Gol - Friedrich Schmidt-Roscher - E-Book

Beschreibung

Wenige Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien, liegt die Leiche einer jungen Frau auf dem Rasen des Estádio Conde Rodolfo Crespi in São Paulo. Kurz darauf verschwindet der Pokal des Weltfußballverbandes aus der Suite eines Luxushotel. Ein bekannter Sportjournalist wird aus der Kathedrale in Curitiba entführt. Haben die Verbrechen etwas miteinander zu tun? Fieberhaft ermittelt die Spezialeinheit Gol, um den Pokal rechtzeitig vor dem Eröffnungsspiel zu finden und die Kapitaldelikte aufzuklären. Auch Christian Forte, der Seelsorger der deutschen Nationalmannschaft und Barbara Schuster werden in den Fall verwickelt. Sie folgen einer rätselhaften Nachricht, die sie tief in die brasilianische Provinz zu ausgewanderten Pfälzern führt.

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Gol

Ein brasilianischer Fußballkrimi

von Friedrich Schmidt-Roscher

Sie sahen die Lichter eines Wagens. Er fuhr mit großer Geschwindigkeit von Esperança in ihre Richtung. Ein weiteres Fahrzeug folgte ihm. Das Auto kam rasch näher. Unvermittelt riss Schuster die Autotür auf. Sie schrie: „Dass mit dem Diesel war kein Zufall. Wir müssen uns verstecken. Schnell! Das ist kein Spaß.“

Forte war wie gelähmt. Er sah wie Schuster den Laptop aus dem Wagen holte und ihre beiden Reisetaschen aus dem Wagen warf. Er öffnete die Wagentür und ging in den Regen, der etwas nachgelassen hatte. Er folgte Schuster in das Feld. Sie war schon verschluckt von zweieinhalb bis drei Meter hohen Pflanzen. Aus dem Augenwinkel sah er wie das Fahrzeug mit großer Geschwindigkeit auf sie zuraste.

 

Wenige Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien, liegt die Leiche einer jungen Frau auf dem Rasen des Estádio Conde Rodolfo Crespi in São Paulo. Kurz darauf verschwindet der Pokal des Weltfußballverbandes aus der Suite eines Luxushotel. Ein bekannter Sportjournalist wird aus der Kathedrale in Curitiba entführt.

Haben die Verbrechen etwas miteinander zu tun?

Fieberhaft ermittelt die Spezialeinheit Gol, um den Pokal rechtzeitig vor dem Eröffnungsspiel zu finden und die Kapitaldelikte aufzuklären.

Auch Christian Forte, der Seelsorger der deutschen Nationalmannschaft und Barbara Schuster werden in den Fall verwickelt. Sie folgen einer rätselhaften Nachricht, die sie tief in die brasilianische Provinz zu ausgewanderten Pfälzern führt.

 

Friedrich Schmidt-Roscher

wurde 1962 in Zweibrücken geboren und wuchs in der Westpfalz auf. Er ist protestantischer Pfarrer, lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Haßloch. Seine Begeisterung für Fußball und seine Leidenschaft für den FCK kennt kaum Grenzen.

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

Die Handlung des Romans ist frei erfunden und etwaige auftretende Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Auch die Handlungen der Personen der Zeitgeschichte sind fiktiv.

 

Die Rechte aller im Roman erwähnten Marken oder Warenzeichen gehören den jeweiligen Eigentümern.

 

Bild Vorderseite „city of sao paulo“ Cover © Cifotart - Fotolia.com

Bild Autor © Jochen Werz

 

Copyright © Jochen Werz Verlag 2014

Alle Rechte liegen beim Verlag

ISBN 978-3939434-24-5

Mehr Informationen unter www.4werz.de

Kapitel 1Freitag, 30. Mai,Estadio Conde Rodolfo Crespi, São Paulo

Die Tote lag auf dem Fußballfeld im Anstoßkreis. Die Finger der linken Hand berührten die weiße Linie. Der rechte Arm lag direkt neben dem Körper. Ihre Augen waren geschlossen. Es war ein friedliches Bild, trotz der verklebten Haare. Die blonde Frau sah aus, als ob sie schliefe. In ihrem Gesicht war kein Blut zu sehen. Nur auf der Stirn klaffte ein kleines hässliches Einschussloch.

Als Kommissarin Gabriella Gil mit ihrem Chef Duarte von der Mordkommission der Polícia Civil im Estadio Conde Rodolfo Crespi eintrafen, brauchten sie keinen Arzt, um den Mord festzustellen. Der Tatort war mit einem gelb-schwarzen Plastikband abgesperrt. João Russo kniete in einem weißen Overall auf dem Rasen und suchte mit einer Pinzette nach Spuren. Die Kommissarin schätzte die blonde Tote auf 20 bis 30 Jahre. Das starre Gesicht eines toten Menschen machte der Kommissarin immer noch zu schaffen. Gil schaute auf die leeren Ränge mit den blauen und roten Sitzen. Sie entdeckte einen anderen Polizist im weißen Overall, der an einem drei Meter hohen Metallzaun entlang lief, der das Gelände von einer Straße trennte.

