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Geschwister sind die ersten Freunde, engste Vertraute der frühen Lebensjahre und egal, was sich ändert – Geschwister sind für immer. Gerade deshalb sollten Sie diese einzigartige Beziehung optimal fördern und wie Sie das spielerisch, kindgerecht und nachhaltig tun können, erfahren Sie in diesem Geschwister-Power-Buch! Innige Liebe, erbitterte Streitereien, geteilte Geheimnisse, Rivalität, eine gemeinsame Geschichte und beste Verbündete gegen die Eltern: Die Verbindung zwischen Geschwistern ist unvergleichlich – und dabei auch unvergleichlich intensiv. Dass sie gelingt, ist nicht unbedingt ein Selbstläufer, doch hier können Sie als Eltern ganz einfach die perfekten Weichen stellen und dafür bietet Ihnen dieses Buch jede Menge Anregungen. Sie finden eine Riesenauswahl an Spielen, Aktivitäten und Projekten, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Verbindung zwischen den Geschwistern zu stärken, Vertrauen aufzubauen, Kommunikation zu schulen, Empathie zu erlernen und Konfliktlösung sowie Zusammenarbeit zu fördern. Dank vielfältiger und anregender Ideen kommen dabei sowohl Kreativität als auch Bewegung, Fantasie und vor allem Spaß nicht zu kurz, sodass Ihr Nachwuchs voller Freude intensive und stabile Bande fürs Leben knüpft. Ihr Familientagesplan ist schon voll? Keine Sorge! Denn die unterhaltsamen, spannenden Spielideen sind absolut familienalltagstauglich und ergänzen die kostbare gemeinsame Zeit um unkomplizierte und wertvolle Erlebnisse.
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Seitenzahl: 255
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Auflage 2024
Inhalt
Geschwister sind etwas Besonderes
Kapitel 1: Vertrauen aufbauen
Spiel 1: Blindes Vertrauen
Spiel 2: Vertrauenstunnel
Spiel 3: Vertrauensfall
Spiel 4: Spiegelbild
Spiel 5: Gemeinsames Zeichnen
Spiel 6: Vertrauenstransport
Spiel 7: Versteckspiel
Spiel 8: Blinder Parcours
Spiel 9: Seilrutschen
Spiel 10: Vertrauensgeschichte
Kapitel 2: Kommunikation verbessern
Spiel 11: Pantomime
Spiel 12: Nachrichtenkette
Spiel 13: Beschreibendes Zeichnen
Spiel 14: Flüsterpost
Spiel 15: Geschichtenerzählen
Spiel 16: Wortketten
Spiel 17: Bildergeschichte
Spiel 18: Emotionen erraten
Spiel 19: Sprachliche Brücken bauen
Spiel 20: Interview-Spiel
Kapitel 3: Konfliktlösung erlernen
Spiel 21: Konfliktgespräche üben
Spiel 22: Perspektivwechsel
Spiel 23: Rollenspiele
Spiel 24: Konfliktkarten
Spiel 25: Gemeinsam Lösungen finden
Spiel 26: Streitszenen nachspielen
Spiel 27: Emotionskarten
Spiel 28: Kompromisse schließen
Spiel 29: Konfliktbilder
Spiel 30: Problemlösungsgespräche
Kapitel 4: Zusammenarbeit fördern
Spiel 31: Bauklotzturm
Spiel 32: Puzzle zusammenlegen
Spiel 33: Team-Memory
Spiel 34: Gemeinsames Kochen
Spiel 35: Kooperationskreis
Spiel 36: Team-Malerei
Spiel 37: Brücke bauen
Spiel 38: Schatzsuche
Spiel 39: Gemeinschaftsprojekt
Spiel 40: Gartenarbeit
Kapitel 5: Empathie entwickeln
Spiel 41: Gefühlskarten
Spiel 42: Geschichten erzählen
Spiel 43: Emotionsskala
Spiel 44: Mitfühlen üben
Spiel 45: Tagebuch der Gefühle
Spiel 46: Emotionsrollen
Spiel 47: Zuhörspiel
Spiel 48: Wunschbaum
Spiel 49: Empathiekreise
Spiel 50: Geschwister-Brief
Kapitel 6: Verantwortung übernehmen
Spiel 51: Pflege eines virtuellen Haustiers
Spiel 52: Pflanzenpflege
Spiel 53: Haushaltsaufgaben
Spiel 54: Verantwortungsspiel
Spiel 55: Tagesplan erstellen
Spiel 56: Rollenspiel Verantwortung
Spiel 57: Gemeinsame Projekte
Spiel 58: Verantwortungsgeschichten
Spiel 59: Aufgabenlisten
Spiel 60: Patenschaften
Kapitel 7: Kreativität fördern
Spiel 61: Malwettbewerb
Spiel 62: Bastelwerkstatt
Spiel 63: Geschichten erfinden
Spiel 64: Theaterstück entwickeln
Spiel 65: Musik komponieren
Spiel 66: Tanzchoreographie
Spiel 67: Foto-Story
Spiel 68: Lego-Kreationen
Spiel 69: Mode entwerfen
Spiel 70: Naturkunst
Kapitel 8: Gemeinschaftssinn stärken
Spiel 71: Familienrituale
Spiel 72: Gemeinschaftsfeste
Spiel 73: Familienausflüge
Spiel 74: Gemeinsames Ziel setzen
Spiel 75: Gruppenprojekte
Spiel 76: Nachbarschaftshilfe
Spiel 77: Gemeinschaftsspiele
Spiel 78: Gruppentagebuch
Spiel 79: Gemeinsame Traditionen
Spiel 80: Teamgeist stärken
Bonus: Rätselspaß für Geschwister – Gemeinsames Knobeln und Tüfteln
Rätsel und Knobelspiele
Dieses Buch ist wie eine kleine Schatzkiste voller Spiele, Projekte und Aktivitäten, die euch helfen sollen, als Geschwisterteam zusammenzuwachsen und gemeinsam viele unvergessliche Momente zu erleben. Hier könnt ihr lernen, wie Verantwortung geteilt wird, kreative Projekte durchgeführt und Traditionen entwickelt werden, die euch als Familie noch enger zusammenschweißen.
