Gabe des Blutes - Jacquelyn Frank - E-Book

Gabe des Blutes E-Book

Jacquelyn Frank

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Beschreibung

Geheimnisvoll, düster, einfach unwiderstehlich - die Romane von Jacquelyn Frank machen süchtig Der Krieger Reule ist der Anführer der Sánge, ein Volk, das bekannt für seine telepathischen Fähigkeiten ist. Bei einem Kriegszug stößt er auf eine Frau, die offenbar den Grausamkeiten seiner Feinde zum Opfer gefallen ist. Reule nimmt sie kurzerhand mit in die Festung der Sánge. Bald stellt sich heraus, dass Mystique, wie Reule die geheimnisvolle Fremde nennt, ungeahnte Fähigkeiten besitzt. Er fühlt sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen, doch die junge Frau hütet ein düsteres Geheimnis ... ...

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Seitenzahl: 495

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JACQUELYN FRANK

GABE DES BLUTES

Roman

Ins Deutsche übertragen

von Beate Bauer

Inhalt

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

Impressum

1

Schmerz.

Er schlug auf ihn ein wie eine erbarmungslose Trommel, pochte in seinem Verstand und vibrierte in seiner Seele, bis er in seinem Körper brannte, als wäre es sein eigener. Verwundert über diese heftige Reaktion, zögerte Reule einen Augenblick lang und ließ sich im falschen Moment ablenken. Er spürte die Reinheit des zerstörerischen Gefühls in sich erzittern. Zu rein und zu verstörend, wie Reule sehr schnell bemerkte, während er erprobte und wirkungsvolle geistige Barrieren errichtete, die den Großteil der heftigen Verzweiflung auslöschten, die seine Konzentration gestört hatten.

Wie fahrlässig von ihm, so etwas in einem so entscheidenden Moment zuzulassen. Tiefes Befremden zeigte sich auf seiner Stirn und um seinen Mund. Noch nie im Leben hatte er eine so übermächtige Traurigkeit verspürt, doch sie war vollkommen echt gewesen. Nachdem er das Ganze beiseitegeschoben hatte, um sich wieder auf sein aktuelles Ziel zu konzentrieren, hob er den Kopf, nahm die Witterung der anderen auf und bestimmte stumm deren Position, wobei sie ihre mentale Verständigung auf ein Minimum beschränkten. Ihre Beute würde spüren, wie sie näher kamen, wenn sie die geistige Energie ihrer Verfolger wahrnahm, die über die telepathischen Kanäle hin und her flog.

Reule bestimmte auch Identität und Standort der anderen Rudelmitglieder. Rye im Norden an der Steinmauer im Gebüsch. Darcio mehrere Meter hinter ihm, geduckt am Stamm einer dicken alten Eiche. Und Delano natürlich direkt vor ihnen an der Grenze zum feindlichen Territorium, in das sie eindringen wollten.

Als Nächstes richtete Reule seine Aufmerksamkeit auf das Haus, das tief im Dunkeln lag, und konzentrierte sich, bis sich sein Sehvermögen so veränderte, dass er die Ziegelmauer durchdringen konnte und die grünlich weißen sich bewegenden Punkte sah, die auf Leben in irgendeiner Form hinwiesen. Es war leicht, ihr eigentliches Ziel auszumachen; es saß in der Mitte, umgeben von den anderen wie eine Bienenkönigin von ihren Arbeiterbienen. Das alles fand im zweiten Stock statt.

Reule richtete seine Aufmerksamkeit auf Delano und beobachtete, wie er mit geschmeidiger Schnelligkeit die Grenze überschritt. Gemeinsam bewegte sich das restliche Rudel vorwärts, die Sinne im Rhythmus, den es brauchte, um bei ihrer Sache erfolgreich zu sein. Er hätte die Augen schließen können und noch immer mitbekommen, dass Rye die Steinmauer problemlos überwand und dass Darcio seine Schritte genau an den Rhythmus von Reule anpasste.

Die Rudelmitglieder näherten sich vorsichtig dem Gebäude. Reule ging mit äußerster Wachsamkeit auf den Fußballen in die Hocke, und er wurde so geräuschlos und unsichtbar wie ein Schatten. Seine Lautlosigkeit war zeitlich perfekt abgestimmt. Sein Zielobjekt kam aus der nächsten Tür, die so nah war, dass es beinahe über Reule gestolpert wäre. Als der Pechvogel an Reule vorbeiging, schlug dieser mit der Schnelligkeit einer Kobra zu. Seine Fangzähne schossen in ihrer ganzen prachtvollen Länge hervor, als er angriff, doch er würde von dieser abstoßenden Kreatur nicht kosten wollen. Er konnte den Drang kontrollieren und sich diese scheußliche Erfahrung ersparen.

