Haute-Provence Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer - E-Book

Haute-Provence Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Ralf Nestmeyer

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Beschreibung

Reiseführer Haute Provence Ralf Nestmeyer   - 7. Auflage, 272 Seiten, 144 Farbfotos - 38 Detailkarten - 14 ausführlich beschriebene GPS-Wanderungen und Touren - mmtravel® App kostenlos & registrierungsfrei mit Online-Karten & Ortungsfunktion - Ökologisch, regional & nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht - Vor Ort recherchiert & ausprobiert - Viele Kurz-Essays mit Hintergrundinfos  MotorradABENTEUER schreibt: "Für das Gebiet die erste Wahl." Die Südwest Presse findet: "konkurrenzlos".   Anders reisen und dabei das Besondere entdecken   Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher.   Urlaub wie Gott in Frankreich   Lac de Serre-Ponçon, größter Stausee Frankreichs, betörender Duft von Lavendelfeldern auf dem Plateau de Valensole. Sehenswerte Dörfer wie Lurs oder Mane. Ein jadegrünes Band fließt mäandernd am Grunde des Grand Canyon du Verdon. Steinböcke und Enzian im Mercantour-Nationalpark, "mexikanisches Flair" im Dorf Barcelonette, und undund ...   Entdecken Sie mit Ralf Nestmeyers Geheimtipps in unserem Reiseführer "Haute Provence" neben den Must-Sees die versteckten Perlen der Region: lohnende Ziele, Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt.   Sorgenfreies Reiseglück mit den praktischen und bewährten Guides aus dem Michael Müller Verlag   Orientierungsseiten zur Destination: Sehenswertes, Aktivitäten oder besondere Hinweise für Familien mit Kindern. Special-Interest-Infos im Extra-Kapitel "Nachlesen und Nachschlagen": Landschaft & Geologie, Pflanzen & Tiere, Geschichte, Kunst & Kultur, plus wichtige und hilfreiche Informationen zu Anreise, Klima & Reisezeit, Übernachtung & bewährte reisepraktische Tipps. Ein Kapitel widmet sich den fast immer GPS-kartierten Wanderungen und Radtouren.   Subjektiv, persönlich und wertend – die Michael-Müller-Bücher mit ihren detailliert vor Ort recherchierten Informationen, Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als "nur" Reiseführer.