Für Eltern finden sich Hinweise in Infokästen, wie bei den einzelnen Spielen Unterstützung erfolgen kann.
Geschwister zu haben ist etwas ganz Besonderes. Eure Brüder und Schwestern sind nicht nur eure ersten Freunde, sondern auch eure Verbündeten fürs Leben. Sie sind die Menschen, mit denen ihr lachen, spielen und manchmal auch streiten könnt. Doch genau durch diese gemeinsamen Erlebnisse wird eure Beziehung stark und tief. Das Spielen und das gemeinsame Erleben fördern nicht nur eure Freundschaft, sondern helfen euch auch, wichtige Fähigkeiten wie Teamarbeit, Empathie und Verantwortung zu entwickeln. Dieses Buch zeigt euch, wie ihr durch verschiedene Aktivitäten eure Geschwisterbeziehung stärken könnt. Egal, ob ihr in Rollenspielen den letzten Streit löst, zusammen ein Gartenprojekt plant, eine eigene Modekollektion entwerft oder regelmäßige Familienrituale einführt – jede Aktivität ist eine Gelegenheit, stärkeres Vertrauen zueinander zu entwickeln, eure Bindung zu vertiefen und gemeinsam Spaß zu haben.
In diesem Buch findet ihr eine Vielzahl von Spielen und Projekten, die speziell darauf ausgerichtet sind, Geschwister zu motivieren und ihre Beziehung zu stärken. Jedes Kapitel enthält detaillierte Anleitungen, Materiallisten, Altersempfehlungen und Hinweise für Eltern. Jedes Kapitel ist einem speziellen Thema gewidmet, wie z. B. Verantwortung übernehmen, Kreativität fördern oder Gemeinschaftssinn stärken. Wählt ein Kapitel aus, das euch interessiert, und arbeitet euch durch die darin enthaltenen Spiele und Projekte. Ihr müsst nicht alles in der vorgegebenen Reihenfolge machen. Nehmt euch Zeit, die verschiedenen Spiele und Projekte auszuprobieren, und genießt die wertvollen Momente, die ihr dabei gemeinsam erlebt. Viel Spaß und Erfolg auf eurem Weg, eure Geschwisterbeziehung zu stärken und wunderbare Erinnerungen zu schaffen!
Vertrauen bildet die Grundlage für eine enge Bindung. Wenn Geschwister einander vertrauen, fühlen sie sich sicher und geborgen. Dies fördert eine tiefere, liebevolle Beziehung und ermöglicht es ihnen, offen über ihre Gefühle und Gedanken zu sprechen. Es tut gut, zu wissen, dass es in der eigenen Familie Personen gibt, auf die Verlass ist. Vertrauen schafft ein sicheres Umfeld, in dem Geschwister sich frei fühlen können, ihre Gedanken und Gefühle zu teilen. Das macht glücklich und neugierig! Denn in einem solchen vertrauensvollen Umfeld sind Kinder eher bereit, neue Dinge auszuprobieren und Risiken einzugehen, da sie wissen, dass sie von ihren Geschwistern unterstützt werden. Um das Vertrauen zueinander zu stärken, gibt es einige Übungen, mit denen ihr eure Beziehung stärken könnt.
Spiel 1: Blindes Vertrauen
Das folgende, Spiel, bei dem die Augen des einen Kindes verbunden werden und es sich vom anderen führen lässt, zielt darauf ab, sich selbst dem Gegenüber Stück weit auszuliefern, um zu merken, dass aufeinander Verlass ist.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 6 Jahren mit Begleitung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
mindestens zwei Kinder
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigtes Material:
ein Stück Stoff, ein Tuch oder eine Schlafmaske
Durchführung:
Einem der Kinder werden die Augen verbunden.
Das andere Kind nimmt sein Geschwisterkind (beziehungsweise seinen Freund oder seine Freundin) an der Hand und führt das andere Kind durch die Gegend.
Dabei sollte das Kind, das das andere führt, genau darauf achten, dass es vor jeglichen Hindernissen warnt.
Das Führen an der Hand sollte durch verbale Hinweise begleitet werden, wie „Jetzt ein Stück nach links“, „Achtung, jetzt kommt eine Stufe, den Fuß etwas anheben“ oder „Vorsicht, hier steht ein Stuhl, komm ein kleines Stück weiter nach rechts“.
