Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke! Auf der Jagd nach Lady Ballerina! - Rüdiger Bertram - E-Book

Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke! Auf der Jagd nach Lady Ballerina! E-Book

Rüdiger Bertram

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Beschreibung

Eigentlich dachte Franzi, sie und ihr sprechendes Handy Dandy Smart hätten Lady Ballerina das Handwerk gelegt. Doch nun taucht die Superschurkin wieder auf! Ihre Forderungen jagen Franzi einen Schauer über den Rücken – denn Lady Ballerina will nicht nur endgültig die Weltherrschaft an sich reißen, sondern verlangt außerdem den Kopf von Dan! Um ihren Freund zu retten, reist Franzi mit Dan nach Berlin, um die Superschurkin dort zu treffen. Aber Lady Ballerina hat sich Verstärkung geholt – und auf Franzi und Dan wartet eine gefährliche Überraschung …

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Seitenzahl: 117

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Rüdiger Bertram

Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke!

Auf der Jagd nach Lady Ballerina!

 

 

 

Über dieses Buch

Franzi kann es nicht glauben! Da bekommt sie endlich ein Smartphone – und dann wird es von einer künstlichen Intelligenz bewohnt! Dandy Smart. Er ist egoistisch und nervig und sogar leicht kriminell. Jeder würde versuchen, das Handy schnell wieder loszuwerden, aber für Franzi ist das keine Lösung. Ihre Eltern haben nicht viel Geld. Nur weil sie es als Erste aus der Familie aufs Gymnasium geschafft hat, hat sie es bekommen – denn da hat jeder ein Smartphone. Also muss sie sich mit Dan arrangieren, der in das größte Rechenzentrum der Stadt einbrechen und einen Superchip stehlen will. Den will allerdings auch eine echte Superschurkin aus Fleisch und Blut ...

Vita

Rüdiger Bertram arbeitete nach dem Studium als freier Journalist und Drehbuchautor. Heute veröffentlicht er vor allem Kinder- und Jugendbücher. Zu seinen bekanntesten Reihen gehört «Coolman und ich», die in über 25 Ländern erschienen ist.

Kapitel 1Wo ist Dan?

Dan ist weg, einfach weg. Vorhin hatte ich ihn noch. Da bin ich mir ganz sicher. Aber jetzt suche ich schon seit einer halben Stunde nach ihm und kann ihn nirgendwo finden.

Es gibt nichts Schlimmeres, als sein Handy zu verlieren! Außer vielleicht wenn Eltern …

Bei mir ist es deswegen besonders schlimm, dass ich mein Handy verloren habe, weil ich so lange darauf warten musste. Ich war die Letzte in meiner Klasse, die eins bekommen hat. Und weil meine Eltern nicht so viel Geld haben, werde ich ganz sicher auch so schnell kein neues bekommen.

Will ich auch gar nicht.

Ich will Dan zurück!!!

So heißt mein Smartphone. Genauer gesagt, Dandy Smart, aber seine Freunde dürfen Dan zu ihm sagen.

Klingt komisch?

Ist es auch.

Dan ist nämlich kein gewöhnliches Smartphone, sondern … Wie soll ich das am besten erklären?

Dan spricht mit mir, so wie ein Mensch. Es ist aber keine App, die mit mir redet, sondern Dan selbst. Er ist so eine Art künstliche Intelligenz mit Gefühlen. Dan ist ziemlich schnell beleidigt, und ein bisschen eingebildet ist er auch, weil er so viel weiß. Er hat Zugriff auf alle Datenbanken dieser Welt und hat angeblich schon das ganze Internet gelesen – von der ersten bis zur letzten Website.

Außerdem kann er alle Nachrichten öffnen, die in seiner Nähe von anderen Handys verschickt werden. Dadurch weiß ich immer genau, was die Leute sich so schreiben. Auch wenn mich das gar nichts angeht und bestimmt auch streng verboten ist, spannend ist es schon.

 

Das Beste aber ist, dass man mit Dan tolle Abenteuer erleben kann. So wie neulich, als wir gemeinsam verhindert haben, dass die fiese Lady Ballerina einen Superchip klaut, mit dem sie die Weltherrschaft erobern wollte.

Das war schon cool.

Na ja, eigentlich war es nicht cool, ich hatte nämlich ziemlich Schiss.

Aber im Nachhinein ist es cool, weil ich mich dabei auch mit Caprice angefreundet habe, obwohl wir uns früher überhaupt nicht leiden konnten.

