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Ken Legg ist Gründer und leitender Pastor der New Beginnings Christian Church an der Gold Coast in Australien. Er ist seit fast 50 Jahren in der Gründung von Gemeinden und im pastoralen sowie lehrenden Dienst tätig. Er hat auf Konferenzen in Israel, Ägypten, Kenia, Tansania, Uganda, der Demokratischen Republik Kongo, Sambia, Indonesien, den Philippinen, Fidschi, Australien, Neuseeland, Malaysia und Deutschland gesprochen. Ken Legg hat mehrere Bücher verfasst, darunter "This Is The Life!", "What's Eating You?", "New Covenant, New Glory", "Firm Foundations", "Grace Roots", "Grace: The Power to Reign", "Tetelestai – It is finished" und "The Road Ahead". Er ist auch im christlichen Fernsehen aufgetreten und hat eine tägliche Radiosendung in Australien mit dem Namen "Set Free mit Ken Legg".
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Seitenzahl: 185
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
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Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2024 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99146-426-6
ISBN e-book: 978-3-99146-427-3
Lektorat: Kristina Steiner
Umschlagfotos: Taweesin Rittisarn,Rangizzz, Amenic181 | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
Innenabbildung: Ken Legg
www.novumverlag.com
© Copyright 2012: Ken Legg, 2012
Die australische Originalausgabe erschien bei Set Free Ministries, P O Box 4185, Elanora Queensland 4221 Australien unter dem Titel: „Grace roots – 40 days of grace“ All rights reserved.
Website: www.kenlegg.com.au
Gedruckt in Australien, 2012. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln, elektronisch oder mechanisch, einschließlich Fotokopien, Aufzeichnungen oder Informationsspeicher- und -abrufsystemen, reproduziert oder übertragen werden.
Hinweis: Es ist sowohl illegal als auch ein Verstoß gegen die christliche Ethik, dieses Material ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers zu kopieren.
Wenn nicht anders angegeben, stammen die Bibelzitate in dieser Publikation aus der Schlachter-Bibel, © 2000 Genfer Bibelgesellschaft, wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.
Vereinzelt wurden aufgrund einer besseren Passgenauigkeit zum Text der englischen Bibelzitate (King James Version) Verse aus anderen Bibelübersetzungen mit freundlicher Genehmigung der Verlage oder gemeinfrei zitiert: MNG (Menge, gemeinfrei), ELB (Elberfelder Bibel 2006 © SCM by R. Brockhaus, Holzgerlingen), GNB (Gute Nachricht Bibel, 2018 © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart), LUT (Luther 1912, gemeinfrei), DB (Das Buch 2022 © by SCM R. Brockhaus, Holzgerlingen). An einer Stelle wurde ein Bibelvers aufgrund fehlender Passgenauigkeit der deutschen Übersetzungen aus der King James Version (KJV, © 1982 Thomas Nelson Inc. Publishers. Used with permission) direkt ins Deutsche übersetzt.
Gnadenwurzeln – 40 Tage Gnade: übersetzt aus dem Englischen von Dr. Tatjana Burau
© Copyright der deutschen Ausgabe 2023: Dr. Tatjana Burau
Danksagung
Als ich „Gnadenwurzeln“ („Grace Roots“) schrieb, war ich sehr gesegnet durch die Unterstützung von mehreren Menschen, die an das glauben, was ich tue.
Obwohl es zu viele sind, um sie namentlich zu erwähnen, möchte ich mir einen Augenblick nehmen, um einige zu nennen und ihnen meine aufrichtige Wertschätzung auszusprechen.
Wie immer war meine Frau Marianne sowohl eine große Ermutigung als auch eine praktische Hilfe für mich. Ich schätze ihre Weisheit und Einsicht so sehr. Ihre Vorschläge in verschiedenen Phasen dieses Buches haben mich veranlasst, einige Dinge ein wenig anders zu formulieren. Einige Teile habe ich sogar weggelassen. Sie hat mich auch auf einige grammatikalische Fehler aufmerksam gemacht.