Stattdessen brachte er seine ausgefahrenen Krallen zum Einsatz. Reule hielt seinem Opfer den Mund mit der Hand zu, riss ihm den Kopf zurück und stieß ihm die nadelspitzen Fingernägel direkt durch das Hemd, dessen Baumwollstoff keinen Schutz bot, in die Schulter. Reule spannte die Muskeln an, als sein Opfer strampelte und sich wehrte, doch sie wussten beide, dass es sinnlos war. Sobald das lähmende Gift auf den Nägeln durch die Haut gedrungen war, war es nur noch eine Frage der Zeit. Doch Reule hielt ihn so lange fest, bis die Droge ihre Wirkung zeigte, wobei er seine mentalen Kräfte einsetzte, um sein Opfer zum Schweigen zu bringen, damit es nicht Alarm schlug. Als der andere schließlich in seinen Armen zusammensackte, ließ er ihn los. Der Körper seines Gegners fiel zu Boden wie ein Sack Steine, wobei die Knochen ein dumpfes Geräusch verursachten. Voller Verachtung stieß Reule ihn fort. Das Gift würde ihn nicht töten, doch falls Reule das nicht gefallen sollte, was er in dem Haus vorfand, würde er zurückkommen und ihn töten.

Reule straffte sich und ging auf die Tür zu. Er achtete darauf, ob noch jemand kommen würde, als er mit einem Mal eine verräterische Wärme und eine Bewegung wahrnahm. Sie befanden sich im oberen Stockwerk im Hauptraum, und jetzt begriff Reule, weshalb. Er hörte lautes Lachen und anfeuernde Rufe, Gejohle und Hurrageschrei, und plötzlich wurde ihm klar, warum nicht genug Wachen aufgestellt waren, um den Ort zu sichern. Er fauchte leise vor Abscheu, und das Geräusch wurde von seinem Schatten, Darcio, erwidert. Die anderen reagierten nicht, doch sie spürten Reules Zorn, und er spürte, dass sie ähnlich empfanden.

Das machte ihn erneut empfänglich für den Schmerz.

Diesmal traf er ihn noch heftiger als zuvor. Eine unendliche Traurigkeit, sodass ihm beinahe das Herz stehen blieb. Ein Schauer durchfuhr ihn, bis er auf eine schmerzhaft emotionale Weise reagierte. In all den Jahren hatte er so etwas noch nie gespürt. Er hatte Gedanken und Gefühle mit seinem Rudel geteilt, und noch nie war sie, seine Familie, in der Lage gewesen, ein so starkes Gefühl auf ihn zu übertragen. Doch wenn es nicht von seiner Familie kam, wer war dann dazu imstande, ihm so etwas aufzuzwingen? Mehr noch, was verursachte einen solchen Schmerz? Er war der Fähigste, der Empfindsamste, wenn es darum ging, solche Dinge zu fühlen, doch bestimmt hatte einer aus seiner Kaste schon einmal tiefen, anhaltenden Schmerz gespürt! Aber was machte diesen Schmerz für ihn so unglaublich heftig? Wie konnte er so leicht von ihm Besitz ergreifen, trotz seiner Fähigkeiten und Kräfte, sich solchen Dingen zu widersetzen?

Reule versuchte die Gefühle abzuschütteln, während er unsicher gegen eine Wand sank. Darcio stürzte vorwärts und war augenblicklich bei ihm, als er seine Qual spürte. Reule zerstreute rasch die Sorge seines Freundes, erholte sich und schob den fremdartigen Schmerz von sich, um dem Rudel Selbstvertrauen und Stärke zu vermitteln. Sie hatten sich auf fremdem Territorium ablenken lassen, und er wäre verantwortlich, wenn einem von ihnen deshalb etwas passieren würde.

Reule richtete ihre Aufmerksamkeit durch eine starke Emanation wieder neu aus, und er spürte, wie sie rasch wieder ihre Position einnahmen. Nur Darcio, der ihn hatte taumeln sehen, zögerte. Doch Reule setzte sich über dessen Bedenken hinweg und ging zur Tür.

Als sie durch drei verschiedene Portale eindrangen, spürte Reule, wie Rye und Delano ihre Gegner ablenkten, indem sie sie hinauslockten, sodass sie rasch die Treppe erreichen konnten, die ins nächste Stockwerk führte. Reule suchte den ersten Stock ab, um sicherzugehen, dass sie niemanden mehr hinter sich hatten, und mit einem stummen Befehl schickte er Darcio einem Ausreißer hinterher. Dann machten er und das restliche Rudel sich auf den Weg nach oben.