 

«DAN! Wo bist du?», brülle ich.

Obwohl das natürlich völlig sinnlos ist. Er kann gar nicht antworten, weil ich ihm – sicher ist sicher – einen Sticker über den Lautsprecher geklebt habe.

Ausschalten allein bringt bei Dan nichts, weil er sich dann einfach von selbst wieder anschaltet.

Das mit dem Sticker habe ich nur gemacht, weil er mich mal wieder genervt hat.

Darin ist er nämlich auch ziemlich gut.

Scharf nachdenken: Wann habe ich Dan das letzte Mal gesehen?

Auf dem Heimweg von der Schule haben Caprice und ich uns Sprachnachrichten geschickt, da hatte ich ihn also noch.

Zu Hause habe ich mir dann etwas zu essen gemacht. Meine Mutter bügelt in einer Wäscherei, und mein Vater ist Paketbote, die sind meistens noch bei der Arbeit, wenn ich aus der Schule komme.

Dan muss also irgendwo in der Wohnung sein. Ich suche noch einmal alles ab und schaue sogar unter dem Teppich nach, weil da so eine komische Beule ist.

Es ist aber nur Theo, mein Hamster, der anscheinend irgendwie aus seinem Käfig getürmt ist. Ich bringe ihn zurück und überlege, ob Theo vielleicht etwas mit Dans Verschwinden zu tun hat. Dan hat nämlich schreckliche Angst davor, von Theo gefressen zu werden. Dabei ist mein Handy viel zu groß für einen Hamster.

Sicherheitshalber schaue ich trotzdem in Theos Käfig nach. Aber da ist Dan auch nicht.

Jetzt fällt mir ein, dass ich nach dem Essen noch kurz nebenan bei der alten Frau Berkel war. Die freut sich immer über Besuch, weil sie so viel allein ist. Wir haben fünf Runden Dame gespielt, und ich habe fünfmal verloren. Das tu ich immer.

Vielleicht hab ich Dan bei ihr vergessen?

Ich laufe rüber zu Frau Berkel und klingele. Leider hört sie nicht mehr so gut, deswegen muss ich ein paarmal läuten. Als sie endlich aufmacht, frage ich sie, ob sie mein Handy gesehen hat.

Ich geh mit Frau Berkel in ihre Wohnung, um dort nach Dan zu suchen. Ich kann ihn aber nirgendwo finden. In der Küche liegt er nicht und im Wohnzimmer auf dem Couchtisch auch nicht. Es hätte ja sein können, dass Frau Berkel mein Smartphone mit der Fernbedienung für ihren Fernseher verwechselt hat.

«Trotzdem vielen Dank und bis morgen», verabschiede ich mich von ihr.

«Du kannst deine Freundin Mandy gerne mitbringen, wenn du sie gefunden hast», ruft Frau Berkel mir hinterher. «Viel Glück.»

«Das kann ich brauchen», erwidere ich und gehe zurück in unsere Wohnung, um dort weiter nach Dan zu suchen.

Ich schaue sogar im Kühlschrank, in der Waschmaschine, im Brotkasten, auf den Schränken, zwischen meiner Wäsche, in den Besteckschubladen, unter meinem Bett und im Klo nach.

Ich könnte heulen – und das tu ich dann auch. Als ich mich wieder beruhigt habe, überlege ich noch mal ganz genau, wo ich ihn verloren haben könnte.

Vielleicht doch schon auf dem Weg von der Schule nach Hause? Ich habe ja nicht die ganze Zeit mit Caprice getextet.

So muss es gewesen sein! Wahrscheinlich ist er mir aus der Tasche gefallen, und ich habe es einfach nicht bemerkt.

 

Ich setze mich an den Küchentisch, um Zettel zu malen, die ich überall aufhängen kann. So wie bei entlaufenen Hunden oder Katzen. Mit einem dicken schwarzen Stift schreibe ich:

Handy verzweifelt gesucht!

Älteres Modell mit Rissen auf dem Display.

Hört auf den Namen Dandy Smart.

Achtung: Kann frech werden. Manchmal.

Das «manchmal» streiche ich durch und ersetze es durch «oft».

Dazu schreibe ich dann noch die Nummer von unserem Festnetztelefon und male ein Bild von Dan daneben. Damit die Leute auch wissen, wie er aussieht. Bei den Rissen auf seinem Display bin ich nicht ganz sicher, wie viele das waren. Als ich fertig bin, sieht sein Bildschirm aus wie ein Spinnennetz.

