Hinter verzauberten Fenstern - Cornelia Funke - E-Book
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Hinter verzauberten Fenstern E-Book

Cornelia Funke

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Beschreibung

Der Weihnachtsbestseller von Cornelia FunkeWarum hat mein blöder kleiner Bruder Olli den schönen Schokoladenadventskalender bekommen und ich nur diesen doofen Papieradventskalender, ärgert sich Julia. Doch das auf ihrem Kalender abgebildete Haus glitzert so silbrig und geheimnisvoll, dass Julia der Versuchung nicht widerstehen kann und das erste Fenster ihres Kalenderhauses öffnet. Da bemerkt sie, dass das Haus bewohnt ist und dass sie die Menschen, die darin leben, besuchen kann. Damit beginnt ein ganz ungewöhnliches Abenteuer…Zum ersten Mal erscheint der Adventsbestseller von Cornelia Funke mit farbigen Innenillustrationen. Die von Cornelia Funke gemalten Bildern wurden liebevoll nachkoloriert.

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Seitenzahl: 121

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Cornelia Funke

Hinter verzauberten Fenstern

Eine geheimnisvolle Adventsgeschichte

Mit Bildern von Cornelia Funke

Fischer e-books

1. Kapitel

Draußen wurde es dunkel, und es schneite immer noch. Julia saß auf der Fensterbank und sah hinaus. Der Himmel war dunkelgrau, und die Bäume und Häuser sahen aus wie Scherenschnitte aus schwarzer Pappe. Nur die Fenster leuchteten gelb vom Lampenlicht oder blau von irgendeinem Fernseher. Ab und zu stapfte eine graue Gestalt mit hochgezogenen Schultern und eingezogenem Kopf unten auf der Straße vorbei. Aber ihre Mutter kam und kam nicht. Mindestens eine Stunde saß sie schon hier, drückte sich die Nase an der Scheibe platt und wartete.

Da kam wieder jemand. Julia beugte sich vor. Nein, die hatte einen Hund dabei. Wieder nichts. Zwei Kinder hüpften vorbei und verschwanden hinter einem Gartentor.

Dann war alles wieder still und leer. Nur die Schneeflocken fielen leise vom Himmel herunter und bedeckten die schwarzen Äste und die schwarzen Dächer, die dunklen Hecken, die graue Straße und die geparkten Autos, die unter dem Schnee wie dicke, geduckte Tiere aussahen.

Julia gähnte und presste die Nase wieder gegen die kalte Scheibe. Es ist doch immer dasselbe!, dachte sie. Wenn Mütter sagen, sie sind nur mal eben einkaufen, dann dauert’s eine Ewigkeit, bis sie wieder da sind. Und dann haben sie meistens schlechte Laune.

Ihre Zimmertür ging auf, und das Licht ging an. Ärgerlich kniff Julia die Augen zusammen und sah sich um.

»Mach das Licht aus, Olli«, knurrte sie ihren jüngeren Bruder an.

»Wieso sitzt du hier im Dunkeln?«

»Weil ich nur so draußen was erkennen kann. Also mach das Licht aus!«

»Versteh ich nicht«, sagte Olli. Aber er machte das Licht aus und schloss die Tür. Julia hörte, wie er im Dunkeln auf sie zutappte.

»Ist es dir nicht unheimlich im Dunkeln?«, fragte er und krabbelte neben sie auf die Fensterbank.

»O verdammt, du Zwerg«, stöhnte Julia, »warum gehst du nicht in dein eigenes Zimmer?«

»Da unten seh ich nichts. Nur die blöde Hecke. Hier unterm Dach ist es viel schöner.« Olli rutschte ein bisschen näher an sie heran. Er hatte Angst im Dunkeln. »Wetten, ich weiß, worauf du wartest?«, sagte er.

