Die stolze Vroni - Stefanie Valentin - E-Book

Die stolze Vroni E-Book

Stefanie Valentin

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Beschreibung

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Die Lauter-Vroni?« Luises Gesichtsausdruck verriet, wie erstaunt sie war. »Sie will bei uns aushelfen?« Die Bergerhof-Heidi nickte. »Ja, ihr Vater hat bei uns angerufen und gesagt, sie hätten gehört, daß wir wen suchen und die Vroni würd' sich heut' vorstellen kommen.« »Da schau her«, murmelte Luise, »also ich hätt' eher gemeint, der Vorderegger-Franz würd' zum Aushelfen kommen als die Lauter-Vroni.« »Willst du sie etwa net haben?« Die Bergerhof-Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. »Erstens mal bist du die Chefin da«, erwiderte die Luise, »und zweitens ist die Vroni ein derart blitzsauberes Madel, daß wir eigentlich gar net nein sagen können.« »Aber? Irgendwas sträubt sich doch in dir, oder irr' ich mich da?« »Sträuben ist zuviel gesagt«, antwortete Luise, »aber ich hab' ein bisserl ein komisches Gefühl.« »Und warum?« »Das frag' ich mich auch«, sagte Luise. »Gegen die Vroni ist nämlich absolut nix zu sagen, überhaupt nix.« »Dann versteh' ich dich net«

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Leseprobe: Sie waren der Tante lästig

»Mutti, hier ist eine Eisdiele.« Henrik wollte über die Straße stürmen, doch Denise von Schoeneckers Hand hielt ihn gerade noch rechtzeitig fest. »Moment, mein Sohn. Wir sind doch in die Stadt hereingefahren, um Einkäufe zu machen. Wir wollten vor allem Geschenke kaufen. Zwei unserer Kinder haben nächste Woche Geburtstag.« Henrik seufzte laut und deutlich. »Du hast recht«, gestand er dann. Kurz fixierte er seine Schuhspitzen, dann hob er wieder entschlossen den Kopf und fragte: »Ich war doch brav, nicht wahr? Kein Wort habe ich gesprochen, als du deinen Besuch gemacht hast.« Seine grauen Augen forschten erwartungsvoll im Gesicht der Mutter. Denise von Schoenecker, die Verwalterin des Kinderheims Sophienlust, strich ihrem Jüngsten über den widerspenstigen Haarschopf. Sie lächelte. »Ich kann nicht sagen, daß du kein Wort gesprochen hast, aber du hast ausnahmsweise einmal nicht zuviel gesprochen.« Zuerst sah es so aus, als wollte sich das Gesicht des Neunjährigen beleidigt verziehen, doch dann besann sich der Junge eines Besseren. Er frohlockte: »Also, gib schon zu, daß ich brav war.« Denise nickte. »Und weißt du, was du mir versprochen hast, wenn ich mich gesittet benehme?« trumpfte Henrik auf.

Heimat-Heidi – 20 –

Die stolze Vroni

Ein Madl sträubt sich gegen die Liebe

Stefanie Valentin

»Die Lauter-Vroni?« Luises Gesichtsausdruck verriet, wie erstaunt sie war. »Sie will bei uns aushelfen?«

Die Bergerhof-Heidi nickte. »Ja, ihr Vater hat bei uns angerufen und gesagt, sie hätten gehört, daß wir wen suchen und die Vroni würd’ sich heut’ vorstellen kommen.«

»Da schau her«, murmelte Luise, »also ich hätt’ eher gemeint, der Vorderegger-Franz würd’ zum Aushelfen kommen als die Lauter-Vroni.«

»Willst du sie etwa net haben?« Die Bergerhof-Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

»Erstens mal bist du die Chefin da«, erwiderte die Luise, »und zweitens ist die Vroni ein derart blitzsauberes Madel, daß wir eigentlich gar net nein sagen können.«

»Aber? Irgendwas sträubt sich doch in dir, oder irr’ ich mich da?«

»Sträuben ist zuviel gesagt«, antwortete Luise, »aber ich hab’ ein bisserl ein komisches Gefühl.«

»Und warum?«

»Das frag’ ich mich auch«, sagte Luise. »Gegen die Vroni ist nämlich absolut nix zu sagen, überhaupt nix.«

»Dann versteh’ ich dich net«, sagte Heidi. »Oder hat’s eher was mit ihrer Familie zu tun?«

Luise dachte einen Augenblick nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, was könnt’ man schon gegen die Lauters haben?«

»Dann werd’ ich also sagen, daß die Vroni kommen kann«, sagte Heidi.

