Horch, da klopft die Seele an! - Bärbel und Sebastian Rockstroh - E-Book

Horch, da klopft die Seele an! E-Book

Bärbel und Sebastian Rockstroh

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Was könnten Rückenbeschwerden mit der Kindheit, Panikattacken mit dem Zweiten Weltkrieg und Depressionen mit der Ernährung zu tun haben? Körper, Emotionen, Gedanken, Energiefluss und Spiritualität: Dieses Buch beleuchtet, leicht verständlich, das Wechselspiel der 5 Ebenen des Menschen. Sie erfahren, wie in diesem System ein Ungleichgewicht entstehen kann und unter welchen Umständen das zu einer Krankheit führt. Wenn die Seele weint und der Mund schweigt, dann spricht der Körper. Horch, da klopft die Seele an! beschreibt, welche Schlüsselrolle die Begegnung mit den Symptomen bei der Heilung der Beschwerden einnimmt. Es macht Ihnen Mut, von der behandelten zur handelnden Person zu werden. Sie entdecken Ihre innere Ärztin und Ihren inneren Arzt und erhalten eine Vielzahl praktischer Tipps für Ihren persönlichen Weg zu ganzheitlicher Gesundheit.

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Seitenzahl: 264

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ÜBER DIE AUTORIN UND DEN AUTOR

Bärbel Rockstroh, bekennende Rheinländerin, wurde 1964 in Aachen geboren und lebte später in Köln, Bonn, Berlin und am Bodensee. Ihr beruflicher Weg, der mit einer kaufmännischen Ausbildung begann, führte sie über ein berufsbegleitendes Studium in verschiedene Führungspositionen und von dort in die Erwachsenenbildung.

Sebastian Rockstroh, geboren 1965 in Windhoek, Namibia, wandelte jahrzehntelang zwischen Kontinenten, Ländern, Sprachen und Kulturen mit Stationen wie Kapstadt, Brüssel, Gent, Glasgow, Vancouver und dem Bodensee. Nach einer Ausbildung zum Medienwirt, dem Erwerb das Sales Diploma am Cape Technikon und verschiedenen Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung arbeitete er viele Jahre als Führungskraft im Investitionsgüterverkauf.

Ohne einander zu suchen haben die beiden sich am 3. Januar 2008 in Sri Lanka gefunden. Seither leben und arbeiten sie als Paar. Den Schwerpunkt ihrer Seminare für Unternehmen, Behörden und Ministerien bildeten zunächst die Themen Frauenförderung und Kommunikation der Geschlechter. 2011 erschien ihr erstes gemeinsames Buch “Erfolg in Sicht – Selbstcoaching Frau und Karriere.“

Viele Aus-, Fort- und Weiterbildungen bahnten Bärbel und Sebastian Rockstroh den Weg ins Heilwesen, in dem sie ihre wahre Bestimmung fanden. Heute sind sie Heilpraktiker/in für Psychotherapie, Hypnose-Therapeut/in, Kinesiolog/in, Körpertherapeut/in und arbeiten gemeinsam im Vitarium, ihrer Naturheilpraxis für 360o-Coaching und ganzheitliche Therapie. Südlich von Freiburg haben sie in der badischen Schwarzwald-Idylle ein Haus der Heilung geschaffen, für beide ein lang gehegter Traum. Dort finden Menschen aus dem gesamten deutsch-, niederländisch- und englischsprachigen Raum individuelle Unterstützung auf ihrem Weg zur Gesundheit. Die Themen sind vielfältig und reichen von Partnerschaftskonflikten über Traumatisierungsfolgen bis zu psycho-somatischen Erkrankungen. Mehr über ihre Arbeit erfahren Sie unter www.vitarium-rockstroh.de und auf dem YouTube-Kanal Bärbel und Sebastian Rockstroh – Vitarium.

FÜR CHRISTA UND ACHIM

1. Auflage Dezember 2020

© 2020 Bärbel Rockstroh und Sebastian Rockstroh

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, Hamburg

Satz, Grafik und Umschlaggestaltung: Monika Groh Grafik- & Webdesign

Foto: Nina Grützmacher Fotografie

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-18880-8

Hardcover:

978-3-347-18881-5

e-Book:

978-3-347-18882-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin/des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind abrufbar unter http://dnb.d-nb.de

INHALT

VORWORT

EIN PAAR HINWEISE VORAB

01 GESUNDHEIT: EIN DEHNBARER BEGRIFF

Schulmedizin: der symptombezogene Ansatz

Komplementärmedizin/Alternativmedizin: der vernetzte Ansatz

Naturheilkunde

Traditionell Chinesische Medizin (TCM)

Ayurveda

Schamanismus

Der gemeinsame Nenner

02 GANZHEITLICH: WAS HEIßT DAS EIGENTLICH?

Die 5 Dimensionen des Menschen

PHYSISCHE Dimension: der Körper

ENERGETISCHE Dimension: die feinstoffliche Ebene

MENTALE Dimension: die Gedanken

EMOTIONALE Dimension: die Gefühle

SPIRITUELLE Dimension: der Glaube

Die Einheit der 5 Dimensionen

Weitere Aspekte einer ganzheitlichen Behandlung

Das soziale Umfeld

Der Methoden-Mix

Der therapeutische Rahmen

03 WIE KRANKHEIT ENTSTEHT

Wo klopft die Seele an?