»Na, sag schon.«

»Du wartest auf Mama.«

»Erraten«, sagte Julia. »Sie hat versprochen, mir einen Adventskalender mitzubringen.«

»Mir auch!«

»Dachte ich mir.«

»Was hast du dir für einen gewünscht?«

Eine vollbepackte Gestalt kam die Straße herunter. Die Mütze war die richtige. Die Jacke auch.

Endlich.

Julia sprang von der Fensterbank und lief durch das dunkle Zimmer zur Tür. Olli kam hinterher.

»Was für einen hast du dir gewünscht?« Ihr kleiner Bruder vergaß nie eine Frage.

»Einen mit Schokolade natürlich.«

»Ich auch.«

»Natürlich!«

Julia sprang die Treppe hinunter. Ihr Zimmer war das einzige unterm Dach. Zuerst hatte sie das gruselig gefunden, aber inzwischen gefiel es ihr. Sie nahm immer zwei Stufen auf einmal. Sie wusste, das konnte Olli ihr nicht nachmachen. Als sie atemlos die Haustür erreichte, hörte sie draußen ihre Mutter fluchen. Sie fand mal wieder den Schlüssel nicht.

Julia öffnete die Tür. Mama stand verfroren und zerzaust da, inmitten von vollgepackten Taschen und Tüten. Ihr einer Arm steckte bis zum Ellbogen in einer der Taschen und wühlte verzweifelt darin herum. »Stell schon mal was in die Küche«, stieß sie hervor und zog den Arm aus der Tasche. Ohne Schlüssel.

»Mama, hast du meinen Kalender?«, fragte Julia.

»Alles nach der Reihe. Ich darf doch wohl erst mal zu Atem kommen, oder?«

Schlechte Laune. Sie hatte schlechte Laune. Wie erwartet.

Wortlos schleppte Julia eine Tüte in die Küche. Olli hatte es plötzlich gar nicht eilig, die Treppe runterzukommen.

»Wo ist euer Vater?«

»Der hat sich nach der Arbeit hingelegt.«

»Hm.« Ihre Mutter nickte und zog sich die schneenassen Sachen aus. Sie schüttelte die letzten Schneeflocken aus ihrem kurzen, dunklen Haar und putzte sich die rote Nase. »So!«, sagte sie dann und rieb sich die Hände. »Jetzt mach ich mir erst mal einen Kaffee. Wollt ihr Kakao?«

Julia suchte mit den Augen die Taschen ab. »Mama, bitte! Wo ist der Kalender?«

Ihre Mutter ging zur Kaffeemaschine und goss Wasser hinein. »Eigentlich sollt ihr sie ja erst morgen bekommen«, sagte sie. Julia warf Olli einen verzweifelten Blick zu.

Der schaute grinsend zurück. Er verstand es meisterhaft, ihre Mutter um seinen klitzekleinen Finger zu wickeln. Und das wusste er. »Ach, Mama, bitte!«, sagte er. »Wir haben uns schon so darauf gefreut!«

Große, bittende Augen.

Schief gelegter Kopf.

Breites – oberbreites Lächeln.

Absolut unwiderstehlich!

Ihre Mutter drehte sich um, sah Olli an – und musste lachen. Er hatte mal wieder gewonnen.

Mama griff in die größte Tüte, zog vorsichtig zwei Kalender heraus und legte sie nebeneinander auf den Küchentisch.

Der eine sah fast genauso aus wie der, den Julia letztes Jahr bekommen hatte. Mit einem dicken Nikolaus und kleinen Engeln und Tieren und Tannenbäumen und einem Schlitten voller Geschenke. Na ja, eben wunderschön. Eindeutig ein dicker, fetter, herrlicher Schokoladenkalender.

Aber der andere – Julia runzelte die Stirn –, der andere sah komisch aus. Erstens war weit und breit nichts von einem Nikolaus zu sehen. Und es gab auch keine Engel oder Tiere. Es gab nur ein großes Haus. Ein blödes, dunkles Haus mit ein paar blöden Bäumen drum rum. Sonst nichts. Absolut nichts. Und zweitens – das war das Schlimmste, der Kalender war zu dünn. Julia fasste prüfend die Kante an. Keine Frage. Da passte nicht mal das klitzekleinste Schokoladentäfelchen rein.

