Ghost-Factor-Serie - Nick Living - E-Book

Ghost-Factor-Serie E-Book

Nick Living

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Beschreibung

Eine neue Buchreihe ist da: Ghost-Factor-Serie! Ab sofort darf das Gruselerlebnis monatlich stattfinden! Im ersten Heft kommt der Leser vom Friedhof über ein sonderbares Lächeln hin zu einer merkwürdigen Kühltruhe. Also dann: Die Geister rufen! Lasst es gruseln, und zwar jeden Monat neu!

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Seitenzahl: 99

Veröffentlichungsjahr: 2014

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INHALT

Johnnys Buch

Friedhof

Der Fluch

Am Fluss

Am Weiher

Das Buch

Das Gedicht

Lilles Lächeln

Die Kühltruhe

Blizzard

Blitzschlag

Die Magd

Petroleumlampe

Die Hebamme

Johnnys Buch

Johnny Tinder war schon alt und wollte sich endlich zur Ruhe setzen. Nach fünfzig Jahren als erfolgreicher Autor brauchte er endlich die Ruhe, die er sich schon lange gewünscht hatte. Und da er keine Nachkommen hatte, suchte er sich eine angemessene Seniorenresidenz, in der es sich leben ließ. Nach dutzenden Angeboten von derartigen Einrichtungen fand er endlich, was er suchte. Es war ein kleines Seniorenheim in einer aller alten abgeschiedenen Burg. Schon als er sich das erste Mal dort umsah, fand er die Anlage wie geschaffen für seinen Altersruhesitz. Und er dachte sogar schon über einen neuen Roman nach, den er hinter diesen altehrwürdigen Mauern schreiben wollte. Er zog schließlich dort ein und all seine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Man umsorgte ihn wirklich rührig und das Leben in dieser alten Burg gestaltete sich mehr als fürstlich. Natürlich kostete das Ganze ein Heidengeld und Johnny war nun gezwungen, diesen neuen Roman zu schreiben. Das Handwerk ging ihm federleicht von der Hand und schon nach einem halben Jahr war das neue Werk fertig gestellt. Doch seit einiger Zeit klagten die Mitbewohner des Anwesens über diverse Einbrüche. Es wurde ihnen viel Geld und über die Jahre liebgewonnene Wertsachen gestohlen. Doch die Täter konnten einfach nicht gefasst werden. Die Polizei war sehr oft im Seniorenheim, nahm die Diebstähle auf und es wurde sogar ein spezieller, besonders hartnäckiger Privatdetektiv eingesetzt. Doch alles Bemühen blieb ohne Erfolg. Die Einbrüche häuften sich und auch Johnny blieb schließlich nicht davon verschont. Eines Tages, er hielt sich gerade in dem riesigen Gartengrundstück der noblen Anlage auf, kam eine Bedienstete angerannt und rief schon von weitem, was sich ereignet hatte. Diesmal hatten die Täter richtig arg zugeschlagen und neben diversen Stilmöbeln aus der Einrichtung des Heimes auch Johnnys Zimmer durchwühlt. Der bekam natürlich einen riesigen Schrecken und lief so schnell er konnte in sein Zimmer. Und all die schlimmen Befürchtungen schienen wahr geworden zu sein. Neben den Kreditkarten hatten die Gauner einen alten Regulator und einen Schreibsekretär mitgehen lassen. Und als Johnny schließlich sein Manuskript für den neuen Roman suchte, war auch das verschwunden. Das Unglück war kaum in Worte zu fassen und Johnny wusste nicht, was er nun tun sollte. Es half nichts, er musste sich einfach etwas Neues einfallen lassen. Doch ihm fiel einfach kein brauchbares Thema ein. Schließlich wurde er krank und die Ärzte gaben ihm nicht mehr sehr viel Zeit. Denn sein Herz hatte nach all diesen schweren Verlusten sehr arg gelitten und war schwach und verbraucht. Da erreichte ihn die Kunde von einem sehr erfolgreichen Autor namens Jack Middletown, der ein neues spannendes Buch auf den Markt gebracht hatte. Und als Johnny einen Fernsehbericht über den erfolgreichen Autor verfolgte, traf ihn beinahe der Schlag. Es war sein eigener Roman, der ihm vor Wochen gestohlen wurde, den der Betrüger nun als sein Werk anpries. Das traf Johnny sehr. Und er litt unter dieser Nachricht. Eines Morgens wurde ihm die Tageszeitung ins Krankenzimmer gebracht. Johnny war schon zu schwach, um sie selbst zu lesen. Deswegen hatte sich eine Bedienstete an sein Bett gesetzt, um ihm die wichtigsten Schlagzeilen des Tages vorzulesen. Ein Artikel weckte plötzlich seine Neugier: es war ein Artikel über den Autor Jack Middletown. Und Johnny wusste sehr genau, dass dieser Jack Middletown jener Betrüger war, der ihm sein Manuskript gestohlen hatte und damit seinen eigenen Reibach gemacht hatte. Es hieß, dass Middletown tot in seinem Hause aufgefunden wurde. An der Decke des Zimmers, in welchem man ihn fand, entdeckte man dutzende kreischende Fledermäuse, die ihn offenbar todgebissen hatten. Johnny verstand die Welt nicht mehr, und das erste Mal nach langer Zeit verzog er sein starres Gesicht zu einem hämischen Lachen. Es dauerte auch gar nicht mehr sehr lange, da erwachten ganz neue Kräfte in ihm und er nahm sich vor, ein neues Buch zu schreiben. So setzte er sich mit neuem Elan an seinen Schreibtisch und begann den Roman zu schreiben. Er nannte ihn: Der Fluch des Autors. Und was kaum einer wusste, Johnny war in seinem früheren Leben nicht einfach nur irgendein Autor… nein, er war einst Autor von furchterregenden Geistergeschichten und all seine Opfer kamen ausnahmslos durch Fledermausbisse ums Leben.