Das Fass läuft über

Einmaliges, plötzliches Ereignis

Dauerbelastung

04 KRANKHEITSURSACHEN AUF KÖRPERLICHER EBENE

Einmaliges, plötzliches Ereignis

Unfall

Infektion

Vergiftung

Infarkt

Schock

Dauerbelastung

Ernährung

Bewegung

Suchtmittel

Kosmetika und Waschmittel

Tattoos und Permanent Make-up

Umweltbelastungen

05 KRANKHEITSURSACHEN AUF ENERGETISCHER EBENE

Einmaliges, plötzliches Ereignis

Schnitte und Operationen

Verbrennungen und Erfrierungen

Piercings und Tattoos

Dauerbelastung

Funk, Elektrosmog, Magnetismus und Wasseradern

06 KRANKHEITSURSACHEN AUF SPIRITUELLER EBENE

Einmaliges, plötzliches Ereignis

Naturkatastrophen

Trauerfälle

Überfall, Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, Betrug

Unfall oder schwere Erkrankung

Arbeitslosigkeit

Trennung und Scheidung

Umzug

Dauerbelastung

Negative Nachrichten

Werbung

Verhaftung in negativen Glaubensmustern

Fehlender Lebens-Sinn

07 KRANKHEITSURSACHEN AUF PSYCHISCHER EBENE

Einmaliges, plötzliches Ereignis

Dauerbelastung

Entwicklungstraumata

Fehlende Empathie

Burnout

Boreout

Unterdrückte Emotionen

Negative Gedanken

Selbstsabotage

Angst vor Erfolg

Zu früh aufgeben

Die Bedürfnisse anderer über die eigenen stellen

Aufschieberitis

Perfektionismus

Mehr des Falschen

08 KRANKHEIT ALS ERBE

Epigenetik - der körperliche Ansatz

Resonanz - der energetische Ansatz

Vom kollektiven Unbewussten zur Bindungsstörung - der psychische Ansatz

Ahnenreihe, Glaubensmuster und “heilige“ Schwüre - der spirituelle Ansatz

Transgenerative Traumaweitergabe in der therapeutischen Praxis

Marc, der gestresste Student

Rahel, das schweigsame Kind

09 VOM SYMPTOM ZUR KRANKHEIT

Es klopft. Und dann?

1. Ignorieren

Roland, der genervte Handwerksmeister

Ulla, die emsige Physiotherapeutin

2. Bekämpfen

Kerstin, die geplagte Lehrerin

3. Öffnen und die Botschaft annehmen

10 WEGE ZUR GESUNDHEIT

Die Vorboten wahrnehmen

Die Vorboten deuten

Der Blick von außen

Naturheilkunde

Traditionell Chinesische Medizin (TCM)