»So, der ist für dich«, sagte Mama.

Strahlend nahm Olli den dicken, fetten Schokoladenkalender entgegen.

Sie hatte es gewusst. Schon als Mama den komischen Kalender auf den Tisch gelegt hatte. Julia kniff die Lippen zusammen und warf ihrer Mutter den finstersten Blick zu, den sie zustande brachte. »Und der hier ist für dich, Julia«, sagte Mama und lächelte dabei auch noch stolz.

»Das ist ja überhaupt kein Schokoladenkalender«, sagte Julia und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Den will ich nicht.«

Ihre Mutter guckte furchtbar enttäuscht. »Aber ich dachte …«, sie hob ratlos die Augenbrauen, »ich dachte, du bist jetzt schon zu groß für diese …«

»Ich bin doch erst neun!«, sagte Julia empört und warf dem kleinen Bruder einen hasserfüllten Blick zu. Aber der strahlte sowieso bloß seinen Schokoladenkalender an.

»Ach, Julia«, sagte Mama tröstend und strich ihr übers Haar, »ich wollte dir doch eine Freude machen, ich …«

»Ich wollte aber einen Schokoladenkalender«, sagte Julia und starrte auf ihre Füße. »Er hat ja auch einen gekriegt!«

»Olli ist ja auch kleiner als du, und außerdem –, ach was!« Ihre Mutter drehte sich ärgerlich um und ging zurück zu ihrer Kaffeemaschine, schaufelte Massen von Kaffeepulver in den Filter und machte sie an. Das Ding fing fast sofort an zu blubbern und zu glucksen.

»Gib mir bitte mal einen Becher aus dem Schrank.« Julia ging zum Schrank und holte den Becher. Am liebsten hätte sie ihn auf dem blöden Kalender zerdeppert.

»Sieh ihn dir doch wenigstens mal an!«, sagte Mama.

Julia schüttelte den Kopf.

»Na, dann nicht!«, sagte Mama und knallte den leeren Becher auf den Tisch. Ihre Stimme klang überhaupt nicht mehr freundlich. »Dann hast du dieses Jahr eben keinen Kalender. Glaub bloß nicht, dass ich dir noch einen kaufe.«

»Mama, hängst du jetzt meinen Kalender auf?«, fragte Olli und grinste dabei triumphierend zu seiner großen Schwester hinüber.

»Ja, ich komme«, sagte ihre Mutter und ging zur Tür. »Und du, Julia, gehst jetzt wohl besser nach oben in dein Zimmer und kühlst dich ab.« Und mit diesen unfreundlichen Worten drehte sie sich um und verschwand mit Olli in seinem Zimmer. Julia und der Kalender waren allein.

»Du blödes, hässliches Pappding!«, zischte sie und schubste ihn ein Stück über den Tisch. Dann rannte sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer.

2. Kapitel

Julia konnte nicht einschlafen.

Zum Abendessen war sie nicht runtergegangen und auch nicht zum Waschen. Nicht mal zum Fernsehen. Sie war wütend, enttäuscht und beleidigt. Sie hatte ihre Zimmertür abgeschlossen – mit dem Schlüssel, den sie für Notfälle hinter ihren Büchern versteckt hatte. Und dann hatte sie das Licht ausgemacht, sich aufs Fensterbrett gesetzt und hinausgestarrt auf die wirbelnden Flocken, den schwarzgrauen Himmel und die kahlen schwarzen Bäume. Und sich vor Wut fast ein Loch in den Bauch geärgert. Als Mama sie zum Abendessen holen wollte, gab sie einfach keine Antwort. Und als Papa hochkam und sagte, sie solle jetzt, verdammt nochmal, rauskommen, sagte sie nur laut: »Ich will aber nicht!«

Ihre Eltern klopften noch zweimal. Sogar Olli kam und bot ihr die Schokolade aus einem seiner Türchen an. Wie großzügig! Aber sie schloss nicht auf. Schließlich ließen sie sie in Ruhe.