Draußen bietet es sich auch an, das Spiel barfuß durchzuführen und zu erspüren, über welchen Boden gelaufen wird, zum Beispiel über eine Wiese. Dabei sollte das führende Kind das andere immer darauf vorbereiten und hinweisen, wenn sich eine Veränderung des Untergrunds anbahnt.
Zwischendurch können die Kinder auch anhalten und mit den Händen ihr Umfeld erfühlen, zum Beispiel draußen die Rinde eines Baumes, oder dem Kind, dessen Augen verbunden sind, können Gegenstände in die Hand gegeben werden, die es ertasten muss.
Nach einiger Zeit können die Rollen getauscht werden: Das Kind, das bisher das andere geführt hat, bekommt nun selbst die Augen verbunden, während das andere Kind die Augenbinde wieder abnehmen kann. Dann wird das Kind genauso blind geführt wie sein Geschwisterkind zuvor.
Nachdem auch das andere Kind einige Zeit geführt wurde, kann es ebenfalls die Augenbinde wieder abnehmen.
Nun können die Kinder sich etwas Zeit nehmen, um gemeinsam darüber zu sprechen, wie das Spiel funktioniert hat: Haben sie sich sicher gefühlt? Konnten sie ihrem Geschwisterkind vertrauen? Was hätte das andere Kind noch besser machen können? Die Kinder sollten darauf achten, ihre Verbesserungsvorschläge freundlich und respektvoll zu formulieren.
Falls es noch Verbesserungsvorschläge geben sollte, kann das Spiel im Anschluss an das Gespräch noch einmal wiederholt und dabei versucht werden, die konstruktive Kritik aufzunehmen. Viel Spaß dabei!
Achten Sie bei diesem Spiel darauf, dass die Kinder vorsichtig miteinander umgehen und einander warnen, wenn ein Hindernis auftaucht, sodass sie nicht Gefahr laufen, zu stolpern oder Ähnliches. Dies wäre auch kontraproduktiv für den Vertrauensaufbau.
Spiel 2: Vertrauenstunnel
Bei diesem Spiel sind Geschick, Teamfähigkeit, Koordination und Vertrauen gefragt.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 4 Jahren mit Begleitung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
mindestens zwei Kinder
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigte Materialien:
keine
Durchführung
Die Kinder suchen sich eine offene Fläche, die genug Platz für alle Kinder bietet, mit einem bequemen Untergrund, zum Beispiel drinnen einen Raum mit Teppich oder draußen eine Wiese.
Die Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt.
Die beiden Gruppen stellen sich in zwei parallelen Reihen auf, sodass sie sich gegenüberstehen.
Die Kinder in beiden Reihen strecken ihre Arme aus und legen ihre Hände auf die Schultern des Kindes gegenüber, sodass ein „Tunnel“ aus Armen entsteht.
Das Kind, das durch den Tunnel kriechen soll, muss dies tun, ohne die Arme der anderen Kinder zu berühren.
Die Kinder, die den Tunnel bilden, müssen ihre Arme stillhalten und darauf achten, dass sie dem kriechenden Kind nicht wehtun.
Das jüngste Kind darf beginnen und als Erstes durch den Tunnel kriechen.
Das Kind kann sich zunächst auf den Boden legen und in den Tunnel hineinblicken.
Das kriechende Kind bewegt sich langsam und vorsichtig durch den Tunnel, ohne die Arme und Beine der anderen Kinder zu berühren.
Dabei kann das kriechende Kind sich auf das Ende des Tunnels konzentrieren und auf seine Bewegungen achten.
Sobald das Kind den Tunnel erfolgreich durchquert hat, wird es von den anderen Kindern gelobt. Ist es dem Kind gelungen, ohne die anderen Kinder zu berühren, durch den Tunnel zu kriechen? Wenn nicht, kann es noch einen zweiten Versuch wagen.
Dann ist das nächste Kind an der Reihe, durch den Tunnel zu kriechen – das Kind, das zuvor gekrabbelt ist, nimmt nun seinen Platz ein.
Wiederholen Sie den Prozess, bis jedes Kind die Möglichkeit hatte, durch den Tunnel zu kriechen.
Dazu kann Musik laufen.
Wenn alle Kinder einmal durch den Tunnel gekrabbelt sind, kann der Schwierigkeitsgrad erhöht werden, indem sie zum Beispiel versuchen, besonders schnell durch den Tunnel zu kriechen und trotzdem keines der anderen Kinder zu berühren. Zudem können die Kinder, die den Tunnel formen, in die Knie gehen, sodass der Tunnel kleiner wird.
Spiel 3: Vertrauensfall
Beim „Vertrauensfall“ lässt sich ein Kind nach hinten fallen und ein anderes Kind fängt es auf. So kann das eine Geschwisterkind das andere auffangen und ihm zeigen, dass es immer für seinen Bruder oder seine Schwester da ist.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 6 Jahren mit Begleitung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
mindestens zwei Kinder
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigte Materialien:
keine
Durchführung:
Zunächst werden Paare aus jeweils zwei Kindern gebildet.
Es sollte ein Ort gesucht werden, an dem genügend Platz vorhanden ist. Zudem muss die Übung auf einem weichen Untergrund stattfinden.