Ayurveda

Schamanismus

11 GANZHEITLICHE THERAPIE IN DER PRAXIS

So ging es weiter bei Marc, dem gestressten Studenten

So ging es weiter bei Rahel, dem schweigsamen Kind

So ging es weiter bei Roland, dem genervten Handwerker

So ging es weiter bei Ulla, der emsigen Physiotherapeutin

So ging es weiter bei Kerstin, der geplagten Lehrerin

12 SCHRITT FÜR SCHRITT GESÜNDER: SO GEHTS

13 SCHRITTE ZUR GESUNDHEIT AUF KÖRPERLICHER EBENE

Einmaliges, plötzliches Ereignis

Dauerbelastung

Ernährung

Ernährung bei körperlicher oder psychischer Belastung

Ein letzter Ernährungstipp für Ihr Immunsystem

Bewegung

Suchtmittel

Kosmetika und Waschmittel

Tattoos

Umweltbelastungen

Jetzt sind Sie dran

14 SCHRITTE ZUR GESUNDHEIT AUF ENERGETISCHER EBENE

Narben, Hautverletzungen, Tattoos und Piercings

Funk und Elektrosmog

Magnetismus

Dicke Luft

Jetzt sind Sie dran

15 SCHRITTE ZUR GESUNDHEIT AUF SPIRITUELLER EBENE

Schicksalsschläge

Nachrichten und Werbung

Glaubensmuster

Lebenssinn

Jetzt sind Sie dran

16 SCHRITTE ZUR GESUNDHEIT AUF PSYCHISCHER EBENE

Entwicklungstraumata

Burnout

Boreout

Unterdrückte Emotionen

Negative Gedanken

Gedanken wahrnehmen und würdigen

Gedankenstopp und Gedankenentschärfung auf mehreren Ebenen

Achtsamkeitsvisualisierung

Dialog

Gedanken enttarnen

Sorgenhalbestunde

Positives dagegen setzen

Optimistische Menschen

Selbstsabotage

Angst vor Erfolg

Aufgeben

Die Bedürfnisse anderer über die eigenen stellen

Aufschieberitis

Perfektionismus

Mehr des Falschen

Jetzt sind Sie dran

17 RUNDUM GESUND AUF ALLEN EBENEN

Positiver Tagesbeginn

Besserer Schlaf

Walddusche

Selbstsuggestion

Die Mutmacher-Suggestion

Die innere Ärztin und der innere Arzt

Wohltuendes Grün

Den Placeboeffekt nutzen

Jetzt sind Sie dran

18 ERSTE SCHRITTE ZU GANZHEITLICHER GESUNDHEIT

DANKE

QUELLENANGABEN

LITERATURVERZEICHNIS

VORWORT

Dieses Buch hat seinen Weg zu Ihnen gefunden. Dürfen wir daraus schließen, dass Sie sich für Ihre Gesundheit interessieren? Prima, dann haben wir etwas gemeinsam.

Im Vitarium, unserer Naturheilpraxis für 360º-Coaching und ganzheitliche Therapie, begleiten wir Menschen bei der Heilung psychischer und körperlicher Beschwerden oder der Bewältigung von Krisen. Dabei ist es uns stets ein Anliegen, unseren Patient*innen und Klient*innen auf ihrem Weg zur Gesundheit die Bedeutung von Selbstfürsorge und Eigenverantwortung näher zu bringen. Wer unter einer Erkrankung oder einer belastenden Lebenssituation leidet, fühlt sich oft hilflos und den Umständen ohnmächtig ausgeliefert. Unser erklärtes Ziel in Therapie und Coaching ist, bei den Menschen ein Bewusstsein für ihre Kompetenz zu wecken, von der behandelten zu handelnden Person zu werden.

Der Schlüssel dazu liegt nach unserer Erfahrung in der Fähigkeit, die Signale des Körpers wahrzunehmen und die Zusammenhänge zwischen seelischen Belastungen und körperlichen Beschwerden zu verstehen. Deshalb halten wir seit Jahren in unserer Region zwischen Basel, Karlsruhe und dem Hochschwarzwald regelmäßig Vorträge mit dem Titel Horch, da klopft die Seele an! Der ganzheitliche Weg zur Gesundheit.

Häufig werden wir nach solchen Veranstaltungen gefragt, welche weiterführende Literatur wir empfehlen können. Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Die meisten Fachbücher sind sehr spezifisch, das heißt sie beschäftigen sich nur mit Teilbereichen des vielfältigen Themas. Außerdem vermittelt ihr Schreibstil interessierten Laien oft keinen wirklichen Lesegenuss. Eines Abends meinte eine Zuhörerin: “Na dann sollten Sie einfach selbst ein Buch schreiben, das so viel Spaß macht wie Ihr Vortrag.“ Eine Idee war geboren.

Wir hatten natürlich Lust auf das Thema und auch Freude an der Vorstellung, ein weiteres Buch zu schreiben. Nur – wann ist der passende Zeitpunkt? Zunächst schoben sich andere Projekte in den Weg, bereits geplante Weiterbildungen wollten absolviert, das “Tagesgeschäft“ erledigt werden. Doch der Gedanke ließ uns nicht mehr los.

Immer öfter nutzten wir freie Zeitfenster für Vorarbeiten und Recherche. Aus einer Idee wurde ein Herzensprojekt. Im Dezember 2019 war es endlich soweit: Wir fingen an zu schreiben.

Dann kam COVID-19 und ab da war alles anders. Bis dato hatte nur rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz großes Interesse für Gesundheitsfragen. Plötzlich drehte sich die ganze Welt um eine Pandemie. Aus unserer ganzheitlichen Sicht drehte sie sich allerdings in die falsche Richtung. Es liegt uns fern, an dieser Stelle eine Wertung der von den Regierungen getroffenen Maßnahmen vorzunehmen. Uns fällt nur auf, dass in den letzten Monaten der Fokus ausschließlich auf die Krankheit gerichtet ist. Täglich wird intensiv über die Zahl der Neuinfektionen, die Krankheitssymptome, die Ansteckungsmöglichkeiten und die Spätfolgen der Erkrankung berichtet. Viel zu selten verbreiten die Medien Informationen darüber, was jede und jeder Einzelne tagtäglich selbst dafür tun kann, die eigene Immunabwehr zu stärken und dadurch gesund zu bleiben oder wieder zu werden.

Durch diese Entwicklung erhielt unser Herzensprojekt eine zusätzliche Dimension. Wir möchten in der aktuellen Situation unseren Beitrag zu einer Änderung der Sichtweise leisten. In Zeiten, die von Angst beherrscht sind, will dieses Buch Ihnen Mut machen. Sie sind einem Virus ebenso wenig hilflos ausgeliefert wie anderen Krankheitsursachen, denn Sie haben unzählige Möglichkeiten, Ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen. Viele davon haben wir für Sie zusammengetragen mit dem Wunsch, Ihnen praktische Tipps an die Hand zu geben, die Sie leicht in Ihrem Alltag umsetzen können.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren und allzeit gute Gesundheit.