Sobald sie das zweite Stockwerk erreicht hatten, spürte Reule, wie ein Teil der Meute im Hauptraum in Alarmbereitschaft versetzt wurde. Sie waren jetzt nah genug, dass Empfindungen, ob nun übertragen oder nicht, sie verrieten. Reule und die anderen bewegten sich blitzschnell, wohl wissend, dass Schnelligkeit der Schlüssel war.

Bevor sich die Schakale der drohenden Gefahr gänzlich bewusst wurden, taumelte die Hälfte von ihnen aufgrund lähmender Stichwunden und geschwächt vom Zweikampf rückwärts.

Reule bewegte sich so schnell, dass er drei von ihnen umrannte, bevor er auf den ersten Widerstand stieß. Nachdem ein halbes Dutzend Schakale am Boden lagen oder gerade zu Boden sanken, stand das Rudel den jetzt hellwachen Gegnern gegenüber. Es wäre nicht so einfach, sie auszuschalten. Sechs Schakale standen aufmerksam und in Kampfpose da. Reule nahm sich nur eine Sekunde Zeit, um einen raschen Blick durch den Raum zu werfen, und was er sah, ließ Zorn in ihm hochkochen.

Neben den Schakalen stand mitten im Raum ein Stuhl, der am Boden festgeschraubt war und aus schimmerndem Stahl bestand, der sich so kalt anfühlen musste, wie er aussah. Der Anblick jagte Reule einen Schauer über den Rücken. Doch das war nichts im Vergleich zu dem, was er fühlte, als er die Gestalt sah, die so weit nach vorn gesackt war, wie es die Fesseln um Handgelenke und Fußknöchel erlaubten, wobei Erstere an die flachen Metallarmlehnen und letztere an die Stuhlbeine gefesselt waren. Blut lief ihm aus Nase und Mund, die man zu einer breiigen Masse zerschlagen hatte. Stahlnägel waren ihm durch Unterarme und Waden getrieben worden, als hätten die Fesseln nicht genügt, um ihn bewegungsunfähig zu machen. Die Schakale hatten recht. Fesseln allein hätten ihren Gefangenen niemals gebändigt, auch wenn jetzt, während die Blutlache unter dem kalten Metallstuhl immer größer wurde, der Gefangene nicht einmal stark genug war, um den Kopf zu heben, geschweige denn zu fliehen. Die Schakale hatten sich einen Spaß daraus gemacht, ihn zu foltern.

Diesmal war das Fauchen, das Reule ausstieß, so heftig, dass es von den Wänden des Raums widerhallte. Seine Augen verwandelten sich von Nussbraun in reflektierendes Grün, als er sich duckte und seine Fangzähne ausfuhr. Sein Rudel, einschließlich Darcio, die zu ihm gestoßen waren, ahmten das Geräusch nach und auch die raubtierhaften Bewegungen. Reule lächelte beinahe, als er ein fünftes Fauchen hörte, das leise vom Stuhl in der Mitte des Raums kam.

Schakale in der Defensive waren allerdings kein leichtes Ziel. Die schlanken Gestalten der Schakale waren wie geschaffen für schnelle Bewegungen, ihre Haut war so glatt, dass sie beinahe schlüpfrig war. Man konnte unmöglich mit ihnen ringen. Die raffinierten Wesen konnten sich drehen und zuschlagen, bevor man es überhaupt sah. Misstönendes Fauchen und provozierendes Lachen waren aus ihrer Mitte zu vernehmen, während das Gift von ihren Fangzähnen tropfte. Sie waren bereit, ihre Gegner mit der ätzenden Verbindung zu bespucken, und anders als das lähmende Mittel von Reules Männern war das Schakalgift tödlich, wenn es durch die Haut drang; einen grausameren Tod gab es nicht.

Doch Reule machte sich deswegen keine allzu großen Sorgen. Was ihm Sorgen machte, war die Tatsache, dass der Gefangene auf dem Stuhl zwischen den Schakalen und seinen Rudelgefährten war. Wenn man ihn noch nicht vergiftet hatte, würde der Feind womöglich die Gelegenheit ergreifen, bevor sie ihn stoppen konnten. Da kein Gegenmittel bekannt war, war das Reules größte Sorge. An den Augen des Schakals, der ihm gegenüberstand, erkannte er, dass sein Feind sich dessen wohlbewusst war.