Noch einmal danke ich Beverley Tulloch für all die Zeit, die sie für das Lektorat dieses Buches aufgewendet hat. Mein besonderer Dank gilt Beverley, dass sie den Abgabetermin so kurzfristig eingehalten hat.
Man sagt: „Ein Buch wird durch sein Cover verkauft.“ Melissa Dalley hat genau das geschaffen, was ich mir für das Cover vorgestellt habe. Gut gemacht Mel.
Die Leitung und die Gemeinde der New Beginnings Church in Reedy Creek an der Goldküste ist für mich weiterhin Woche für Woche eine große Inspiration durch ihre enthusiastische Reaktion auf die Lehre der Gnade. Sie sind nicht nur wahre Gläubige dieser Botschaft, sondern auch proaktiv in unserem Einsatz, das Evangelium der Gnade außerhalb unserer eigenen Gemeinde in verschiedene Teile Australiens und sogar in andere Länder der Welt zu bringen.
Zum Schluss möchte ich unserem Herrn und Retter, Jesus Christus, danken. Ich war mir Seiner Kraft und Befähigung Tag für Tag bewusst, während ich „Grace Roots“ schrieb. In Ewigkeit wird die Gemeinde „zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade“ sein (Eph. 1, 6). Aber warum bis dahin warten?
Einleitung
Sag niemals nie. Als ich mein neuestes Buch, „New Covenant, New Glory“ („Neuer Bund, neue Herrlichkeit“), veröffentlichte, sagte ich: „Das ist definitiv mein letztes Buch.“ Ich schätze also, ich habe einiges zu erklären!
Ich werde versuchen, dies anhand einer Illustration aus dem Leben von Elisa zu tun.
In einer Zeit der Hungersnot ging einer der Prophetensöhne los, um Kräuter zu sammeln und einen Eintopf zu kochen. Er holte auch einige wilde Kürbisgewächse, ohne zu wissen, dass sie giftig waren. Als der Eintopf serviert wurde, erkannte einer der Propheten, dass er giftig war und rief: „Der Tod ist im Topf!“ (2. Kö. 4, 40). Elisa wies sie an, etwas Mehl in den Topf zu geben und als sie das taten, war der Eintopf nicht mehr giftig.
Dieser Vorfall zeigt mir, wie tödlich das Christsein werden kann, wenn es mit Gesetzlichkeit vermischt wird. Wenn Christen sich von einer werkegetriebenen Diät ernähren, werden sie geistlich krank.
Ich hatte das Vorrecht, das feine Mehl der Gnade Gottes an unzählige schuldbeladene, leistungsgetriebene Gläubige zu verteilen und habe beobachtet, wie sie befreit und wieder zu geistlicher Gesundheit zurückgeführt wurden. Einer der großen Vorzüge meines Dienstes ist es, Rückmeldungen von denen zu erhalten, die durch das Hören der Botschaft der Gnade befreit wurden. Einige der Zeugnisse sind erstaunlich. Das Evangelium der Gnade ist wirklich Gottes Kraft zur Errettung.
Vor Kurzem hatten wir einige Besucher aus einer sektenartigen Bewegung bei uns zu Hause. Ich lenkte die Diskussion sofort auf das vollendete Werk Christi und sagte, dass jeder, der auf das Werk Jesu am Kreuz vertraut, in den Augen Gottes vollkommen gerecht ist. „Wir sind uns einig, dass wir nur durch Christus gerettet werden können“, sagten sie. „Aber wenn wir Folgendes nicht tun …“ Dann fügten sie eine „To-do-Liste“ von Voraussetzungen für die Errettung hinzu. Wann immer eine „Christus-plus“-Botschaft gelehrt wird, ist „Gnade nicht mehr Gnade“ (Röm. 11, 6). Das Tragische daran ist, dass es nicht nur Sekten sind, die das tun. Ziemlich oft höre ich, dass dies in einigen Gemeinden gelehrt und unter Christen geglaubt wird.
Manchmal denke ich über die Frucht nach, die das gesetzliche „Christentum“ hervorbringt. Es hat mindestens zwei Merkmale.