Friedhof

Stacey und Jody waren eng befreundet. Sie waren noch sehr jung und unternahmen sehr viel miteinander. Doch am tollsten fanden sie es, abends über den Friedhof spazieren zu gehen. Es war zugegebenermaßen ein recht ungewöhnliches Hobby, welchem sie sich verschrieben hatten. Doch sie hatten mit dem alten Friedhofsverwalter abgesprochen, wenn auf einem Grab die Blumen oder Einpflanzungen nicht ganz in Ordnung waren, diese wieder anständig auf die Gräber zu stellen. Auch an jenem düsteren Novemberabend des Jahres 1995 trieben sich die beiden Mädchen mal wieder stundenlang auf dem Friedhof herum. Eigentlich war ihnen nicht sehr wohl zumute, doch sie hatten eine Menge Spaß, als sie sich über die neuesten Erlebnisse mit den Jungs aus ihrer Clique unterhielten. Es wurde immer dunkler und die beiden hatten sich so richtig verquatscht. Erst als die Uhr auf dem Gebäude der Friedhofsverwaltung schlug, schauten sie erschrocken auf ihre Armbanduhren. Es war bereits Zwanzig Uhr und sie mussten dringend ins Wohnheim ihrer Universität. Gespenstisch pfiff der Wind um die alten Grabsteine und verfing sich im morschen Geäst der umstehenden Eichen. Die Geräusche, die sie plötzlich hörten, versetzten sie in Angst und Schrecken. Es knisterte und knackte ganz in ihrer Nähe. Noch nie waren sie so lange auf dem Friedhof unterwegs. Sie liefen los und durchquerten das Gelände. Allerdings mussten sie durch ein Areal des Friedhofs, welches etwas abseits lag und schlecht einsehbar war. Dort standen die ältesten Grabsteine und manches Grab wurde seit Jahren nicht mehr gepflegt. Die beiden Mädchen wussten genau, was ihnen bevorstand, denn nur ungern gingen sie an diesen alten Grabstellen vorüber. Sie hielten sich an den Händen fest, und als es schließlich auch noch zu regnen begann, hielten sie es vor Kälte und Gruseln einfach nicht mehr aus. Sie husteten schon und hatten noch immer ein gehöriges Stück Weg vor sich. Plötzlich endete der Weg. Und obwohl sie wussten, wo sie hinwollten, schien es doch nun, als ob sie sich verirrt hätten. Sie standen zwischen den alten Grabsteinen und schauten sich ängstlich um. Überall starrten sie die kalten steinernen Gesichter der Figuren an, die einst auf den Grabstellen befestigt wurden. Und im düsteren Licht einer einsamen hin- und herpendelnden Laterne verschwammen die Schatten dieser Figuren ganz merkwürdig und bildeten furchtbare und verzerrte monsterähnliche Silhouetten. Die Mädchen standen unschlüssig und zitternd vor der Wiese und wollten gerade wieder umkehren, um den rechten Weg zu suchen. Da bemerkten sie zwischen den alten Grabsteinen zwei rote Lichter hindurchblinken. Sie ahnten bereits, was das zu bedeuten hatte. Doch sie wollten es nicht glauben. Denn den Teufel hatten sie noch nie gesehen. Und auf einem Friedhof schon gar nicht. Trotzdem war ihnen die Sache nicht geheuer. Nur, wohin sollten sie fliehen? Sie wussten ja den Rückweg nicht mehr. Stacey zog ihr Handy aus der Jackentasche. Doch es war wie verhext, das Handy hatte keinen Empfang. Und egal wo sie sich auch postierte, nirgends bekam ihr Handy das erforderliche Netz. Und Jody trug überhaupt kein Handy bei sich. Den beiden wurde eiskalt und ihnen lief ein fürchterlicher Schauer über den Rücken. Denn immer wieder tauchten die beiden