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Es begann in der Bank von Stoneville. Die Beute betrug 160.000 Dollar. Al Dunhill und seine Partner bleiben unerkannt - sie ließen drei tote Bankangestellte zurück. Sie ritten zur nächsten Bahnstation und stiegen ein. Der Zugschaffner gab ihnen vier Fahrkarten, die schon in Dallas gelöst waren.
So kam es, dass sie acht Stunden später wieder in Stoneville eintrafen. Da sie laut Fahrkarten aus Dallas kamen, fiel kein Verdacht auf sie. Während die Umgebung nach den Bankräubern durchstreift wurde, hielten sie Umschau nach einer verkäuflichen Ranch.
Da tauchte plötzlich ein großer, schlanker und noch ziemlich junger Mann auf, der einiges Interesse an ihnen zeigte. Tom Prox hieß dieser Mann, und sie bekamen bald heraus, dass er zur G-Abteilung gehörte...
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2022
Cover
TOM ERBT EINE RANCH
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Vorschau
Impressum
DIE PERSONEN
Tom Prox – tritt eine nicht ungefährliche Erbschaft an, soll als Mörder erschossen werden und bringt nach langer Jagd einige besonders bösartige Halunken zur Strecke
Ambrose Sulliwan und Andy Baxter – zwei alte G-men, die stets zu ihm halten
Shorty Wells – ein kreuzbraver Cowboy, der sich für ein Mädchen zusammenschießen und nachher von ihr wieder zurechtflicken lässt
Jim Cone – hat zwar nur noch einen Arm, ist aber sonst nicht ohne
Jerry Banks – ein kleiner Tramp, der allen eine große Überraschung bereitet.
Sheriff Brandy – trotz seines Namens ein durchaus nüchterner Mann
Al Dunhill – ein großer Gauner, der vor seinem Tode einen gerissenen Einfall hat
Duff Lane, Jack Kyrby und Ben Johnson – seine früheren Komplizen, die es zu ihrem eigenen Pech mit Tom Prox aufnehmen
Ein Wagenrad – mit dem es eine besondere Bewandtnis hat
Außerdem: Farmer, Cowboys, Banditen, zwanzigtausend Rinder sowie Philip, ein Gaul, der gern Gemüse frisst
Ort der Handlung: der Wilde Westen nahe der mexikanischen Grenze zwischen Tombstone und Silver City
Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!
Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, JOHNNY WESTON, TOM PROX und PETE in den 1950er-Jahren.
Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in der Classic-Edition auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Den BILLY-JENKINS-Western und den JOHNNY-WESTON-Leihbüchern folgten Ungers TOM-PROX- und PETE-Heftromane aus den Jahren zwischen 1951 und 1954 im »Doppelpack« – und nun zum Schluss seine zehn Leihbücher um Tom Prox in jeweils zwei Teilen.
Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!
Ihre G.F Unger-Redaktion
PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.
TOM ERBT EINE RANCH
Tödliches Vermächtnis
Ein Abenteuer aus dem Wilden Westen,berichtet von G.F. Unger
Kapitel 1
Es begann in Stoneville, genauer gesagt, in der Bank von Stoneville. Die Beute betrug hundertsechzigtausend Dollar – ein schöner Batzen Geld, auch wenn er durch vier geteilt werden musste.
Al Dunhill und seine Partner hatten genau zwei Stunden Vorsprung; überdies waren sie unerkannt geblieben. Dieses Glück verdankten sie ihrer Auffassung, dass Tote nicht reden können – sie hatten drei tote Bankangestellte zurückgelassen.
Sie ritten zur nächsten Bahnstation und erreichten sie kurz vor Eintreffen des Expresszuges aus Dallas. Sie stiegen mit größter Zufriedenheit ein, und der Zugschaffner gab ihnen vier Fahrkarten, die schon in Dallas gelöst waren – der Betrag, den sie dafür zahlten, war ungefähr das Zwanzigfache des üblichen Fahrpreises, aber es war gut investiertes Geld.
So kam es, dass sie genau acht Stunden nach dem Bankraub wieder in Stoneville eintrafen. Da sie aber – laut Fahrkarten – geradewegs aus Dallas kamen, fiel auch nicht der leiseste Schimmer eines Verdachts auf sie.
Während die nähere und weitere Umgebung nach verdächtigen Leuten durchstreift wurde, hielten Al Dunhill und seine Partner in Stoneville ostentativ Umschau nach einer verkäuflichen Ranch.
Eine Zeit lang wurde es ihnen etwas ungemütlich, denn plötzlich war ein großer, schlanker und noch ziemlich junger Mann aufgetaucht, der einiges Interesse an ihnen zeigte.