„Die haben hier eine schöne Anlage“, meinte Duarte und prüfte mit seinem rechten schwarzen Schuh die Festigkeit des Rasens. „Dabei dümpeln die seit Jahren in der zweiten Liga herum. Letztes Jahr wären sie fast abgestiegen.“

Gabriella Gil nahm ein Kaugummi aus ihrem Rucksack. „Was macht die Frau mit einer Kugel im Kopf mitten auf dem Fußballfeld? Wer hat uns die Tote gemeldet?“

„Der Verein Juventus São Paulo wurde vor fast 100 Jahren von italienischen Einwanderern gegründet. Ein Onkel von meinen Vater hat hier auch einmal gespielt.“ Duarte blickte versonnen auf die Ränge. „Schöne Anlage. Die müssen im Geld schwimmen. Da ist doch dieser Buda Großsponsor.“

„Buda wer?“

„Na dieser Walter Buda, der Vizepräsident des brasilianischen Fußballverbandes. Der ist mit Ethanol und mit Bauprojekten reich geworden. Als kleiner Junge hat er hier mal Fußball gespielt. Ziemlich schlecht, wie mein Onkel mir erzählt hat. Bankdrücker in der zweiten Mannschaft. Aber jetzt sorgt sein Geld dafür, dass sie so einen schönen Rasen haben.“ Duarte spuckte auf das saftige Grün. „Der Anruf kam von dem Platzwart.“

Gil drehte sich um und lief Richtung Tribüne. Dort stand ein drahtiger kleiner Mann im Trainingsanzug. Er grinste verlegen mit seinem faltigen Gesicht. Sein Haar war immer noch dunkel. Als er den Mund aufmachte, fehlte einer seiner Vorderzähne.

„Jeden Morgen komme ich kurz vor acht Uhr hier ins Stadion und schließe die Tür auf und sehe nach dem Rechten. Das mache ich schon seit elf Jahren. Nie ist etwas passiert. Gut, wir hatten schon zweimal einen Einbruch.“ Der Mann kratzte sich am Kopf. „Nee, es waren sogar drei Einbrüche. Aber außer ein paar Bällen und einmal die Eintrittsgelder eines Spiel ist nichts gestohlen worden. Eine Leiche hatten wir noch nie.“

„Wann haben Sie die Tote entdeckt?“

„Zehn Minuten nach 8 Uhr.“

„Mein Name ist Gil, ich bin Kommissarin bei der Polícia Civil im Bezirk Santo Amaro und ermittle. Ich möchte sie als Zeugen vernehmen.“ Sie nahm ihr Diktiergerät aus ihrem Rucksack und drückte auf den Knopf. „Freitag, 30. Mai 2014. Protokoll der Vernehmung von ….“

„Ich heiße Rossi, Ricardo.“

„Wie alt sind Sie? Wo wohnen Sie?“

„72 Jahre. Paulista seit Geburt. Ich wohne in der Rua João Caetano 352.

„Also wohnhaft in São Paulo. Sie haben doch eben gesagt, dass Sie kurz vor acht das Tor schon aufgeschlossen haben.“

Der hagere Mann kratzte sich am Kopf. „Ja, aber ich gehe immer zuerst in die Umkleidekabinen und schaue nach, ob die Duschen abgedreht sind und alle Fenster geschlossen. Erst als ich raus kam, fiel mir die Frau auf dem Rasen auf.“

„Wann haben Sie die Frau genau entdeckt?“

„Wie gesagt, 8:10 Uhr.“ Der Alte hielt den Arm mit seiner Uhr hoch.

„Kennen Sie die Frau?“

Er schüttelte den Kopf. „Die habe ich noch nie gesehen. Keine Ahnung, wer die arme Seele ist.“

Es blitzte. Aus dem Augenwinkel sah Gil, wie Russo von der Spurensicherung mit seiner Digitalkamera Fotos vom Tatort machte.

„Ist Ihnen in den letzten Tagen etwas aufgefallen? Gab es irgendetwas Besonderes?“

Der Mann legte seine Stirn in Falten. „Es war eigentlich wie immer. Die Mannschaften kommen zum Training. Na ja, durch die Weltmeisterschaft hat die Winterpause schon früher begonnen und die ganzen Jugendmannschaften trainieren nicht mehr. Aber ein paar ältere Herren kommen, um miteinander zu spielen.“

„Wann wird das Stadion geschlossen?“

„Das hängt vom Trainingsbetrieb ab. Gestern Abend war ich um 22 Uhr hier und habe eine halbe Stunde vor Mitternacht das Tor abgeschlossen. Manchmal trinken wir noch ein Bier nach dem Training.“