Die Zweierpaare stellen sich nun mit einigem Abstand zu den anderen Paaren auf.
In jedem Paar stellen sich die beiden Kinder hintereinander, sodass das eine Kind auf den Rücken des anderen blickt.
Den Kindern sollte von einem Erwachsenen gezeigt werden, wie sie ihre Arme halten müssen, um das fallende Kind sicher aufzufangen.
Außerdem muss das Kind, das sich fallen lässt, versuchen, dabei eine gewisse Körperspannung zu halten, um sicher nach hinten zu kippen.
Bevor ein Kind sich fallen lässt, sollte sichergegangen werden, dass alle bereit sind.
Zudem sollte ein genaues Signal vereinbart werden, das das Kind ausspricht, bevor es sich fallen lässt, zum Beispiel von 3 auf 0 herunterzählen.
Sobald alle bereit sind, spricht das vordere Kind das vereinbarte Signal aus und lässt sich langsam und vorsichtig nach hinten fallen.
Das andere Kind fängt das fallende Kind mit beiden Armen auf.
Nachdem der Vertrauensfall abgeschlossen ist, werden die Rollen gewechselt, sodass jedes Kind die Möglichkeit hat, sich fallen zu lassen und ein anderes Kind aufzufangen.
Das Spiel wird wiederholt, bis jedes Kind die Übung mindestens einmal durchgeführt hat.
Zum Schluss wird über die Erfahrungen gesprochen und darüber, wie sich die Kinder dabei gefühlt haben.
Bei dieser Übung ist eine ständige Aufsicht durch einen Erwachsenen erforderlich. Erklären Sie den Kindern genau, wie sie einander auffangen, bevor es losgeht. Achten Sie darauf, dass die Kinder bereit sind und die Aufmerksamkeit auf der Übung liegt. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die Übungen auf einer weichen Unterlage stattfinden.
Die Übung funktioniert auch zu dritt. Dazu werden zunächst Dreiergruppen gebildet. Das Kind in der Mitte steht aufrecht und mit geschlossenen Augen. Auf ein Signal hin lässt sich das Kind in der Mitte langsam nach hinten zu einem der äußeren Kinder fallen. Das äußere Kind fängt das fallende Kind sanft mit beiden Armen auf und schiebt es vorsichtig zurück in die Ausgangsposition. Dann lässt sich das Kind in der Mitte nach hinten zum anderen äußeren Kind fallen, das es ebenfalls auffängt.
Es gibt noch eine weitere Variante des Vertrauensfalls, bei dem mehrere Kinder ein Kind auffangen, das auf einem Stuhl steht und sich von dieser kleinen Erhöhung aus fallen lässt.
Benötigtes Material:
Polster oder großes Kuscheltier
weiche Unterlage und ausreichend Platz
Durchführung:
Auch bei dieser Variante sollte zunächst geschaut werden, dass genügend Platz vorhanden ist und die Kinder sich auf einem weichen Untergrund befinden.
Nun wird eine stabile, rutschfeste und sichere Erhöhung ausgewählt, das kann zum Beispiel eine Bank oder eine niedrige Plattform sein.
Ein Kind steigt auf diese Erhöhung.
Die anderen Kinder stellen sich neben der Erhöhung in zwei Reihen einander gegenüber auf. In einer Reihe sollten mindestens vier Kinder stehen, sodass insgesamt acht Kinder als „Fänger“ bereitstehen.
Die Fänger strecken ihre Arme aus und halten dabei die Handflächen nach oben. Die Arme sollten jeweils versetzt sein, das heißt, erst ist der linke Arm von einem Kind auf der rechten Seite in der Mitte, daneben ist ein Arm des Kindes, das ihm gegenübersteht, dann folgt der rechte Arm des Kindes, dann der andere Arm des Kindes gegenüber und so weiter.
Nun wird zunächst mit einem großen Kuscheltier oder einem schwereren Polster, das von oben auf die Arme fallen gelassen wird, ausprobiert, ob die Fangenden stabil sind.
Das auf der Erhöhung stehende Kind kehrt den anderen Kindern den Rücken zu.
Nun machen sich alle bereit und konzentrieren sich auf die Stabilität ihrer Arme und darauf, das Kind gleich aufzufangen.
Auch hierbei sollte sich vorab wieder auf ein Zeichen geeinigt werden, welches den anderen Kindern signalisiert, dass sich das Kind gleich nach hinten fallen lassen wird, beispielsweise „drei, zwei, eins“.
Dann gibt das Kind das Zeichen und lässt sich langsam und vorsichtig nach hinten in die Hände und Arme der Gruppe fallen. Dabei sollte es eine gewisse Körperspannung halten.
Die Fänger halten ihre Arme fest und fangen das fallende Kind gemeinsam auf.
Die Kinder jubeln, dass sie diesen Vertrauensfall gemeinsam vollzogen haben.
Dann ist das nächste Kind an der Reihe. Es steigt nun ebenfalls auf den Stuhl, während das andere Kind unten steht und zum „Fänger“ oder zur „Fängerin“ wird.
Nacheinander kommt jedes Kind einmal an die Reihe. Abschließend können die Kinder in einem Kreis zusammenkommen und sich über die Eindrücke und ihre Gefühle hinsichtlich der Vertrauensübung austauschen.