Erstens: Es führt zu Selbstgerechtigkeit. Sekten fragen: „Warum tragt ihr das Evangelium vom Reich Gottes nicht von Haus zu Haus, wie wir es tun?“ Genauso führen selbstgerechte Christen ihre Werke vor anderen mit einem Anflug von Überlegenheit vor. Sie prahlen mit ihrem Zehnten, ihrem Beten, ihrem Fasten, ihrer moralischen Reinheit, ihrem Zeugnisgeben, ihrem Halten des Ehebundes usw. Das alles führt dazu, dass sie verherrlicht werden, nicht Jesus. Im Gegensatz dazu fragt Paulus unter der Gnade: „Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen.“ (Röm. 3, 27).
Zweitens: Das Ergebnis der Gesetzlichkeit ist in der Regel Verurteilung, weil die Menschen ihren selbst auferlegten Anforderungen einfach nicht immer nachkommen können. Infolgedessen werden sie entweder depressiv und entmutigt oder sie verdrängen es und täuschen ihre Spiritualität vor. Da ist der Tod im Topf.
Zum Glück schreiben immer mehr Gnadenlehrer gute Bücher, um der tödlichen Gesetzlichkeit entgegenzuwirken. Aber wir haben sicherlich noch nicht das Stadium erreicht, wo wir zu viel Gnadenlehre haben. Wir brauchen mehr. „Grace Roots“ wurde geschrieben, um den Sack voll Mehl zu füllen.
Jeden Monat verschicke ich ein E-zine (E-Magazin) namens „Grace Roots“ an eine Liste von Abonnenten. Dieses Buch ist eine Sammlung einiger dieser Artikel, die ich bearbeitet habe; und ein paar neue wurden hinzugefügt.
Bist Du ein Opfer der Gesetzlichkeit? Wenn ja, ist es mein Gebet, dass Deine 40-tägige Reise in „Grace Roots“ eine Entgiftung von Gesetzlichkeit für Dich sein wird; und dass sie helfen wird, Dein Herz in Gottes Gnade zu gründen.
Dies ist wirklich mein letztes Buch … denke ich …
Ken Legg
Goldküste, Australien, 2012
Zitat
„Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, …“ (Röm. 5, 2).
TAG 1: Unbeschreiblicher Wert
Wer kann den Wert eines Menschen berechnen? Heutzutage wird viel Wert auf das Selbstwertgefühl gelegt. Unzählige Bücher sind zu diesem Thema geschrieben worden und es gibt eine Vielzahl von Kursen und Seminaren, die das Selbstwertgefühl eines Menschen stärken sollen.
Diese Kurse und Informationsquellen eröffnen eine Reihe von Möglichkeiten, wie man sich selbst besser fühlt, z. B. sich Ziele setzen, positive Selbstbestätigung, sein Aussehen verändern, negative und kritische Einflüsse abblocken usw.
Aber für Christen wird die Frage nach ihrem Wert durch etwas bestimmt, das viel mächtiger ist als Selbstgespräche, Erfolge oder das Verschönern unseres Aussehens, damit wir uns besser fühlen. Gott hat zwei unwiderlegbare Aussagen über uns gemacht.
Erstens: Er hat uns den höchsten Platz im Universum geschenkt, als er uns nach Seinem Ebenbild schuf. Als Krone der Schöpfung wurden wir so geschaffen, dass wir von Gott selbst bewohnt werden können und Sein eigenes moralisches Bild widerspiegeln. Dann, um das Ganze noch zu überbieten, übergab Er uns die Herrschaft über alles auf der Erde.
Wir wissen, dass die Menschheit in schändlichster Weise auf diese erstaunliche Liebe reagiert hat. Indem die Menschen mit Gott durch Ungehorsam, Rebellion und Trotz gebrochen haben, hat unsere Sünde Tod, Krankheit und Zerstörung über uns und unsere Welt gebracht.
Erstaunlicherweise jedoch wurde Gottes Liebe zu uns dadurch nicht geschmälert. Genau an diesem Punkt hat Er nämlich Seine zweite eindeutige Aussage bezüglich Seiner Wertschätzung für uns gemacht – die Erlösung.