Im Allgemeinen waren Schakale die mächtigsten Empathen aller bekannten Spezies in der Wildnis, und nur Reules Spezies war stark genug, sich gegen sie zu wehren. Doch als ein Mann mit besonderen Fähigkeiten hatte er gelernt, dass damit ein besonderes Gespür einherging. Das hatte sich an genau diesem Abend gezeigt, als er von der übermächtigen Trauer eines Fremden überrascht worden war. Hatten diese Empathen die Angstschreie ebenfalls gehört? Er wusste, dass es kein Schakal war, der so empfand, denn auch wenn die Schakale sämtliche Gefühle empfinden konnten, zu denen Wesen fähig waren, waren sie nicht dazu in der Lage, diese selbst hervorzubringen. Bestimmt verstanden sie deren wahre Bedeutung nicht. Es war eine schreckliche Ironie, denn das machte sie zu grausamen Ungeheuern; Ungeheuern, die Schadenfreude empfanden und sich an den tiefen Gefühlen anderer ergötzten. Wie Gefühlen, die durch Folter, Vergewaltigung oder durch Dinge hervorgerufen wurden, die Reule sich gar nicht vorstellen wollte.

Diese Information bescherte Reule einen Vorteil. Er war der fähigste Sensor seit Bestehen seines Volkes. Er würde jede Wette eingehen, dass diese primitiven, nicht sesshaften Schakale noch nie jemandem wie ihm begegnet waren. Das war sein Vorteil, und es würde den Rudelgefährten retten, der diesen ruchlosen Scheusalen in die Hände gefallen war.

Wenn man bedachte, dass andere sein Volk für die niederste aller Rassen hielten.

Reule schickte seinen Rudelgefährten eine Emanation, damit sie sich bereit machten, einschließlich einer Ermunterung für denjenigen, der sich in der Mitte befand und der kaum mehr bei Bewusstsein war. Dann löste er den Schutzwall um seinen Verstand, um die verborgene Kraft zu entfesseln.

Diesmal war er auf den Schmerz, der ihn traf, besser vorbereitet, aber dennoch war er beinahe allesverzehrend. Es war genau die Art von Emotion, an der sich ein Schakal ergötzen würde. Er hätte das ohnehin schon übermächtige Gefühl noch verstärken und seine Feinde damit überschütten können, doch Reule verwarf die Idee gleich wieder. Die tiefe Trauer hatte etwas viel zu Persönliches und Unschuldiges. Sie an die Schakale weiterzugeben fühlte sich an wie Verrat. Reule verstand sein Widerstreben nicht, doch er hatte keine Zeit, in sich hineinzuhorchen.

Mit einem Blick erteilte er Rye einen Befehl, und der nickte und näherte sich einem der reglosen Schakale. Der Feind lag hilflos da, doch er war bei Bewusstsein und starrte nach oben, während der Eindringling ihn mit einem boshaften kleinen Lächeln bedachte, das einen Satz schimmernder Fangzähne zeigte. Mit einem bedrohlichen Fauchen griff Rye zu der Scheide, die an seinem rechten Bizeps befestigt war, und zog langsam das Messer heraus. Die metallisch blau schimmernde Klinge fing das Deckenlicht ein, sodass sie noch bedrohlicher aussah, während Rye neben dem hilflosen Mann in die Hocke ging.

Da. Genau dieser Moment war es. Diese Furcht und diesen Schrecken bei einem von ihnen bekam Reule zu fassen, verstärkte sie und wob den empfänglichen Gegner darin ein wie in ein Netz. Seine Finger ballten sich zu Fäusten, sein Kinn senkte sich, während er sich darauf konzentrierte, sie alle auf einmal zu manipulieren. Er durfte keinem die Gelegenheit geben, noch einen seiner Stammesbrüder zu verletzen.

Die Wirkung war viel größer, als er erwartet oder erhofft hatte. Die Schakale, die in der Mitte des Raums standen, schraken auf einmal entsetzt zurück und fingen an zu heulen. Sie pressten die knochigen Finger an den Schädel, während Männer wie Frauen so durchdringend jaulten, dass Glas hätte zerspringen können. Reule achtete nicht darauf, er machte immer weiter, ließ nicht nach, aus Furcht, sie könnten sich wehren und ihn mit ihrer schieren Überzahl außer Gefecht setzen. Während er die Furcht ihres Gefährten vor dem nahenden Tod und seine Hilflosigkeit in sie hineintrieb, fühlte er sich stärker als je zuvor. Er war eine furchterregende Macht, gegen die sie ankämpfen mussten, und eine belebende Kraft erfüllte ihn.

Reule hielt die Verbindung aufrecht zwischen dem Opferschakal und ihm selbst und der kleinen Gruppe der anderen Schakale in der Mitte des Raums, während Rye beide Hände auf rituelle Weise um den Griff des Dolchs legte. Reule bereitete sich auf den tödlichen Stoß vor, und er wusste, dass er diese Bastarde für den Rest ihres Lebens ins Koma schicken konnte, obwohl auch eine erhebliche Gefahr für ihn bestand, wenn er den nahenden Todeskampf kanalisierte. Doch er war sich ziemlich sicher, dass er nur der Übermittler wäre, unberührt von dem, was passieren würde.