Spiel 4: Spiegelbild
Nun wird das eine Kind zum Spiegelbild des anderen. Ein Kind bewegt sich, das andere ahmt die Bewegungen nach. Dadurch werden genaue Beobachtungsgabe, Verständnis und Einfühlungsvermögen geschult.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 3 Jahren mit Unterstützung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
mindestens zwei Kinder
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigte Materialien:
keine
Durchführung:
Für das Spiel werden Zweiergruppen gebildet.
Ein Kind aus jedem Paar beginnt und führt langsame und einfache Bewegungen aus (zum Beispiel den Arm heben, das Bein heben, den Kopf drehen, sich hinknien, eine Grimasse schneiden).
Das andere Kind aus jedem Paar ist der „Spiegel“ und ahmt die Bewegungen des anderen Kindes genau nach. Wenn das eine Kind beispielsweise eine Wellenbewegung mit dem Arm macht, macht es ebenfalls eine solche Wellenbewegung.
Wie bei einem Spiegelbild wird immer entgegengesetzt agiert – hebt das eine Kind zum Beispiel den rechten Arm, wird das Kind gegenüber den linken Arm heben und so weiter.
Nach einer bestimmten Zeit (zum Beispiel 2 bis 3 Minuten) wird ein Signal gegeben und die Rollen werden gewechselt, sodass das andere Kind die Bewegungen führt und das erste Kind nachahmt.
Es können zusätzlich noch Requisiten verwendet werden, zum Beispiel Tücher.
Spiel 5: Gemeinsames Zeichnen
Gemeinsam ein Bild zu zeichnen, ohne dabei zu sprechen, ist eine ziemliche Herausforderung, die aber mit ein bisschen Rücksichtnahme, Kompromissbereitschaft, Offenheit und Kreativität im Team gemeistert werden kann.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 5 Jahren mit Unterstützung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
mindestens zwei Kinder
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigte Materialien:
Stift
Papier
Durchführung:
Die Kinder werden in Paare aufgeteilt.
Jedes Paar erhält ein Blatt und einen Stift.
Die Paare stellen sich so auf, dass beide Kinder den Stift gemeinsam halten können, das bedeutet, Kinder stellen sich hintereinander, wenn beide Rechtshänder sind, und greifen zusammen an den Stift. Ist eines der Kinder Linkshänder, können sie sich auch nebeneinanderstellen.
Auf drei geht es los!
Ohne zu sprechen, beginnen die Kinder zusammen, ein Bild zu zeichnen.
Die Kinder müssen nun also versuchen, sich durch nonverbale Kommunikation und Bewegungen abzustimmen, um das Bild gemeinsam zu gestalten. Und das ist gar nicht so einfach, denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen im Kopf. Was kommt also dabei raus, wenn ein Kind eine Katze malen will, das andere aber ein Nashorn? Vielleicht wird es ein freches „Katzhorn“ werden und so kann etwas Neues entstehen. Es ist wichtig, dass sich nicht ein Kind komplett mit seiner Vision durchsetzt, sondern beide ihre Ideen einfließen lassen können und etwas Gemeinsames entsteht. Und dabei dürfen die Kinder nicht sprechen und sich nur durch Blickkontakt und sanfte Bewegungen verständigen. Viel Spaß!
Vorher kann ein Zeitlimit von ungefähr fünf bis zehn Minuten festgelegt werden. Nach Ablauf der Zeit wird ein Signal gegeben und die Paare hören auf, zu zeichnen.
Achten Sie darauf und weisen Sie die Kinder darauf hin, vorsichtig mit dem Stift umzugehen und darauf zu achten, dass niemand verletzt wird.
Die fertigen Bilder werden gemeinsam betrachtet und besprochen. Jedes Paar kann kurz erzählen, wie es ihnen gelungen ist, gemeinsam zu zeichnen, und welche Herausforderungen sie dabei hatten. Die Bilder können ausgestellt oder in einem Album gesammelt werden.
Das Spiel gibt den Kindern die Gelegenheit, aus gewohnten Mustern auszubrechen und sich auf andere Weisen, Dinge anzugehen, zum Beispiel die ihrer Geschwister, einzulassen.
Eine weitere Möglichkeit, ein Bild gemeinsam zu malen, die etwas einfacher ist, aber auch Überraschungen bereithält sowie Offenheit und Kreativität fördert, ist das abwechselnde Malen. Dabei beginnt ein Geschwisterkind, etwas zu malen, und reicht es dann dem anderen Geschwisterkind weiter. Dieses ergänzt die Zeichnung in seiner Weise und wird sicherlich etwas hinzufügen, mit dem das erste Kind absolut nicht gerechnet hätte. Aber darauf muss es sich nun einlassen und kann im Anschluss wieder selbst etwas hinzufügen, das zu dem bisher gemeinsam Gemalten passt. So entsteht ein Geschwister-Bild!