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Seitenzahl: 444

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Ralf NestmeyerOrientiert in der Haute-ProvenceDie Region im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturUnterwegs in der Haute-ProvenceHautes-AlpesGapUmgebung von GapTallardNotre-Dame-du-LausPays du BuëchSerresRosansSaint-André-de-RosansOrpierreLagrandLaragne-MontéglinGorges de la MéougeAspres-sur-BuëchVeynesChâteau de MontmaurLac de Serre-PonçonEmbrunSüdlich von EmbrunAbbaye de BoscodonLes OrresParc National des EcrinsChorgesSaint-ApollinaireMuséoscope du LacSavines-le-LacDemoiselles Coiffées de VallauriaLe Sauze-du-LacSüdufer des Lac de Serre-PonçonNördlich von EmbrunGuillestreUmgebung von GuillestreMont-DauphinVarsHaute-Provence westlich der DuranceSisteronUmgebung von SisteronRibiersMison VillageVallée du JabronMontagne de LureVolonne/Château-ArnouxMontfortLes Pénitents de Mées und Saint-DonatForcalquierPays de ForcalquierSaint-Etienne-lès-OrguesCruisOnglesBanonPrieuré de GanagobieLursSigonceManeDauphinObservatoire de Haute-ProvenceSimiane-la-RotondeVachèresValsaintesOppedetteVon Sault nach RustrelSaultUmgebung von SaultSaint-Saturnin-lès-AptRustrelManosqueNordwestliche Umgebung von ManosqueCérestePrieuré de CarlucPont RomainReillanneViensHaute-Provence östlich der DuranceDigne-les-BainsUmgebung von Digne-les-BainsRéserve Naturelle Géologique de Haute-ProvenceRefuges d’ArtClues de BarlesThoardVallée de la BlancheSeyne-les-AlpesSelonnetGrand Canyon du VerdonErkundungstourenMoustiers-Sainte-MarieLa Palud-sur-VerdonLac de Sainte-CroixLes Salles-sur-VerdonAiguinesRiezPlateau de ValensoleValensoleMézelUmgebung von MézelAm Unterlauf des VerdonQuinsonEsparron-de-VerdonSaint-Martin-de-BrômesGréoux-les-BainsSaint-Julien-le-MontagnierCastellaneUmgebung von CastellaneVallée des SirènesLac de CastillonSenezTriganceComps-sur-ArtubyBargèmeAlpes-Maritimes (Seealpen)Von Saint-André-les-Alpes nach Puget-Théniers136Alpes-MaritimesAlpes-Maritimes  Karte S. 136  Annot137Saint-André-les-AlpesAnnotEntrevauxValbergGuillaumesGorges de DaluisVillars-sur-VarTouët-sur-VarPuget-ThéniersVallée de l’UbayeBarcelonnetteUmgebung von BarcelonnetteLe Lauzet-sur-UbayeJausiersUmgebung von JausiersVallée du Haut VerdonAllosMercantour-NationalparkColmars-les-AlpesUmgebung von Colmars-les-AlpesNachlesen & NachschlagenLandschaft und GeographieFlora, Fauna und NaturschutzKlima und ReisezeitWirtschaftVerwaltungBrauchtum, Feste, VeranstaltungenGeschichteLiteraturtippsAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenSport und OutdoorReisepraktisches von A bis ZAdressenBarrierefreiheitDiplomatische VertretungenFeiertageGeldGesundheitJagdKriminalitätLandkartenMärkteNotrufÖffnungszeitenPostRauchenSantonsSchwule und LesbenSprache und SprachkurseTelefonieren und WLAN/WiFiTouristeninformation und WebauftritteTrinkgeldWaldbrändeZeitungen/ZeitschriftenZollbestimmungenWandern in der Haute-Provence14 WanderungenEtwas FranzösischSpeiselexikonÜber dieses BuchImpressumWas haben Sie entdeckt?Übersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Route NapoléonOrpierre, ein Dorf am AbgrundSpeed-Ski – schneller als ein Porsche, nur ohne MotorDurch den Forêt de FontbelleKommissar Laviolette auf SpurensucheDie Affäre DominiciKäseträume in Kastanienblätter gehülltStraßen für die EwigkeitWie aus Ockersand Ocker wirdJean Giono, der Vergil der ProvenceAlexandra David-Néel – das Leben einer ungewöhnlichen FrauWer spannte die Kette über die Schlucht?Der Festungsbaumeister des SonnenkönigsMit dem Train des Pignes durchs HinterlandMexiko, das gelobte Land!Lavendel – die Farbe der ProvenceVon den Beschwerden des ReisensFreiheit für die Beine!Provenzalisch – eine tote Sprache?
Kartenverzeichnis
Hautes-AlpesGapEmbrunWestlich der DuranceManosqueÖstlich der DuranceDigne-les-BainesAlpes MaritimesBarcelonetteGeschichtlicher ÜberblickProvenzalische WeinanbaugebieteÜbersicht der WanderungenWanderung 1: Auf den Pic de Charance (GPS)Wanderung 2: Zu den Quellen des Petit Buëch und dem verlassenen Bergdorf Chaudun (GPS)Wanderung 3: Zur Petite-Céüze (GPS)Wanderung 4: Auf den Pic de Bure (GPS)Wanderung 5: Auf den Pic de Morgon (GPS)Wanderung 6: Zum Lac de Sainte-Marguerite (GPS)Wanderung 7: Auf den Piolit (GPS)Wanderung 8: La Crête de Géruen (GPS)Wanderung 9: Durch die Gorges d’Oppedette (GPS)Wanderung 10: Auf den Cousson (GPS)Wanderung 11: Auf dem Sentier Martel durch den Grand Canyon du Verdon (GPS)Wanderung 12: Durch die Gorges de Trévans (GPS)Wanderung 13: Entlang der Basses Gorges du Verdon zur Chapelle Sainte-Maxime (GPS)Wanderung 14: Zum Lac d’AllosLegendeHaute-Provence HighlightsHaute-Provence Übersicht
Tourenverzeichnis
Auf den Pic de CharanceZu den Quellen des Petit Buëch und dem verlassenen Bergdorf ChaudunZur Petite-CéüzeAuf den Pic de BureAuf den Pic de MorgonZum Lac de Sainte-MargueriteAuf den PiolitLa Crête de GéruenDurch die Gorges d’OppedetteAuf den CoussonAuf dem Sentier Martel durch den Grand Canyon du Verdon Durch die Gorges de TrévansEntlang der Basses Gorges du Verdon zur Chapelle Sainte-MaximeZum Lac d’Allos
Unterwegs mit
Ralf Nestmeyer
Ist Historiker und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Er lebt in Nürnberg und ist Autor von zahlreichen Reiseführern; zudem hat er ein Buch über „Französische Dichter und ihre Häuser“, das Sachbuch „Alles Mythos! 16 Populäre Irrtümer über Frankreich“ und zwei Krimis, die in der Provence spielen, geschrieben („Roter Lavendel“, „Die Toten vom Mont Ventoux“). Im Michael Müller Verlag sind von ihm folgende Titel erschienen: London, Cornwall, Südengland, Paris, Marseille, Normandie, Languedoc-Roussillon, Provence, Haute-Provence, Côte d’Azur, Nürnberg sowie Franken.
Schon lange gehört die Haute-Provence zu meinen persönlichen Sehnsuchtslandschaften. Begonnen hat diese „Liebesaffäre“ vor rund drei Jahrzehnten. Zusammen mit Freunden war ich nach dem Abitur aufgebrochen, um Südfrankreich zu erkunden - übrigens mit einem Reisehandbuch meines heutigen Verlegers im Gepäck. Stilecht fuhren wir mit einer Ente und einem R 4 durch den Midi, durchstreiften alte Dörfer und Burgen, tranken im Platanenschatten Café au lait, um schließlich nach einer Fahrt durch Lavendelfelder an einem heute noch existierenden Campingplatz am Lac d’Esparron de Verdon zu landen. Wir badeten, faulenzten in der Sonne, tranken Rotwein und rauchten Gauloises. Mit anderen Worten: Wir erfreuten uns an all den Dingen, die wir für die Quintessenz des französischen Savoir vivre hielten. Nun, ein Restaurant habe ich in diesen Wochen bis auf die Pizzeria am Campingplatz nicht gesehen, und es sollte noch einige Zeit und einige Frankreichreisen vergehen, bevor ich dem Midi auch kulinarisch verfallen war. Das Rauchen habe ich längst aufgegeben, meine Liebe zu Südfrankreich ist geblieben und hat sich in zahlreichen Reiseführern und drei Provence-Krimis („Roter Lavendel“, „Die Toten vom Mont Ventoux“, „Späte Rache im Luberon“) niedergeschlagen.
Bon voyage!
In eigener Sache
Während der Arbeit an dieser Auflage waren die Auswirkungen der Corona-Krise auf Restaurants, Hotels, Museen etc. noch nicht abzusehen. Deswegen können nicht alle Informationen in diesem Buch auf dem aktuellen Stand sein. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen, wo wir Sie über Ihr Reisegebiet auf dem Laufenden halten. Wenn Sie mögen, können Sie diesen Service mit eigenen Erfahrungen vor Ort unterstützen. Schreiben Sie uns unter [email protected], Stichwort „Reisebuch-Updates“. Wir sind dankbar für jeden aktuellen Hinweis.
Orientiert in der Haute-Provence
Die Region im Profil
Haute-Provence ist ...
Haute-Provence und die Hautes-Alpes - in diesem Teil der Provence steht vor allem die Natur im Mittelpunkt: Berge, grandiose Schluchten, Flüsse und Seen und natürlich der Lavendel, das Markenzeichen der Region.
Genau genommen bildet die Haute-Provence keine geographische oder politische Einheit, da ihre „Grenzen“ über das Département Alpes de Haute-Provence hinausragen.
... eine einzigartige Landschaft
„Lavendel ist die Seele der Haute-Provence“, meinte der Schriftsteller Jean Giono und verwies auf die violett leuchtenden Felder, denen die Hochebene von Valensole und das Plateau de Sault ihr faszinierendes Landschaftsbild verdanken. Doch auch jenseits der Lavendelfelder begeistert die Vielfalt der Haute-Provence: Imposante Schluchten wechseln sich mit Bergmassiven und bizarren Felsgraten ab, dazwischen laden wohltemperierte Stauseen wie der Lac de Serre-Ponçon zur Rast ein. Zwei National- und zwei Regionalparks sollen den Erhalt der natürlichen Umwelt langfristig sichern helfen. Wanderfreunde finden in den Alpes du Sud und den dazugehörenden provenzalischen Gebirgszügen ein reiches Betätigungsfeld, als lohnendes Ziel einer Gebirgswanderung reizen unter anderem glasklare Bergseen wie der Lac d’Allos oder der Lac de Sainte-Marguerite. Gewissermaßen Schluchten-Pflichtprogramm einer Provence-Reise ist die Erkundung des Grand Canyon du Verdon, etwas weniger im Fokus stehen die ebenfalls imposanten Gorges de la Nesque, die Gorges du Cians oder die Gorges de Daluis.
... dünn besiedelt
Die Haute-Provence und die Hautes-Alpes sind „Provinz“ im besten Sinne, die rauen Höhenzüge und die kargen Täler der Seealpen bieten schlicht keinen Raum für eine großflächige Besiedelung. Die Region ist noch großteils landwirtschaftlich geprägt, und die Tourismusindustrie nährt das Klischee vom archaischen Paradies: Alte Männer, die im Schatten noch älterer Platanen Pétanque spielen, pittoreske Lavendelfelder und ein Plausch über die Qualität der Trüffelernte - das alles gibt es, und dennoch ist die Haute-Provence alles andere als eine rückständige Region.
... eine Region mit traumhaften Dörfern
Wer mit Begeisterung durch Städte und Metropolen bummelt, für den ist die Haute-Provence das falsche Urlaubsziel. Sieht man von den Kleinstädten Gap, Digne-les-Bains und Manosque ab, so wird die Region nur von kleineren Dörfern geprägt, die gelegentlich die Größe eines Marktfleckens besitzen. Ganze Bildbände sind schon über die schönsten Dörfer der Haute-Provence publiziert worden. Die Meinungen sind oft geteilt, doch finden sich unter den Top Ten immer wieder zu Recht die Namen Moustiers-Sainte-Marie, Banon, Lurs, Sisteron, Colmars und Saint-Saturnin-lès-Apt.