Rye blickte direkt in die Augen des Schakals, an dessen Hals die Spitze der rasiermesserscharfen Doppelklinge lag. Wegen des Kampfgeruchs und dem bevorstehenden Aderlass glühten seine grüngelben Augen erwartungsvoll, und seine Fangzähne traten zwischen den Lippen hervor, sodass man sie auch sehen konnte, wenn er nicht fauchte.

»Abak tu mefritt«, stieß er hervor.

Tod dem Feind. Rye stieß den Schlachtruf aus, kurz bevor er mit solcher Kraft zustieß, dass die Klinge durch den Hals des Schakals und in den Holzfußboden drang. Er ließ sie stecken und wich zurück, bevor das Schakalblut auf ihn spritzte. Voller Verachtung spie er auf seinen Gegner.

Reule spürte den Tod und auch den Sieg, und das war das Letzte, was er übermittelte. Schweißgebadet kappte er die Verbindung, jeder Muskel in seinem gespannten Körper bebte, während er sich dagegen schützte, gemeinsam mit dem sterbenden Schakal in die Bewusstlosigkeit zu gleiten. Stattdessen zwang er sich, die letzten Pulsschläge und angsterfüllten Gedanken der Sippe des Schakals zu verstärken und in die ganze Gruppe zu lenken. Die Wirkung war so stark, dass sogar Reules Rudelgefährten unter dem Ansturm zurücktaumelten. Doch er konnte die Intensität nicht herunterfahren. Ihnen würde nichts passieren, beruhigte er sich selbst, solange sie nicht sein direktes Ziel waren.

Seine direkten Ziele hatten allerdings nicht so viel Glück. Reule hatte vor, sie außer Gefecht zu setzen, doch er erreichte noch viel mehr. Die sechs Schakale taumelten zu Boden, wobei ein paar auf die Knie und andere flach auf den Rücken oder auf den Bauch fielen. Sie begannen heftig zu krampfen und fassten sich an den Hals, als wären sie mit dem tödlichen blauen Dolch am Boden festgenagelt. Ein paar spuckten Blut, andere röchelten.

Mit einem gemeinsamen krampfartigen Aufstöhnen tat jeder seinen letzten Atemzug.

Reule spürte, wie ihr Geist schlagartig erlosch, sodass er nach hinten geschleudert wurde, als hätte er Tauziehen gespielt und der Gegner hätte auf einmal losgelassen. Darcio fing ihn auf, doch Reule war kein Leichtgewicht, er hatte den Körper eines trainierten Kämpfers, und er maß über einen Meter achtzig. Trotzdem wollte Darcio verhindern, dass sein Rudelführer stürzte, und ließ ihn langsam zu Boden gleiten.

Der Tod war verschwunden, aus Reules Verstand gelöscht, doch der Geist der Erinnerung würde noch lange an ihm hängen. Darcio ging neben ihm auf ein Knie und stützte ihn, obwohl er saß, wobei eine besorgte Falte seine Stirn furchte.

Darcio hatte allen Grund, besorgt zu sein. Die Rudelgefährten hatten Reule im Laufe der Zeit erstaunliche Dinge tun sehen, doch noch nie hatte Darcio es erlebt, dass jemand einen so vernichtenden Schlag gegen einen Feind führte, der eine Übermacht von sechs gegen eins darstellte. Die Schakale lagen nicht nur im Koma, sie waren tot. Tot durch die Macht von Reules Gedanken. Darcio spürte das bedeutungsvolle Schweigen des Rudels, nur der gefesselte Chayne gab Laute von sich, als er nach Luft rang. Ansonsten behielt das Rudel seine Gedanken für sich. Doch weil sie ein Rudel waren, konnte Reule ihr kollektives Unbehagen spüren.

Aber es war nicht die Verwirrung des Rudels, die Reules geschwächte mentale Abwehr traf. Sein Geist hatte nicht mehr die Kraft, sich selbst zu schützen, und so konnte die schreckliche Trauer ihn erneut heimsuchen. Reule hatte auch Chaynes Schmerz und Demütigung abgewehrt, damit sie seine Konzentration nicht störten. Jetzt übermannten sie ihn in brennenden Wellen und waren deutlich von der Traurigkeit, die ihn umgab, zu unterscheiden. Nein, es war nicht das leidende Rudelmitglied, das Reule bedrängte. Es gab noch jemanden, und wer immer das auch sein mochte, er musste ganz in der Nähe sein.