BÄRBEL ROCKSTROH & SEBASTIAN ROCKSTROH

EIN PAAR HINWEISE VORAB

Die Erkenntnisse der Medizin unterliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen. Die Autorin und der Autor dieses Buches haben gewissenhaft recherchiert und große Sorgfalt walten lassen, bei der Auswahl der Inhalte und Empfehlungen den derzeitigen Wissensstand zu berücksichtigen. Eine Garantie, juristische Verantwortung oder Haftung für die Nutzung der Informationen übernehmen weder die Autorin/der Autor noch der Verlag. Bitte nehmen Sie bei starken Beschwerden und ernsthaften Erkrankungen ärztliche, heilpraktische oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch.

Dieses Buch enthält Fallstudien, die die mögliche Entstehung von Erkrankungen und beispielhafte Verläufe einer ganzheitlichen Therapie verdeutlichen sollen. Es handelt es sich um die Geschichten realer Patient*innen aus der psychotherapeutischen Praxis (HPG) des Autoren-Paars. Zum Schutze der Betroffenen wurden Namen und biografische Daten geändert. Manche Schilderungen enthalten Passagen, die belastend und retraumatisierend wirken können. Deshalb sind sie mit einer “TRIGGERWARNUNG“ versehen.

Für einen besseren Lesefluss wurde im Text auf Quellenangaben verzichtet. Diese sind am Ende des Buches aufgeführt. Außerdem gibt ein Literaturverzeichnis Hinweise auf weiterführende Lektüre.

01

GESUNDHEIT:EIN DEHNBARER BEGRIFF

Wann bezeichnen Sie sich als gesund? Wenn nichts schmerzt? Oder nur dann, wenn Sie sich topfit fühlen, sodass Sie die sprichwörtlichen Bäume ausreißen könnten? Bedeutet der Begriff Gesundheit für Sie lediglich die Abwesenheit akuter Beschwerden oder gehört mehr dazu?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt es so:

“Gesundheit ist der Zustand vollkommenen körperlichen,

geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen

von Krankheit und Gebrechen.“

Die WHO betrachtet den Menschen mit einem Rundumblick und wir laden Sie ein, ihn einen Moment auf sich wirken zu lassen: vollkommenes körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden. Würden Sie sich nach dieser Definition als gesund bezeichnen? Oder kennen Sie Menschen, auf die das zutrifft? Vermutlich eher nicht. Wer kann schon von sich behaupten, es ginge ihr oder ihm in jeder Hinsicht gut? Aber genau das ist das Ziel des ganzheitlichen Ansatzes, auf den wir im nächsten Kapitel intensiv eingehen werden.

Schauen wir uns zunächst an, wie unterschiedliche medizinsche Modelle den Begriff Gesundheit interpretieren.

Schulmedizin: der symptombezogene Ansatz

Die wissenschaftlich orientierte Medizin folgt dem Prinzip von Ursache und Wirkung, die mit systematischen, kontrollierten Methoden objektiv nachweisbar sind. Sie umfasst diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die an Universitäten und Hochschulen gelehrt werden, daher wird sie vereinfacht als Schulmedizin bezeichnet.

Im Mittelpunkt der Behandlung steht das Symptom, also die wahrnehmbaren Beschwerden der Person, oder messbare Abweichungen von einer festgelegten Norm. Ziele der ärztlichen Bemühungen sind das Beherrschen des Symptoms, die Freiheit von Beschwerden und/oder das Herstellen eines Normalzustandes.

Ihr Rücken plagt Sie?

Dann sind Sie gesund, wenn Sie keine Schmerzen mehr haben.

Sie leiden unter einem juckenden Hautausschlag?

Ihre Gesundheit ist hergestellt, wenn Juckreiz und Rötung verschwunden sind.

Sie liegen nachts wach?

Gesundheit bedeutet, dass Sie durchschlafen.

Die Sichtweise der Schulmedizin ist also in erster Linie krankheitsorientiert, das heißt das Beschwerdebild entscheidet darüber, was als Gesundheit bezeichnet wird.

Um diesen Zustand herzustellen, werden Kollateralschäden in Kauf genommen. Nehmen wir an, Sie haben Kopfschmerzen und Ihr Hausarzt verschreibt Ihnen das Schmerzmittel Ibuprofen 400. Der Beipackzettel dieser Tabletten führt beispielsweise als häufige Nebenwirkungen Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung auf. Es ist also durchaus möglich, dass Sie Ihre Kopfschmerzen loswerden, dafür aber unter Übelkeit und Bauchweh leiden. Obwohl dies nicht der Definition der WHO entspricht, die “vollkommenes Wohlbefinden“ beschreibt, wären Sie aus Sicht der Schulmedizin - in Bezug auf Ihre ursprünglichen Beschwerden - dennoch gesund, denn Ihre Kopfschmerzen sind ja weg. Gegen die Übelkeit und das Bauchweh gibt es ein anderes Medikament oder eine Fachärztin/ein Facharzt für Gastroenterologie kümmert sich darum.