... reich an Kunst und Kultur
Mit dem Reichtum an antiken und romanischen Kulturschätzen, den die niedere Provence (Provence Rhôdanienne) aufzuweisen hat, kann die Haute-Provence zwar nicht konkurrieren, dennoch kommen kunsthistorisch Interessierte auf ihre Kosten. So sind in Riez nicht nur die Reste eines römischen Tempels zu bewundern, auch eines der wenigen frühchristlichen Baptisterien Frankreichs steht in dem kleinen Ort am Rand des Plateau de Valensole. Unter den romanischen Baudenkmälern ragt die Prieuré de Ganagobie mit ihren einzigartigen Mosaikböden heraus, doch auch die namensgebende Rotunde von Simiane-la-Rotonde und die von der lombardischen Architektur beeinflusste Kathedrale von Embrun mit ihrem skulpturenreichen Nordportal sind faszinierende Zeugnisse der Romanik. Mehr als zwei Dutzend Burgen und die mächtigen Grenzfestungen von Vauban erinnern an die kriegerische Vergangenheit dieses einzigartigen Landstrichs.
... ein Land der Tafelfreuden
Eine Reise in die Haute-Provence ist immer auch ein kulinarisches Erlebnis, das schon mit einem morgendlichen Marktbummel beginnen kann. Auf den Ständen türmen sich Obst und Gemüse zu bunten Bergen, und selbstverständlich fehlen auch regionale Köstlichkeiten wie Lavendelhonig oder der in Kastanienblättern gereifte Ziegenkäse aus Banon nicht. Fleischgerichten wie dem berühmten Lamm aus Sisteron kommt natürlich eine große Bedeutung zu, wobei manch deftige Spezialität wie Pieds et Paquets, ein in Weißwein und Kalbsfond gekochter Schweinebauch mit Pansen, Lammfüßen und Kutteln, nicht jedermanns Sache sind. Gewürzt wird traditionell viel mit Thymian, Rosmarin, Lorbeer, Oregano, Bohnenkraut und Majoran - den berühmten Kräutern der Provence, die auf jedem Markt verkauft werden. Zudem kann man beim Kloster Notre-Dame-de-Salagon durch einen Garten mit mehr als 600 Kräuter- und Heilpflanzen streifen.
2000 Jahre Kulturgeschichte
Erlebnis Kultur
Die kulturellen Zeugnisse in der in der Region reichen bis in die gallorömische Epoche zurück. Darüber hinaus sind mittelalterliche Klöster und Burgen sowie eine Vielzahl interessanter Museen zu besichtigen. Die Festungsanlagen von Vauban gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Trigance wird von seiner Burg überragt.
Klöster und Kirchen
Saint-André-de-Rosans: Die Ruinen der Benediktinerabtei zeugen von der frühen Christianisierung der Region.
Abbaye de Boscodon: Die abgelegenen Chalaisianerabtei mit der wohlproportionierten einschiffigen Kirche war im Zweiten Weltkrieg ein Zentrum der Résistance.
Notre-Dame-des-Pommiers: Die ehemalige Kathedrale von Sisteron ist ein romanischer Bau aus dem 12. Jahrhundert.
Saint-Donat: Die ehemalige Klosterkirche ist ein frühromanischer, dreischiffiger Sakralbau.
Notre-Dame-du-Marché: Die Nebenkathedrale von Forcalquier präsentiert sich heute als wuchtiger, weitgehend romanischer Sakralbau.
Prieuré de Ganagobie: Das Kloster gilt als das bedeutendste romanische Bauwerk der Haute-Provence. Faszinierend sind das ungewöhnliche Skulpturenportal und die Bodenmosaike.
Notre-Dame-de-Salagon: Die ehemalige Benediktinerabtei ist von mehreren Gärten umgeben, darunter einer mit Gewürzpflanzen, einer mit Heilpflanzen und einer im Stil eines mittelalterlichen Klostergartens.
Abbaye de Valsaintes: Ehemaliges Zisterzienserkloster mit schönem Rosengarten.
Saint-Trinit: Einschiffige romanische Kirche mit Blendarkaden.
Notre-Dame-de-Romigier: Ehemals romanische Kirche mit einem zum Altar umfunktionierten frühchristlichen Sarkophag aus Carrara-Marmor.
Prieuré de Carluc: Ruine eines Benediktinerklosters mit Befestigungsmauern und in den Fels geschlagenen Gräbern.
Notre-Dame-du-Bourg: Die alte Kathedrale von Digne besitzt ein prachtvolles Westportal.
Baptisterium: Die Taufkapelle von Riez ist einer der ältesten Sakralbauten der Provence.
Burgen, Schlösser und Festungen
Château de Charance: Die ehemalige Sommeresidenz der Bischöfe von Gap ist von herrlichen Terrassengärten umgeben, zudem werden seltene und schützenswerte Pflanzen der Alpenregion gezüchtet.
Château de Tallard: Eine spätgotische Burganlage mit mächtigen Wehrtürmen und herrschaftlichen Wohntrakten.
Mont-Dauphin: Eine der beeindruckendsten französischen Grenzfestungen, die im Auftrag des Festungsbaumeisters Vauban errichtet wurden.
Citadelle von Sisteron: Die eindrucksvolle Zitadelle von Sisteron sicherte einst den nördlichen Zugang zur Provence.
La Rotunde: Die Burg von Simiane-la-Rotonde mit ihren Nischen ähnelt mehr einem Sakralbau als einer Festung.
Château de Sauvan: Schmuckes, kleines, von einem großen französischen Park umgebenes Schlösschen.
Colmars-les-Alps: Die gesamt Altstadt ist von einer mächtigen Festungsanlage von Baumeister Vauban umschlossen.
Zitadelle von Entrevaux: Die weitgehend originalgetreu erhaltene Zitadelle ist eines der bekannten Werke Vaubans.
Museen
Musée Départemental: Das Museum in Gap beherbergt archäologische Exponate, eine umfangreiche volkskundliche Abteilung mit Alltagsgegenständen und eine Gemäldegalerie.
Muséoscope du Lac: Eine multimediale Ausstellung über die Geschichte des Lac de Serre-Ponçon.
Musée Archéologique Gallo-Romain: Das archäologische Museum von Sisteron präsentiert seine Funde sehr ansprechend.
Musée Terre & Temps: Eine museale Reise durch die Naturgeschichte und die Geschichte der Zeitmessung.
Fondation Alexandra David-Néel: Ein Besuch des ehemaligen Wohnhauses ist wie eine kleine Reise nach Tibet.
Musée de Préhistoire: Das prähistorische Museum von Quinson ist ein spektakulärer Bau. Ein Besuch gehört zum Pflichtprogramm!
Citro Musée: Das Citroën-Museum zeigt Klassiker von der Ente bis hin zum ältesten erhaltenen DS-Modell.
Musée de la Vallée: Das in einer der „mexikanischen“ Villen von Barcelonnette untergebrachte Museum schildert anschaulich die Geschichte des Ortes und seiner Beziehung zu Mexiko.
Musée de la Moto: Privates Motorradmuseum in Entrevaux.
Paradiesische Zustände
Erlebnis Natur
Die Region bietet faszinierende Landschaften mit mächtigen Alpengipfeln, Hochplateaus und abenteuerlichen Schluchten, zuallererst dem Grand Canyon du Verdon. Allgegenwärtig sind die Lavendelfelder, und wenn es heiß ist, laden mehrere Seen und Flüsse zum Baden ein.
Wassertemperatur: bis zu 24 Grad im Lac de Sainte-Croix
Lufttemperatur: bis zu 33 Grad im Hochsommer
Nationalparks und Berggipfel
Parc National des Ecrins: Die Kernzone des 1973 eingerichteten Nationalparks erstreckt sich im Norden des Départements Hautes-Alpes. Auf Besucher wartet eine faszinierende Hochgebirgslandschaft mit imposanten Gletschern, einsamen Bergseen und einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Mit etwas Glück sieht man Steinböcke springen oder Steinadler kreisen und Edelweiß oder Enzian blühen.
Parc National du Mercantour: Der Nationalpark erstreckt sich entlang der französisch-italienischen Grenze von den Seealpen (Alpes Maritimes) bis hin zu den Alpes de Haute-Provence. Seine unbesiedelte Kernzone ist eine hochalpine Gebirgslandschaft mit tief eingeschnittenen Talkesseln, lieblichen Almen, Gletscherseen und Moränen.
Réserve Naturelle Géologique de Haute-Provence: Man kann das Naturschutzgebiet auch als Bilderbuch der Erdgeschichte bezeichnen, da in dem „alpinen Meer“ neben Pflanzen aus dem Paläozoikum auch versteinerte Reptilien aus dem Mesozoikum und Vogelfossilien aus dem Tertiär gefunden wurden.
Montagne de Lure: Ein faszinierender Gebirgszug im Südwesten von Sisteron, dessen Kammhöhen bis auf 1800 Meter hinaufreichen. Je höher man das Lure-Gebirge erklimmt, desto karger und rauer wird die dann baumfreie Landschaft.
Lavendel
Der Lavendel ist die Seele der Provence Es gibt nichts Schöneres, als zwischen Mitte Juni und Ende Juli durch die ausgedehnten Lavendelfelder hindurchzufahren, denn dann ist der Lavendel in seiner vollen lilafarbenen Blütenpracht zu bewundern. Anschließend kann man die Lavendelbauern bei der schweißtreibenden Ernte beobachten und eine Destillerie besuchen.
Wer Lavendelfelder fotografieren möchte sollte über das Plateau de Valensole fahren. Die nach dem Dorf Valensole benannte Hochebene erstreckt sich zwischen dem Tal der Durance und dem Lac de Sainte-Croix. Westlich von Forcalquier bis hinüber nach Banon und Simiane-la-Rotonde finden sich ebenfalls zahlreiche Lavendelfelder. Und ganz im Westen der Haute-Provence ist das Städtchen Sault ein weiteres kleines Zentrum für den Lavendelanbau.
Spektakuläre Schluchten
Grand Canyon du Verdon: Der Grand Canyon du Verdon begeistert mit einem atemberaubenden Naturszenario: Wie mit einem überdimensionalen Schwert in den Fels geschlagen, fallen die Felswände bis zu 700 Meter steil ab. Besonders imposant ist der Abschnitt zwischen dem Point Sublime und dem Lac de Sainte-Croix.
Gorges d’Oppedette: Diese Schlucht gehört zu den vergleichsweise unbekannten Naturschönheiten der Haute-Provence und kann auf einer Wanderung umrundet werden.
Gorges Supérieures du Cians: Eine Fahrt durch die spektakuläre Schlucht mit mehreren Tunneln und steilen Felsüberhängen.
Gorges du Toulourenc: Das Flüsschen Toulourenc hat sich nördlich des Mont Ventoux mehrere glasklare Wasserbecken in den Fels gegraben, in denen man herrlich planschen kann. Ein ganz besonders schöner Platz ist das Bassin vor dem großen Wasserfall.
Gorges de la Nesque: Besonders spektakulär ist die Aussicht am Rocher du Cire: Vom Belvédère reicht der Blick mehr als 300 Meter tief bis zum Grund der Schlucht.
Gorges de Trévans: Die bis zu 200 Meter tiefen Schluchten von Trévans sind ein eindrucksvolles Naturerlebnis, gern werden sie als „Verdon en miniature“ bezeichnet.
Baden in Flüssen und Seen
Gorges de la Méouge: Im Laufe der Jahrtausende hat sich die Méouge ein herrliches Flussbett mit zahlreichen Wasserfällen und Felsbecken geschaffen, die zum Schwimmen und Baden geradezu einladen.
Lac d’Esparron: Der lang gestreckte Stausee am Unterlauf des Verdon ist größtenteils von einem felsigen Ufer umgeben. Das türkisfarbene Wasser ist klar und einem Bad im Meer durchaus ebenbürtig.
