Grau meliert mit roter Brille - Anne Weinhart - E-Book

Grau meliert mit roter Brille E-Book

Anne Weinhart

4,9

Beschreibung

Frieder, Helgas verstorbener Ehemann, hat im Jenseits „jemand kennengelernt“. Das macht Helga so wütend, dass sie beschließt, sich zu rächen. Sie schaltet Kontaktanzeigen und trifft sich mit potentiellen Bewerbern. Aber es geht nicht über ein Kennenlernen hinaus. Auch Pierre, den sie im Urlaub im Elsass kennenlernte, räumt sie keine Chance ein. Dem Vergleich mit Frieder ist niemand gewachsen. Als sie von ihrer Reise zurückkommt, überrascht sie Hilde, Helgas Nachbarin, mit der Nachricht, dass sie Helgas Zeitungen mit den Kontaktanzeigen gefunden und sich einen Bewerber ausgesucht hat. Gegen Helgas Rat lässt Hilde sich auf ein Treffen ein und erlebt ein Desaster.

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Seitenzahl: 208

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Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© by Verlag Kern GmbH

© Inhaltliche Rechte beim Autor

1. Auflage 2015

Autorin: Anne Weinhart

Covermotive: © Jeanette Dietl, © nito | www.fotolia.com

Umschlaggestaltung/​Satz: www.winkler-layout.de

Lektorat: Manfred Enderle

Sprache: deutsch, broschiert

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

ISBN: 9783957161-734

ISBN E-Book: 9783957161-932

www.verlag-kern.de

Anne Weinhart

Grau meliert mit roter Brille

Roman

Inhalt

Cover

Impressum

Titel

Alles auf Anfang

Styling

Entwicklungen

Umstrukturierung

Die Annonce

Clemens Lackner

Dietmar Koch

Zwischenspiel

Reisevorbereitungen

Unterwegs

Eine Begegnung

Das Elsass und Eloise

Zurück

Hilde

Mittwoch und Herr Fink

Entwicklungen

Wolke 9

Konflikte

Konsequenzen

Auszeit

Unbeschwerte Tage

Hildes Beichte

Frieder erklärt

Ein weiteres Werk von Anne Weinhart

Alles auf Anfang

„Mistkerl!“, zischte Helga durch die Zähne.

Das war dann doch des Guten zu viel. Frieder, ihr verstorbener Ehemann, hatte ihr gerade ganz prosaisch mitgeteilt, dass er im anderen Leben „jemand kennengelernt“ hätte.

Das brachte sie so in Rage, dass sie ihre Müdigkeit vergaß und ihn mit Worten beschimpfte, von denen sie nicht geglaubt hätte, dass sie ihrem Sprachschatz entstammen könnten.

Seit er tot war, hatte er sie heimgesucht mit seiner imaginären Gegenwart, hatte Weisheiten von sich gegeben, auf die sie gut und gerne verzichten konnte. Aber ihre Höflichkeit gebot es ihr, ihn anzuhören und, wie sie meinte, in sehr bescheidenem Umfang darauf zu reagieren.

Ihr irdischer Bund sei mit seinem Ableben beendet, argumentierte er.

Dabei war sie davon ausgegangen, er würde sie im Jenseits erwarten, wenn sie einmal diese Schwelle überschreiten müsste.

Er hatte sich anders entschieden, gut! Aber sie würde ihre Konsequenzen ziehen und die Freiheit, die er ihr zurückgegeben hatte, auskosten bis zur Neige. Ohne Skrupel und moralische Bedenken.

Ihr Zorn legte Bilder auf die Netzhaut; flammend, lodernd, rot glühend.

Noch war sie eine ansehnliche Frau, noch fiel sie auf.

Solange Frieder in ihrem Leben eine Rolle gespielt hatte, war ihr das völlig egal gewesen, und sie hatte nicht einmal bemerkt, wenn sie jemand wohlwollend betrachtete.

Danach stellte es sich etwas anders dar. Sie spürte die abschätzenden Blicke der Männer.

Die Bedeutung schätzte sie als gering ein, denn laut Statistik lebten mehr Frauen als Männer länger als 70 Jahre. Aber es gab ausreichend Möglichkeiten, den Mangel zu nutzen. Doch darüber würde sie heute nicht mehr nachdenken.

Morgen war auch noch ein Tag, und Rache musste gut geplant sein, sonst ging am Ende der Schuss nach hinten los, und eine solche Blöße würde sich Helga Nebelung nicht geben.

Sie atmete bis in die Zehenspitzen ein und ließ sich vorsichtig auf ihre Couch sinken.

Früher hätte sie sich in ihrem ungestümen Zorn einfach fallen lassen. Jetzt setzte der Rücken ihr Grenzen, die sie widerwillig akzeptieren musste.