»Reule, tu es nicht«, warnte ihn Darcio, der jetzt frei seine Gedanken mit ihm austauschen konnte, nachdem Reules mentale Abwehr zusammengebrochen war. »Es könnte eine Falle sein. Du wirst genauso enden wie sie.« Darcio wies mit einer Hand auf den Haufen toter Schakale.

»Nein«, keuchte Reule, während er versuchte, das Gleichgewicht und die Kontrolle über seinen Körper wiederzuerlangen. »Da ist noch etwas. Jemand, der Schmerzen leidet.«

»Das ist nicht unsere Angelegenheit«, sagte Darcio leise, und obwohl er sich um einen neutralen Ton bemühte, war seine Besorgnis nicht zu überhören. Reule kannte Darcio gut. Sein Rudelgefährte hatte nur eine Sorge, und das waren Reules Sicherheit und Wohlergehen.

»Darcio, wenn das du wärst, würdest du dann wollen, dass die anderen dich einfach deinem Schicksal überlassen? Sie ist ganz in der Nähe, in diesem Haus, glaube ich.« Reule hielt plötzlich inne und stellte fest, dass er recht hatte. Was er spürte, ging von einer Frau aus. Seltsam, dass er das wusste. Noch seltsamer, dass er nur diesen einen Gefühlsstrom spürte. Keine Gedanken, nichts, was man hätte genau bestimmen können, nur … Traurigkeit.

»Siehst du?«, beharrte sein Begleiter. »Sogar dein eigener Verstand sagt dir, dass hier etwas nicht stimmt.«

Verärgert runzelte Reule die Stirn, denn er mochte es nicht, wenn sein Verstand ungeschützt war und Darcio seine Gedanken lesen konnte. Er bemühte sich, wenigstens eine kleine Barriere zu errichten, einen Filter zumindest. Zu seiner Überraschung entstand eine massive Schutzmauer. Sie war so stark und bildete sich so unvermittelt, dass er spürte, wie Darcio erstarrte vor Schreck, als er aus Reules Verstand gedrängt wurde. Reule packte seinen Freund rasch an der Schulter und drückte sie entschuldigend.

»Ich schätze deinen Rat sehr, Darcio. Denk daran. Doch in diesem Fall muss ich meinem Instinkt folgen.«

Die freundschaftliche Geste schien den anderen zu besänftigen, und Darcio half Reule beim Aufstehen. Kein einfaches Unterfangen, denn Reule wog um einiges mehr als der schlanke Mann. Doch gleich darauf spürte er, wie Rye Reule unter der anderen Achsel stützte.

»Chayne?«, fragte er.

»Wir wissen erst etwas, wenn wir ihn zurückgebracht haben. Der Apotheker wird uns ins Bild setzen«, sagte Rye leise.

»Geh, hilf Delano mit Chayne. Mir geht es so weit gut«, wies er Rye an. Rye zögerte nur eine Sekunde, bevor er nickte und das tat, was der Rudelführer ihm befohlen hatte.

Reule, der sich wieder gefangen hatte, lenkte seine Konzentration weg von den ängstlichen, reglosen Schakalen, die noch am Leben waren, und den lauten Gedanken seiner Rudelgefährten. Es war nicht schwer, sie auf den Kummer zu richten. Nachdem er sein Sehvermögen erneut darauf eingestellt hatte, eine Wärmequelle auszumachen, suchte er das Haus langsam ab. Er befand sich im mittleren Stock des Gebäudes, und sie war ganz in der Nähe. Vielleicht hatte er sie beim ersten Mal für einen Schakal gehalten, doch wegen ihrer tiefen Empfindungen konnte sie keiner sein.

Doch niemand im Haus außer seinem Rudel lief auf zwei Beinen. Er blickte noch einmal nach oben und bemerkte, dass es ein weiteres Stockwerk gab. Und dort, in der hintersten Ecke, entdeckte er eine schwache Wärmequelle.

»Darcio, bist du oben irgendjemandem begegnet?«

»Nein, mein Primus. Ich habe nur den Schakal gefunden, den du ausgemacht hast.«

»Dann ist das die Frau, die ich spüre. O Götter, sie hat ziemlich starke Gefühle«, staunte er, während er über einen außer Gefecht gesetzten Schakal stieg.

»Ein bestimmtes Gefühl, mein Primus, das einen gutgläubigen Mann anzulocken vermag«, sagte Darcio misstrauisch. »Es ist verstärkt, so wie du gerade den Schakalen gegenüber den Tod verstärkt hast. Welches Wesen außer dir sollte das sonst noch können?« Nicht einmal Reule sollte so etwas können, dachte er. Niemand sollte mit seinen Gedanken töten können. Reule hatte seine Fähigkeiten stets fair eingesetzt, doch solche Dinge konnten einen Mann verändern. Sogar einen Primus.