Lac de Sainte-Croix: Mit seinem klaren Wasser eignet sich der See hervorragend zum Baden, man kann sich aber auch ein Kanu leihen und ein Stück in die Verdon-Schlucht hineinpaddeln. Es gibt rund um den See mehrere Badestellen, so bei den Ortschaften Bauduen, Les Salles-sur-Verdon und Sainte-Croix-du-Verdon.
Unterwegs in der Haute-Provence
Hautes-Alpes
Die Hautes-Alpes locken nicht nur mit zahlreichen hochalpinen Gipfeln und Pässen, sondern besitzen mit dem Lac de Serre-Ponçon auch den größten Stausee Frankreichs. Wie ein Nordseefjord schmiegt er sich in die Gebirgslandschaft ein.
Um den Lac de Serre-Ponçon zu errichten, mussten bis 1959 etwa 1500 Menschen umgesiedelt werden.
Nach Norden wird die Haute-Provence durch das Département Hautes-Alpes begrenzt, das in landschaftlicher und kultureller Hinsicht viele Gemeinsamkeiten mit der hügeligen Provence aufweist. Für alle Reisenden, die den Weg durch die Schweiz oder über Grenoble wählen, ist das zum Département gehörende Pays du Buëch zudem die erste Anlaufstation in der Haute-Provence. Zu den touristischen Höhepunkten gehören die Gipfel der bis über 3000 Meter ansteigenden Alpes de Sud, die teilweise zum 272.000 Hektar großen Parc National des Ecrins gehören. Die Kernzone des Nationalparks ist eine faszinierende Hochgebirgslandschaft mit imposanten Gletschern, einsamen Bergseen und einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Mit Glück sieht man Steinböcke springen oder Steinadler kreisen sowie Edelweiß und Enzian blühen. Wasserfreunde fühlen sich am Lac de Serre-Ponçon besonders wohl, da man dort wunderbar segeln, surfen und baden kann.
Die Hautes-Alpes sind eines der am dünnsten besiedelten Départements Frankreichs und daher sehr ländlich geprägt. Etwas Trubel und größere Einkaufsmöglichkeiten findet man nur in der Départementshauptstadt Gap oder der alten Bischofsstadt Embrun. Bedeutende Museen und herausragende Kulturdenkmäler sind hingegen eher spärlich vertreten. Ansonsten sind die Hautes-Alpes ideal für Wanderer und Naturliebhaber, die verlassene Bergdörfer wie Chaudun entdecken wollen. Aktivurlauber finden hier das ganze Jahr über Herausforderungen, egal, ob sie im Sommer über die berühmten Alpenpässe wie den Col de Vars radeln oder im Winter die Pisten herunterwedeln wollen. Über das Département verteilt finden sich ein halbes Dutzend ausgezeichneter Skigebiete.
Was anschauen?
Château de Charance: Die ehemalige Sommerresidenz der Bischöfe von Gap ist von herrlichen Terrassengärten umgeben, zudem werden schützenswerte und seltene Pflanzen der Alpenregion gezüchtet.
Saint-André-de-Rosans: Die Ruinen der Benediktinerabtei zeugen von der frühen Christianisierung der Region.
Abbaye de Boscodon: Die Kirche der abgelegenen Chalaisianerabtei ist ein wohlproportionierter, einschiffiger Bau. Im Zweiten Weltkrieg war das Kloster ein Zentrum der Résistance.
Muséoscope du Lac: Eine multimediale Ausstellung über die Geschichte des Lac de Serre-Ponçon.
Mont-Dauphin: Eine der beeindruckendsten französischen Grenzfestungen, die im Auftrag des Festungsbaumeisters Vauban errichtet wurden.
Was unternehmen?
Wanderung auf den Pic de Charance: Anspruchsvolle Halbtagestour vom Château de Charance auf den gleichnamigen Gipfel.
Wanderung zu den Quellen des Petit Buëch und dem Bergdorf Chaudun: Mittelschwere Halbtagestour von Rabou ins Quellgebiet des Petit Buëch zum verlassenen Bergdorf Chaudun.
Wanderung auf den Pic de Bure: Von Les Sauvas bei Montmaur auf einen der höchsten Gipfel (2709 m) in den Alpes de Sud. Ein herrlicher Panoramablick ist garantiert!
Wanderung zur Petite-Céüze: Mittelschwere Wanderung vom Col des Guérins bei Sigoyer zur PetiteCéüze.
Wanderung auf den Pic de Morgon: Auf den höchsten und markantesten Gipfel rund um den Lac de Serre-Ponçon.
Wanderung zum Lac de Sainte-Marguerite: Die wohl schönste Wanderung in der Umgebung beginnt in Les Orres.
Wanderung auf den Piolit: Schwere Bergtour mit schönen Ausblicken über die Hautes Alpes.
Was sonst noch?
Klettern in Orpierre: Die steil aufragenden Felsen rund um das Dorf Orpierre ziehen Freeclimber aus ganz Europa an.
Baden in den Gorges de la Méouge: In den zahlreichen Wasserfällen und Felsbecken der Schlucht kann man im Sommer herrlich baden.
Bootsexkursion über den Lac de Serre-Ponçon: Von Savines-le-Lac aus kann man mit einem Ausflugsboot den See erkunden.
Skifahren: Im Winter locken zahlreiche größere Skigebiete. Besonders schön sind Les Orres und Vars.
Gap
Am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen gelegen, ist Gap seit jeher die Hauptstadt des Départements Hautes-Alpes. Als größte Stadt einer dünn besiedelten Region ist Gap das konkurrenzlose Kultur-, Wirtschafts- und Verwaltungszentrum.
Gap ist die unumstrittene „Metropole“ des Départements Hautes-Alpes. Eindrucksvoll wird dies auch von der Statistik unter Beweis gestellt: So wohnt nicht nur jeder dritte Einwohner des Départements in Gap, zudem sind vier von fünf Angestellten im Dienstleistungssektor tätig. Viele Einheimische loben die Lebensqualität, die das recht beschauliche Gap zu bieten hat: Die Stadt kann auf beachtliche 300 Sonnentage verweisen, die Atmosphäre ist mediterran und heiter, hinzu kommt die Nähe zu den Skigebieten und dem Lac de Serre-Ponçon; andererseits ist man dank der Autobahn in knapp anderthalb Stunden in Marseille oder an den Stränden des Mittelmeers. Auch die Europäische Union hat sich von den Vorteilen überzeugen lassen und die Stadt im Jahr 2002 zur Ville des Alpes de l’année gekürt. Noch ein kleiner Superlativ: Gap liegt 735 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die am höchsten gelegene Hauptstadt eines französischen Départements.
Auf den ersten Blick hat sich die Altstadt von Gap mit ihren engen, gewundenen Straßen und der Kathedrale ihr altertümliches Aussehen bewahrt. Wer allerdings mit offenen Augen durch die Stadt läuft, wird mittelalterliche Bauwerke vergeblich suchen, da die gesamte Stadt in den Religionskriegen in Schutt und Asche gelegt worden ist. Die wohl schönste Straße ist die Rue Colonel Roux, in der auch das Rathaus mit seiner schönen Fassade aus dem 18. Jahrhundert steht. Von seiner modernen Seite zeigt sich Gap mit dem 1988 eröffneten städtischen Theatre de la Passerelle, das Platz für 800 Zuschauer bietet. Weniger attraktiv sind die Randgebiete mit ihren gesichtslosen Mietskasernen.
Auch ohne wirklich historische Gebäude lohnt die Altstadt allemal einen ausgedehnten Bummel. Zu entdecken gibt es mehrere kleine Plätze - besonders schön ist die Place Jean-Marcellin mit ihren Cafés und bunten Häuserfassaden −, ein paar krumme Gassen und zahlreiche Geschäfte. Apropos Einkaufen: Was man in Gap und den großen Supermärkten am Stadtrand nicht kaufen kann, wird man auch sonst im Umkreis von knapp 100 Kilometern nicht finden.
Geschichte
Gap liegt am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen zwischen Grenoble und Marseille sowie zwischen dem Rhônetal und Italien, bereits eine kelto-ligurische Siedlung ist im Stadtgebiet nachweisbar. Zu Beginn des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung wurde direkt an der Römerstraße, die Turin mit dem Rhônetal verband, eine kleine Garnison namens Vapincum gegründet. Im Laufe der Zeit vermischten sich nach bewährtem Muster die römischen Legionäre mit der kelto-ligurischen Bevölkerung. Im Rahmen der Christianisierung entstand im 4. Jahrhundert erstmals ein Bistum, Gap selbst überstand die Wirren und Kriege der Völkerwanderungszeit dank seiner Stadtmauer relativ unbeschadet. Nach einer kurzen fränkischen Epoche gehörte Gap seit 834 zum Königreich von Burgund. Wirtschaftlich ging es allerdings erst wieder im Spätmittelalter bergauf, als sich die Stadt zu einem regional bedeutenden Handelsplatz entwickelte, der auch von den oberitalienischen Pilgerströmen nach Santiago di Compostela profitierte.
Ansonsten meinte es das Schicksal oft nicht gut mit Gap: Seit der Völkerwanderungszeit wurde die Stadt mehrfach zerstört, so in den Religionskriegen und besonders schwer im Jahre 1692, als Gap von den Truppen des Herzogs von Savoyen erobert und bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde. Hinzu kamen Epidemien: 1630 wurde die Hälfte der Bevölkerung von der Pest dahingerafft, 1743 fielen dem Typhus mehr als 1200 Einwohner zum Opfer. Aufwärts ging es vor allem im 19. Jahrhundert, als die Provinzstadt, die infolge der Französischen Revolution zur Präfektur erhoben worden war, auch einen Bischofssitz erhielt und 1875 Anschluss an das Eisenbahnnetz der französischen Staatsbahnen fand. Paris war seither nur noch eine Tagesreise entfernt. Auch in den letzten Jahrzehnten ging es merklich bergauf, so hat sich die Bevölkerung seit 1960 mehr als verdoppelt.
Sehenswertes
Cathédrale: Anstatt die Kathedrale zu beschreiben, müsste man wohl eher den Vorgängerbau beweinen. Nachdem Gap im 19. Jahrhundert zum Bischofssitz ernannt worden war, plante der Architekt Charles Laisné einen Neubau im Stil des Historismus. Die Arbeiten begannen 1866, wobei sich Laisné nicht nur an byzantinischen, romanischen und gotischen Vorbildern orientierte, sondern nach dem Vorbild von Embrun mit hellen und dunklen Gesteinsschichten einen schönen Kontrast herstellte. Als markanter Blickfang dient der über 70 Meter hohe Glockenturm.
Musée Départemental: Die Hautes-Alpes stehen in erster Linie für Natur, doch besitzt die Region auch einen reichen kulturellen Hintergrund, über den man sich am besten im Musée Départemental informiert. Da das Erdgeschoss für Sonderausstellungen genutzt wird, begibt man sich gleich zu den wertvollen archäologischen Sammlungen, die im Untergeschoss präsentiert werden. Der Fundus reicht von bronzezeitlichen Fundstücken über Zeugnisse der galloromanischen Epoche, darunter eine antike Doppelbüste von Jupiter Amun, bis hin zu romanischen Steinmetzarbeiten aus der ehemaligen Abtei Saint-André-de-Rosans. In den oberen Stockwerken wurde eine umfangreiche volkskundliche Abteilung mit Alltagsgegenständen sowie wertvollen Bauerntruhen und -schränken aus dem Queyras eingerichtet. Den Abschluss bildet die Gemäldegalerie; sie besitzt einen großen Fundus europäischer Malerei von 14. bis 19. Jahrhundert.