Komplementärmedizin/Alternativmedizin: der vernetzte Ansatz

Komplementär- und Alternativmedizin sind Sammelbezeichnungen für eine Vielzahl diagnostischer und therapeutischer Methoden, die sich als Ergänzung oder Gegenangebot zur Schulmedizin begreifen. So unterschiedlich die einzelnen Verfahren auch sein mögen, haben sie doch einen gemeinsamen Nenner, nämlich die Sichtweise: Es kommt nicht ein krankes Organ zur Behandlung, sondern ein individueller Mensch. Sie arbeiten vernetzt, indem sie den Organismus als untrennbare Einheit betrachten und sich mit den Wechselwirkungen zwischen Körper, Seele und Geist beschäftigen.

Die Sichtweise der Komplementär-/Alternativmedizin ist gesundheitsorientiert, denn sie folgt der Überzeugung, dass die ursprüngliche Absicht des Organismus die Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit ist. Deshalb dient die Behandlung mit alternativen Methoden dem Ziel, die eigenen Heilkräfte des Menschen anzuregen und voll zu entwickeln, dadurch das innere Gleichgewicht (wieder) herzustellen und künftigen Gesundheitsstörungen vorzubeugen.

In der Komplementär-/Alternativmedizin wird der Mensch also grundsätzlich als gesund betrachtet und Symptome werden als Hinweise des Organismus auf notwendige Veränderungen gedeutet.

Das Grundverständnis von Gesundheit in der Komplementär-/ Alternativmedizin kommt dem der WHO also um einiges näher, auch wenn die einzelnen Strömungen den Begriff unterschiedlich definieren, wie die folgende Übersicht zeigt.

Naturheilkunde

Wie der Name verrät, geht die Naturheilkunde von der Gabe der Natur aus, sich selbst zu heilen und zwar durch in der Natur entstandene Kräfte: Wasser und Erde, Licht, Luft, Wärme, Kälte, Bewegung, Ruhe, Ernährung und Nahrungsenthaltung, Heilpflanzen und positive seelische Impulse. Die Naturheilmittel werden zur Pflege, zur Förderung und zur Wiederherstellung der Gesundheit eingesetzt.

Einige der bekanntesten Naturheilverfahren, deren Wirkungsweise wir Ihnen im Kapitel 10 “Wege zur Gesundheit“ näher erläutern, sind:

» Anthroposophische Medizin

» Bachblütentherapie

» Balneotherapie und Klimatherapie

» Bewegungstherapie

» Biochemie nach Schüßler

» Bioresonanztherapie

» Chiropraktik

» Entspannungsverfahren

» Ernährungstherapie

» Feng-Shui

» Geistiges Heilen

» Hildegard-Medizin

» Homöopathie

» Hydrotherapie

» Hypnosetherapie

» Kinesiologie

» Kneipp-Therapie

» Lymphtherapie

» Lichttherapie

» Magnetfeldtherapie

» Neuraltherapie

» Osteopathie

» Ozontherapie

» Phytotherapie

» Reflexzonentherapie

» Spagyrik

» Wirbelsäulentherapie nach Dorn

Die Naturheilkunde geht von einem lebenserhaltenden Ordnungsprinzip aus, das den Menschen gesund und vital erhält. Krankheit entsteht, wenn diese Ordnung durch Einflüsse gestört wird, die der Organismus nicht (mehr) kompensieren kann. Deshalb verfolgt die naturheilkundliche Therapie das Ziel, den Organismus bei der Wiederherstellung seiner biologischen Ordnung zu unterstützen.

Traditionell Chinesische Medizin (TCM)

Die TCM fußt auf den Grundlagen der alten chinesischen Heilkunst und wird seit mehr als 2000 Jahren praktiziert. Die Grundannahme: Der Mensch ist Teil des Kosmos, in dem eine universelle Lebenskraft existiert, das sogenannte Qi (sprich: Tschi). Qi fließt in Energiebahnen, den Meridianen, durch den Körper und versorgt die inneren Organe.

Gesundheit oder Krankheit hängen davon ab, ob alle Organe optimal mit Qi versorgt werden. Blockaden im Energiefluss führen zu Über- oder Unterversorgung und somit letztlich zur Erkrankung. Ziel der TCM ist es daher, den Fluss des Qi in Balance zu halten oder zu bringen.

Ayurveda

Ayurveda bedeutet übersetzt “Wissen vom Leben“ und gehört zu den ältesten Gesundheitslehren. Diese traditionelle indische Heilkunst wird bereits seit mehr als 5000 Jahren angewendet. Sie basiert auf der Annahme, dass die Welt von fünf Elementen beziehungsweise Wandlungsphasen gestaltet wird: Feuer, Erde, Wind, Wasser und Äther. Im menschlichen Körper manifestieren sie sich in Form der Doshas Pitta, Kapha und Vata, die als Lebensenergie für die individuelle Konstitution verantwortlich sind und die körperliche und geistige Funktion des Menschen regulieren. Gerät das Zusammenspiel der Doshas in Disharmonie, verliert der Mensch seine Gesundheit. Dies geschieht durch krankmachende Faktoren wie falsche Ernährung, ungesunde Arbeits- und Lebensbedingungen, exzessiver, zu geringer oder unpassender Gebrauch der Sinne und übermäßige Stressbelastungen.