Die Kommissarin drückte auf Stopp und steckte das Gerät in den Rucksack. „Geben Sie bitte Ihren Namen und Ihre Adresse Hauptkommissar Duarte, der dort hinten steht. Wir brauchen natürlich auch Namen und Telefonnummern des Vereinspräsidenten sowie der verantwortlichen Trainer. Und die Namen der Spieler.“

„Sie meinen alle Spieler?“

„Geben Sie uns die Liste der Spieler! Wie viele Personen sind das?“

Rossi zuckte mit den Schultern. Dann musste das Duarte mit dem Präsidenten des Vereins klären. Inzwischen stand neben dem grünen Rasen ein grauer Plastiksarg. Die Spurensicherung hatte ihre Arbeit noch nicht beendet. Die beiden Männer, die die Leiche in die Pathologie transportieren sollten, standen hinter dem Tor und rauchten eine Zigarette.

Warum lag die blonde Frau mitten auf den Fußballplatz? Spielte sie Futbol oder war sie mit einem Fußballer liiert? War das eine Botschaft für die Fußballweltmeisterschaft, die in zwei Wochen begann?

João Russo stellte sich neben Gil und schob die weiße Kapuze zurück. „So eine Leiche habe ich noch nie gesehen. Sie wurde richtig auf den Rasen drapiert.“

„Habt ihr Spuren gefunden?“

Russo schüttelte den Kopf. „Nichts. Es gibt keine Schleifspuren. Der Rasen wurde erst vorgestern gemäht und ist ziemlich kurz. Ich konnte nirgends Fußabdrücke identifizieren. Zu trockenes Wetter und zu kurzer Rasen. In der Hose der Toten waren nur ein altes Taschentuch und etwas Kleingeld. Keine Papiere.“

„Was macht dein Kollege am Zaun?“

„Der prüft nach, an welcher Stelle die Täter auf das Gelände gekommen sind. Hoffentlich findet er Spuren, die uns weiterhelfen.“ João Russo rieb sich seinen Fünftagebart. „Was machst du eigentlich hier? Bist du nicht zu dieser Spezialeinheit versetzt worden?“

Gil nickte. „Heute ist mein letzter Arbeitstag. Zum Abschied eine Frauenleiche. Ab Montag bin ich bei Gol, um im Dienste der brasilianischen Regierung zu helfen, dass wir in der Weltöffentlichkeit ein gutes Bild abgeben. Gol São Paulo – klingt doch gut oder?“

Russo lachte. „Du machst Karriere und ich muss hier versauern.“ Leise sagte er: „Ich werde dich vermissen. Wie soll ich das ohne dich mit Sabão aushalten?“

„Seid ihr bald fertig hier?“ Die Stimme des Chefs war nicht zu überhören. „Vielleicht lädt die schöne Kommissarin uns alle zum Abschied zu einem Aperitif in einer Bar ein?“

Gil hätte gerne gesagt, da kannst du lange darauf warten. Aber sie schwieg. Das war sicher das Beste an ihrem Stellenwechsel, dass ihr dieser Chef erspart blieb. Nun roch sie das aufdringliche Parfüm von Sabão, der Seife, wie Duarte von allen heimlich genannt wurde. Sabão stand dicht hinter ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie schüttelte ihn ab wie eine lästige Fliege und lief über den Rasen zur toten blonden Frau. Sie brauchte frische Luft. João hatte Recht. Das Opfer war auf dem Rasen drapiert worden.

So leicht ließ sich Duarte nicht abschütteln. Sie konnte sein Parfüm schon wieder riechen. Er betrachtete den Körper der Toten. „Schade, dass sie tot ist. Die Kleidung sieht billig aus. Hoffentlich meldet sich jemand, der das Mädchen kennt.“

Mit langsamen Schritten betrat Emilio Lappa das Spielfeld. Wie immer trug er einen dunklen Anzug mit einer Fliege. Ein weiteres Markenzeichen dieses wortkargen Staatsanwaltes war seine runde Brille und die streng nach hinten gekämmten graue Haare. Der Staatsanwalt begrüßte mit einem Nicken die beiden Ermittler. Lappa blickte kurz auf das Opfer. Von Duarte ließ er sich über den Stand der Ermittlungen informieren. In ihrer blauen Jeans und dem schwarzen Kapuzenpulli kam sich Gil etwas underdressed vor. Ungefragt berichtete sie von der Vernehmung des Platzwartes.

„Noch heute ordne ich die Leichenöffnung in der Pathologie an. Ich werde beim Ermittlungsrichter die Beschlagnahmung des Mitgliederverzeichnisses des Fußballvereins Juventus beantragen. Möglicherweise rückt der Verein die Unterlagen auch so heraus. Aber sicher ist sicher. Informieren Sie mich über den Fortgang der Untersuchung so wie immer.“ Er warf noch einen Blick auf die tote Frau. Dann ging er gemächlich zurück. Die Kommissarin sah, dass er sein linkes Bein leicht nachzog.