Cathédrale von Gap

♦ Avenue Maréchal du Foch. Tgl. außer Mo 14-16.45 Uhr (Sa/So bis 17.45 Uhr), im Juli/Aug. tgl. außer Mo 9-11.45 sowie 14-17.45 Uhr (Sa/So nur 14-17.45 Uhr), Eintritt frei! museum.cg05.fr.
Wanderung 1: Auf den Pic de Charance Schwere Halbtagestour vom Château de Charance auf den gleichnamigen Gipfel.
Château de Charance: Nordwestlich des Stadtzentrums in mehr als 1000 Meter Höhe liegt die ehemalige Sommerresidenz der Bischöfe von Gap. In dem Château aus dem 17. Jahrhundert mit mehreren Wirtschaftsgebäuden und herrlichen Terrassengärten samt Rosengarten hat heute die Verwaltung des Nationalparks des Ecrins ihren Sitz. Allein der knapp einen Kilometer lange Weg vom Parkplatz entlang der Wasserläufe durch den herrlichen Wald lohnt den Weg zum Château.
Sehenswert sind auch die Gärten hinter den bischöflichen Ställen, die vom Conservatoire Botanique NationalAlpin genutzt werden. In dem Areal werden schützenswerte und seltene Pflanzen der Alpenregion gezüchtet und gehegt, um dieses botanische Erbe für die Nachwelt zu erhalten. Im 2020 eröffneten Jardin Alpin erhält man einen Einblick in die alpine Flora.
Wer will, kann auf einem gelb markierten Wanderweg in der Rue des Pins starten und über den Chemin des Peupliers in rund eineinhalb Stunden zur Domaine de Charance hinaufsteigen, wobei 330 Höhenmeter überwunden werden müssen. Im Juli und August mehrmals tgl. kostenloser Bus-Shuttle vom Busbahnhof in Gap.
♦ Terrassengärten: Juni-Aug. tgl. außer Di 10-18 Uhr (Sa/So 12-14 Uhr geschlossen), April/Mai und Sept./Okt. tgl. außer Di 14-17, sonst nur am Wochenende 14-17 Uhr. Jardin Alpin April-Okt. tgl. 8-19 Uhr. Eintritt frei!
Wanderung 2: Zu den Quellen des Petit Buëch und dem Bergdorf ChaudunMittelschwere Halbtagestour von Rabou ins Quellgebiet des Petit Buëch zu dem verlassenen Bergdorf Chaudun.
Basis-Infos
Information Office de Tourisme, Mo-Fr 9-12.30 und 13.30-18, Sa 9-16, So 10-13 Uhr. 1, place Jean Marcellin, 05000 Gap, Tel. 0492525656. www.gap-tallard-vallees.fr bzw. www.ville-gap.fr.

Bischöfliche Sommerresidenz

Einwohner 40.500.
Verbindungen Der SNCF-Bahnhof liegt 500 m östl. der Altstadt in der Avenue des Alpes. Regelmäßige Zugverbindungen mit Briançon und Marseille sowie Grenoble und Valence. Reservierungen unter Tel. 3635. www.ter-sncf.com/paca. Der Busbahnhof (gare routière) liegt nur 200 m östl. der Altstadt an der Rue Faure du Serre. Häufig Busverbindung zu den größeren Städten des Départements (Embrun, Briançon, Tallard etc.) sowie Fernbusse nach Sisteron, Barcelonnette, Marseille und Nizza. zou.maregionsud.fr.
Parken Es gibt mehrere ausgeschilderte Parkplätze und Tiefgaragen rund um die Altstadt, die mit dem Auto schwer zu erreichen ist.
Bio/Regional Bioladen Le Grenier, tgl. außer So 9-13/15-19 Uhr, 3, rue Alphonse Daudet. www.legrenier-bio.fr.
Fahrradverleih Cycles Fabre, 3, rue Villars, Tel. 0492515137; La Cyclerie des Alpes, 26, avenue Jean Jaurès, Tel. 0492493725, lacyclerie.fr.
Golf 18-Loch-Platz von Gap-Bayard, Tel. 0492501683. www.gap-bayard.com.
Kino Le Palace, mit sechs Vorführsälen, 63, rue Carnot, Tel. 0492539635.
Markt Mittwochvormittag auf der Place de la République, Samstagvormittag in der Stadtmitte, Biomarkt am Freitagvormittag auf der Avenue Jean Jaurès.
Schwimmen Stade Nautique de Fontreyne, großes städtisches Schwimmbad mit Freibad (50-m-Becken und Sprungbecken, Mitte Juni bis Anf. Sept.) und Hallenbad sowie einer Riesenrutsche und einem Minigolfplatz. Im Sommer tgl. 10-19.30 Uhr. Route de Marseille.
Sprachkurse Die Université du Temps Libre veranstaltet alljährlich zahlreiche Sprachkurse, die auch Verpflegung und Übernachtung mit einschließen. Information zu den Pauschalarrangements unter Tel. 0492513894 und www.uelasfrance.org.
Veranstaltungen Mitte Juli kommen Gruppen aus ganz Europa zum Festival Internationale de Folklore. Im Dezember findet in der Altstadt der größte Weihnachtsmarkt der Alpes de Sud statt.
Übernachten / Essen
Übernachten *** Adonis3, leider mangelt es in Gap an wirklich charmanten Hotels. Dieses an der Straße nach Briançon (knapp einen Kilometer vom Zentrum) gelegene Drei-Sterne-Hotel leitet seinen dritten Stern wahrscheinlich auch nur von zwei funktionierenden Aufzügen ab. Vom Flair und der Ausstattung ähnelt es einem Kettenhotel, dafür sind die Preise recht erschwinglich. Es gibt noch einen Pool, der allerdings nicht viel größer ist als ein Whirlpool. DZ 55-95 €. Frühstück 7 €. 18, avenue Emile Didier, Gap, Tel. 0492455294. www.adonis-gap.com.

Übernachten

1 Camp. Alpes Dauphiné 2 Camp. Napoléon 3 Adonis 11 Azur 14 Le Parc des Sérigons 15 Les Olivades 16 Auberge de Jeunesse 17 Mon Hôtel à Gap 18 Les Cabanes du Dauhiné

Essen & Trinken

4 Le Bouchon 5 Brasserie du Lycée 6 Le Pasturier 7 La Maison Jaune 8 Ô Café 9 Irish Pub The Ded's 10 La Menthe Poivrée 12 Le Perroquet 13 Bar Beausoleil 15 Les Olivades
Mein Tipp *** Les Olivades15, das auf lokale Kost spezialisierte Restaurant hat schon lange einen guten Ruf, seit 2014 gibt es auch ein angegliedertes Hotel, das sicherlich das schönste von Gap ist, wenngleich es rund 2 km nordwestl. des Zentrums liegt. Die Zimmer sind stilvoll modern und verfügen über tolle Bäder samt Regenduschen! Schön ist beispielsweise das Zimmer 28 mit einem großen Balkon. Relaxen kann man am Pool. Im Restaurant gibt es Menüs zu 32 (mittags) und 38 €. DZ je nach Ausstattung 85-128 €; Frühstück 14 €; HP 47 €. An der Straße nach Veynes, rechter Hand: 8, route de la Garde, Tel. 0492526680. www.hotel-restaurant-gap-les-olivades.com.