»Da liegst du falsch«, sagte Reule, während er sich mit wachsender Entschlossenheit auf den Weg machte. »Es ist nicht verstärkt. Es ist … rein.«

Darcio sagte nichts, doch Reule spürte, wie dieser sich eine Bemerkung verkniff, weil er seinem Primus nicht erneut widersprechen wollte. Darcio war ein guter Mann, zurückhaltend und achtsam und stets bemüht, alles sorgfältig zu überdenken. Reule schätzte ihn sehr, und er sorgte dafür, dass der Gedanke Darcio erreichte, bevor sie gemeinsam die Treppe hinaufstiegen.

Sie erreichten den zweiten Stock des baufälligen Hauses, das schon vor langer Zeit verlassen worden war. Das Dach war undicht und die Decke morsch, so wie auch der Holzboden, über den sie gerade gingen. Reule und Darcio setzten vorsichtig einen Fuß vor den anderen, während sie sich langsam auf eine weitere Treppe zubewegten, die nach Moder und Schimmel stank. Schakale zogen durch die Gegend, plünderten, stifteten Unruhe und besetzten Häuser, wo sie nur konnten. Diese Bande war lange genug da gewesen, um aus dieser Bruchbude ein Zuhause zu machen. So wohnlich, dass sie einen Stuhl in der Mitte des Salons festgeschraubt hatten, um zu foltern. Reule hätte nie davon erfahren, wenn ihnen Chayne nicht zufällig auf der Jagd in die Hände gefallen wäre.

Reule prüfte die Festigkeit der schmalen Stufen zum Dachgeschoss und fragte sich, wie jemand dort oben sein konnte. Dort hinaufzugelangen, schien eine gefährliche Sache zu sein.

Er gelangte zum oberen Ende der schmalen Treppe, wobei Darcio ihm wie ein Schatten folgte, und drückte eine schwere, widerspenstige Tür auf. Gleich dahinter klaffte ein Loch im Boden. Ein großer Bereich war weggefault. Reule und Darcio konnten direkt zu dem Stockwerk hinunterblicken, aus dem sie gerade gekommen waren.

»Du kannst froh sein, dass diese Stufen überhaupt gehalten haben«, murmelte Darcio, während Reule den Raum betrat, indem er vorsichtig an der Wand entlangging. Sein Rudelgefährte hatte recht. Das Loch im Boden war kaum dreißig Zentimeter von der Tür entfernt.

Und natürlich befand sich sein Ziel genau auf der anderen Seite. Obwohl hier nur ein einziger großer Raum war, konnte er sie noch immer nicht sehen. Es gab einen Berg Kisten, der ihm die Sicht auf sie versperrte, auch wenn er ihre leichte Wärme immer noch spürte.

»Ich wüsste wirklich gern, wie sie dorthingekommen ist«, sagte Reule. Darcio nickte zustimmend, während sie überlegten, was sie tun sollten.

»Ich sollte vorgehen. Ich bin leichter. Die Gefahr ist nicht so groß, dass der Boden nachgibt.«

Stimmt, doch aus irgendeinem Grund wollte Reule die Sache nicht jemand anderem überlassen. Der Schmerz war so bittersüß, beinahe schön in seiner Reinheit und seiner Tiefe. Die Logik besagte, dass jeder, der so tiefen Schmerz fühlen konnte, auch mit dem Gegenteil vertraut war. Also hoffte Reule, dass Schmerz nicht das Einzige war, das sie fühlen konnte.

»Nein«, antwortete er kurz darauf. »An der Wand ist ein schmaler Streifen, der so aussieht, als wäre er sogar für mich stabil genug. Und weil das mein Spleen ist, sollte ich vielleicht auch derjenige sein, der seinen Hals riskiert.«

»Mein Primus«, protestierte Darcio.

»Das war ein Scherz, Shadow. Sei unbesorgt.«

»Ja, sobald wir aus diesem gefährlichen Höllenloch heraus sind«, erwiderte Darcio mürrisch.