Als der Staatsanwalt verschwunden war, meinte Duarte: “Immer korrekt gekleidet unser Herr Staatsanwalt. Aber auch alt geworden. Ich dachte, er ist schon in Pension.“

Die Kommissarin schwieg und stieg über das gelb-schwarze Band. Die Tote trug ein blaues Shirt und verwaschene Jeans. Ihre Füße steckten in billigen Turnschuhen. Am Rücken war das Shirt etwas hochgerutscht und man konnte einen blauen Fleck entdecken. Sie zog dünne weiße Gummihandschuhe an und schob den Hosenbund etwas nach unten. Nun sah sie, dass es sich um ein etwa fünf Zentimeter großes Tattoo handelte. Zwei Hände gingen wie Schalen nach oben, darüber war ein Herz mit einem Kreuz.

Kapitel 2Dienstag, 3. Juni 2014,11 Uhr über dem Atlantik

Als Christian Forte die Augen öffnete, blickte er in das bleiche Gesicht eines Mannes. Erschrocken fasste Forte an den Hals des Mannes. Gott sei Dank, war der Puls regelmäßig zu spüren. Der bärtige Mann schnappte nach Luft und döste weiter.

Forte sah durch das kleine Fenster auf die weißen Wattestreifen. Mit der deutschen Fußballnationalmannschaft flog er zur Weltmeisterschaft nach Brasilien, die in zehn Tagen begann. Mindestens drei Wochen würde er die Fußballer und Funktionäre bei dem Turnier begleiten. Falls Deutschland ins Finale kam, konnten daraus leicht sechs Wochen werden.

Es war ein Tag nach Sabines Geburtstag, als der Anruf kam. Die Aprilsonne schien in sein Arbeitszimmer und er korrigierte einen Relitest über die Säulen des Islam. Das Telefonat kam aus Hannover, der Zentrale der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Worte des Oberkirchenrates klangen noch in seinem Ohr: „Können Sie sich für die Fußballweltmeisterschaft ein paar Wochen frei machen?“ Für einen Augenblick glaubte Forte an einen Scherz. Doch er sprach tatsächlich mit Oberkirchenrat Rust, der für den Bereich Kirche und Sport zuständig war. „Pastor Heinz Adler hatte die letzte Märzwoche leider einen schweren Skiunfall. Der Arme ist noch einige Wochen im Krankenhaus. Wir suchen dringend einen Ersatz für ihn.“ Forte konnte sich an Heinz erinnern. Der Franke besaß einen strammen rechten Schuss und war ein echter „Clubberer“. Das Pech von Heinz war nun sein Glück.

Christian Forte hatte nicht lange überlegen müssen. Das war eine einmalige Chance, die nie wieder in seinem Leben kommen würde. Er sagte dem Oberkirchenrat spontan zu. Schwieriger war es, Sabine von dieser Auslandsreise zu überzeugen. Seine Frau verachtete Fußball. Sie wetterte gegen die hohen Gehälter der Spieler und die Gewalt in den Stadien. Nach 20 Jahren kannte er seine Frau so gut, dass er wusste, wie er sie umstimmen konnte. Seine Taktik war aufgegangen. Er machte seine Tochter Deborah und seinen Sohn Samuel zu seinen Verbündeten. Der zwölfjährige Sam war mächtig stolz auf seinen Vater. Forte versprach ihm hoch und heilig einen Weltmeisterschaftsball mit den Unterschriften aller deutschen Nationalspieler mitzubringen. Die Vertretung in der Schule übernahm ein Pfarrer im Ruhestand.

Ein Kopf kullerte auf seine Schulter. Monsignore Michael Braun schlief immer noch. Vorsichtig schob er dessen barocken Körper in die Sitzmitte. Mit dem musste er es jetzt ein paar Wochen aushalten. Er stand auf und kramte in seinem Rucksack nach dem Portugiesisch-Kurs, den ihm Sabine zum Abschied geschenkt hatte. Die Sprache fiel ihm nicht so schwer, da er als Kind häufig mit seinen Eltern bei den Verwandten in Kalabrien war.

„Wollen Sie einen Kaffee oder Wasser oder ein Glas Wein?“ Die junge Stewardess zeigte ihre weißen Zähne.