Moderne Skulptur an der Place Alsace-Lorraine

*** Mon Hôtel à Gap17, angenehmes Hotel am Altstadtrand. Von außen wirkt das Gebäude wenig attraktiv, doch gefallen die 27 individuell eingerichteten Zimmer, die von den neuen Besitzern renoviert wurden bzw. werden. Eine tolle Aussicht auf die Kathedrale und die Alpes de Sud haben die Zimmer im 6. Stock. DZ je nach Ausstattung 75-90 €; Frühstück 9 €. 4, place Frédéric Euzières, Tel. 0492510413. www.monhotelagap.com.
** Azur11, das rosafarbene Logis-Hotel in dem Weiler Freissinouse (7 km westl.) besitzt einen ausgedehnten Park sowie einen großen beheizten Swimmingpool. Das Hotel selbst sowie die Zimmer (ab 70 €) sind nicht besonders spektakulär, aber annehmbar; Frühstück 8 €. Außerdem werden sechs Bungalows (ab 78 €) vermietet. Im zugehörigen Restaurant gibt es Menüs ab 25 €. Tel. 04925178130. www.hotel-gap.com.
Mein Tipp Les Cabanes du Dauhiné18, eine wunderschöne Unterkunft mit sechs Holzhütten für 2 bis 6 Pers. oberhalb von Gap (3 km südl.). Die Hütten sind sehr gut ausgestattet (Kamin, Badewanne, Ofen, Kaffeemaschine etc.), alle haben eine aussichtsreiche Terrasse. Zwei Tage Mindestaufenthalt. Kein WLAN. Ab 115 € pro Nacht; 60 € Reinigung. Les Eméyères, Tel. 0766386775. www.cabanesdudauphine.fr.
Jugendherberge Auberge de Jeunesse FJT16, kleine, 2014 eröffnete Herberge mit nur 15 Betten. Übernachtung inkl. Frühstück 24,30 €. 73, boulevard Georges Pompidou, Tel. 0492402400. www.associationbatir.fr.
Camping **** Alpes Dauphiné1, schöner Platz mit Laden, Restaurant und beheiztem Swimmingpool (Juni bis Mitte Sept.), ein Stück oberhalb von Gap an der Straße nach Grenoble. Ohne Auto schwer zu erreichen. Vermietung von Chalets und Mobile Homes. Nur von Ostern bis Mitte Okt. geöffnet. Route Napoléon, Tel. 0492512995. www.alpesdauphine.com.
*** Napoléon2, in unmittelbarer Nachbarschaft, zwar nicht so komfortabel ausgestattet, dafür aber ganzjährig geöffnet und günstiger. Ein beheizter Swimmingpool (Juni-Sept.) und ein Restaurant sind vorhanden. Route Napoléon, Tel. 0492036768. www.campinglenapoleon.fr.
*** Le Parc des Sérigons14, der wohl schönste Platz in der Umgebung von Gap liegt rund 10 km westl. bei der Ortschaft La Roche-des-Arnauds (in Richtung Veynes). Swimmingpool vorhanden. Vermietung von Wohnwagen und Chalets. Von April bis Mitte Okt. geöffnet. Tel. 0492578177. www.camping-serigons.com.
Essen Le Pasturier6, gilt als das beste Restaurant der Stadt (14 Gault-Millau-Punkte). Serviert wird eine ansprechende regionale Küche, so
bei einem Agneau de pays en gigot ou carré (Lamm) für 26 €. Ein Lob verdienen die Desserts. In einer schmalen Gasse im Stadtzentrum gelegen, freundliche Räumlichkeiten, die Straßenterrasse hinter dem Haus ist allerdings wenig einladend. Mittagsmenü 16 €, abends á la carte. Sonntagabend, Mo und Dienstagmittag geschl. Anfang Sept. zwei Wochen Betriebsferien. 18, rue Pérolière, Tel. 0492536929. www.restaurantlepasturier.com.
Route Napoléon
Gap ist eine der bekanntesten Stationen auf der in Südostfrankreich allgegenwärtigen Route Napoléon. Letztere bezeichnet nicht nur einfach eine touristische Straße, die man nach dem berühmtesten französischen Kaiser benannt hat, sondern eine für europäische Geschichte bedeutende historische Route. Als Napoléon 1815 von seinem Verbannungsort Elba floh und am 1. März mit einer kleinen Schar von 1200 treuen Gefolgsleuten am Strand von Golf Juan bei Cannes landete, hatte er nur ein Ziel: Paris, um die Herrschaft über Frankreich zurückzugewinnen. Am schnellsten und einfachsten wäre die Route von Marseille über das Rhône-Tal gewesen, doch Napoléon wusste, dass er in Marseille mit Ablehnung und einem starken Kontingent königlicher Truppen zu rechnen hatte, und so entschied er sich für die beschwerlichere Route durch die Haute-Provence und die Alpes de Sud.
Seine Rückkehr gestaltete sich schnell zu einem grandiosen Triumphzug. Über Grasse, Castellane und Digne-les-Bains - er übernachtete in Séranon, Barrème und Malijai - erreichte er Sisteron, wo er am Morgen des 5. März vor einer ersten Bewährungsprobe stand. Doch die mächtige Zitadelle war just an jenem Tag nicht besetzt. Napoléon wertete dies als positives Signal und bettete sich schließlich in Gap mit der Gewissheit des Siegers zur Ruhe - in der Rue de France steht das Haus, in dem Napoléon die Nacht verbrachte. Eine zweite kritische Situation erlebte der abgedankte Kaiser am 7. März in Laffrey, 25 Kilometer südlich von Grenoble, als sich ihm die königlichen Truppen entgegenstellten. Angesichts der Übermacht hielt Napoléon eine flammende Rede („Soldaten, ich bin euer Kaiser! Wenn einer unter euch meinen Tod wünscht, hier stehe ich!“), woraufhin die gegnerischen Soldaten mit fliegenden Fahnen zu ihm überliefen. Im Triumph traf er am gleichen Tag in Grenoble ein. Von dort aus erreichte er in drei Tagen Lyon, wo er mit den Rufen „Es lebe der Kaiser! Nieder mit den Adligen! Nieder mit den Priestern! Tod den Royalisten!“ von der Bevölkerung begrüßt wurde. Nach weiteren zehn Tagen feierte Napoléon seine grandiose Rückkehr in Paris - er legte mit seinem Heer pro Tag beachtliche 47 Kilometer zurück −, das die bourbonische Königsfamilie fluchtartig verlassen hatte. Doch Napoléons Herrschaft sollte nur 100 Tage währen: Am 18. Juni unterlagen seine Truppen bei Waterloo dem vereinten englischen und preußischen Heer unter der Führung von Wellington und Blücher. Erneut musste L’Empereur abdanken und den bitteren Weg in die Verbannung antreten. Als Verbannungsort wurde die im südlichen Atlantik vor Afrika gelegene Insel Sankt-Helena ausgewählt, wo Napoléon am 5. Mai 1821 starb.
Bio/RegionalLe Bouchon4, ein ansprechendes Lokal mit schönen Holzstühlen und Straßenterrasse. Der Koch Mickaël Guillard versteht sein Handwerk. Er legt vor allem Wert auf regionale Zutaten und greift auf Bioprodukte zurück. Plat du Midi 15 €. So, Mo und Do Ruhetag. 4, rue de la Placette, Tel. 0428317057. www.lebouchon-gap.fr.
La Maison Jaune7, in dem beliebten Lokal wird eine traditionelle Küche serviert. Auf den variantenreichen Vorspeisenteller folgt ein Osso Buco, das allerdings zu trocken geriet. Besser ist die Truite des Hautes-Alpes (Forelle) für 18,50 €. Gute Auswahl offener Weine. Kleine Straßenterrasse. So und Mittwochabend geschlossen. 18, rue Pasteur, Tel. 0492508815. www.lamaisonjaune-gap.com.
La Menthe Poivrée10, gehobene Küche in einem gewölbeähnlichen Gastraum mit rot-weißem Ambiente. Auf Quinoa à la provençale folgt ein mit Niedrigtemperatur gegarter Rinderhals (Paleron du veau). Mittagsmenüs zu 19 und 22 €, abends 33 und 44 €. So sowie Mo und Mittwochmittag geschl. 25 bis, rue du Centre, Tel. 09527755723,
Le Perroquet12, das in einer kleinen Altstadtgasse gelegene Restaurant ist für seine großen Portionen bekannt. Daher bekommt, wer eine Magret de Canard bestellt, nicht nur ein paar Scheiben, sondern eine ganze Entenbrust. Lecker sind auch die vegetarischen Gerichte, so das mit Käse überbackene Goustaron provençale. Mittagsmenü zu 16 €, abends nur à la carte. Straßenterrasse. Mo Ruhetag. Ende Aug./Anf. Sept. Betriebsferien. 9, rue du Content, Tel. 0492526025.
Brasserie du Lycée5, auch bei Einheimischen beliebte Brasserie mit bodenständiger Kost und großer Straßenterrasse. Menü zu 12 €. Sonntagabend geschlossen. 41, boulevard de la Libération, Tel. 0492515336.
Ô Café8, in Frankreich ist es wirklich schwer, statt des meist langweiligen Café crème auch mal eine leckere Latte macchiato (3 €) zu bekommen, dieses nette kleine Café bildet da eine rühmliche Ausnahme. Ministraßenterrasse. 21, rue de France, Tel. 0492212021.
Place Jean-Marcellin, dieser schöne Altstadtplatz mit seinen zahlreichen Cafés und Kneipen ist der abendliche Treffpunkt von Gap. Beliebt ist vor allem der Irish Pub The Ded’s9.
Bar Beausoleil13,the place to be in den Abendstunden. Auf der großen Terrasse trifft sich die halbe Stadt. So Ruhetag. 11, rue Dr Roubaud, Tel. 0492451157.
Umgebung von Gap
Tallard
Nur ein paar Worte zur Ortsgeschichte: Ursprünglich gehörte Tallard zum Territorium der Grafen von Orange, später den Chevaliers de Saint-Jean de Jérusalem - der heutige Malteserorden - sowie einem Neffen des Papstes, bevor die Grundherrschaft samt Burg im 15. Jahrhundert von der Familie Clermont erworben wurde. Letztere herrschte bis zur Revolution über Tallard.
Château de Tallard: Die ältesten Teile der Burg von Tallard datieren ins 13. Jahrhundert, später mehrfach verändert, entspricht der heutige Zustand weitgehend der Architektur des 16. Jahrhunderts. Allerdings nicht ganz: Die Burg wurde bereits in den Religionskriegen schwer beschädigt und schließlich 1692 von den Truppen des Herzogs von Savoyen gebrandschatzt - eine Vergeltungsmaßnahme für die Verwüstungen, die der Maréchal von Tallard zuvor in der Pfalz angerichtet hatte. Der Besucher gelangt durch den von zwei runden Türmen flankierten Eingang in den Ehrenhof (Cour d’Honneur), dessen Nordostseite die im spätgotischen Flamboyantstil errichtete Burgkapelle Saint-Jean und ein angrenzender zweigeschossiger Wohntrakt, der Salle des Gardes, einnehmen. Beide Gebäude haben die schon erwähnten Zerstörungen weitgehend ohne Schaden überstanden. Durch einen weiteren Innenhof (Cour des Gardes) gelangt man in das Zentrum der Burganlage. Von den zwei imposanten Wehrtürmen und den herrschaftlichen Wohntrakten zeugen nur noch ein paar Ruinen, die nicht zu begehen sind.
♦ Führungen Di, Mi, Do und Fr 9.30 Uhr, Mi und Fr auch 14 Uhr. 6,50 €, erm. 4,50 €. www.ville-tallard.fr.