Spiel 6: Vertrauenstransport
Durch den „Vertrauenstransport“ können Geschwister lernen, gemeinsam eine Aufgabe zu lösen und im Team zu arbeiten. Um diese Aufgabe zu lösen, sind Kreativität und Körperbeherrschung gefragt. Es geht darum, dass die Geschwister gemeinsam ein kleines Objekt von einem Punkt zum anderen transportieren, ohne dabei die Hände zu benutzen. Es können zum Beispiel die Füße verwendet und dabei kann gehüpft werden oder die Kinder laufen Rücken an Rücken und pressen den Gegenstand zwischen sich. Damit der Gegenstand nicht herunterfällt, müssen sie versuchen, sich zu koordinieren, sodass nicht plötzlich das eine Geschwisterkind unerwartet in eine andere Richtung läuft und der Gegenstand herunterfällt.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 5 Jahren mit Begleitung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
mindestens 2 Kinder, das Spiel kann aber auch mit mehreren Zweierteams gespielt werden
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigtes Material:
ein kleines Objekt
Das kann zum Beispiel ein kleiner Ball wie ein Tennisball oder Softball sein oder auch eine kleine Kiste oder ein Kissen. Es können auch nacheinander verschiedene Gegenstände transportiert werden und dabei kann der Schwierigkeitsgrad langsam gesteigert werden. Ein leichterer und größerer Gegenstand wie ein Kissen ist gut für den Anfang geeignet.
Vorbereitung:
Ein geeignetes Objekt, das leicht zu handhaben ist, wird ausgewählt.
Ein Start- und ein Zielpunkt werden markiert. Der Abstand sollte so gewählt werden, dass es eine Herausforderung darstellt, aber nicht unmöglich ist. Das ist auch abhängig von dem Gegenstand. Hier gilt erneut: Es kann zunächst eine kürzere Entfernung festgelegt werden, zum Beispiel vier Meter, und die Entfernung kann dann bei weiteren Durchgängen langsam gesteigert werden.
Regeln:
Die Hände dürfen während des gesamten Spiels nicht benutzt werden.
Das Objekt darf nur mit anderen Körperteilen – wie Kopf, Schultern, Rücken, Bauch und so weiter – transportiert werden. Wenn der Gegenstand auf den Boden fällt, bewegen sich die Kinder an den Anfangspunkt und beginnen erneut.
Spielablauf:
Die Kinder stellen sich am Startpunkt auf. Sie einigen sich auf eine Strategie, wie sie das Objekt transportieren wollen.
Sobald das Signal zum Start gegeben wird, beginnt der Vertrauenstransport.
Nun müssen die Kinder ihre Bewegungen koordinieren und aufeinander achten, um das Objekt sicher zu transportieren.
Wenn das Objekt das Ziel erreicht, ohne dass der Gegenstand dabei heruntergefallen ist, ist die Aufgabe erfolgreich abgeschlossen. Glückwunsch, super gemacht!
Sicherheit geht vor. Achten Sie darauf, dass der Transportweg frei von gefährlichen Hindernissen wie spitzen Gegenständen ist und die Kinder sich nicht verletzen können.
Variationen:
Verschiedene Gegenstände: Nach und nach können unterschiedliche Gegenstände verwendet werden. Wenn zum Beispiel mit einem Kissen begonnen wird, kann danach eine kleinere Kiste transportiert werden.
Die Strecke, die zurückgelegt werden muss, kann zunächst beispielsweise vier Meter umfassen, beim zweiten Durchlauf zehn Meter und danach fünfzehn.
Wenn der Transport schon einmal mit bestimmten Körperteilen geklappt hat, zum Beispiel mit den Armen und mit dem Bauch, kann die Schwierigkeit danach dadurch gesteigert werden, dass der Transport mit anderen Körperteilen ausgeführt wird. Etwas mit den Füßen zu transportieren und dabei zu hüpfen, ist die Königsdisziplin. Gutes Gelingen!
Ein Zeitlimit kann gesetzt werden, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Dazu kann eine Stoppuhr oder ein Timer auf dem Smartphone verwendet werden.
Helfen Sie Ihren Kindern dabei, die Zeit zu stoppen oder einen Timer zu stellen, mit einer realistischen Zeit, in der die Kinder den Gegenstand zur Ziellinie transportieren können.
Wenn der Vertrauenstransport schon mit unterschiedlichen Gegenständen und Körperteilen gut funktioniert, können Hindernisse hinzugefügt werden, die überwunden werden müssen. Das kann zum Beispiel eine Poolnudel oder ein Gartenschlauch sein, über die die Kinder steigen müssen, oder ein Stuhl, den sie umrunden müssen. Nach und nach können immer mehr Gegenstände hinzugefügt werden, sodass ein richtiger abenteuerlicher Hindernisparcours entsteht. Viel Spaß bei dieser Variante für Fortgeschrittene!
Es geht immer noch schwieriger: Sobald verschiedene Gegenstände erfolgreich transportiert worden sind, kann versucht werden, mehrere Gegenstände gleichzeitig zu transportieren. Das kann ganz schön schwierig werden, ohne die Arme zu benutzen. Also gilt: Hier erst einmal wieder eine kürzere Entfernung festlegen. Viel Glück!
Wenn es euch zunächst noch schwerfällt, denkt daran, euch mit euren Geschwistern oder Freunden gut abzusprechen. Das ist bei diesem Spiel das Wichtigste. Wenn ihr euch vorher gemeinsam gut überlegt, wie ihr den Gegenstand transportieren wollt, und auch währenddessen immer wieder besprecht, in welche Richtung ihr geht, dann klappt es bestimmt!