„Haben Sie einen guten trockenen Rotwein?“ Der Monsignore weilte wieder unter den Lebenden. „Und eine Tasse Kaffee.“

„Kaffee, Espresso oder Capucchino?“

„Einen normalen deutschen Kaffee bitte!“ Braun reckte sich. „Trinken Sie auch ein Glas Wein?“

Forte schüttelte den Kopf: „Nicht so früh am Morgen.“ Er lächelte die Stewardess an. „Für mich einen Espresso bitte und ein Glas Wasser!“

Sie prosteten sich mit Wasser und Wein zu. „Auf gute Zusammenarbeit!“ Braun nahm einen tiefen Schluck und ließ den Wein genießerisch die Kehle hinunter rinnen

„Wie kommen Sie zu dieser ehrenvolle Aufgabe“, fragte Forte. „An Ihren fußballerischen Fähigkeiten wird es nicht liegen....“

„Das ist jetzt keine Anspielung auf meine Körperfülle.“ Brauns Miene verfinsterte sich kurz. „Während meines Studiums an der Jesuitenhochschule St. Georgen in Frankfurt war ich zweimal ein halbes Jahr in Angola bei den Brüdern dort. Deshalb spreche ich fließend Portugiesisch.“ Er nahm noch einen Schluck Wein. „War nicht Pfarrer Adler für diese Aufgabe vorgesehen?“

„Leider kam Heinz Adler ein Skiunfall dazwischen. Sein Pech war mein Glück. Kennen Sie den Spruch ‚Der Mensch denkt, Gott lenkt‘?“

„Ich kenne sogar die Vergangenheitsform: ‚Der Mensch dachte, Gott lachte.‘“ Braun gluckste selbst am lautesten über seine Bemerkung. „Dann wollen wir einmal mithelfen, dass die Nationalmannschaft gut abschneidet. Zu unserem Team gehören ein Sportpsychologe und eine Trainerin für Entspannungstechniken. Ich bin eigentlich fest davon ausgegangen, dass wir in diesem Jahr auch einen Imam dabei haben.“

„Ah, Sie haben sich schon bekannt gemacht!“ Eine drahtige Frau mit grauer Kurzhaarfrisur stand plötzlich neben ihnen im Gang. Forte hatte Barbara Schuster Anfang Mai bei einem Vortreffen in der Zentrale des Fußballbundes in Frankfurt als rechte Hand des Organisationschefs kennengelernt. Sie war ihm von Anfang an unsympathisch. Er wusste nicht, ob es an ihrem gebräunten Gesicht oder an ihrer herrischen Art lag.

Forte streckte sich in seinem Sitz. „Ich hoffe, unsere langen Abwehrrecken haben im Flugzeug etwas mehr Beinfreiheit. Es wäre doch schade, wenn unsere Nationalmannschaft auf dem Flug vom Verletzungspech heimgesucht wird.“

Barbara Schuster grinste. „Da können Sie ganz beruhigt sein. Unsere wertvollen Spieler haben natürlich mehr Beinfreiheit. Wie Sie wissen, sind unsere Nationalspieler schon im Trainingslager in Mexiko. Ich bin überrascht, dass Pfarrer über Humor verfügen.“

Forte schaute sie an: „Da können Sie sich noch auf einiges gefasst machen. Ab wann kommen die Nationalspieler in unser WM-Quartier?“

„In einer Woche erwarten wir sie in unserer Residenz am Atlantik. Ich gehe davon aus, dass sie beide auch zu den Spielen unserer Mannschaft wollen. So ein bisschen Beistand von ganz oben wird unseren deutschen Kickern nicht schaden.“

Kapitel 3Mittwoch, 4. Juni, 8:15 Uhr,Favela Nova Jaguaré, São Paulo

Gabriella Gil wippte mit ihrem Fuß. Ruhig bleiben und tief durchatmen. Ohren auf Durchzug stellen und nicht aufregen. Als Kommissarin gelang es ihr in brenzligen Situationen die Ruhe zu bewahren. Als Tochter fiel es ihr schwer. Ihre Mutter hatte wieder diesen Blick drauf. Diesen „Ich-mein-es-doch-nur-gut-Blick“, den sie immer aufsetzte, wenn sie ihr Ratschläge erteilte.

„Du musst ausgehen, um endlich einen Mann kennenzulernen. Denk an dein Alter!“

Sie saß mit ihrer Mutter in der engen Küche und trank einen Espresso. Der Duft aus der kleinen Tasse erfüllte die ganze Küche.

„So einen guten Kaffee kochst nur du.“ Sie hatte einfach keine Lust auf dieses Gespräch. „Mamãe, was quälst du dich aus dem Bett. Es war gestern doch bestimmt spät.“

„Der Film hatte Überlänge. Die Herrschaften kamen erst kurz vor Mitternacht nach Hause. Der Senhor war leicht angetrunken. Deshalb hat mich die Senhora nach Hause gefahren.“

„Waren die Kinder brav?“

Andrea Gil lachte. „Manuel ist schon 14 und José bereits 12. Aber ihre alte Baba haben die beiden immer noch gern. Sie kommen mit mir besser aus als mit ihrer Mutter. Ich koche ihr Lieblingsessen und rieche nicht so streng nach Parfüm.“

„Wenigstens bezahlen sie dich ordentlich.“

Ihre Mutter nickte. „Sie zahlen sogar etwas für die Rente, so wie es die Regierung vorgesehen hat. Aber anstrengend ist es trotzdem.“