Tom Prox hieß dieser Mann, und sie bekamen bald heraus, dass er zur G-Abteilung gehörte. Aber selbst Tom Prox konnte ihnen kaum etwas nachweisen – sie saßen ja im Zug, als die Sache passierte! Und der Zugschaffner war glücklicherweise einer der wenigen Gauner, die auch einem scharfen Kreuzverhör standhalten konnten.
Al und seine Komplizen atmeten allerdings erst endgültig erleichtert auf, als Tom Prox für einen anderen Auftrag abberufen wurde. Nun wussten sie, dass sie das Spiel endgültig gewonnen hatten.
Bald darauf trennten sie sich und zogen in alle Himmelsrichtungen von dannen.
Al Dunhill ging nach Arizona, Jack Kyrby nach Mexiko, Duff Lane nach Osten zu den Großstädten und Ben Johnson nach Kansas. Jeder hatte vierzigtausend Dollar in der Tasche und den heißen Wunsch, sie in ein gutes Geschäft zu stecken und so zu vermehren. Sie waren noch jung und voller Träume; Al war mit seinen fünfunddreißig Jahren der älteste von ihnen.
Mit vierzigtausend Dollar lässt sich eine ganze Menge tun, wenn man es klug anfängt. Al Dunhill hat es klug angefangen.
Zwischen Silver City und Tombstone, also nahe an der Grenze von New Mexiko, besitzt er nun eine mittelgroße Ranch. Das ruhige Landleben bekommt ihm gut – wenigstens dreißig Pfund hat er in den drei Jahren zugenommen. In Bigtown ist er sehr beliebt, und auch seine nächsten Nachbarn haben nichts gegen ihn, wenn auch seine Cowboymannschaft aus ziemlich wilden und rücksichtslosen Gesellen besteht.
Übrigens, Bigtown ist durchaus kein großes Dorf – der Gründer hoffte nur, dass einmal ein »Großdorf« daraus werden könnte, vielleicht sogar eine Stadt.
Nun, diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Bigtown blieb ein kleines Dorf mit drei Saloons, einigen Kaufläden und einer Schule, die von eineinhalb Dutzend Kindern besucht wird.
Das Glanzstück dieser Schule war bisher immer die Lehrerin, die fast jedes Jahr abgelöst wurde. Die heiratsfähigen Männer dieser Gegend waren geradezu versessen auf junge, hübsche Lehrerinnen, und da jeder Mensch einen anderen Geschmack hat, fand jede neue Lehrerin ihren Verehrer.
An diesem Mittag sind drei verstaubte Reiter in Bigtown eingetroffen; sie sitzen jetzt auf der Veranda des Saloons »Oase« hinter Whiskygläsern und warten offenbar die Mittagshitze ab.
Da die Bar »Oase« heißt, nennen die Cowboys den Wirt nur noch »Scheich«, obwohl er Mike Patterson heißt und von Irlands grüner Insel hierher gezogen kam.
Der Wirt beobachtet die drei Männer nicht ganz ohne Sorge. Er hat schon viele Fremde hier kommen und gehen sehen, aber noch selten hat ihm jemand so schlecht gefallen wie diese drei schweigsamen Gentlemen.
Es liegt nicht daran, dass die drei Fremden je zwei Colts mit sich herumschleppen; das tun viele Männer in dieser Gegend, obwohl Zweihandschützen so selten sind wie Schimmel unter einer Wildpferdherde.
Die Fremden sehen auch nicht wie Strauchdiebe aus, ihr Äußeres ist ganz respektabel. Es ist nur die Art, wie sie den Wirt angesehen haben.
Während Mike Patterson hinter dem Schanktisch steht und Gläser putzt, stellt er sich vor, dass so ungefähr ein Löwe blicken könnte, wenn er eine Maus entdeckt, die er mit einem leichten Wischer seiner Tatze zu Brei schlagen könnte.
Jetzt um die Mittagszeit ist es sehr still im Ort. Die drei Pferde der Fremden stehen an der Haltestange und saufen ab und zu aus dem Wassertrog. Hinter den Pferden warten einige Hühner auf die zeitweilig fallenden Äpfel, sonst rührt sich kein menschliches oder tierisches Leben.
Duff Lane dehnt seinen mächtigen Brustkasten und brummt träge zu seinen Partnern: »Ich weiß nicht, ob New Mexiko das richtige Pflaster für uns sein wird – wir sollten lieber über die Grenze zu den Greasern gehen und eine große Sache machen. Ach, damals – das war noch 'n Coup! Well, Al hatte stets mehr Grütze im Kopf als wir alle zusammen.«
Die anderen beiden schweigen und trinken.
Schließlich kommt Ben Johnson wieder auf das Thema zurück.