roten Lichter vor ihnen auf. Vollkommen verängstigt versteckten sie sich hinter einer hohen Stele. Stacey schaute nach oben und entdeckte einen entsetzlichen Vogel, der in Stein gehauen auf der Stele thronte. Er hatte ein böses Gesicht, doch Genaueres konnten die beiden nicht erkennen, denn es war einfach zu dunkel. Das düstere Licht der Laterne begann zu flackern. Die Mädchen hatten Angst, dass es verlöschen könnte. Doch sie wollten ihr Versteck nicht aufgeben. Zu groß war die Angst, dem Teufel zu begegnen. Aber so oft sie auch hinter der Stele hervorschauten, immer sahen sie die beiden roten Lichtpunkte vor sich. Sie schwebten über der Wiese, nicht weit von ihnen entfernt. Plötzlich verschwanden sie und an deren statt ertönte ein merkwürdiges Zischen. Die Mädchen zitterten vor Angst und hielten sich aneinander fest. Vermutlich war ihnen der Teufel schon dicht auf den Fersen und würde sich in Kürze brüllend auf sie stürzen. Die Laterne flackerte immer stärker und spendete kaum noch Licht. Es reichte einfach nicht aus, um zu erkennen, worum es sich bei den roten Lichtern handelte. Plötzlich vernahmen sie Stimmen und erschraken fürchterlich. Sie versteckten sich hinter einem dichten Gebüsch und hielten sich aneinander fest. Und plötzlich hörten sie jemand sprechen: „Hallo, sind Sie da? Ich weiß, dass Sie hier sind. Hallo!“ Die Mädchen glaubten schon, ihr Ende sei in greifbarer Nähe, da erkannten sie die Stimme - es war die des Friedhofsverwalters. Er suchte wohl schon nach ihnen. Denn sie hatten ihre Fahrräder am Friedhofsgebäude abgestellt, und der Verwalter, der noch einmal ins Büro wollte, um etwas zu holen, hatte sie bemerkt. Vermutlich machte er sich Sorgen, weil er die beiden Mädchen kannte und genau wusste, dass sie noch nie so viel Zeit auf dem Friedhof verbrachten. Er kam ihnen schon entgegen, und es war seine Taschenlampe, welche dieses seltsame Licht verbreitete. Der Verwalter meinte, dass er wegen eines Augenfehlers nur mit diesem rötlichen Licht etwas in der Dunkelheit erkennen konnte. Die beiden Mädchen allerdings fanden das schon sehr sonderbar. Der Verwalter begleitete sie noch bis zum Friedhofsgebäude. Dort dankten ihm die Mädchen noch einmal für die Hilfe. Ohne ihn hätten sie den Weg ganz sicher nie gefunden. Und Stacey bemerkte noch lakonisch: „Nur gut, dass wir ein Kreuz umhängen haben. Da konnte uns wenigstens der Teufel nichts anhaben.“ Der Friedhofsverwalter lächelte ganz merkwürdig und schaute den beiden misstrauisch nach, als die schließlich mit ihren Fahrrädern den Friedhof verließen. Als sie fort waren, verschlechterte sich das Wetter mehr und mehr. Der Friedhofsverwalter aber zog sich seine schwarze Kapuze über den Kopf und lief langsamen Schrittes zwischen den Gräbern entlang. Dabei leuchteten seine Augen plötzlich feuerrot auf und aus seinem Mund zischte eine grelle Flamme. Schließlich verschwand er in der großen alten Steinstele mit dem furchterregenden Vogel obendrauf. Man hatte ihn nie wieder gesehen…

Der Fluch

Seit vielen Jahren lebte der Fürst, Sir Heidolf schon auf seinem wunderschönen Schloss in den Bergen. Er war schon alt, doch ging er mit der Zeit und hatte sich erst kürzlich eine sündhaft teure Luxuslimousine zugelegt. Die jedoch fraß beinahe sein ganzes Vermögen auf.