Reule wandte sich ab, damit dieser sein Lächeln nicht sah. Doch so leicht ließ er sich nicht umstimmen. Adrenalin schoss ihm durch das Blut, während er sich über die feuchten, knarrenden Dielen vorwärtstastete, die schon bald vollständig verrottet wären. Er versuchte, die feuchtkalte, schimmlige Wand dabei nicht zu berühren. Ein paar Schimmelflecken waren giftig oder zersetzten Fleisch. Ein lautes Krachen hallte durch den Raum, und Reule erkannte schlagartig, wie instabil das ganze Gebäude war. Die Schakale waren verrückt, an so einem Ort zu bleiben. So verfault wie der Fußboden war, konnte er sich den Zustand des Daches über ihm gut vorstellen. Er blickte zurück zu Darcio, und sie machten sich ein Zeichen, dass sie so schnell wie möglich von hier verschwinden sollten. Zumindest darin waren sie sich einig.

Reule atmete vorsichtig aus, als er die andere Seite des klaffenden Lochs erreichte, doch solange er auf den feuchten Dielen stand, war er nicht gewillt, sich zu entspannen. Behutsam bewegte er sich zu den aufgetürmten Kisten und blickte in die dunkle Ecke dahinter.

Das Einzige, was er sehen konnte, war eine blasse kleine Hand. Sein Herz setzte einen Moment aus, als ihm klar wurde, dass es sich wahrscheinlich um ein Kind handelte. Der Zorn flammte erneut in ihm auf, und er dachte wieder an die Schakale in den unteren Stockwerken, die noch am Leben waren. Wenn er das Grundstück verließ, würde keiner von ihnen mehr atmen, schwor er sich selbst grimmig. Sie hatten ihre allerletzten Opfer genossen.

Ganz vorsichtig packte Reule eine der Kisten und schob sie ein wenig beiseite. Das beängstigende Knarzen des Fußbodens zwang ihn augenblicklich dazu, innezuhalten.

»Zum Teufel«, murmelte er, stützte sich mit den Händen auf eine weitere Kiste und schwang sich mühelos über das mehr als einen Meter zwanzig hohe Hindernis. Er kam an der einzigen freien Stelle auf dem Fußboden auf, ohne dass er das Mädchen traf. Er hörte Darcio wüst fluchen, als er auf den krachenden Dielen landete.

Reule beachtete ihn nicht und ging in die Hocke, um sie in der Dunkelheit besser sehen zu können. Er griff nach ihrer Hand, während er sich vorbeugte. Ihr Schmerz war zu einer sich wiederholenden Melodie geworden, die in ihm erklang, doch sie erreichte keine extremen Höhen und Tiefen mehr. Sie wurde auch nicht schwächer, sondern passte sich nur der Intensität an.

Reule hatte keine Ahnung, was er vorfinden würde, doch hatte er gewiss nicht damit gerechnet, dass ihn eine zweite Hand an den Haaren packen und seinen Kopf mit überraschender Kraft herunterziehen würde, sodass sein Gesicht gegen eine zarte Wange gepresst wurde, die eiskalt war. Ein Lippenpaar, rau und weich zugleich, fuhr ihm über das Ohr, und schließlich strömte zumindest ihr warmer Atem über ihn. Der Gegensatz jagte ihm einen Schauer über den Rücken, noch verstärkt von ihrer krächzenden Stimme, als sie flüsterte: »Sánge, bautor mo.«

2

Sie erschlaffte so plötzlich, dass Reule sie fast nicht mehr auffangen konnte. Zum Glück versagten seine Reflexe nicht, und er drückte sie rasch an seinen warmen Körper. Ihrer war wie Eis. Wer weiß, wie lange sie dort gelegen und in der modrigen Kälte gezittert hatte. Sie war ein bisschen größer und schwerer, als er gedacht hatte, aber trotzdem federleicht. Sie war kein Kind mehr, sondern eher ein junges Mädchen im Übergang zur Frau. Sie wirkte klein und zerbrechlich in seinen Armen, doch ihre weichen Brüste an seiner Brust und die Rundung ihrer Hüften waren unverkennbar, als er die Hand um sie schob, um sie unter den Beinen zu fassen. Sie trug eine Art Nachthemd oder ein dünnes Hemdblusenkleid, doch es war feucht und stank modrig.

Selbst in der völligen Finsternis hatte sie gewusst, was er war.

Ein Sánge.

Er hatte weder Fangzähne noch Klauen sehen lassen, und bis auf seine dunkle Haut gab es kaum etwas, woran man ihn hätte erkennen können. Doch die Sánge waren nicht die Einzigen mit dunkler Haut auf der Welt, auch nicht in dieser Gegend. Es gab die Opia, wobei deren Farbe mehr in Richtung eines wunderschönen Ebenholztons ging, wenn sie reinrassig waren, als Tarnung in der Dunkelheit. Oder die Gemin, die in den heißen Sommern so schön braun wurden. Außerdem konnte sie seine Haut in der Dunkelheit wahrscheinlich nicht sehen, überlegte er. Woher hatte sie gewusst, dass er ein Sánge war?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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