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Die Welt in dem beschaulichen Städtchen Bäringen ist aus den Fugen. In der Schule am Ort ist der Teufel los. Gleichzeitig hält die Bäringer ein mysteriöser Erpressungsfall in Atem. Brezelfabrikant Eberle soll 10.000 Euro zahlen, sonst wird sein Brezelteig vergiftet. Zwischen Gewalteskalation, ungebremstem Medienkonsum und geschäftlichen Machenschaften suchen die Journalisten Nils Niklas und Rita Delbosco nach Spuren und stoßen schon bald auf eine Verbindung zwischen den Vorfällen an der Schule und dem Erpresser.
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Seitenzahl: 233
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Ulrich Maier
Gift im Brezelteig
Kriminalroman
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2015 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2015
Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt
Herstellung7E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © Blueberry – Fotolia.com
ISBN 978-3-8392-4806-5
Bäringen und Schoppendorf sind erdachte, aber typische Orte mitten in Baden-Württemberg. Bäringen schmiegt sich in ein idyllisches Waldtal der Sulz, umgeben vom Bäringer Bergland. Das Sulztal öffnet sich in Richtung Schoppendorf, das zwischen ausgedehnten Weinberghängen in einem weiten, sonnigen Talkessel liegt.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Handlung und alle darin vorkommenden Personen sind frei erfunden und dennoch mitten aus dem Leben gegriffen. Auch eine erfundene Geschichte benötigt einen realistischen Hintergrund, besonders, wenn sie in der Gegenwart spielt und auf aktuelle gesellschaftliche und politische Fragen Bezug nimmt.
Denn was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit.
Ach du Scheiße! Als ob ich es geahnt hätte! Wie war ich nur auf die Idee gekommen, auf der Straße in meinem besten Anzug Döner zu futtern, kurz vor dem lange erwarteten Gespräch, das meinem Leben die entscheidende Wende geben sollte!
Mit der Papierserviette versuchte ich, so gut es ging, den Fleck von der Hose abzutupfen. Den restlichen Fladen streckte ich mit der linken Hand weit von mir. Die weiße Soße tropfte auf den Asphalt und hinterließ dort kleine Sternchen.
In 20Minuten sollte ich da sein und hatte nur eine grobe Ahnung, wo das Echohochhaus zu finden sei. Direkt in der City, nicht zu verfehlen, hatte man mir am Telefon gesagt. Hätte ich doch einen Zug früher genommen! Ein Navi für Fußgänger müsste man haben!
»Musst du zurückgehen, weißt du? Zum Bahnhof und dann die Bahnhofstraße immer geradeaus.« Der nette Verkäufer in der Dönerbude hatte mir den Weg mit vielen Gesten wortreich beschrieben und mir anschließend eine Orange geschenkt, die nun meine Jackentasche ausbeulte. Ich schob das letzte Stück Döner in den Mund, wischte meine Finger an der Serviette ab und machte mich mit der zusammengeknüllten Papierkugel in der Faust auf den Weg. Irgendwo auf dem Bahnhofsvorplatz würde ich einen Abfallbehälter finden.
Die überdimensionale Bahnhofsuhr kam immer näher. Während schläfrige Mittagshitze über dem Bahnhofsvorplatz lastete und die Luft über dem Straßengrau zum Flimmern brachte, rückte ihr Sekundenzeiger gnadenlos vor.
Vor dem lang gestreckten Bau aus den 50er-Jahren hielt eine Straßenbahn. Ich rief dem Fahrer durch die geöffnete Tür zu, ob diese Linie zum Echohochhaus fahren würde. Der faltete umständlich seine Zeitung zusammen. Schoppendorfer Echo erhaschte ich, bevor er sie in eine Ablage neben dem Fahrersitz steckte. Dann warf er mir einen gelangweilten Blick zu, nickte und gab zögernd Auskunft. Ja, er fahre in die Stadtmitte, Kaiserallee, von dort seien es nur noch ein paar Schritte.
Ich schob ihm einen Fünfer hin, er gab mir heraus, drückte mir den Fahrschein in die Hand, lächelte mitleidig und hielt mir seine Zeitung unter die Nase.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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