Frieder schaute unschuldig und freundlich aus seinem Bild auf sie herab. Bei diesem Blick flammte ihr Unmut erneut auf.

Sie erhob sich mit einem leisen Ächzen, entfernte den Weihnachtsschmuck von seinem Foto, den sie, bevor sie weggefahren war, liebevoll vor ihm postiert hatte. Sie öffnete die Rückseite des Rahmens und entfernte das Foto mit einem heftigen Ruck, sodass es am Rand einriss.

„Wage es nicht, auch nur einen Ton von dir zu geben!“, zischte sie das Foto an, aber Frieder schwieg. Er hatte ja jemanden kennengelernt! Ha!

Helgas Telefon klingelte. Sie zwang sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen.

„Nebelung“, meldete sie sich mit einem Fragezeichen am Ende.

„Helga, ich bin’s, Hilde“, meldete sich ihre Nachbarin.

„Ich sehe dich durch dein Wohnzimmer tigern. Was ist los? Hast du ein Problem? Kann ich dir helfen? Ist dir die Reise nicht bekommen? Soll ich mal rüberkommen?“ Atemlos wie immer ratterte Hilde ihre Fragen herunter.

„Beobachtest du mich jetzt schon mit Egons Nachtglas?“ Helga war nahe daran zu explodieren.

„Helga, beruhige dich doch! Dein Wohnzimmer ist hell erleuchtet. Da brauche ich Egons Nachtglas nicht. Ich mache mir nur Sorgen, und das ist doch wohl erlaubt unter alten Bekannten, wie wir es sind.“

Hilde klang wirklich aufrichtig beunruhigt.

„Nein, es ist nichts von alledem. Ich war hier auf meinem Sofa ein bisschen eingenickt und habe wohl etwas Unangenehmes geträumt, mich im Traum gewehrt und bin mit dem Schienbein an die Tischkante geprallt. Du kannst dir vorstellen, wie weh das tut. Ich habe mich selbst beschimpft und vor Schmerz herumgetobt. Jetzt geht es schon wieder. Du brauchst nicht zu kommen. Ich nehme noch ein paar Kügelchen Arnika, damit es keine blauen Flecken gibt. Geh schlafen, Hilde, es waren aufregende Tage.“

„Ja, aufregend schon, aber es war so schön, mit einer ganzen Familie Weihnachten zu feiern. Schlafen geh ich noch nicht, es kommt ein Krimi im Fernsehen. Wallander, weißt du, so etwas zum Gruseln. Dabei schlafe ich herrlich ein.“

„Jeder nach seiner Fasson“, murmelte Helga, wünschte Hilde eine Gute Nacht und legte auf. Sie war zwar jetzt etwas abgelenkt, aber beruhigt hatte sie sich noch lange nicht. Vielleicht sollte sie sich auch Wallanders Krimi anschauen. Sie könnte etwas lernen. Wie man zum Beispiel einen ungetreuen Ehemann umbringt.

Aber so richtig untreu war er gar nicht. Jedenfalls nicht im Leben. Oder hatte sie seine Seitensprünge übersehen? Sie würde grübeln müssen.

Doch für heute war genug Zorn verraucht. Ab morgen brauchte sie diese Energie für andere Dinge.

Styling

Träume sind doch manchmal sehr aufschlussreich und erhellend, dachte Helga, als der Morgen heraufzog. Sie hatte sich im Schlaf als jüngere Frau gesehen, sehr gepflegt, modisch frisiert, professionell geschminkt, mit einer leuchtend roten Brille auf der Nase. Rundum eine ansehnliche Person. Noch waren die Raunächte mit ihrer Magie nicht abgelaufen. Wollte ihr das Schicksal einen Wink geben, dem sie folgen sollte?

Etwas schwerfällig, aber rückengerecht erhob sie sich aus ihrem Bett und ließ sich von einer warmen Dusche umschmeicheln, die sie wie immer mit einem kalten Guss beendete.

Beim Abtrocknen stellte sie sich ihren Geistern, indem sie ihren Spiegel befragte.

Naja, wie dreißig sah sie nicht mehr aus. Röllchen auf den Hüften und am Bauch. Auch die Muskulatur an Armen und Oberschenkeln ließ in ihrer Festigkeit nach. Das Dekolleté konnte sie noch herzeigen, allerdings zeigten sich auch hier schon Altersflecken. Mit etwas Make-up ließe sich das bestimmt kaschieren. Von einer Frau erwartete man einfach das perfekte Aussehen. Welcher Mann verfügte in diesem Alter noch über einen muskulösen Oberkörper oder einen festen Bauch?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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