Die Berge rund um Gap sind ideal für sportliche Radfahrer

La Ferme du Col: Der Bauernhof am Col de la Sentinelle in der Nähe der Ortschaft Jarjayes (ein paar Kilometer nordöstlich von Tallard) ist vor allem für Kinder sehr interessant. Guy und Jacqueline Auroze halten neben einer ganzen Herde von Angoraschafen auch Alpakas, Yaks, vietnamesische Schweine, Wachteln und Fasane.
♦ Feb. bis Anfang Nov. tgl. 10-18 Uhr. Eintritt 10 €, erm. 7 €. www.lafermeducol.weebly.com.
L’Aérodrome de Gap-Tallard: Der Flugplatz erfreut sich bei Segelfliegern und Fallschirmspringern aus ganz Europa größter Beliebtheit. Im September 2003 fanden sogar die Weltmeisterschaften im Fallschirmspringen in Gap-Tallard statt. Die Beliebtheit von Tallard basiert auf den ausgezeichneten thermischen Bedingungen, die hier am Rande der Alpes de Sud vorzufinden sind. Es werden auch Rundflüge mit dem Sportflugzeug über die nähere Umgebung, die Seealpen oder bis zur Côte d’Azur angeboten. Der Spaß kostet je nach Tour pro Person zwischen 50 und 250 €.
♦ Ballonfahrten organisiert Monsieur Alain Barthère; es ist ein eindrucksvolles Erlebnis, mit der Montgolfiere über dem Lac de Serre-Ponçon oder dem Tal von Gap zu schweben, Kosten 250 €. Tandemsprünge werden ab 265 € angeboten. Informationen jeweils unter Tel. 049253210 und www.gap-tallard.com, zu den Ballonfahrten auch unter Tel. 0607593871.
Basis-Infos Office de Tourisme, Place Commandant Dumont, 05130 Tallard, Tel. 0492540429, www.gap-tallard-vallees.fr; 2200 Einwohner;Markt Dienstag- und Freitagvormittag; zahlreiche Busverbindungen nach Gap sowie nach Laragne und Sisteron; öffentliches Schwimmbad (20-m-Becken) im Juli und Aug. von 11 bis 19 Uhr geöffnet; lohnende Kanufahrten auf der Durance von La Saulce bis nach Sisteron (18-45 € je nach Streckenlänge, Tel. 0616781837, www.rckn.fr); Mitte Dezember Trüffelfest.
Notre-Dame-du-Laus
Notre-Dame-du-Laus ist der bekannteste Wallfahrtsort in den Alpes de Sud. Wie so oft in der Kirchengeschichte war es ein Hirtenmädchen, in diesem Fall die 17- jährige Benoite Rencural, der an einem Septembermorgen des Jahres 1664 die heilige Jungfrau erschien ... Nachdem sich das „Schauspiel“ mehrmals wiederholt hatte, wurde flugs mit dem Bau einer Kirche begonnen. Ein wahrer Pilgerboom brach aus: Schon in den ersten eineinhalb Jahren kamen mehr als 100.000 Gläubige. Mit „dem Geld der Armen“, wie es in einer zeitgenössischen Chronik hieß, dauerte der Kirchenbau nur drei Jahre. Wer nicht aus religiösen Gründen zum Kloster pilgert, wird vor allem den Blick über das Tal der Avance würdigen.
♦ www.sanctuaire-notredamedulaus.com
Wanderung 3: Zur Petite-Céüze (1681 m)Mittelschwere Wanderung vom Col des Guérins bei Sigoyer zur PetiteCéüze.
Pays du Buëch
Das Pays du Buëch, ganz im Westen des Départements Hautes-Alpes gelegen, weist ein ganz anderes Landschaftsbild auf. Statt schneebedeckter Berggipfel und Almen begeistern ausgedehnte Lavendelfelder und ein mediterranes Klima, gepaart mit provenzalischer Lässigkeit.
Seinen Namen erhielt der Landstrich von dem Flüsschen Buëch - wahrscheinlich keltischen Ursprungs −, der sich nördlich von Serres mit seinem kleinen Bruder, der Petit Buëch, vereint. „Das Wasser des Buëch ist grün und rinnt geräuschlos wie Öl“, schrieb der berühmte provenzalische Dichter Jean Giono. Durch Deiche und Staudämme gebändigt, lässt sich schwer vorstellen, welche Überschwemmung der Buëch einst anrichtete. Die meisten Reisenden durchqueren das Pays du Buëch auf dem Weg von Grenoble nach Sisteron, ohne einen Zwischenstopp einzulegen. Ein Fehler, oder anders betrachtet, ein glücklicher Umstand, denn die Region ist touristisch kaum erschlossen. Besonders reizvoll sind die sich nach Westen hin öffnenden Täler mit den Hauptorten Rosans und Orpierre sowie die Gorges de la Méouge. Neben ausgedehnten Schafweiden, dichten Wäldern und einer schwer zugänglichen Macchia finden sich auch immer wieder großzügige Obstplantagen mit Apfel- und Birnbäumen, die an Südtirol erinnern. Historisch Interessierte finden Grabhügel aus römischer Zeit sowie Wanderpfade, die von den Einheimischen heute noch als Römerwege bezeichnet werden. Cineasten erinnern sich vielleicht an die Verfilmung von Jean Gionos Roman „Der Husar auf dem Dach“: Ein großer Teil der Außenaufnahmen wurde im Pays du Buëch gedreht.
♦ www.sisteron-buech.fr
Serres
Die farbenfrohen Fassaden des sich an einen Felssporn schmiegenden Ortes künden bereits die nahe Provence an. Die verschachtelte Altstadt ist ein idealer Ausgangspunkt zur Erkundung der Region. Serres, das an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Alpes de Sud gelegen ist, blickt archäologischen Funden zufolge auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurück. Die erste urkundliche Erwähnung datiert ins Jahr 739. Um den Handel besser kontrollieren zu können, errichteten die Grafen der Provence im Jahre 980 eine Burg über dem Ort, von der nach Richelieus Zerstörungsaktion allerdings nur wenige Mauerreste und die Ruinen einer Zisterne zeugen. Im Laufe des Mittelalters entwickelte sich Serres zu einem florierenden Handelsplatz mit einem jüdischen Viertel, dem Bourg Reynaud. Diverse Steuervergünstigungen sowie die Ansiedlung des Amtsgerichtes für die Region Gap begünstigten die Entwicklung. Wirtschaftlich führend waren die Hugenotten, die allerdings 1685 durch das Edikt von Fontainebleau vertrieben wurden. Damit verschwand auch das traditionsreiche Handwerk der Hutmacherei aus der Stadt. Im 20. Jahrhundert setzte nochmals ein wirtschaftlicher Niedergang ein, verschiedene alte Manufakturen wurden geschlossen und Bauernhöfe verkauft, so dass im Rahmen dieser Landflucht immer mehr junge Handwerker und Arbeiter ihr Glück in der Fremde suchten und Serres einen erheblichen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hatte.