Spiel 7: Versteckspiel
„Verstecken“ ist ein klassisches Spiel, das riesigen Spaß bereitet. Das Grundprinzip ist ganz einfach: Ein Kind sucht sich ein ausgefallenes Versteck, das andere Kind macht sich auf die Suche nach seinem Geschwisterkind oder Freund oder seiner Freundin. Das Spiel erfordert Kreativität, schult aber auch Schnelligkeit und Geschicklichkeit.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 4 Jahren mit Begleitung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
Das Spiel kann mit zwei oder mehr Kindern gespielt werden.
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigte Materialien:
keine
Durchführung:
Es wird ausgewählt, wer mit dem Suchen und wer mit dem Verstecken beginnt. Bei mehr als zwei Kindern gibt es einen Sucher, alle anderen verstecken sich.
Dann wird vereinbart, in welchem Bereich sich versteckt werden kann und wie viel Zeit den Kindern zum Verstecken gegeben wird. Letzteres ist abhängig von der Größe des abgesteckten Bereichs. Es bietet sich zum Beispiel an, langsam von zehn bis null herunterzuzählen. Es kann auch ein Spruch gesprochen werden, z. B.: „Eins, zwei, drei, vier Eckstein, alles muss versteckt sein. Hinter mir und vor mir gilt es nicht, und an beiden Seiten nicht! Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn – ich komme!“ Ein anderer Zählspruch ist: „Ene, meine Mopel, wer isst Popel? Für eine Mark und achtzig, süß und saftig, für eine Mark zehn und du kannst gehen.“
Nun geht es los! Das suchende Kind hält sich die Augen zu und beginnt, zu zählen oder den Zählspruch aufzusagen.
Währenddessen verstecken sich die anderen Kinder. Draußen kann ein gutes Versteck zum Beispiel hinter einem Busch sein oder hinter den Blättern eines dichten Baumes. Drinnen können sich die Kinder hinter einem Schrank oder unter dem Bett verstecken. Sich hinter eine Tür zu stellen, kann ebenfalls ein gutes und überraschendes Versteck sein. Mal sehen, was sie sich einfallen lassen. Dabei ist Sicherheit wichtiger als ein gutes Versteck – also: keine Risiken eingehen, nur um schwerer gefunden zu werden!
Wenn das Kind fertig mit Zählen ist, macht es sich auf die Suche. Wo könnten sich die anderen verstecken? Das Kind geht nach und nach durch alle Zimmer oder durch den Garten und schaut in alle Ecken.
Wenn der Sucher eines der anderen Kinder sieht, ruft es zum Beispiel: „Ich sehe dich, Lena! Lena, komm aus deinem Versteck unter dem Tisch im Wohnzimmer!“ Es ist wichtig, den Ort zu nennen, damit das suchende Kind nicht einfach so tun kann, als hätte es eines der anderen Kinder entdeckt.
Nun kommt das gefundene Kind aus seinem Versteck. Es kann das andere Kind beim Suchen begleiten.
Die Runde geht so lange, bis alle gefunden sind. Das Kind, das als Letztes gefunden wurde, darf in der nächsten Runde suchen.
Dann beginnt der Ablauf von vorn mit einem neuen Sucher. Viel Spaß beim Verstecken und Suchen!
Variante 2: Verstecken mit Abklatschen
Bei dieser Variante des Versteckspiels wird zunächst ein zentraler, stabiler Gegenstand oder Ort als sogenanntes „Klipp“ ausgewählt. Das kann zum Beispiel ein Baum, eine Säule, ein Sessel oder eine Parkbank sein. Nun wird wieder ausgewählt, wer mit dem Suchen beginnt. Der Sucher beginnt, zu zählen oder einen Zählspruch wie „Eins, zwei, drei, vier Eckstein …“ aufzusagen, während sich die anderen Kinder verstecken. Nachdem das Kind zu Ende gezählt hat, beginnt es, die anderen Kinder zu suchen. Dabei sollte es möglichst versuchen, den „Klipp-Punkt“ nicht aus den Augen zu verlieren. Denn die anderen Kinder versuchen, zu einem Zeitpunkt, zu dem der oder die Suchende sich ein Stück weit vom Klipp-Punkt entfernt, schnell aus ihrem Versteck zu schlüpfen und in vollem Tempo zum Klipp-Punkt zu rennen. Der Suchende muss sich einige Meter vom Klipp-Punkt entfernen, sonst haben die anderen Kinder keine Chance. Ein unerlaubtes ständiges Bewachen des Klipp-Punkts in unmittelbarer Nähe wird als „Totenwache“ oder „Katzenwache“ bezeichnet. Falls der oder die Suchende das rennende Kind auf dem Weg zum Klipp-Punkt rechtzeitig erblickt, kann es das Kind berühren und „Erwischt!“ rufen. Wenn ein Kind es aber andernfalls geschafft haben sollte, den Klipp-Punkt zu erreichen, bevor es gefangen wurde, hat es gewonnen. In dem Moment, in dem es den vereinbarten Gegenstadt „abklatscht“, ruft es: „Klipp!“ Gratulation, das Kind hat als Erstes das Ziel erreicht! Jetzt können die anderen Kinder ebenfalls versuchen, den Klipp-Punkt zu erreichen, ohne gefangen zu werden. Mal sehen, wie viele Kinder es schaffen. Das Kind, das als Erstes „Klipp“ rufen konnte, weil es auf dem Weg dorthin nicht gefangen wurde, darf in der nächsten Runde suchen.