Ich schnappe mir eine Rolle Klebeband und ziehe mir Schuhe und Jacke an, um die Zettel draußen aufzuhängen.

Genau in dem Augenblick klingelt es an der Tür.

Kapitel 2Rettung aus der Ritze

Im Flur vor unserer Wohnungstür steht meine Freundin Caprice, obwohl wir gar nicht verabredet sind, weil sie heute Nachmittag Eishockeytraining hat.

«Mein Handy ist weg!», rufe ich verzweifelt. «Du kannst mir helfen, die Suchmeldungen aufzuhängen.»

«Wieso weg? Du hast mir doch vor einer Viertelstunde noch eine Nachricht geschickt», sagt Caprice verwundert.

«Ich?», frage ich mindestens genauso verwundert.

«Hier!» Caprice hält mir ihr Telefon vor die Nase, und auf dem Display ist tatsächlich eine Nachricht von mir.

Komm sofort zu mir! Du muss mir helfen! Ich bin in die Sofaritze gerutscht und komme da allein nicht mehr raus. Hilfe! Hilfe! Hilfe! Und beeil dich, mein Akku ist gleich alle. ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Wenn ich Caprice eine Nachricht schreibe, schicke ich immer ganz viele Herzchen mit. Der einzige Unterschied ist: Diese Nachricht ist nicht von mir, die ist von …

«Ich habe dir auch gleich zurückgeschrieben, aber du hast nicht geantwortet, und da habe ich mir echt Sorgen gemacht. Aber so wie es aussieht, hast du es doch ohne mich aus der Sofaritze wieder rausgeschafft», unterbricht Caprice meine Gedanken. «Wie bist du überhaupt da reingerutscht? Und warum schreibst du, dass dein Akku alle ist?»

«Das habe ich nur geschrieben, weil ich schon so erschöpft war. Das ist eine ganz peinliche Geschichte», schwindele ich, weil die wirkliche Erklärung viel zu kompliziert wäre.

Ich habe schon einmal versucht, Caprice die Wahrheit über Dan zu erzählen. Aber sie hat mir nicht geglaubt, dass ich mit meinem Handy reden kann, und als Dan es ihr beweisen sollte, hat er natürlich die Klappe gehalten.

«Aber wie bist du überhaupt in die Sofaritze geraten?», lässt Caprice nicht locker.

«Komm mit, ich zeig es dir», antworte ich.

Wir laufen ins Wohnzimmer, wo unsere Couch steht.

«Ich hab auf dem Sofa Gummibärchen gegessen und plötzlich war eines von den Roten weg. Da dachte ich, das ist vielleicht in die Ritze gerutscht.» Dabei greife ich wirklich in die Ritze, um nach Dan zu suchen. Denn es ist ja wohl klar, dass er die Nachricht an Caprice geschrieben hat und da irgendwo sein muss. «Und dabei bin ich wohl hängen geblieben und konnte mich nicht mehr befreien und dann …» Mit meinen Fingerspitzen spüre ich Dans Hülle, ganz tief in der Ritze zwischen Chips-Krümeln und einem alten Taschentuch. Das ist alles ein bisschen eklig, ein bisschen sehr sogar, aber ich als ich meine Finger noch ein wenig weiter ausstrecke, bekomme ich Dan zu fassen. «Da habe ich dir schnell eine Nachricht geschickt, damit du mir hilfst. Irgendwann habe ich es dann doch alleine geschafft.»

Caprice schaut mich an, als wäre ich verrückt geworden.

«Du hast doch eben noch gesagt, du hast dein Handy verloren? Wie hast du mir denn dann eine Nachricht schicken können?»

«Habe ich ja auch», rufe ich triumphierend und ziehe Dan aus der Sofaritze.

Weil ich so froh bin, dass ich Dan gefunden habe, entferne ich den Sticker von seinem Lautsprecher und gebe ihm einen dicken Knutscher auf sein Display.

Sein Akku ist wirklich alle, sonst hätte er längst angefangen zu schimpfen. Wegen der Knutscherei und weil ich ihn erst so spät gefunden habe. Zum Glück hat er es noch geschafft, den Hilferuf an Caprice abzusetzen, bevor er keinen Saft mehr hatte. Sonst hätte ich ihn nie gefunden, ganz bestimmt nicht.

Caprice schaut mich immer noch so komisch an, weil es ja wirklich ziemlich bescheuert klingt, was ich da gerade erzählt habe.