Gabriella Gil streichelte mit ihrer Hand die Wange ihrer Mamãe. Sie sah müde aus. „Du musst dich mehr um dich kümmern. Du solltest auch mal wieder ausgehen.“

Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Wer soll mich mit 51 noch wollen...“

„52 Jahre um ganz genau zu sein!“

„Ach, hör schon auf! Um dich mache ich mir Sorgen. Denk daran wie alt du bist. Noch siehst du gut aus, man könnte denken, dass du erst 29 bist, vielleicht sogar 28, dabei bist du doch schon 32. Und die biologische Uhr tickt. Du darfst nicht nur an deinen Beruf denken, sonst wirst du niemals einen passenden Mann finden. Geh aus! Oder geh wenigstens ins Internet oder wo auch immer man heute einen Ehemann findet.“

„Du weißt selbst am besten, dass man ganz gut ohne Mann klar kommen kann. Du hast mich ohne Vater groß gezogen.“

Andrea Gil seufzte: „Gabi hör auf! Der Blödmann hat mich sitzen lassen. Deshalb habe ich dich ganz allein groß gezogen. Du sollst nicht den gleichen Fehler machen.“

Ein kleiner Schmerz zog durch Gabriellas Unterleib. Sie musste an Luiz, das Schwein, denken. Die Geschichte ihrer Mutter wiederholte sich. Nur ohne Kind. Als kleines Mädchen hatte sie erlebt, wie ihre Mutter versuchte noch einen Ehemann zu finden und vielleicht sogar einen Vater für ihre Tochter. Aber die Geschichten gingen nie gut aus. Sie stand auf und lief ins Bad und hielt ihr Gesicht unter das Waschbecken. Seit ihrer Trennung von Luiz lebte sie wieder bei ihrer Mutter. Anfangs dachte sie nur vorübergehend. Bis Luiz wieder bei Besinnung ist. Doch ihr Ex-Verlobter kam nicht zur Besinnung, sondern heiratete dieses Miststück auch noch. Sie kam aus dem Bad und goss sich am Gasherd den Rest des Espresso ein.

„Du siehst mit deinen dunklen Haaren wirklich passabel aus.“ Ihre Mutter ließ einfach nicht locker. „Du hast meine schönen Beine geerbt, meine Intelligenz, seine Auffassungsgabe, leider auch seine etwas zu breite Nase. Du wirst aber nicht jünger!“

Eine Polizeisirene ertönte. Noch nie hatte sich Gil so sehr über ihr Diensthandy gefreut.

Capitão Paulo Mineiro war am Apparat. „Wir haben einen Einsatz im Hotel Marriott in Morumbi. Hast du schon gefrühstückt?“

Gabriella Gil lächelte: „Ich wollte mich gerade auf den Weg zum Bus machen. Was machen wir in diesem Luxushotel?“

„Frühstücken natürlich. Es ist leider dienstlich. Ein Offizieller vom Brasilianischen Fußballverband hat uns angefordert. Ich kann dich mit dem Polizeifahrzeug unterwegs auflesen. Wo können wir uns treffen?“

„Am besten an der Endstation der Buslinie 423b. Da können wir uns in einer Viertelstunde treffen.“

Mineiro räusperte sich. „Noch etwas, Gabriella. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber zieh dir was Ordentliches an. Da kannst du nicht im Kapuzenpulli kommen.“

Gil wollte eine Antwort geben, aber er hatte schon aufgelegt. Sie steckte das Handy in ihre Tasche und aß den halben Keks auf. „Ich habe einen wichtigen Einsatz.“ Sie hauchte ihrer Mutter einen Kuss neben die Wange, dann rannte sie in ihr Zimmer und riss ihren Kleiderschrank auf. Sollte sie in Polizeiuniform kommen? Irgendwo musste noch der graue Hosenanzug sein, den sie damals zum bestandenen Examen an der Polizeiakademie gekauft hatte. Als sie sich mit dem Anzug im Spiegel betrachtete, war sie stolz, dass sie seit damals noch kein Gramm zugelegt hatte.

Den Weg zur Bushaltestelle lief sie im Laufschritt. Es roch nach Zement und Bauschutt. Auf der linken Seite wurden vier neue Wohnblöcke hochgezogen. Ihre Mutter gehörte zu den glücklichen Paulistas, die in einem Neubauprojekt der Favela Jaguaré wohnten. In einer Fernsehsendung über Jaguaré nannte eine Schweizer Architektin diese städtebaulichen Maßnahmen ein „Upgrade der Favela“.

