Hamburg Rain 2085. Nachtschicht - Rainer Wekwerth - kostenlos E-Book

Hamburg Rain 2085. Nachtschicht E-Book

Rainer Wekwerth

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Beschreibung

Eine Stadt im ewigen Regen. Eine Stadt mit hierarchisch gegliederten Ebenen. Eine Welt voller Geheimnisse, Träume und Verbrechen: Hamburg Rain 2085 - Die größte dystopische Science Fiction eBook-Serie des 21. Jahrhunderts geht in die zweite Runde! Herausgegeben von Rainer Wekwerth! Als Sarah Dorn ihr Apartment auf Ebene 103 betritt, findet sie einen Ort der Verwüstung vor, und ihr vierzehn Jahre alter Sohn Patrick ist verschwunden. Die Überwachungskamera hat weder aufgezeichnet, wie jemand die Wohnung betritt, noch, wie er sie wieder verlässt. Lediglich ihr Ehemann Peter ist für den Bruchteil einer Sekunde auf der Videoüberwachung zu sehen, aber das ist unmöglich. Schnell wird Sarah klar, dass ihr Sohn entführt wurde. Aber von wem und warum? Patricks Existenz birgt ein düsteres Geheimnis in sich. Wer immer ihn verschleppt hat, weiß davon, und er verfügt über Möglichkeiten, die nicht von dieser Welt sind. Hamburg Rain - das spannende Future Fiction eSerial bekommt eine zweite Staffel, bestehend aus sechs Titeln und einem Prequel: Fukkatsu, Das Versprechen, Cop, Visionen, L, Nachtschicht und White Knight. Alle Bände sind unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge lesbar.

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Seitenzahl: 37

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Rainer Wekwerth

Hamburg Rain 2085 – Nachtschicht

Prequel

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Über dieses Buch

Als Sarah Dorn ihr Apartment auf Ebene 103 betritt, findet sie einen Ort der Verwüstung vor, und ihr vierzehn Jahre alter Sohn Patrick ist verschwunden. Die Überwachungskamera hat weder aufgezeichnet, wie jemand die Wohnung betritt, noch, wie er sie wieder verlässt. Lediglich ihr Ehemann Peter ist für den Bruchteil einer Sekunde auf der Videoüberwachung zu sehen, aber das ist unmöglich.

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Hamburg Rain 2085 – Nachtschicht

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Obwohl sie hohe Absätze trug, verschluckte der Syntho-Boden das Klacken ihrer Schuhe. Fast geräuschlos schritt Sarah Dorn durch den Gang zu ihrem Apartment. Die Elektromotoren der automatischen Kameras surrten leise, als sie ihr wie eine Ehrengarde hinterherschauten.

Sarah wusste, dass Andrew Carrer heute Nacht Dienst hatte, und winkte zu den Kameralinsen hinauf. Andrew war ein gescheiterter Privatdetektiv mit Geldproblemen, aber er war aufmerksam, loyal und drogenfrei. Drei Attribute, die man in Hamburg heutzutage selten in einer Person vereint fand.

Die Scheidung von seiner zwanzig Jahre jüngeren Frau hatte ihn zur Ader gelassen, und so war er froh gewesen, als ihm sein alter Freund aus Studientagen, Peter Dorn, den Job als Wachdienstleiter auf seiner Ebene angeboten hatte.

Ebene 103 war so weit oben, dass die meisten Einwohner Hamburgs nur vom Hörensagen oder aus einer der zahllosen Realityshows davon wussten. Die Menschen dieser Stadt hatten keine Ahnung, was wahrer Luxus bedeutete und um wie viel einfacher er das Leben machte. Andrew wusste nun Bescheid, aber er war trotzdem ein netter Kerl geblieben.

Wann immer sie Zeit hatte, besuchte Sarah ihn in seinem kleinen Büro, das als Schaltzentrale für den ganzen Komplex diente. Zumeist saß er dort allein hinter den riesigen Monitoren, und immer roch es nach italienischem Kaffee, den er frisch in einer alten Kanne auf einer kleinen mobilen Heizplatte kochte. Dann lud er sie ein, und sie schwatzten ein wenig über längst vergangene Tage, Probleme mit den Kindern und dass alles den Bach runterginge.

Andrew war ein großartiger Erzähler, der jeden zum Lachen bringen konnte, aber seit der Trennung von seiner Familie lachte er selbst nur noch selten. Irina, seine Frau, hatte die beiden drei und vier Jahre alten Söhne genommen und war auf Ebene 84 gezogen. Ein Ort, für den Andrew keine Zugangsberechtigung hatte, auch wenn er auf einer viel höheren Ebene arbeitete.

Er selbst bewohnte tief unten auf Ebene 3 ein winziges Apartment. Sarah war nie dort gewesen, aber er hatte ihr davon erzählt und ihr Bilder gezeigt. Mehr ein Wohnklo als ein Zimmer und ohne Fenster, aber damals war er froh gewesen, überhaupt etwas auf den Plusebenen gefunden zu haben. Wohnraum war knapp, und selbst der Mittelstand, der noch einigermaßen zurechtkam, wurde in die Tiefe gedrängt, auf die Ebenen unter null. Allerdings versuchte jeder, der etwas auf sich hielt, im einstelligen Bereich zu bleiben, denn tiefer unten musste man froh sein, wenn man von einem Spaziergang noch mit allen Organen zurückkam.

Hier oben war das anders. Die Luft roch frisch, wurde ständig erneuert, und niemand ohne Befugnis trieb sich auf den parkähnlichen Wegen herum, an denen hohe Bäume unter dem künstlichen Licht von Tokamak-Sonnen wuchsen. Überhaupt trieb sich niemand herum. Die Menschen bewegten sich angemessen, zielorientiert und achteten jeden, dem sie begegneten, denn er stand in der Gesellschaft ganz oben – so wie Sarah. Ihr Mann Peter Dorn war der Vorstandsvorsitzende des Pharmagiganten LaGuerre, der Hamburg mit nahezu sämtlichen medizinischen Produkten versorgte, die benötigt wurden, um den Kreislauf von Arbeit und Vergnügen aufrechtzuerhalten.

Die Produkte dafür wurden in gigantischen Labors auf den mittleren Ebenen produziert, wo Tausende wissenschaftliche Arbeiter ameisengleich forschten, lebten und starben.

An diesem Abend war Sarah bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten kostenloser medizinischer Versorgung der unteren Ebenen gewesen. Sie fungierte als Schirmherrin der Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hatte, die aufgeflammten alten Plagen der Menschheit wie Pest, Tuberkulose und Lepra zu bekämpfen. Diese längst vergessenen Krankheiten hatten tief unten in der Stadt ihren Märchenschlaf beendet und waren mit neuer Kraft ausgebrochen. Nun drängten sie nach oben.