Der Wert eines Gegenstandes wird u. a. durch den Preis bestimmt, der für ihn bezahlt wird. Gott hat den höchsten Preis, den man sich vorstellen kann, für uns bezahlt, indem Er Sein Bestes gegeben hat, damit wir von unserer Sünde erlöst und mit Ihm versöhnt werden können. Was für eine erstaunliche Liebe!
Als ich einmal in Sambia predigte, hielt ich einen 50.000-Kwacha-Schein hoch. Das entspricht etwa zehn australischen Dollar, was für den durchschnittlichen Sambier eine Menge Geld ist. Ich fragte: „Wer möchte den haben?“ Sofort hoben sich alle Hände.
Dann wischte ich ihn auf dem Boden ab und fragte: „Wer möchte ihn jetzt haben?“ Ohne zu zögern, ging jede Hand hoch. Dann zerknüllte ich ihn so fest wie möglich in der Hand und wiederholte die Frage: „Und jetzt? Wer möchte ihn haben?“ Wieder taten es alle. Schließlich warf ich ihn auf den Boden und zertrampelte ihn unter meinem Fuß. Ich hielt das erbärmlich aussehende Exemplar in der Hand und fragte noch einmal: „Wer will ihn jetzt noch haben?“ Jede Hand war oben.
Ich erklärte, dass jeder ihn haben wollte, weil er zwar durch den Dreck gezogen, zerknüllt und zertrampelt worden war, aber keines dieser Dinge ihn in irgendeiner Weise entwertete. Ich hätte auch einen nagelneuen, frischen 50.000-Kwacha-Schein gehabt, aber damit könnte ich im Supermarkt auch nicht mehr einkaufen als mit meinem dreckigen, zertrampelten Schein.
Liebe/-r Freund/-in, Du magst Dich aufgrund dessen, was das Leben Dir angetan hat, schmutzig, zerknittert und am Boden zerstört fühlen oder sogar wegen einiger Entscheidungen, die Du selbst getroffen hast. Aber was auch immer Dir im Leben widerfahren ist, sagt in keiner Weise etwas über Deinen Wert aus.
Die Frage nach Deinem wahren Wert wurde vor zweitausend Jahren auf einem Hügel namens Golgatha geklärt. Dort wurde Dein Schöpfer zu Deinem Erlöser und zahlte einen Preis, den niemand sonst für Dich hätte zahlen können. Petrus sagte: „Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid, … sondern mit dem kostbaren Blut des Christus als eines makellosen und unbefleckten Lammes.“ (1. Petr. 1, 18–19). Das ist Dein Wert.
Du kannst der Welt zeigen, dass Du Deinen wahren Wert kennst, indem Du Gottes Herrlichkeit durch Dich scheinen lässt. Paulus sagt: „Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!“ (1. Kor. 6, 20).
TAG 2: Hast Du Dich der Gerechtigkeit Gottes unterstellt?
Paulus beschrieb, dass die Juden „Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis.“ (Röm. 10, 2). So wie viele religiöse Menschen waren sie zwar eifrig, haben sich aber gründlich geirrt.
Paulus fuhr dann fort, den Hauptbereich zu identifizieren, in dem ihr fehlgeleiteter Eifer am offensichtlichsten war. Er sagte: „Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.“ (Röm. 10, 3).
Die Heiden waren durch Ungerechtigkeit gekennzeichnet, die Juden aber durch Selbstgerechtigkeit. Die Heiden aßen von der „bösen Seite“ des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse, und die Juden aßen von der „guten Seite“ desselben Baumes. Satan macht sich nichts daraus, von welcher Seite man isst, solange man von diesem Baum isst. Gott möchte, dass wir vom Baum des Lebens, d. h. von Seinem Sohn Jesus Christus essen, denn Er ist uns als unsere Gerechtigkeit gegeben worden.
Traurigerweise sind die Bemühungen des Menschen, seine eigene Gerechtigkeit zu etablieren, nicht auf die Juden beschränkt. Die eigentliche Essenz und das Herz aller Religion ist so. Deshalb ist die Botschaft des Evangeliums der Gnade so einzigartig und so wunderschön. Rechtschaffenheit wird niemals durch unsere Bemühungen erreicht werden. Unsere besten Bemühungen werden niemals gut genug sein. Wir werden immer weit hinter der Herrlichkeit Gottes zurückbleiben. Aber Gott hat uns Seine Gerechtigkeit in Jesus geschenkt.