Die Leute an der Bushaltestelle glotzen sie an wie einen Alien. Sie wusste nicht, ob es an dem Hosenanzug lag oder dass sich inzwischen herumgesprochen hatte, dass sie Polizistin war. Sie grüßte eine Frau mit einem Kind, mit der sie vor vielen Jahren die Schulbank im Viertel gedrückt hatte. Die war wirklich fett geworden. Mineiro war noch nicht zu sehen. Sie schaltete ihr Smartphone ein und gab in ihre Suchmaschine „Marriott São Paolo“ ein. Kurze Zeit später erschien die Homepage des Luxushotels mit 28 Stockwerken im vornehmen Stadtteil Morumbi direkt neben der Brücke. Der Hotelkomplex verfügte über Tennisplätze, Saunen, Schwimmbäder, Fitnessräume und einen großen Konferenzraum.

Sie lief auf und ab. Seit dem Anruf waren schon drei Busse vorbeigekommen. Noch war kein Fahrzeug der Polícia Civil in Sicht. In der 20-Millionen-Metropole São Paulo brauchte man Geduld und gute Nerven.

Mit quietschenden Reifen hielt ein schwarzes Fahrzeug mit getönten Scheiben. Das Auto mit dem rotgrünen Wappen der Polícia Civil de Estadio São Paulo wurde von einigen Wartenden mit großem Misstrauen beäugt. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie ein Mann rasch sein Smartphone einsteckte.

Mineiro drückte sofort aufs Gaspedal und schlängelte sich durch den dichten Verkehr. Der Capitão trug seine schwarze Dienstuniform. Auf dem Rücksitz lag seine Offiziersmütze. Er schlüpfte in eine Lücke und fuhr dicht auf die Fahrzeuge auf.

„Ich bin beeindruckt. Der Anzug steht dir wunderbar.“

„Das ist nichts gegen deine Dienstuniform“, entgegnete Gil.

„Die Leute im Mariott sollen gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben. Im Luxushotel wohnen während der Weltmeisterschaft Vertreter des Fußballweltverbandes. In der Suite des Assistenten des Generalsekretärs gab es einen Einbruch. Deshalb hat der nationale Fußballverband sich sofort an unsere Spezialeinheit gewandt. Wir sollen ermitteln.“

„Kamen Personen zu Schaden?“, fragte Gil.

Mineiro bog bei roter Ampel links ab. „Nur Sachschäden. Es ist peinlich, dass etwas entwendet wurde. Das ist Wasser auf die Mühlen der Menschen, die sagen, dass Brasilien ein Land der Verbrecher ist.“

„Dabei hat doch die Polícia Militar mit ihren Spezialkräften in den Favelas von São Paulo und Rio de Janeiro brutal aufgeräumt. Die haben sogar Panzer eingesetzt.“ Gil deutete auf das Foto, das vorne am Armaturenbrett klebte. „Ist das deine Familie?“

Mineiro lächelte wie ein sattes Baby. „Das sind meine Mädels. Meine Töchter Selena, Sofia und Martha. Und Monica, meine Frau. Du kannst dir nicht vorstellen, wie anstrengend das für mich ist, als einziger Mann im Haus. Immer krieg‘ ich alles ab, was Männer in unserem Land falsch machen. Das ist eine Menge!“

„Och, der arme Capitão.“ Sie hörte plötzlich auf zu lachen. In diesem Augenblick beneidete Gil ihren Chef für sein Glück.

Mineiro bremste. Vor ihnen stauten sich die Autos auf der zweispurigen Straße nach Osten. Etwa fünfzig Meter vor ihnen hielten Demonstranten bunte Schilder hoch. Einige Plakate forderten die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Andere eine bessere Bezahlung für die Lehrer an öffentlichen Schulen. Auf einem Transparent, das zwei junge Frauen hoch hielten, stand „Fifa go home“.

Militärpolizisten drängten die Demonstranten von der Straße ab. Sie setzten ihre schwarzen Schlagstöcke ein.

„Das ist die neue Taktik der Demonstranten. Sie gehen nicht mehr in die Nähe der Stadien, wo es eine hohe Polizeipräsenz gibt, sondern tauchen an verschiedenen Orten der Stadt auf“, meinte Gil.

„Könnte gut sein, dass zwei meiner Töchter bei der Demo mitlaufen. Gestern gab es bei uns einen großen Streit, weil Sofia unbedingt mit ihrer älteren Schwester dabei sein wollte, und wir sie aufforderten, zur Schule zu gehen.“

„Wie alt ist Sofia?“

„Sie ist 15 und eifert ihrer großen Schwester in Sachen Rebellion bedenklich nach“, seufzte Mineiro. „Ich kann ja verstehen, dass sie gegen Korruption und Geldverschwendung auf die Straße gehen. Aber doch nicht Schule schwänzen! Meine Frau macht es wütend, wenn sie wegen solcher Sachen ihre Zukunft aufs Spiel setzen. Die Debatten bei uns zu Hause sind ganz schön hitzig.“ Er schnaufte. „Ich habe natürlich auch Angst, dass ihnen was passiert. Die Polícia Militar ist nicht zimperlich.“

Endlich waren die Demonstranten weitergezogen und ein Militärpolizist winkte die Fahrzeuge durch.