»Hoho, dafür konnten wir aber besser schießen und haben es jetzt zur höchsten Vollkommenheit gebracht!«
»Was nützt uns das!«, fällt Jack Kyrby ein. »Es sind immer nur kleine Fische, die wir angeln. Glaubt mir, wir haben zu wenig Fantasie! Al Dunhill hatte welche – wenn der wieder bei uns wäre, so könnten wir noch Millionäre werden.«
Wieder schweigen die drei eine lange Zeit. Nach gründlicher Überlegung meint Duff Lane wieder: »Al hat es bestimmt nicht mehr nötig – so wie ich ihn kenne, hat er seine vierzigtausend Dollar gut angelegt!«
Die anderen nicken bedächtig zu seinen Worten.
Eine ganze Stunde vergeht. Die Männer auf der Veranda scheinen zu schlafen, und auf Lanes Brust liegt die Asche einiger Zigarren.
Dieses aus drei Männern bestehende Denkmal der Trägheit hebt jedoch langsam die Köpfe, als die Geräusche eines näher kommenden Wagens hörbar werden. Der Wagen hält vor der Veranda; die Pferde tragen ein Dreieck als Brandzeichen. Der Cowboy schwingt sich vom Bock herunter, und der Wirt tritt auf die Veranda hinaus.
»Na, was machen die Kühe von der Dreiecks-Ranch?«
»Hallo, Scheich, wie geht's? Hoho, die Kühe werden dick und fett«, erklärt der Cowboy und drückt dem Wirt grinsend einen Zettel in die Hand.
»Nanu, wollt ihr euren Kühen Whisky und Bier zu saufen geben?«, fragt der Wirt nach einem Blick auf den Zettel erstaunt.
Shorty – so heißt der Cowboy – grinst immer noch.
»No, wäre zu schade – der Stoff ist für uns bestimmt! Al Dunhill feiert bald seinen achtunddreißigsten Geburtstag, und da lässt er sich nicht lumpen. Well, mach mir die Bestellung fertig – ich muss noch zum Store und hole die Sachen dann ab.«
Als der Wirt verschwunden ist und der Wagen wieder davonrollt, grinsen sich die drei »Partner« an.
»Unser Anblick wird Al Dunhill mächtig erfreuen. Schätze, es wird seine schönste Geburtstagsüberraschung sein. Ob die Ranch sehr groß ist?«
Duff Lane zischt diese Worte zwischen seinen dicken Lippen hervor, und seine Gefährten haben funkelnde Augen.
Nach einer Weile stellt der Wirt die bestellten Sachen an der Verandatreppe zusammen. Ben Johnson knurrt mit einem langen Blick auf die vielen Flaschen und Bierkästen.
»Davon werden mindestens vierzig Cowboys besoffen! Kombiniere, Al's Ranch muss nicht gerade klein sein!«
Obwohl viele Männer der Dreiecks-Ranch nicht immer Cowboys waren, sondern eine sehr abwechslungsreiche Vergangenheit hinter sich haben, veranstalten sie zu Ehren ihres Ranchers ein Cowboyfest und zeigen stolz ihre Künste.
Es ist bezeichnend für die Mannschaft, dass sie besonders gut mit den Colts umzugehen versteht, und einem sachverständigen Beobachter würde klar werden, dass die Boys täglich einige Zeit üben müssen, um so in Form zu bleiben.
Aber es sind keine fremden Beobachter hier. Die Sache ist eine ganz interne Familienfeier; Rancher und Cowboys sind ganz unter sich.
Und doch wird dieses nette Beisammensein gestört. Drei fremde Reiter kommen angeritten und schwenken schon aus großer Entfernung die Hüte.
Es zeigt sich jetzt, dass Al Dunhill auch solche Überraschungen schlucken kann, ohne mit einer Wimper zu zucken. Bewegungslos erwartet er seine ehemaligen »Partner«, nachdem er einmal kurz mit der rechten Hand gewinkt hat.
»Hallo, ist das eine Überraschung? Wie geht's dir, alter Junge? Well, man sieht's schon – bist ein feiner Mann geworden, he?«
Duff Lane versucht ehrliche Wärme in seine Stimme zu legen. Ben Johnson und Jack Kyrby grinsen nur freundlich und haben wachsame Augen.
Al Dunhill macht keine Anstalten, seine Hände aus den Hosentaschen zu nehmen. Er sagt nur sehr langsam »Halloo«, und dabei klingt wenig Begeisterung in seiner Stimme. Während er nun so seinen ehemaligen Komplizen gegenübersteht, kann man erkennen, dass er zumindest eine ganze Klasse besser ist als sie.
»Ich weiß mich vor Freude kaum zu fassen«, sagt Dunhill schließlich, »aber bevor ich euch in mein Haus führe, solltet ihr euch doch einmal unser kleines Preisschießen ansehen.« Er deutet dabei mit einer leichten Kopfbewegung auf die Cowboygruppe, die sich eben mit den Colts versucht.
Die Ankömmlinge werfen interessierte Blicke hinüber und schlendern neben dem Rancher langsam näher.