Das Lamm Gottes ist Gottes Gerechtigkeit
Wenn die Juden für ihre Sünden opferten, brachten sie ein Lamm zu ihrem Priester. Sobald der Priester das Lamm nahm, war der Israelit nicht mehr Gegenstand der Betrachtung. Ab diesem Moment richtete sich der Fokus auf das Lamm. Die Fehler- und Makellosigkeit des Lammes war dann das Einzige, was zählte.
Jesus ist das makellose Lamm Gottes. Während Seines gesamten irdischen Lebens tat Er keine Sünde, Er kannte keine Sünde und in Ihm war keine Sünde. Er erfüllte die Gerechtigkeit durch Seinen vollkommenen Gehorsam gegenüber Gott. Er war gehorsam bis zum Tod, sogar bis zum Tod am Kreuz, wo unsere Sünde ein für alle Mal ihr gerechtes Urteil erhielt. Das ist die Gerechtigkeit Gottes.
Alles, was Gottes Gerechtigkeit jemals von einem Menschen verlangt hat, wurde von Jesus in unserem Namen vollkommen erfüllt. Er ist derjenige, an dem Gott Wohlgefallen hat und in Ihm sind wir vollkommen!
Am Kreuz ließ Gott Jesus, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde werden. Und im Gegenzug wurde uns Seine Gerechtigkeit zugerechnet. Er ist nun unsere Gerechtigkeit (s. 1. Kor. 1, 30). Das ist Sein Name, Jehova Tsidkenu, der Herr unsere Gerechtigkeit (s. Jer. 23, 6).
Durch wessen Gehorsam bist Du gerechtfertigt?
Welche unserer Sünden hat Jesus begangen, um zur Sünde gemacht zu werden? Keine; unsere Sünden wurden Ihm zugerechnet. Welche Seiner gerechten Taten mussten wir erfüllen, um gerecht zu werden? Keine; Seine Gerechtigkeit wurde uns zugerechnet bzw. auf unser Konto gutgeschrieben. Auf der Grundlage dieses vollständigen Austausches hat Gott uns gerechtfertigt, d. h. für gerecht erklärt. Dies ist Seine ewige Aussage über uns. Außerdem wird Er uns immer als Gerechte behandeln, denn das sind wir jetzt.
So wie viele religiöse Menschen dachten die Juden fälschlicherweise, sie könnten durch ihr Verhalten gerecht werden, besonders durch ihren Gehorsam gegenüber dem Gesetz. Sie machten diesen Fehler, weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten. Gottes Weg zur Gerechtigkeit liegt nicht im richtigen Verhalten, sondern im richtigen Glauben. Wir handeln nicht zur Gerechtigkeit, sondern wir glauben zur Gerechtigkeit.
Durch wessen Gehorsam wirst Du gerecht – durch Deinen oder durch Seinen? Die Bibel lässt uns keinen Zweifel: „Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht.“ (Röm. 5, 19).
Er war gehorsam; wir glauben – das ist die Gerechtigkeit Gottes.
Hast Du Dich der Gerechtigkeit Gottes unterstellt?
TAG 3: Hat Gott einen Sinn für Humor?
In Prediger 3, 4 heißt es: „… Lachen hat seine Zeit; …“. Aber wann ist diese Zeit? Ist es in Ordnung, in der Gemeinde zu lachen? Ist Humor tabu, wenn es um die Predigt geht?
Viele sind bei diesem Thema geteilter Meinung. In früheren Zeiten war zum Beispiel T. Harwood Pattison dagegen und argumentierte: „Religion ist eine zu ernste Angelegenheit, um in einem trivialen oder scherzhaften Geist behandelt zu werden.“
Aber andere sind anderer Meinung. Charles Spurgeon zum Beispiel sagte, dass Menschen ihren Mund öffnen, wenn sie lachen und wenn ihr Mund offen ist, kann man die Wahrheit hineinstecken!