Gil war gespannt, was sie im Luxushotel erwartete.

Kapitel 4Mittwoch, 4. Juni, 9:25 Uhr,Mariott São Paulo

15 Minuten später hielt der Capitão vor dem Haupteingang des Hotels. Ein Bediensteter in blauer Uniform fuhr den Wagen in das unterirdische Parkhaus. Die beiden Polizisten betraten durch eine Schwingtür die Eingangshalle des Luxushotels. Als Mineiro an der Rezeption seinen Dienstausweis zeigte, begleitete ein Hotelangestellter die Ermittler in den fünfzehnten Stock in Suite 2801. Im Marriot herrschte ein reges Kommen und Gehen. Gut gekleidete Männer allein oder in weiblicher Begleitung liefen zum Frühstücksraum. Fußball war eine multikulturelle und internationale Angelegenheit.

Als sie auf den Fahrstuhl warteten, sagte Mineiro: „Bei unserem Gehalt werden wir so ein Hotel nie buchen können. Es sei denn, wir gewinnen im Lotto.“

„Oder wir werden Fußballfunktionär. Da habe ich als Frau jedoch schlechte Chancen.“

„Als Funktionär sicherlich!“ Mineiro grinste. „Hast du nicht gesehen, dass einige hohe Herren in Begleitung sind? Ich möchte mal wissen, wie viele dieser Damen einen Ehering tragen.“

Auf dem Flur vor der Suite standen zwei Kollegen von der Abteilung für Raubüberfälle der Polícia Civil, die für den Stadtteil zuständig war. Der kräftigere von beiden stellte sich mit Salvator vor und führte die beiden Ermittler in die Suite.

„Wow, hier lässt sich gut leben“, flüsterte Gil. „Hier könnte locker eine brasilianische Großfamilie wohnen.“ Weiter hinten knieten zwei Männer in weißen Schutzanzügen auf dem Teppich. Einer hielt eine Lupe in der Hand, der andere assistierte mit einem Plastiktütchen. An dem großen Fenster standen zwei Männer und unterhielten sich leise. Paulo Mineiro ging zielstrebig auf die Herren im maßgeschneiderten Anzug zu.

„Guten Morgen“, begann er in Englisch. „Ich bin Capitão Mineiro, das hier ist Kommissarin Gabriella Gil. Können Sie uns schildern, was passiert ist?“

„Mein Name ist Goldberg. Ich bin der Hotel-Manager. Das hier ist Mister Frank Bernoulli, der Bestohlene. Es ist für uns eine sehr unschöne Sache. Die Täter haben den Safe aufgebrochen.“

„Wo befindet sich der Safe?“

„Der Safe befindet sich in der Kleiderkammer da hinten. Das ist die einzige Suite mit einem besonders großen Tresor. Ich führe Sie hin“, sagte der Hotelmanager.

„Dort sind unsere Leute von der Spurensicherung. Wir lassen sie erst einmal ihre Arbeit erledigen“, erwiderte Gil und wandte sich an Bernoulli: „Sie gehören zur Delegation des Weltfußballverbandes?“ Sie ärgerte sich, dass ihr Englisch so einen deutlichen Akzent hatte.

„Ich bin der Assistent des Generalsekretärs des Weltfußballverbandes. Bald beginnt die Weltmeisterschaft. Das ist für unsere Organisation und für Brasilien eine große logistische Herausforderung. Es gibt jeden Tag viel zu tun. Wir arbeiten von früh bis spät. Und nun das hier.“

„Wissen Sie schon, was Ihnen entwendet wurde“, fragte Mineiro.

Die beiden Männer sahen sich kurz an. Dann sagte Frank Bernoulli: „Der Pokal ist weg!“

„Was für ein Pokal?“, fragte Gil.

Frank Bernoulli starrte die Kommissarin an. Sein Blick schien zu sagen, hat die Frau keine Ahnung, wovon wir reden. Dann meinte der Fußballfunktionär: „Verschwunden ist der berühmte Pokal der Fußballweltmeisterschaft. Er wurde in den siebziger Jahren von dem Mailänder Künstler Silvio Gazzaniga entworfen. Diese Trophäe wird dem Sieger des Turniers des Fußballweltverbandes überreicht.“

„Natürlich kennen wir den berühmten Fußballpokal“, beeilte sich Mineiro zu sagen. „Wie groß ist denn das Ding in Wirklichkeit und was ist es wert?“

Bernoulli seufzte: „ Der Pokal ist etwa 37 cm hoch und wiegt ungefähr 5 kg. Er ist aus Gold, natürlich nicht massiv. Bei dem heutigen Goldpreis liegt der reine Materialwert des Pokals vielleicht bei 19.000 bis 21.000 US-Dollar. Sein ideeller Wert ist natürlich viel höher. In acht Tagen beginnt das Eröffnungsspiel! Ohne Pokal droht eine Katastrophe!“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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