Der ayurvedische Ausdruck für einen gesunden Zustand ist svastha, was so viel heißt wie “im Selbst verweilen“. Gemeint ist damit ein Zustand, in dem wir uns durch Kontakt mit unserem wahren Selbst, unserer innersten Natur, auf allen Ebenen unserer Persönlichkeit ausgeglichenen und kraftvoll fühlen.

Schamanismus

Der ursprünglich aus Sibirien stammende Begriff “Schamane“ bezeichnet heute unterschiedlichste spirituelle und heilend tätige Spezialist*innen, die als Mittelspersonen zur Geisterwelt dienen. Je nach Ethnie und Kultur werden darunter Medizinfrauen und -männer, Heiler*innen, geistige Führer*innen oder weise Alte verstanden.

Der Schamanismus, den die Weltgesundheitsorganisation WHO als Teil der komplementären medizinischen Versorgung akzeptiert, versteht den Menschen gemeinsam mit Tieren, Pflanzen, Tiergeistern und Ahn*innen, sowie den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft als eine der vielfältigen Formen des Lebens. Als Teil der Natur ist das Individuum eng mit den Kräften des Universums verbunden.

Ziel des schamanischen Wirkens ist es, die Harmonie des Menschen mit den anderen Lebensformen (wieder) herzustellen.

Der gemeinsame Nenner

Auch wenn die Definitionen des Begriffs “Gesundheit“ in den verschiedenen Bereichen der Komplementär-/Alternativmedizin teilweise voneinander abweichen, so haben sie, wie eingangs schon angedeutet, doch etwas Wesentliches gemeinsam: Sie betrachten den Menschen als Einheit aus Körper, Seele und Geist. Heilung kann in der Tiefe nur dann geschehen, wenn dieses Gesamtsystem balanciert wird. Die Methoden, mit denen dies in den einzelnen Bereichen der Komplementär-/Alternativmedizin geschieht, stellen wir Ihnen in Kapitel 10 “Wege zur Gesundheit“ vor.

02

GANZHEITLICH: WAS HEIßT DAS EIGENTLICH?

Kaum ein Begriff ist in den letzten Jahren so inflationär verwendet worden wie Ganzheitlichkeit. Ob es um Kindererziehung, Städteplanung, IT-Lösungen, Politik, Wellnessangebote, Verkaufsberatung, Personalentwicklung, Ernährungskonzepte, Projektplanung oder Versicherungen geht - der Ausdruck ist in aller Munde und prangt auf so manchem Praxisschild. Dabei scheinen die Auslegungsmöglichkeiten des Wortes so vielfältig zu sein wie die Menschen, die es verwenden.

Der Titel dieses Buches verspricht Ihnen einen ganzheitlichen Weg zu Ihrer Gesundheit, deshalb sollten wir zunächst unser Verständnis dieses Begriffs erläutern. Dabei kann es hilfreich sein, sich dem Thema von der entgegengesetzten Position anzunähern. Beginnen wir mit einer wahren Begebenheit:

Vor ein paar Jahren wollten wir beide den Tauchschein erwerben und benötigten eine ärztliche Bescheinigung über unsere Tauchtauglichkeit. Zu dieser Zeit wurden wir vermehrt von Patient*innen wegen Tinnitus konsultiert. Während der Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt wollten wir die Gelegenheit nutzen und die Sicht eines Spezialisten zu diesen chronischen Ohrgeräuschen erfahren. Seine Antwort: “Ach wissen Sie, da kenne ich mich nicht so gut aus. Ich bin mehr der Nasenexperte.“

Auch wenn wir diese Erfahrung nicht als exemplarisch für die gesamte Schulmedizin verallgemeinern wollen, bringt sie deren Herangehensweise doch in geradezu paradoxer Weise auf den Punkt. Die wissenschaftlich orientierte Medizin hat in den letzten Jahrzehnten ungeheure Fortschritte dadurch errungen, dass sie bei der Forschung mehr und mehr ins Detail gegangen ist. Sie hat den menschlichen Körper in stets kleinere Stückchen fragmentiert und dabei den Fokus immer enger und schärfer gestellt: vom Körper auf einzelne Organe, auf die Zellen, auf die Zellbestandsteile, auf die Botenstoffe, auf die Biochemie einzelner Botenstoffe bis hin zum einzelnen Gen.