Ein älterer Cowboy steht etwas abseits und wirft Walnüsse in die Höhe. Die Nüsse fallen jedoch nur sehr selten zurück auf den Boden – meistens werden sie vorher von großkalibrigen Bleikugeln getroffen und platzen wie Seifenblasen.
»Wenn die so gut Kühe hüten können, wie sie schießen, hast du eine verdammt gute Cowboymannschaft – oder hast du für die Kühe andere Leute?« Der kleine Jack Kyrby krächzt diese Worte und ruft dann zu den Schießkünstlern hinüber: »He, werft doch einmal sechs von diesen Nüssen in die Höhe!«
Es entsteht einige Bewegung unter den Cowboys. Sogar die Zuschauer auf den Stangen des Korrals machen längere Hälse.
Der junge Shorty nimmt sechs Nüsse in seine Hand.
»Fertig?«, fragt er und wundert sich, warum Kyrby nicht seine Colts zur Hand nimmt.
»Fertig!« Kyrby nickt und spreizt nur ein wenig seine krummen Beine.
Da wirft Shorty die sechs Nüsse in die Luft. Sie steigen ungefähr sieben bis acht Meter hoch, verharren einen Sekundenbruchteil, dann beginnen sie zu fallen.
Der kleine Revolvermann hat plötzlich beide Colts in den Fäusten und schießt beidhändig – die letzte Nuss zerplatzt zwei Meter über dem Erdboden.
Es gibt kein Beifallsgebrüll – nur ein leises Murmeln. Zwanzig Augenpaare starren auf die Fremden.
Al Dunhill nickt anerkennend.
»Well, ich sehe, dass ihr in den letzten drei Jahren um eure Fortbildung bemüht gewesen seid. Na, dann kommt mal mit!«
Langsam und schweigend stiefeln sie auf das sonderbare Ranchgebäude zu, das ihnen weiß entgegenleuchtet.
Das Ranchhaus stammt noch aus der Zeit der Indianerkriege – damals war es ein Fort, und es sieht auch heute noch so aus. Ein riesiger viereckiger Kasten mit flachem Dach ist das Hauptgebäude, um das sich einige kleinere Würfel gruppieren.
Das Haus hatte im Laufe der Jahre schon viele Besitzer, und jeder Besitzer hatte etwas Neues dazu gebaut. Der große viereckige Kasten ist aus dicken Felsquadern errichtet, während die Nebenbauten aus Adobe erbaut sind. Adobe ist das spanische Wort für den Lehm, den die Pueblo-Indianer als Mörtel zum Bau ihrer mächtigen Steinburgen benutzten.
Langsam steigen sie den flachen Hügel hinauf, auf dem das Anwesen liegt. In den kleinen Gemüsegärten arbeiten einige Mexikanerfrauen.
Al Dunhill führt seine alten Komplizen in die große Halle. Bärenfelle, Wolfsfelle und viele handgewebte Teppiche bedecken den Adobeboden. Bequeme Sessel und Schaukelstühle, mehrere Tische und alte Waffen an den Wänden geben dem weiten Raum eine wohnliche Note.
»Du lebst nett hier! Was ist dieser Besitz eigentlich wert?«, fragt Duff Lane und schielt etwas misstrauisch zur Decke.
Auch die anderen tun es. Drei Meter über ihnen hängt ein riesiges Wagenrad. Es mag gut zwei Meter Durchmesser haben, ist schön sauber geschabt und gebeizt, und alle Einzelteile sind mit Goldbronze vergoldet. Darunter hängen drei kunstgeschmiedete Petroleumlampen. In das hellgelbe Holz des Rades ist die Zahl 1687 eingebrannt.
»Ehrwürdige Vergangenheit!«, stellt Ben Johnson trocken fest.
Al nickt. »Yeah, das Rad gehörte zu dem Wagen, mit dem der erste Besitzer hier ankam. Was die Ranch wert ist, wollt ihr wissen? Well, ich habe sie für fünfundsechzigtausend Dollar gekauft. Nachdem ich den Silberbach oben in den Bergen umgeleitet und einige Brunnen gebohrt hatte, war sie bald das Doppelte wert. Schätze, einer meiner wertvollen Zuchtbullen würde schon einige tausend Dollar einbringen, wenn ich ihn verkaufte. – Na, und ihr... was habt ihr denn eigentlich mit dem vielen Geld angefangen? Mit unserer letzten ›Einnahme‹ hattet ihr doch auch jeder über sechzigtausend Dollar?«
Duff Lane grinst. »Wir waren mehr fürs Ausgeben und haben auch nicht dein schlaues Köpfchen! Well, wir haben augenblicklich noch genau vierhundertvierzig Dollar – und die habe ich, weil wir gestern gepokert haben. Jetzt muss ich Jack und Ben freihalten.«