«Komm lass uns in die Küche gehen und Kuchen backen. Das wollten wir doch schon lange mal machen», schlage ich vor, um sie abzulenken.

«Tolle Idee», sagt Caprice. «Geht aber leider nicht, ich muss zum Training. Ich bin sowieso schon zu spät dran und wollte dich nur schnell aus dem Sofa retten.»

Caprice grinst, und ich grinse zurück. Ich glaube, sie hält mich für verrückt, aber das ist ihr egal. Und mir auch. Bei guten Freunden ist das nicht wichtig, die mögen sich auch so.

 

Als Caprice gegangen ist, stecke ich Dan schnell an ein Ladekabel, um ihn wieder zum Leben zu erwecken.

Es dauert gar nicht lange, und sein Display fängt an zu leuchten. Kurz darauf meldet sich Dan auch schon zu Wort. Und genau, wie ich vermutet hatte, ist er nicht besonders gut gelaunt.

«Warum hat das so lange gedauert?», schimpft er. «Da unten war es voll eklig. Chipskrümel und dreckige Taschentücher, die bestimmt voller Viren sind. Ganz sicher werde ich krank, vielleicht sterbe ich sogar daran, und das ist dann alles deine Schuld!»

«Falls es da unten wirklich Viren gibt, können die dir gar nichts anhaben», beruhige ich ihn. «Das sind ja keine Computerviren.»

«Und wenn doch? Du musst mich unbedingt desinfizieren», verlangt Dan.

«Meinetwegen», sage ich, weil sein Display wirklich etwas verschmiert aussieht.

Ich gehe in die Küche, um ein Tuch und Glasreiniger zu holen. «Wie bist du überhaupt da reingekommen?»

«Du hast mich auf dem Sofa liegen gelassen, und dann kam die Bestie ins Wohnzimmer», antwortet Dan.

«Was denn für eine Bestie?», frage ich.

«Da habe ich schnell den Vibrationsalarm eingeschaltet, um unbemerkt auf dem Sofa ganz nach hinten zu rutschen», erklärt Dan. «Damit die Bestie mich nicht sehen kann und auffrisst.»

«Theo ist keine Bestie, und Hamster fressen keine Handys, wie oft soll ich dir das noch sagen», erwidere ich.

«Woher willst du das so genau wissen? Hamster sind Allesfresser, das habe ich bei Wikipedia nachgelesen», sagt Dan. «Jedenfalls bin ich immer weiter gerutscht und plötzlich in der Ritze gelandet.»

«Warum hast du mich denn nicht gerufen?

«Wie hättest du den Anruf denn annehmen wollen ohne Handy? Mit einer Banane?! Außerdem hattest du mich ausgeschaltet, schon vergessen?! Ich habe mich natürlich sofort wieder eingeschaltet. Hat aber nichts genützt, weil du mich ja geknebelt hattest und die Ritze meine Hilferufe verschluckt hat», sagt Dan. «Zuerst habe ich versucht, die Polizei zu alarmieren …»

«… aber die wollten mir nicht helfen. Da habe ich den Notruf an Caprice rausgeschickt.»

Kapitel 3Hübsche Kuchen

«Das hast du sehr gut gemacht!», lobe ich Dan und spritze ein wenig von dem Glasreiniger auf sein Display.

«Brrrr! Das ist kalt!», ruft er erschrocken. «Und nass! Nass ist es auch!»

«Gleich hast du es wieder warm und trocken», sage ich und wische ihn mit dem Tuch sauber.

Und dann, als er wieder sauber ist, gebe ich ihm noch einen Kuss, weil ich so glücklich bin, dass er wieder da ist.

«IHHHH!!!», brüllt Dan. «Das ist eklig! Da musst du mich gleich noch mal desinfizieren.»

«Dann lass uns in die Küche gehen, da gibt es warmes Wasser. Ich wollte sowieso einen Kuchen backen», sage ich. «Hast du Lust?»

«Wenn es sein muss», sagt Dan. «Aber wehe du bekleckerst mich dabei mit Teig.»

«Keine Sorge, mach ich nicht. Und wenn doch, lecke ich das dann einfach ab», schlage ich vor und grinse.

«Wenn du das tust, werde ich …» Dan überlegt eine ganze Weile, bis ihm etwas einfällt, mit dem er mir drohen kann. «… werde ich dir nie wieder verraten, was sich die anderen gegenseitig so texten.»