Gleiches gilt für die praktizierenden Mediziner*innen. Auch Fachärzt*innen spezialisieren sich innerhalb ihres Gebietes immer weiter auf einzelne diagnostische und therapeutische Verfahren. Dies könnte unter anderem auch damit zusammenhängen, dass der Arztberuf bis vor gar nicht allzu langer Zeit eine reine Männerdomäne war. In Deutschland wurden Frauen nämlich erst im April 1899 zum Medizinstudium zugelassen und noch heute sind sie in vielen Fachrichtungen deutlich unterrepräsentiert. Viele männliche Ärzte neigen bis heute dazu, in Kategorien von Hierarchie, Karriere und Prestige zu denken und streben danach, der Experte in dem angesehenen Fachgebiet an der bekannten Uniklinik zu sein. Der Krankenhausalltag ist stark davon geprägt: An der Spitze von Macht, Ruhm und Einfluss steht die bis heute stark männlich dominierte Chirurgie. Andere Sparten erhalten weniger Mittel und Aufmerksamkeit.

Was bedeutet das für Sie als Patient*in?

Falls es für Ihre Beschwerden keine offensichtliche Erklärung und keine standardisierte Behandlungsmethode gibt, dann wird Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an eine Fachpraxis überweisen. Wenn auch dort kein Ergebnis erzielt werden kann, erfolgt die nächste Untersuchung durch eine noch spezialisiertere Instanz und so geht es weiter.

Mit stets kleinerem Blickfeld und teureren Geräten wird nach der einen Ursache für Ihre Erkrankung gesucht. Dabei gerät nicht nur der Mensch als Ganzes immer mehr aus dem Fokus, sondern auch und vor allem psychische Aspekte, die den Beschwerden zu Grunde liegen könnten.

Diese für psychotherapiebedürftige Menschen mühsame Odyssee durch die Welt der hochschul-wissenschaftlich orientierten Spezialistinnen dauert zum Teil mehrere Jahre, bis erstmals die Empfehlung ausgesprochen wird, ein*e Psychosomatiker*in, Psychiater*in oder Psychotherapeut*in zu konsultieren. Dabei geht die WHO davon aus, dass in Europa mindestens 25% der wegen körperlicher Beschwerden behandelten Patient*innen an einer unerkannten Depression leiden. Noch dramatischer sieht die WHO die Situation in den europäischen Krankenhäusern: Rund 40% der Menschen, die dort organisch behandelt werden, bräuchten eigentlich eine Psychotherapie.

Diese Zahlen erstaunen nicht, wenn man bedenkt, dass in deutschen Praxen der Kontakt zwischen Patient*in und Ärztin/Arzt durchschnittlich 7,6 Minuten dauert. Und das, obwohl 80% der Patientinnen ein Gespräch mit der sie behandelnden Person wertvoller und wichtiger einstufen als deren Kompetenz oder die technische Einrichtung der Praxis.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Schulmedizin leistet einen wertvollen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung, vor allem in akuten Situationen, arbeitet dabei aber meist symptombezogen und mono-organisch.

Im Gegensatz dazu betrachtet die Ganzheitsmedizin den Menschen in seiner individuellen Einzigartigkeit als ein System, dessen Teile in wechselseitiger Beziehung zueinander, zum gesamten Organismus und zur Außenwelt stehen. Dieser auch als holistisch bezeichnete Ansatz geht davon aus, dass die Eigenschaften isolierter Teilbereiche nicht als Erklärung für die Eigenschaften einer Gesamtheit dienen können. Der Mensch wird als Wesen mit charakteristischen biologischen, psychischen und sozialen Eigenschaften gesehen. Ausgangspunkt für die ganzheitliche Behandlung ist die Einheit von Körper, Seele und Geist. Neben dem Beschwerdebild berücksichtigt sie deshalb auch die Lebensweise, die Beziehungen, die Ideale und Wertvorstellungen, die Umwelt- und Umgebungsfaktoren, die Belastungen sowie die Erfahrungen und Ressourcen der Patient*innen.

In unserer Naturheilpraxis Vitarium fassen wir den Begriff ganzheitlich sehr weit.

Im Folgenden stellen wir Ihnen das 5-Dimensionen-Modell und die ergänzenden Faktoren vor, die für uns zu einer holistischen Therapie gehören.

Die 5 Dimensionen des Menschen

Viele unserer Patient*innen und Klient*innen konsultieren uns wegen langjähriger körperlicher Beschwerden, für die es keine nachweisbare Ursache zu geben scheint, und die sich trotz teilweise intensiver Behandlung nicht nachhaltig besserten.

Meist wurden wir ihnen von Bekannten empfohlen, denen wir in der Vergangenheit helfen konnten. Die wenigsten dieser Menschen sind mit einem ganzheitlichen Therapieansatz vertraut. Deshalb ist ihnen nicht so ohne Weiteres verständlich, was beispielsweise ihre Rückenbeschwerden mit dem frühen Tod eines Elternteils, ihre Panikattacken mit dem Zweiten Weltkrieg oder ihre Depressionen mit der Ernährung zu tun haben könnten. Um ihnen unsere Arbeitsweise zu erläutern, haben wir das folgende Modell entwickelt.

In unserem Verständnis besteht der Mensch aus 5 Dimensionen:

» der physischen

» der energetischen

» der mentalen

» der emotionalen

» und der spirituellen Ebene

Bevor wir auf das Zusammenspiel dieser Bereiche eingehen, stellen wir Ihnen zunächst die einzelnen Ebenen vor.