Und jetzt lag sie im Bett, starrte die Decke an und konnte nicht einschlafen. So ein Mist.

Im Haus rührte sich nichts mehr. Sogar ihre Eltern waren schon schlafen gegangen.

Julia setzte sich auf. Keiner würde merken, wenn sie sich den Kalender doch mal ansehen würde: Das war immer noch interessanter, als nur hier rumzuliegen und Löcher in die Decke zu starren.

Vorsichtig schob sie die Beine aus dem Bett. Brrr. Fast hätte sie sie gleich wieder zurückgezogen. Es war lausig kalt. Hastig schlüpfte sie in ihre Pantoffeln und zog sich den Morgenmantel an. Hellblau. Sie hatte einen roten gewollt. Aber Mama fand Blau hübscher. Na ja.

Leise, ganz leise schlich sie zur Tür. Der Holzboden knarrte etwas, und direkt unter ihrem Zimmer schliefen ihre Eltern. Vorsichtig drehte sie den Schlüssel im Schloss herum.

Besser, sie machte kein Licht an im Flur. Also im Dunkeln die Treppe hinunter und über den schmalen Flur zur Küchentür. Zum Glück stand sie offen.

In der Küche war es stockdunkel. Julia tastete mit den Fingern über den Küchentisch, bis sie plötzlich die Pappe des Kalenders fühlte. Sie klemmte sich das Ding unter den Arm und schlich genauso lautlos zurück, wie sie gekommen war. Sie schloss die Tür wieder hinter sich zu und knipste die kleine Lampe neben ihrem Bett an. Dann kroch sie schnell samt Morgenmantel unter ihre Decke.

Ein bisschen aufgeregt war sie nun doch, und ein ganz kleines bisschen neugierig. Sie zog die Knie an und lehnte den Kalender dagegen. Dann begann sie ihn zu betrachten. Misstrauisch. Mit grimmiger Miene.

Das eine stand schon mal fest. Er war groß. Viel größer als ein Schokoladenkalender.

Julia zog eine Hand unter der warmen Decke hervor und fuhr mit dem Finger über den silbernen Glitzerstaub, der überall auf dem Kalender war. Im Himmel, auf den Bäumen und auf dem Haus. Er glitzerte und schimmerte wie silberner Schnee. Schön!, dachte Julia – und ärgerte sich darüber. Sie betrachtete das Haus. Es war schmal und hoch – so hoch, dass die kahlen Bäume drum herum gerade bis zur zweiten Fensterreihe reichten. Das Dach war sehr spitz und dunkelrot, mit großen Schornsteinen. Das Haus sah nett aus, aber auch ein bisschen traurig. Es sieht aus, als ob es friert, dachte Julia. Dreiundzwanzig Fenster hatte es und eine hohe dunkelblaue Tür.

Julia zählte acht Stockwerke.

Pah, solche Häuser gibt es überhaupt nicht, dachte sie, nirgendwo.

Auf jedem der geschlossenen Fenster war eine Zahl, groß und golden. Und auf der Tür prangte die 24. Die 1 war ganz oben – unter dem Dach. Bei Schokoladenkalendern waren die Zahlen ganz durcheinander. Aber bei diesem waren sie genau in der richtigen Reihenfolge.

Julia holte wieder ihre Finger unter der Decke hervor und fuhr damit über die Fensterrahmen. Sie hatte fast schon vergessen, dass sie den Kalender nicht leiden mochte.