Er verwendete von Zeit zu Zeit Humor in seinen Predigten und wurde dafür kritisiert. Seine Feinde nannten ihn einen „Kanzel-Possenreißer“. Zu seinen Kritikern gehörten Journalisten, die sich gegen seinen Umgang mit Humor beim Predigen aussprachen. Im April 1855 schrieb der „Essex Standard“ über ihn: „Sein Stil ist der der vulgären Umgangssprache … Alle feierlichsten Geheimnisse unserer heiligen Religion werden von ihm grob, unfein und unwürdig behandelt. Der gesunde Menschenverstand wird beleidigt und der Anstand verletzt. Seine Tiraden sind mit derben Anekdoten durchsetzt.“
Dennoch bestand John Stott darauf, dass sogar Jesus Humor benutzte, wenn er lehrte, und sagte: „Es scheint allgemein anerkannt zu sein, dass Humor eine der Waffen im Arsenal des Meisterlehrers war.“
Jesus und der Humor
Dieses letzte Zitat sollte die Angelegenheit erledigen. Schließlich ist Jesus gekommen, um uns den Vater zu offenbaren. Jeder Eindruck von Gott, der nicht mit der vollkommenen Darstellung übereinstimmt, die Jesus uns vermittelt, ist ein falsches Bild und sollte zerstört werden.
Doch aus irgendeinem Grund wird Jesus immer als frömmlerisch, trübselig und traurig dargestellt. Es ist wahr, dass Seine Lehren ernste Themen ansprachen, und auch, dass Sein Auftrag Ihn zu einem grausamen Tod am Kreuz führte. Aber Er konnte nie als Spielverderber oder Partymuffel beschrieben werden. Er war oft auf Partys und vollbrachte sogar Sein erstes Wunder auf einer. (Übrigens vermute ich, dass einige sich wünschen, Er hätte den Wein in Wasser verwandelt!)
Wenn die altbekannte Frage gestellt wird: „Wenn es zehn Personen aus der Geschichte gäbe, die Sie zu Ihrer Party einladen könnten, wen würden Sie wählen?“, wie kommt es dann, dass Jesus fast immer auf der Liste steht?
Welche Absicht verfolgte Jesus mit Seinem Humor?
Die Frage, ob Jesus in Seiner Zeit auf der Erde einen Sinn für Humor hatte, ist mindestens genauso wichtig wie die Frage nach der Absicht Seines Humors. In unserer Kultur verwenden wir Humor oft auf Kosten anderer, d. h., um untereinander auszuteilen. Aber Jesus benutzte Humor, um uns dazu zu bringen, über uns selbst zu lachen.
In Seiner Zeit waren die religiösen Führer die selbstgerechten Pharisäer. Das Wort „Pharisäer“ bedeutet „Abgesonderter“. Die Pharisäer waren nicht nur für das Gesetz abgesondert, sondern auch vom allgemeinen Treiben der Gesellschaft. Sie sahen sich selbst als moralisch blitzsauber an und wollten, dass andere sie auch so sahen.
Jesus sorgte zweifellos für viele Lacher, als er darauf hinwies, wie die Pharisäer sich sorgfältig an den Kreuzungen der belebtesten Straßen positionierten, wenn sie beteten, damit andere sie bemerken; und wie sie beim Fasten ihre Wangen einzogen und ihre Gesichter bleichten, damit andere sie für ihre Spiritualität bewundern. Und wenn sie jemanden zum Essen in ihr Haus einluden, lenkten sie die Aufmerksamkeit auf das Gewürzregal und sagten: „Ich habe den Zehnten für alles bezahlt, was auf diesem Regal liegt!“
Je mehr sie sich selbst emporhoben und ihre Selbstgerechtigkeit vor anderen zur Schau stellten, desto mehr machten sie andere mit ihrem richtenden, kritischen Geist nieder.