Luise nickte. »Ja, sag, sie soll sich vorstellen kommen.«

»Vorstellen braucht sie sich doch eigentlich net, oder?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. »Sie kann sich den Weg sparen, wir kennen die Vroni doch.«

»Ja, schon«, erwiderte Luise, »aber wenn wir uns ein bisserl mit ihr unterhalten, dann wissen wir mehr. Ich hab’ sie bestimmt ein ganzes Jahr nimmer gesehen, und da kann allerhand passiert sein, vor allem mit einem jungen Madel wie der Vroni. Wie alt ist sie jetzt eigentlich?«

»Vierundzwanzig.«

Luise atmete tief durch. »Oje, wenn man doch noch mal so jung wär’.«

Heidi sah ihre Schwiegermutter erstaunt an. »Da schau her. Du möchtest noch mal von vorn beginnen?«

Da winkte Luise ab. »Nix da. Ich würd’ auf kein Jahr meines Lebens verzichten wollen. Und ob’s noch mal so schön würd’, wie es gewesen ist und noch ist, also da hab’ ich meine Zweifel.«

Heidi lächelte. »Dann werd’ ich die Vroni also zu einem Gespräch herbitten. Obwohl das eigentlich völlig überflüssig ist.«

»Laß sie ruhig kommen«, sagte Luise, »ich bin echt mal gespannt auf das Madel. Aber bitt’ sie zu einer Zeit her, daß ich auch dabei sein kann, wenn sie kommt.«

»Morgen ist Dienstag, und da haben wir zu«, erwiderte Heidi, »ich werd’ also schauen, daß sie morgen kommt. Ob vormittags oder abends, ist dir sicher wurscht.«

Luise nickte. »Das ist mir wurscht. Und wenn sie net kommen kann oder will, dann brauchst wegen mir net drauf zu bestehen. Sie wird ja eh nur den Sommer über da sein. Und sie soll arbeiten, verstehen muß ich mich mit ihr ja net.«

»Was ist los mit dir?« fragte Heidi daraufhin. »Hast du irgendwas gegen die Vroni vorzubringen?«

Luise schüttelte sofort den Kopf, um gleich danach das Gesicht zu verziehen.

»Also jetzt will ich mal sagen, was ist«, antwortete sie daraufhin. »Ich hab’ nix gegen die Vroni, absolut nix. Aber ich mein’, daß sie ein bisserl arg stolz ist, wenn du verstehst, was ich meine.«

»Stolz?« Heidi zuckte mit den Schultern. »Was heißt schon stolz bei einem jungen Madel? Wenn sie den Kopf wirft, wenn ein junger Bursch hinter ihr her pfeift, dann heißt’s gleich, daß sie stolz ist.«

Luise dachte einen Moment nach, dann schüttelte sie den Kopf.

»Nein, so ist es net«, sagte sie. »Ich weiß, was du meinst, aber das bei der Vroni ist anders. Ihr Stolz kommt von innen heraus, der ist net abhängig davon, ob ihr ein Bursch hinterherpfeift.«

Daraufhin sah Heidi ihre Schwiegermutter neugierig an. »Ich weiß jetzt net, wie du darauf kommst, aber es scheint, daß du über die Lauter-Vroni mehr weißt als ich.«

Luise schüttelte noch mal den Kopf. »Das stimmt net. Ich kenn’ sie net besonders gut.«

»Und woher weißt du dann, daß sie so ganz besonders stolz ist?«

»Ich hab’ sie mal erlebt«, antwortete Luise, »ein einziges Mal.«

»Was hast du erlebt?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

»Wie sie einen jungen Burschen abgefertigt hat…«

»Also geht’s doch um das altbekannte Thema.«

»Vielleicht«, sagte Luise, »aber net so, wie du jetzt meinst. Die Vroni hat net zickig reagiert, weil ihr jemand hinterhergepfiffen hat. Sie hat den Burschen regelrecht ausgehoben.«

»Was heißt das denn?«

»Daß sie ihm zuerst die kalte Schulter gezeigt hat, und als das nix geholfen hat, daß sie ihn dann voll vor die nicht vorhandene Wand hat laufen lassen.«

»Das hört sich ja dramatisch an«, erwiderte Heidi.

Luise grinste. »Das war es auch.«

»Und was war so dramatisch?«

»Na, wie die den Burschen kleingemacht hat«, antwortete Luise. »Sie hat ihn zuerst an sich herankommen lassen, quasi gelockt. Und als er da war, da hat sie ihn sich zurechtgerückt, und als er gemeint hat, sie würd’ ihm aus der offenen Hand fressen, da hat sie ihn sehr von oben herab niedergemacht.«

»Und das hat sich ein Bursche gefallen lassen?« Heidi schien noch immer nicht glauben zu können, was ihre Schwiegermutter gerade gesagt hatte.

