichts Onkel Willibalds Villa vor ihr auf.

Mein Gott, was für ein herrliches Anwesen!, dachte Dana, während sie vor Staunen den Atem anhielt. Im viktorianischen Stil erbaut wirkte es wie ein alter englischer Herrensitz. Stilvolle Häuser hatten Dana schon immer gefallen, doch solch eines zu besitzen, davon konnte sie bislang nur träumen. Die junge Frau ließ den Wagen vor dem Portal ausrollen und hielt an.

»Großmutter, wir sind da. Ich präsentiere dir unser künftiges Zuhause!«, verkündete sie aufgeregt.

Noch etwas benommen vernahm Antonia die Stimme ihrer Enkelin, während sie sich hastig aufrichtete. »Du hättest mich wecken sollen, Dana«, meinte sie vorwurfsvoll. »Nun habe ich tatsächlich die Ankunft versäumt.«

Dana half der alten Dame fürsorglich beim Aussteigen und legte ihr dann liebevoll einen Arm um die schmalen Schultern.