Serres wartet mit einer Bilderbuchkulisse auf

Serres besitzt noch heute ein ansprechendes Stadtbild mit Arkaden und überwölbten Gassen, gekrönt vom Glockenturm der romanischen Pfarrkirche Saint-Arey. Das schönste Bürgerhaus ist das aus dem 16. Jahrhundert stammende Maison Renaissance de Lesdiguières. Das ehemalige Wohnhaus des Hugenottenführers Duc de Lesdiguières besitzt eine reich verzierte Fassade mit farbigen Gipsornamenten. Ein weiteres Haus, das einst Lesdiguières gehörte, wird heute als Rathaus genutzt. Die große Attraktion des Ortes ist das Freizeitzentrum Domaine de Germanette, ein künstlicher Stausee mit Schwimmbecken, Kanu- und Bootsverleih sowie Spielplätzen und Einkehrmöglichkeiten. Eine ansprechende Anlage, die allerdings von Mitte Juni bis Mitte September eintrittspflichtig ist. Eine schöne Kurzwanderung führt auf dem Sentier des Moines von der Place du Tricot hinauf zur Chapelle Bonsecours, die 1730 von einem Einsiedler errichtet wurde und einen hervorragenden Blick auf das Tal des Buëch bietet. Nett ist auch eine Erkundung der Gorges du Riou fünf Kilometer südlich von Serres.
Basis-Infos Office de Tourisme, Place du Lac, 05700 Serres, Tel. 0492670067, www.sisteron-buech.fr; 1280 Einwohner; Markt Dienstagvormittag (nur im Sommer) und Samstagvormittag; häufige Busverbindungen nach Gap, Veynes und Rosans sowie nach Grenoble, Manosque, Aix-en-Provence, Marseille und Nizza.
Veranstaltungen Am 1. Augustwochenende werden bei der Fête de la lumière du passé alle Häuser der Altstadt illuminiert und in die Fenster historisch gekleidete Figuren gesetzt, die ihrem traditionellen Handwerk nachgehen. Am letzten Wochenende im Juli findet das Festival de jazz statt. www.festivaldejazzdeserres.com.
Bio/Regional Bioladen L’Epicerie Bio, 7, rue Marius Meyère. So und Mi geschlossen.
Übernachten *** Fifi Moulin, passables Hotel in einem Haus aus dem Jahr 1820 am Rand der Altstadt. Die meisten Zimmer gehen zum Fluss hinunter. Netter Frühstücksraum mit schönem Holzfußboden. DZ 81-99 €; Frühstück 9 €. 1, rue Varenfrain, Tel. 0492670001. www.hotel-fifimoulin.fr.
** Des Alpes, mitten im Ort an der Durchgangsstraße, aber als Etappenstation ist das Hotel (seit 1924 in Familienbesitz) durchaus geeignet. Zimmer 67-85 €, besonders ruhig sind die nach hinten hinaus; Frühstück 9 €. Ganzjährig geöffnet. Place du Lac, Tel. 0492670018. www.hoteldesalpes.sitew.com.
Essen Brasserie L’Estaminet, in zentraler Lage gleich beim Kreisverkehr ist die Brasserie mit ihrer großen Terrasse den ganzen Tag über relativ gut besucht. Auf der Karte finden sich viele Salate, Omelettes und Pizzen, Plat du Jour 12,50 €. Kein Ruhetag. Place de Liberté, Tel. 0492670214. lestaminet.eresto.net.
Vanille Café, eine nette Mischung aus Café und Restaurant mit kreolischer Küche. Plat du Jour 10 €. Schöne Straßenterrasse, freundlicher Besitzer. Tgl. außer Mo 9-23 Uhr. 14, rue Varanfrain, Tel. 04680231720.
Camping **** Domaine des Deux Soleils, familiärer Platz mit nur 75 Stellplätzen. Restaurant und ein netter Pool mit tollem Blick sind vorhanden. Von Mitte April bis Okt. geöffnet. Tel. 0492670133. www.domaine-2soleils.com.
Rosans
Rosans ist ein charmantes mittelalterliches Dorf, dessen Wurzeln bis in die galloromanische Zeit (Rosus) zurückreichen. Mitten im Ort steht der aus dem 13. Jahrhundert stammende Donjon einer einst mächtigen Burganlage. Rosans gilt als das Zentrum der Lavendelproduktion im Pays du Buëch. Alljährlich werden in der Region 4000 Kilogramm Lavendelessenz und 5000 Kilogramm Lavandinessenz hergestellt. Nicht nur Charme, auch Toleranz werden hier groß geschrieben: Rosans gehörte zu den wenigen Gemeinden in Frankreich, die sich 1962 bei Ausbruch des Algerienkrieges dazu bereit erklärten, algerische Familien aufzunehmen, deren Männer vor Kriegsausbruch freiwillig in der französischen Armee gedient hatten. Diese sogenannten Harkis galten in ihrer Heimat als Verräter und waren daher vom Tod bedroht.
Eine schöne Wanderung führt vom oberhalb von Rosans gelegenen Col de la Fromagère in eineinhalb Stunden auf den Raton, wo sich ein herrlicher Panoramablick eröffnet.
Basis-Infos Office de Rosannais, Mairie, 05150 Rosans, Tel. 0492666666, www.sisteron-buech.fr; 500 Einwohner; Markt Sonntagvormittag.
Chambres d’hôtes L’Ensoleillée, in einem sehr schönen, bäuerlichen Anwesen etwa 1 km außerhalb von Rosans vermieten Monsieur und Madame Pacaud vier gut ausgestattete Zimmer (67 € inkl. Frühstück ab zwei Tagen, Abendessen nach Vorbestellung) und ein Gite (ab 570 €). Tagsüber entspannt man am Pool, abends wird das Essen auf der Terrasse serviert. Tel. 0492666272. www.lensoleillee.com.
L’Atypique Détour, schöne Privatunterkunft mit netten Betreibern in den Räumlichkeiten einer früheren Gendarmerie. DZ 75 € inkl. Frühstück. Nach Reservierung gibt es für 25 € ein Abendessen. La boule d’Or, Tel. 0492237586. atypiquedetour.fr♦ Lesertipp
Camping *** Camping des Rosières, dieser nette Platz in unmittelbarer Ortsnähe verfügt nur über 50 Stellplätze, so dass die Atmosphäre sehr persönlich ist. Swimmingpool vorhanden. Von Mitte April bis Okt. geöffnet. Tel. 0492653517. www.camping-rosieres.com.
Saint-André-de-Rosans
Einen Abstecher zu den Ruinen der Abtei von Saint-André-de-Rosans sollte man nicht versäumen. Das im späten 10. Jahrhundert gegründete Benediktinerkloster steht am Rande des gleichnamigen Ortes. Durch zahlreiche Schenkungen zu Wohlstand und Ansehen gekommen, werden die Klostergebäude in den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts in Brand gesteckt - ein Schicksalsschlag, von dem sich Saint-André nicht mehr erholen sollte. Schlimmer noch: Im 19. Jahrhundert diente das Kloster den Dorfbewohnern als Steinbruch; 1883 wurde der Chor sowie die Fassade zerstört, um aus dem „Baumaterial“ eine Schule zu errichten. Erst 1925 wurden die Ruinen von Saint-André unter Denkmalschutz gestellt und der Vandalismus fand ein Ende. Obwohl von der romanischen Kirche nur noch die Seitenwände des Kirchenschiffs erhalten sind, bietet die Ruine eine Vorstellung von der Größe und Pracht der Abtei. Die filigranen Fußbodenmosaike aus dem 12. Jahrhundert - sie ähneln denen im Kloster Ganagobie - sind außerhalb der Führungen nur durch ein Holzgitter zu bewundern. Dennoch lohnt sich der Blick auf das Klosterensemble.

Die Dorfkirche von Orpierre

♦ Führungen Juli und Aug. Di-Sa 16.30 und 17.30 Uhr. 5 €.
Orpierre
Der Hauptort des Céans-Tals gefällt durch sein altertümliches Aussehen, wenngleich die Stadtmauern und die Zitadelle geschleift wurden. Lehensrechtlich gehörte Orpierre lange Zeit zum Fürstentum von Orange. Einen schweren Schlag musste das Gemeinwesen im Jahre 1685 hinnehmen, als ein Großteil der Bevölkerung aus Glaubensgründen nach Kelze bei Kassel emigrierte. Viele angesehene Bürger und Handwerker sahen sich zu diesem Schritt gezwungen, da Ludwig XIV. das Edikt von Nantes aufgehoben und dadurch den Hugenotten ihre Religionsfreiheit entzogen hatte. Heute erinnern nur noch ein paar prächtige Renaissanceportale und stattliche Bürgerhäuser in der Grand Rue an den einstigen Glanz.
Wer in den Straßen ständig durchtrainierte, mit Seilen, Karabinern und Magnesia-Beutel ausgerüstete Kletterer sieht, muss sich nicht wundern, denn Orpierre ist eines der beliebtesten Kletterzentren Südfrankreichs. Die steil aufragenden Felsen im Bereich des Quiquillon ziehen Freeclimber aus ganz Europa an, da sie hier Touren in allen Schwierigkeitsgraden vorfinden. Die kleine Snack-Bar Le Quartz im Ort ist der informelle Treffpunkt aller Kletterfreaks. Hier werden Tipps über Routen ausgetauscht und mit leuchtenden Augen von den eigenen Felsenerlebnissen berichtet. P. S.: Die Klettersaison dauert von Ostern bis Ende Oktober, danach versinkt Orpierre für fünf Monate im Winterschlaf.
Orpierre, ein Dorf am Abgrund
Nicht nur in geographischer Hinsicht, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht befand sich Orpierre einst am Abgrund. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten 1000 Menschen in dem malerischen Flecken, doch dann begann der Ort zusehends zu vergreisen. Ende des Zweiten Weltkriegs zählte man nur noch 250 Einwohner. Als dann 1956 auch noch zahlreiche Olivenbäume einem strengen Frost zum Opfer fielen und 1960 der örtliche Marmorsteinbruch geschlossen wurde, schien Orpierres Schicksal als Geisterdorf besiegelt. Durch Zufall kam der Fernsehjournalist Maurice Sévénot nach Orpierre und beschloss, dem Ort zu helfen. Er drehte 1964 den Dokumentarfilm Village à vendre, „Dorf zu verkaufen“, um das Interesse potenter Investoren zu wecken. Vergeblich - erst durch die unkonventionellen Maßnahmen des 1970 zum Bürgermeister gewählten Raymond Chauvet ging es langsam bergauf. Chauvet siedelte zuerst ein Internat für Kinder mit psychischen Störungen an, dann gelang es ihm, einen neuen Bäcker zu finden, indem er die Miete der Gemeindebäckerei an den monatlichen Umsatz koppelte; er wusste, ohne eigenen Bäcker war sein Dorf so gut wie „tot“. Der Durchbruch kam dann Mitte der achtziger Jahre mit den touristischen Aktivitäten: Die beiden Kletterfreaks Dominique Jugy und Pierre-Yves Bochaton entdeckten, dass die Felsen über dem Ort ein wahres Paradies für Freeclimber sind und machten sich daran, die Routen in den Steilwänden professionell zu erschließen. Hinzu kam eine ganze Infrastruktur mit einem Fachgeschäft für Kletterbedarf, bei der auch eine Toilette mit solarbetriebener Kompostieranlage nicht fehlen durfte. Vom „Kletter-Tourismus“ profitiert inzwischen der gesamte Ort, rund zwei Dutzend Arbeitsplätze wurden geschaffen. Orpierre scheint gerettet.
Basis-Infos Office de Tourisme, 05700 Orpierre, Tel. 0492663045, www.sisteron-buech.fr; 330 Einwohner; Markt Sonntagvormittag; öffentliches Schwimmbad im Juli und Aug. geöffnet; Informationen zu einem 7-tägigen Kletterkurs gibt es unter Tel. 0492663045.
Übernachten ** Le Céans, dieses knapp 5 km südwestl. von Orpierre in dem Weiler les Begües gelegene Landhotel (Logis) ist die ideale Adresse für alle, die ein paar entspannte Tage auf dem Land verbringen wollen. Ein großer Garten mit sonnigem Swimmingpool, ein Tennisplatz, Bouleplatz und eine Sauna sorgen für Abwechslung. Abends sitzt man im zugehörigen Restaurant und erfreut sich beispielsweise an einem Fricassée de Volaille aux Morilles