Die lachte. »Er hat sich’s gefallen lassen müssen.«

»Und wer war dieser Möchtegernkerl?« Heidis Stimme klang amüsiert.

»Wenn du das hörst«, antwortete Luise grinsend, »dann glaubst du’s net. Willst du mal raten?«

»Das kann man net«, antwortete Heidi. »Sag schon, welcher Bursch sich von der Lauter-Vroni so hat demontieren lassen.«

»Das ist der passende Ausdruck«, antwortete Luise, »er hat sich regelrecht demontieren lassen.«

»Und wer hat sich demontieren lassen?« Überaus neugierig sah Heidi ihre Schwiegermutter an.

»Der Schafner-Peter«, antwortete die, »und er hat net einen einzigen Ton gesagt…«

*

Vroni Lauter sah ihren Vater aufmerksam an. »Was soll ich?«

»Dich bei den Bergerhof’schen vorstellen«, antwortete Franz Lauter.

»Wieso? Die kennen mich doch.«

»Trotzdem wollen s’ sich mit dir unterhalten.«

»Dann sollen s’ sich wen anderen suchen«, antwortete Vroni. »Ich stell’ mich doch net bei wem vor, den ich kenn’ und der mich kennt. Da komm’ ich mir net nur blöd vor, ich wär’s auch.«

»Dann kriegst den Job net«, erwiderte ihr Vater.

»Dann sollen s’ sich den Job an den Hut stecken«, antwortete Vroni.

Sie war ein ausgesprochen fesches Madel, mit großen braunen Augen und einem sehr netten Äußeren. Sie war groß, hatte dunkle Haare, sehr fein geschnittene Gesichtszüge, und sie hatte die Figur eines Models.

Es gab nicht einen Burschen im Oberallgäu, der der Vroni nicht mit glustrigen Blicken hinterhergesehen hätte, sah man mal vom Schafner-Peter ab, der nicht mal aufblickte, wenn sie an ihm vorüberging. Seit dem Zwischenfall, der etwa ein Jahr zurücklag, war die Vroni mehr oder weniger Luft für ihn.

Die Vroni interessierte sich aber weder für die vielen, die ihr hinterhersahen, noch für den Peter, der so tat, als gäbe es sie nicht.

»Wir könnten das Geld gut brauchen«, sagte ihr Vater. »Du weißt, was der Umbau gekostet hat und…«

»Das weiß ich«, erwiderte Vroni, wobei ihre Stimme sehr scharf klang.

Ihr Vater hob abwehrend beide Hände. »Ist ja gut…! Was du net magst, das mußt du auch net. Wir kommen auch so über die Runden.«

Vroni hob den Kopf. In dem Moment sah sie wunderschön aus. Ihr Profil, die Vroni war jetzt im beginnenden Sommer viel an der frischen Luft gewesen, und ihr Teint schimmerte bronzefarben.

Ihr Vater lächelte. »Du bist ein temperamentvolles Madel. Deine Großmutter ist genauso gewesen. Sie war auch so hübsch wie du, aber net ganz so hübsch. Und…«

»Ich weiß, Vati«, ließ Vroni ihren Vater erst gar nicht ausreden, »und gescheit bin ich obendrein. Und dabei ist die andere Großmutter als Patin gestanden.«

Franz Lauter lächelte schief. »Ich red’ wohl oft und viel Unsinn?«

»Überhaupt net«, antwortete Vroni, wobei sie lächelte, »nur manchmal bist ein bisserl arg altmodisch.« Dann sah sie ihren Vater an. »Wann soll ich mich denn im Bergerhof vorstellen?«

»Heut’«, antwortete der Franz. »Die Luise hat gemeint, sie würd’ sich halt gern ein bisserl mit dir unterhalten.«

»Die Luise?« fragte Vroni. »Was hat denn die da zu sagen? Ich denk’, die Heidi ist dort die Chefin?«

Ihr Vater nickte. »So ist es auch. Und die Heidi meint, du sollst anfangen, sobald du kannst.«

»Und die Luise will sich vorher mit mir unterhalten?« Vroni grinste. »Also jetzt will ich’s wissen. Ruf an und sag ihr, daß ich in einer Stund’ bei ihr bin.«

Franz Lauter verzog sein Gesicht. »Du… du willst doch hinüberfahren?«

Vroni nickte. »Und ob ich will.«

»Du hast aber nix Ungescheites im Sinn?« Franz traute seiner Tochter offenbar nicht.