So langsam begann sie eine Frage brennend zu interessieren: Was war hinter den dunklen Fenstern? Vielleicht die Bewohner von diesem komischen Haus? Sie ließ ihre kalten Finger wieder unter der Decke verschwinden und starrte von einem Fenster zum anderen. Was war dahinter?

Na, was schon, dachte sie, irgendwelche blöden Bilder!

Aber welche?

Bei einem Schokoladenkalender wusste man immer ungefähr, was hinter den Türchen war. Die Bilder waren ja nie besonders aufregend. Aufregend war nur die Schokolade. Obwohl sie immer ziemlich muffig schmeckte. Aber hier … Was war bloß hinter den Fenstern? Wer war hinter den Fenstern?

Julia schob ihr Gesicht ganz nah an den Kalender heran, bis ihre Nase an die Pappe stieß. Und dann versuchte sie, in das Fenster mit der 1 zu schielen. Ging natürlich nicht.

Ärgerlich richtete Julia sich auf. So ein Blödsinn.

Sie tat ja so, als ob das ein wirkliches Haus wäre. Aber es war nur ein Pappkalender – nicht mal dick genug für Schokoladentäfelchen, geschweige denn für Zimmer.

Hm. Was war bloß auf den Bildern hinter den Fenstern? Eins könnte sie doch wenigstens mal aufmachen. Nur ein Stückchen, einen Spalt breit – damit sie es nach dem Hineinschielen gut wieder zubekam.

Julia sah auf ihren großen Wecker. Na bitte. Es war schon nach Mitternacht. Also war jetzt der erste Dezember.

Wieder wanderten ihre Hände von der Wärme in die Kälte. Nervös machte sie sich an dem Fenster mit der 1 zu schaffen. Den Fingernagel unter die Ecke, ein Griff mit dem Daumen – und das Fenster klappte auf.

Julia blickte in eine düstere Rumpelkammer. Ein paar Kartons, eine alte Badewanne mit Klauenfüßen, ein verschnürter Sack, jede Menge Gerümpel. Und an einem klapprigen Kleiderständer hing ein riesiger, schwarzer Mantel. Das war alles.

Julia starrte das Bild ungläubig an.

Der blöde Kalender hatte sie hereingelegt! Sie neugierig gemacht, ganz zappelig vor Neugier – und dann das. Sie hatte von Anfang an recht gehabt. Es war ein blöder, langweiliger Schwachsinnskalender. Dachten die, die solche Kalender machten, etwa, Kinder fänden so was gut? Bilder von rumpeligen Dachböden statt Schokolade? Ärgerlich drückte Julia das Fenster wieder zu.

Ich werde ihn wieder in die Küche legen, dachte sie. Und morgen mach ich die 1 nochmal auf, und Mama wird sehen, was sie mir da gekauft hat. Sie schwang die Beine aus dem Bett, und der Kalender rutschte zu Boden.

Wie er glitzerte! Als wären tausend Sterne auf ihren Teppich gefallen. Und das Haus sah so geheimnisvoll aus und so traurig. Und die 23 Fenster schienen alle etwas Wunderbares zu verbergen.

Julia zögerte. Dann stand sie auf, stellte einen Stuhl neben ihr Bett und lehnte den Kalender gegen die Stuhllehne. Danach kroch sie zurück unter die Decke und knipste das Licht aus.

Der Kalender funkelte und blitzte in der Dunkelheit. Na ja, dachte Julia müde, seine Bilder taugen nichts, aber glitzern tut er wirklich wunderschön. Und dann schlief sie endlich ein.

3. Kapitel

Als Julia am nächsten Morgen in die Küche kam, saßen die anderen drei schon am Frühstückstisch.

»Hallo«, sagte sie kleinlaut und schob sich auf ihren Stuhl.

»Hast du heute bessere Laune?«, fragte ihr Vater.

»Ja«, murmelte sie.

»So ein Aufstand wegen eines Schokoladenkalenders«, sagte Papa, schüttelte den Kopf und kippte seinen letzten Schluck Kaffee hinunter.