Variante 3: Fangverstecken
Eine mögliche Abwandlung der ersten Variante ist es, dass das suchende Kind, wenn es ein anderes Kind entdeckt hat, nicht nur rufen muss, „Komm raus aus deinem Versteck bei/hinter/am xy, ich sehe dich“, sondern zusätzlich das Kind einmal anstupsen, also „fangen“, muss. Um nicht gefangen zu werden, läuft das Kind weg, sobald es entdeckt wurde. Es gilt erst als „gefunden“, wenn es gefangen wurde. Auch hierbei kann wie bei Variante 2 ein Klipp-Punkt vereinbart werden, an dem das weglaufende Kind sicher ist und nicht gefangen werden kann.
Beim Versteckspiel kann es passieren, dass Kinder sich in gefährliche Situationen bringen. Besprechen Sie daher vorher mit den Kindern, wo sie sich verstecken können und an welchen Orten nicht. Bei Versteckspielen drinnen: Stellen Sie unbedingt sicher, dass alle Steckdosen in Reichweite eine Kindersicherung haben, ansonsten kann es zu gefährlichen Stromschlägen kommen. Bleiben Sie in Reichweite und haben Sie ein Auge auf die Kinder. Bei Versteckspielen draußen: Sprühen Sie die Kinder mit Insektenspray ein und kontrollieren Sie anschließend, ob diese Zecken haben.
Spiel 8: Blinder Parcours
Dieses Spiel ist ein richtiges Abenteuer, das die Kinder gemeinsam erleben können. Es wird ein Parcours mit verschiedenen Hindernissen aufgebaut, die mit verbundenen Augen passiert werden müssen.
Altersempfehlung:
für Kinder ab 6 Jahren in Begleitung durch einen Erwachsenen empfohlen
Teilnehmende:
Zwei oder mehr Kinder können bei diesem Spiel dabei sein.
ein Erwachsener zur Unterstützung
Benötigte Materialien:
unterschiedliche Gegenstände, die als Hindernisse fungieren
Das können zum Beispiel ein Sofakissen, Polster, ein Springseil, abgerundete Steine, ein Stuhl, Äste oder Sand sein. Dabei sollte darauf geachtet werden, keine spitzen Gegenstände zu verwenden.
Vorbereitung:
Zunächst wird ein Parcours aufgebaut. Dafür werden ein Startpunkt, ein Ziel und eine Route festgelegt.
Das Spiel kann drinnen oder draußen, zum Beispiel in einem Garten oder Park, gespielt werden.
Zwischen Start- und Zielpunkt werden verschiedene Gegenstände positioniert. Dabei kann die Route auch entlang fest verbauter Gegenstände führen, zum Beispiel durch einen Sandkasten, um einen Baum herum, eine kleine Treppe herunter oder über einen Hügel.
Es wird ein Startsignal vereinbart, zum Beispiel „Los geht’s“.
Durchführung:
Nun werden Zweiergruppen gebildet.
Die erste Zweiergruppe stellt sich an den Startpunkt.
Jeweils ein Kind in einer Zweiergruppe bekommt die Augen verbunden.
Das andere Kind wird das Kind mit den verbundenen Augen führen und ihm mündlich Anweisungen und Hinweise geben. Es nimmt seinen Freund, seine Freundin oder sein Geschwisterkind an die Hand.
Wenn beide Kinder bereit sind, kann das vereinbarte Startsignal gegeben werden: Los geht’s!
Das führende Kind gibt nun dem anderen Kind Anweisungen wie: „Einen Schritt nach vorne“, „Jetzt ein bisschen nach links“, „Vorsicht, die Füße etwas anheben, gleich kommt ein Hindernis“, „Pass auf, jetzt geht es eine Stufe runter.“
Bei unterschiedlichen Untergründen sollte auch darauf hingewiesen werden, beispielsweise mit: „Jetzt laufen wir auf die Wiese“, „Als Nächstes betreten wir den Teppich“, „Vorsicht, der Boden ist gleich etwas glatter, wir laufen auf Fliesen.“
Es ist wichtig, dass das führende Kind für beide die Verantwortung übernimmt und die gesamte Zeit die Sicherheit des anderen Kindes gewährleistet.
Bleiben Sie in der Nähe und achten Sie darauf, dass die Kinder aufeinander Acht geben und sich umsichtig verhalten, wenn sie ein anderes Kind führen. Überprüfen Sie, dass keine spitzen oder anderweitig gefährlichen Gegenstände Teil des Parcours sind. Bleiben Sie in der Nähe und fragen Sie die Kinder zwischendurch, ob es ihnen gut geht und sie sich wohlfühlen – gerade diejenigen, deren Augen verbunden sind und die sich dadurch in einer abhängigen Position befinden.
Grundsätzlich sollte der Parcours langsam, Schritt für Schritt, passiert werden, damit keine Gefahren entstehen.
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