Harte Nüsse - David Blaschke - kostenlos E-Book

Harte Nüsse E-Book

David Blaschke

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Beschreibung

Sie kennen das: Man braucht Geld, aber es ist keines da. Also greift man jede Gelegenheit am Schopf, um die Situation zu ändern. In meinem Fall heisst das, mehr oder weniger krumme Dinge zu erledigen. Oft sind die Dinge richtig krumm. Und manchmal erweisen sie sich als richtig harte Nüsse. Da können schon mal die Fetzen fliegen. Oder Körper. Oder einzelne Teile davon. Aber ich will Sie nicht mit Details langweilen. Ein Job ist ein Job, oder?

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Seitenzahl: 25

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Harte Nüsse

Harte Nüsse1. Harter Aufschlag2. Bittere Medizin3. Zeit. Ich brauche Zeit.4. Feuerkraft5. AbrechnungImpressum

Harte Nüsse

1. Harter Aufschlag

Aufgrund mangelnder Erfahrung traf es mich ziemlich überraschend, wie schmerzhaft der Sturz aus dem ersten Stock auf einen Müllcontainer mit anschließender Landung auf dem nassen Asphalt einer Seitengasse doch sein konnte. Dass ich bei der Landung nur knapp einer Pisse-Pfütze entkommen war, verbuchte ich als Glück im Unglück. Ich bin Optimist.

Nun lag ich also auf dem kühlen Boden und sinnierte über die Geschehnisse, die dazu geführt hatten. Diese Gedankenübung brach ich jedoch schnell wieder ab: Ich hatte Wichtigeres zu tun. Erstmal musste ich hier nämlich weg. Eine schnelle Bestandsaufnahme ergab, dass mein Körper noch vollständig war. Eine Rippe schien gebrochen zu sein. Jedenfalls ließ das scheuernde Geräusch beim Atmen darauf schließen. Nächster Punkt der Tagesordnung: Arzt aufsuchen. Aber erst mal weg.

Die Person, die für meinen Sturz verantwortlich war, stand gerade oben am Fenster und blickte auf mich herab. Er würde ungefähr zwei Minuten brauchen, um aus der Wohnung, durchs Treppenhaus und um die Ecke zu kommen. Zwei Minuten, die problemlos zur Flucht ausreichen würden. Wenn man fit und nicht gerade sechs Meter aus einem Fenster gestürzt war.

Der Kopf verschwand aus dem Fensterrahmen und ich rappelte mich auf. Das Scheuern wurde lauter und unterstrich die Ernsthaftigkeit der Verletzung mit einem stechenden Schmerz. Danke, ich wusste Bescheid. Arztbesuch.

Sie kennen doch bestimmt die ganzen Horrorfilme, in denen der Killer aus einem Fenster fällt und das Opfer Zeuge davon wird. Wenn es dann nachschauen will, ob der Killer wirklich tot ist, ist der Killer verschwunden. Genau das hatte ich jetzt auch vor und ich kann ihnen sagen, dass war nicht leicht. Seit dieser Aktion habe ich den größten Respekt vor allen Filmmördern.

Der Container erwies sich als stabile Stütze. Die war auch bitter nötig. Mir drehte sich alles und der Kopf begann zu dröhnen. Mir wurde klar, dass Fensterstürze nicht umsonst ein unbeliebtes Hobby waren. Wie viel Zeit hatte ich noch? Anderthalb Minuten? Eine Minute?

Ich torkelte die Gasse entlang und hechtete am Ende um die Ecke. Jedenfalls möchte ich es so nennen. Klingt besser als ich-stolperte-über-meine-eigenen-Füße-und-landete-in-einem-Stapel-Kartons“. Zum Glück war es nicht die Wohnung eines Obdachlosen. Das müsste ich nicht noch einmal erleben. Aber das wäre auch eine völlig andere Geschichte.

Die Schritte meines Fluglehrers hörte ich deutlich hinter mir, als er die Gasse abzusuchen schien. Gut so, dann wäre er erst mal beschäftigt. Hoffentlich käme er nicht auf die Idee, hier hinten zu suchen. Ich nehme es mal vorweg: Er kam nicht darauf.

Die Schritte entfernten sich und ich begann, meine lange schmerzhafte Reise fortzusetzen. In einem Stadtteil, in dem es um diese späte Uhrzeit nur so von Pennern und Betrunkenen wimmelte, fiel ein torkelnder, stöhnender Mann nicht auf. Was hatte ich nur für ein verdammtes Glück.