»Was meinst du denn mit ungescheit?« erwiderte die.

»Net, daß du zur Luise frech wirst!«

»Wenn sie keß ist, dann bin ich’s auch«, erwiderte Vroni.

»Herrschaftseiten«, murmelte ihr Vater daraufhin, »wenn du so anfängst, dann bleibst am besten gleich zu Haus’.«

Da lachte die Vroni. »Also du bist gut. Zuerst willst mit aller Gewalt, daß ich zur Luise hingeh’, und dann willst es wieder net. Beides kannst net haben, du mußt dich schon entscheiden.«

»Kind, du sollst net so bissig sein«, erwiderte ihr Vater daraufhin, »das war nie einer aus unserer Familie.«

Vroni lächelte. »Auch meine beiden Großmütter net?«

Als Franz Lauter merkte, daß Vroni ihn auf den Arm nahm, winkte er ab. »Mach, was du willst. Alt genug bist inzwischen ja. Du bist eine fesche und echt liebe Dirn, wenn nur dein narrischer Stolz net wär’.«

»Stolz braucht ein Madel in der heutigen Zeit«, erwiderte Vroni daraufhin, »sonst wär’ es rascher untergebuttert als es piep sagen könnt’.«

»Stolz kann aber auch hinderlich sein«, erwiderte ihr Vater.

»Nur, wenn man ihn net zu dosieren weiß«, entgegnete Vroni. »Wenn man damit umgehen kann, kann einem nix passieren.«

*

»Da schau her!« Luise lachte das hübsche Mädchen überaus freundlich an. »So rasch hätt’ ich gar net mit dir gerechnet.«

»Ich schieb’ net gern was auf die lange Bank«, erwiderte Vroni. »Wobei mich interessiert, warum ich mich vorstellen soll. Kennst du mich net?«

»Sicher kenn’ ich dich«, antwortete Luise, »und vorstellen brauchst dich ja wirklich net.«

»Und warum sollt’ ich kommen?« Aufmerksam sah Vroni die Seniorchefin des Bergerhofs an.

»Weil ich ein bisserl mehr von dir wissen will«, antwortete Luise.

»Und eingestellt werd’ ich, wenn du zufrieden bist mit dem, was ich auf deine Fragen geantwortet hab’?«

Luise lachte. »Nein, soviel ich weiß, bist doch schon eingestellt. Jedenfalls hat die Heidi das gesagt, ich wollt’ mich eigentlich nur ein bisserl mit dir unterhalten. Sozusagen ganz privat.«

Vroni lächelte. »Na, dann mal los. Ich schätz’, du willst eine Menge Fragen beantwortet haben.«

Luise wußte einen Augenblick lang nicht, wie sie reagieren sollte, doch dann lächelte sie auch. »Du bist ein gescheites Madel, da hab’ ich mich also net geirrt.«

»Und was würdest gern genauer wissen?« fragte Vroni. »Irgendwas scheint dich doch zu stören.«

Luise wiegelte den Kopf. »Stören ist der falsche Ausdruck, ich weiß eher nix damit anzufangen. Magst was trinken? Einen Tee oder vielleicht eine kleine Erfrischung?«

Vroni schüttelte den Kopf. »Nein, dank’ schön. Ich würd’ lieber wissen, womit du nix anzufangen weißt.«

Luise atmete tief durch, goß sich einen Tee ein, dann zeigte sie auf den großen Tisch in der Ecke der Küche.

»Laß uns da niedersitzen«, sagte sie, »irgendwie ist’s in der Küche gemütlicher als sonstwo.«

Als sie saßen, sah Vroni die Seniorchefin des Bergerhofs aufmerksam an. Sie war gespannt, das man man ihr deutlich an. Deshalb sagte sie erneut: »Also, rück schon heraus damit, womit du nix anzufangen weißt.«

»Vor gut einem Jahr«, sagte Luise daraufhin, »da bin ich mal droben beim Gustl auf der Almhütte gewesen. Ich bin öfter dort, aber damals waren viele junge Leut’ da, unter anderem auch du.«

Vroni nickte. »Ja, wir sind ein- oder zweimal im Jahr dort droben beim Irg. Es ist schön bei ihm, gemütlich und zünftig und es hat einen ganz bestimmten Flair.« Dann lächelte sie. »Aber über den willst dich sicher net mit mir unterhalten.«

Luise nickte. »So ist es, darüber will ich net reden.«

»Worüber denn?«

»Darüber, wie du damals mit dem Schafner-Peter umgegangen bist«, antwortete Luise.