Gott, wo steckst du? - Manfred Spitzer - E-Book

Gott, wo steckst du? E-Book

Manfred Spitzer

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Beschreibung

Über Gott reden ja viele, wenngleich die meisten nur glauben, etwas über den Allmächtigen zu wissen. Und die, die etwas zu wissen glauben - Religionswissenschaftler- behaupten, Naturwissenschaftler könnten über Gott sowieso nichts sagen. Die drei Autoren dieses Buchs treten den Gegenbeweis an: der Astrophysiker Harald Lesch, der an der Hochschule der Jesuiten Philosophie unterrichtet, der Psychiater Manfred Spitzer, dem Wahnvorstellungen nicht fremd sind, und der Intellektuellste unter den Kabarettisten, Günther "Gunkl" Paal. Durchaus ernstgemeint, aber dennoch ein überaus witziges Gespräch zum Thema: Gott!

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Manfred Spitzer | Harald Lesch | Gunkl

GOTT, WOSTECKST DU?

Manfred Spitzer | Harald Lesch | Gunkl

GOTT, WOSTECKST DU?

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Originalausgabe

2. Auflage 2020

© 2019 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Dieser Titel erschien erstmals 2011 als Hörbuch im Galila Verlag unter dem Titel Gott, wo steckst du?

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Sybille Beck

Umschlaggestaltung: Manuela Amode

Umschlagabbildung: shutterstock.com/John T Takai,

iStock.com/Sapunkele

Layout: Röser Media, Karlsruhe

Satz: Röser Media, Karlsruhe

Druck: Livonia Print, Riga

ISBN Print 978-3-7474-0110-1

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-459-4

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-460-0

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein Astrophysiker, ein Psychiater und ein Kabarettist sprechen über Gott. Was wie der Anfang eines Witzes klingt, ist die Ausgangslage dieses Buches. Harald Lesch, Manfred Spitzer und Günther »Gunkl« Paal unterhalten sich launig und unterhaltsam über das Wesen Gottes. Dabei treffen protestantische, katholisch geprägte und fundamentalagnostische Anschauungen aufeinander und werden gegeneinander abgewogen. Es gibt keinen Gewinner oder Verlierer, sondern interessante Einblicke in verschiedene Denkweisen. »Was ist Gott?« »Gibt es ihn wirklich?« Und wenn ja: »Wo ist er?« Das sind nur ein paar der Fragen auf die die drei Experten eine Antwort suchen. In Ihrem Gespräch ergibt ein Wort das andere, führt tiefer hinein in das Unfassbare, unterschiedlichste Standpunkte stoßen aufeinander auf der Suche nach der einen Wahrheit.

Diese eine Wahrheit werden Sie in diesem Buch nicht finden, dafür aber viele neue Perspektiven, die Ihnen helfen, das Mysterium »Gott« für sich selbst ein Stück weiter zu entschlüsseln.

Lehnen Sie sich zurück und lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise ins Universum: auf der Suche nach Gott.

GUNKL: Werte Leserschaft, wir stellen uns kurz vor: Mein Name ist Gunkl und ich bin Kabarettist aus Wien. Und ich bin, kann man sagen, Fundamentalagnostiker. Das ist mein Zugang zu der Frage »Gott, wo steckst du?«.

LESCH: Mein Name ist Harald Lesch, ich bin Professor für Theoretische Astrophysik und Naturphilosophie in München. Und ich bin Protestant.

SPITZER: Mein Name ist Manfred Spitzer und ich bin Professor für Psychiatrie und Gehirnforschung an der Uni Ulm. Und ich bin katholisch erzogen worden.

LESCH: Wir haben alles zusammen hier. Wahnsinn. Das Bermudadreieck.

GUNKL: Ich habe mich dann irgendwie davon entfernt. Denn wir haben zum Beispiel tatsächlich mit katholischen Familien sozialisiert. Eherunde hieß das. Und da ist man dann mit dem Autobus am Sonntag irgendwo hingefahren und ist dann in irgendeine Kirche gegangen und hat sich dort Heiligenbilder angeschaut.

LESCH: Das ist der Unterschied, wir Protestanten sind gegangen. Ihr wurdet gefahren, wir sind gegangen.