Jesu Sprüche sind uns heute so vertraut, dass wir den Humor darin gar nicht mehr sehen. Aber zu Seiner Zeit, als jeder so sehr versuchte, alle Regeln einzuhalten, haben diese Einzeiler seine Zuhörer zum Lachen gebracht und die dringend benötigte Erleichterung herbeigeführt. Er sagte ihnen: „Ihr siebt eine Mücke aus und verschluckt ein Kamel!“ (s. Mt. 23, 24). Und Er sagte ihnen, sie sollten den Balken aus ihrem eigenen Auge ziehen, bevor sie versuchten, einen Splitter aus dem Auge eines anderen Menschen zu entfernen.
Jeder, der sich selbst zu ernst nahm, war ein Kandidat für Jesu Humor. Der richtete sich direkt gegen die Selbstgerechtigkeit.
Es gibt eine Zeit zum Lachen
Es gibt also eine Zeit zum Lachen. Nämlich dann, wenn wir uns dabei ertappen, wie wir uns selbst zu wichtig nehmen. Über ernste Dinge Witze zu machen ist genauso falsch wie das ernst zu nehmen, was ein Witz ist! Selbstgerechtigkeit ist ein Witz. In diesem Zusammenhang ist es sozusagen eine Form der Buße, über sich selbst zu lachen.
TAG 4: Denk an Deine Position!
Einer der besten Ratschläge bezüglich des christlichen Lebens, die ich je erhalten habe, war: „Denk an Deine Position!“ Mit anderen Worten: Lerne, Dein Leben so zu sehen, wie Gott es sieht, d. h. so, wie Du in Christus bist. Der Begriff „in Christus“ oder seine Entsprechung findet sich über 150-mal im Neuen Testament, also ist er offensichtlich entscheidend für unser Verständnis des Christseins.
Jesus war der Erste, der lehrte, dass die Beziehung, die Er mit Seinem Volk haben würde, auf ihrer Position in Ihm beruhen würde. Er sagte: „An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin undihr in mirund ich in euch.“ (Joh. 14, 20 – Hervorhebung durch den Autor).
Jeder Mensch ist entweder in Adam oder in Christus. Und das signalisiert, wer wir in Wahrheit sind. Wir begannen unsere Reise „in Adam“. In Adam waren wir Sünder und in Adam sterben wir. Aber als wir zum Glauben an Christus kamen, wurden wir in Ihn eingegliedert. Das bedeutet, dass wir unserer alten Identität in Adam gestorben sind, wir wurden mit Christus begraben, wir wurden mit Ihm zu neuem Leben auferweckt und wir sitzen jetzt mit Ihm in den himmlischen Regionen (s. Eph. 2, 6). Dies ist unsere Position. „… denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt.“ (1. Joh. 4, 17).
Bist Du ein Externalist oder ein Internalist?
Jeder Christ ist entweder ein Externalist oder ein Internalist. Ein Externalist betrachtet sich ständig auf der Grundlage seines Zustands. Unser Zustand besteht aus den Dingen, die wir erleben, d. h. aus den äußeren Dingen des Lebens wie unseren Werken, unserer Leistung, unseren Erfolgen, unserem Verhalten, den Meinungen und Urteilen anderer, den Dingen, die uns in der Vergangenheit widerfahren sind, usw. Ein Externalist schaut auf diese Dinge, um sich selbst zu bewerten.
Ein Internalist hingegen konzentriert sich auf seine Position. Unsere Position ist die Wahrheit über uns, basierend auf unserer Identität als neue Schöpfung in Christus. Einer meiner Lieblingssprüche lautet: „Nicht dein Zustand bestimmt über deine Position, sondern das Wissen um deine Position bestimmt deinen Zustand.“ Mit anderen Worten: Nicht was Du tust bestimmt, wer Du bist, sondern zu wissen, wer Du bist, bestimmt, was Du tust. Deshalb müssen wir unseren Geist tagtäglich erneuern, indem wir uns unsere Position klarmachen und nicht unseren Zustand.
Zum Beispiel: Jeder Christ sündigt. Und doch werden wir in den Briefen des Neuen Testaments nie als Sünder bezeichnet. Nicht ein einziges Mal! Wir sind Heilige; Heilige, die manchmal sündigen, aber immer noch Heilige, selbst wenn wir sündigen.