GUNKL: Ja, na gut, aber bis man in Wien wirklich zu einer bemerkenswerten Heiligengarage kommt, die man nicht eh schon kennt … Und dann sind wir natürlich auch immer in irgendwelche Wirtshäuser gegangen, und dazwischen waren wir in Kirchen und hatten uns dort anzuhören , wann sie gebaut worden sind und so. Und das wurde alles sehr salbungsvoll vorgetragen. Und irgendwann hat mich der Gedanke beschlichen: Das wird dir hier alles so vorgetragen, als hätten wir recht, und alle anderen, die etwas anderes glauben, irren sich. Und da habe ich mir gedacht: Dass ich in dieser Religion auf die Welt gekommen bin, ist Zufall. Ich hätte genauso gut 80 Kilometer weiter östlich zur Welt kommen können, und dort wäre alles ganz anders. Oder 800 Kilometer, dann wäre es noch mal anders. Also, dass ich einer Religion zugehöre, ist logisch, weil man irgendwie einer zugehört, wenn man in Europa auf die Welt kommt. Nur dass ich jetzt gerade bei dieser bin, ist Zufall. Aber dass gerade die Religion, der ich zugehöre, die richtige ist, und alle anderen irren sich, unter dem Eindruck, dass alle anderen über sich genau dasselbe behaupten, macht die Sache mit der Religion für mich hochgradig fragwürdig. Denn ich habe zwei Systeme vor mir, die miteinander im Widerspruch stehen. Und jedes System nimmt für sich in Anspruch, recht zu haben, und das andere irrt sich. Da weiß ich, dass sich zumindest eines von den beiden irrt. Und je mehr Systeme das werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt eines davon recht hat.

LESCH: Also, ich finde das interessant, so wie du das erzählst. Ich bin evangelisch und in unserem Religionsunterricht oder Konfirmationsunterricht war die Frage, ob die anderen recht haben oder nicht recht haben, überhaupt kein Thema. Wir haben uns gar nicht abgegrenzt gegenüber katholischen Christen zum Beispiel.

Bei uns gab es ganz andere Themen. Selbst wenn wir zu einer Kirche gefahren sind, um sie zu besichtigen, was wir natürlich auch gemacht haben. Auch im Bus übrigens.

Es wird ja immer davon berichtet, dass, solange es noch keine Protestanten gab, in der Welt noch alles gut war. Da sind die Leute morgens um 9 Uhr aufgestanden und sind dann zur Messe gegangen. Und seit der Protestant da ist, wird morgens schon in der berühmten Herrgottsfrühe aufgestanden, also gegen sechs oder wann die Sonne eben aufgeht. Denn wir sind ja die Harten, also die Asketen, diese Pflichtprotestanten. Und in der Tat war es bei uns so, dass unser Religionsunterricht, den ich in der Schule hatte, aber auch der Konfirmationsunterricht, eine großartige Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir gelebt haben, war. Also, ich bin Jahrgang 1960 und bin von 1966 bis 1978 in die Schule gegangen und hatte vor allen Dingen Konfirmationsunterricht 1973, 1974. Und unser Pfarrer, der war in dem Dorf, in dem ich gelebt habe, eine ganz wichtige Person für uns. Der hat uns teilweise erst mal was über die Welt erzählt. Dann natürlich viel Bibel und so weiter, aber diese Abgrenzung war gar kein Thema, es wurde nie negativ über Katholiken gesprochen. Oder dass die anderen nicht recht hätten und wir schon. Beim protestantischen Unterricht ist von der Gnade Gottes die Rede. Immer und andauernd. Du kannst gar nichts tun, außer Gott zu vertrauen. Das ist praktisch das Zentrum. Das Zentrum des protestantischen Glaubensbekenntnisses ist der Satz »Fürchte dich nicht.« So würde ich im Übrigen auch das Neue Testament zusammenfassen. Da steht alles drin. Fürchte dich nicht, ja. Halte dich an Gott und fürchte dich nicht, dann wird das schon werden.

SPITZER: Ja, Stressreduktion, das ist sehr gut.

LESCH: Genau. Wunderbar. Manfred, du sagst es auf den Punkt, und es hat uns gutgetan.