PHYSISCHE Dimension: der Körper

Darunter wird einerseits die Gesamtheit dessen zusammengefasst, was man, in Computersprache ausgedrückt, als “Hardware“ des Menschen bezeichnen würde: Herz-Kreislauf-System, Bewegungsapparat, Nervensystem, Verdauungstrakt, Endokrines System, Atemtrakt, Geschlechts- und Fortpflanzungssystem, Lymphsystem, Haut, Immunsystem und so weiter. Andererseits fällt darunter auch die Funktionalität des Körpers, das heißt primär die neuronalen und biochemischen Prozesse.

ENERGETISCHE Dimension: die feinstoffliche Ebene

Mit der Feststellung “Alles ist Energie, und dazu ist nicht mehr zu sagen. Wenn du dich einschwingst in die Frequenz der Wirklichkeit, die du anstrebst, dann kannst du nicht verhindern, dass sich diese manifestiert. Es kann nicht anders sein. Das ist nicht Philosophie. Das ist Physik“ brachte Albert Einstein auf den Punkt, was die traditionellen Medizinsysteme Indiens und Chinas seit Jahrtausenden praktizieren.

In diesem Sinne verstehen wir unter dem Energiesystem eines Menschen die Gesamtheit der:

» Meridiane (TCM) oder Nadi (Ayurveda):Energiebahnen, die durch den Körper fließen und ihn mit der universellen Lebensenergie Qi (TCM) oder Prana (Ayurveda) versorgen

» Chakras:Energiezentren, in denen sich die Meridiane/Nadi treffen und die energetische Dimension mit dem physischen Körper verbinden

» Aura:Energiefeld, das den Körper umgibt

MENTALE Dimension: die Gedanken

In der mentalen Ebene, dem Verstand, findet die geistige Aktivität des Menschen statt. Sie umfasst neben der Fähigkeit, Sinneseindrücke wahrzunehmen, zu bewerten und zu verarbeiten unter anderem verschiedene kognitive Prozesse wie logisches Denken, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Lernen, Sprache, Entscheidungsfähigkeit, Problemlösekompetenz und Kreativität.

EMOTIONALE Dimension: die Gefühle

Emotionen, Gefühle, Stimmungen, Affekte sind Ausdruck unserer Befindlichkeit. Es existiert keine einheitliche Definition, sondern verschiedenste Versuche, diese Dimension zu erfassen, unter anderem diese:

» Ältere Theorien vertreten die Auffassung, es gäbe vier Hauptemotionen: Angst, Ärger/Wut, Freude, Trauer/Verzweiflung.

» Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) kennt Freude, Ärger, Besorgnis, Grübeln, Trauer, Angst und Schrecken.

» Der amerikanische Psychologieprofessor Paul Ekman hat in ethnologischen Studien sieben universelle Grundgefühle nachgewiesen: Freude, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung.

» Sein Kollege Carroll E. Izard wies nach, dass in jeder Kultur zehn Formen von Emotionen existieren: Interesse, Leid, Widerwillen, Freude, Zorn, Überraschung, Schamgefühl, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl.

Die meisten psychologischen Werke gehen heutzutage davon aus, dass es diese sieben Primärgefühle gibt, von denen sich alle anderen ableiten lassen: Angst, Ekel, Freude, Liebe/sexuelle Anziehung, Trauer, Neugier, Wut.

SPIRITUELLE Dimension: der Glaube

Unter Spiritualität verstehen wir die mehr oder weniger bewusste Suche des Menschen nach einem tieferen Sinn der Welt im Allgemeinen und des eigenen Daseins im Besonderen, die Beschäftigung mit Religion und Mystik, sowie das Streben nach Selbstverwirklichung und Transformation. Daraus entstehen Überzeugungen, Werte, Einstellungen und komplexe Glaubenssysteme, die das Verhalten des Menschen stark beeinflussen.

Die Einheit der 5 Dimensionen

Keiner dieser Bereiche kann losgelöst von den anderen betrachtet werden. Sie beeinflussen sich gegenseitig und stehen auch mit dem Umfeld des Menschen in einer wechselseitigen Beziehung, sind gemeinsam also mehr als die Summe ihrer Einzelteile. In diesem Modell ist der Mensch gesund, wenn es ihm in jeder der oben beschriebenen Ebenen gut geht, die 5 Dimensionen ausgewogen miteinander interagieren und er in Harmonie mit seiner Umgebung lebt.

Ist dies nicht der Fall, erlebt der Mensch Beschwerden. Sie können sich direkt auf der Ebene ausdrücken, auf der die Disbalance entstanden ist, aber auch auf einer oder mehreren der anderen Dimensionen. Außerdem zeigen sie sich oft zeitversetzt, manchmal erst Jahre nach einer belastenden Erfahrung. Die wesentliche Aufgabe einer ganzheitlichen Diagnostik besteht deshalb darin, die Zusammenhänge zu erkennen und herauszufinden, auf welchen Ebenen das eigentliche Problem liegt.

Weitere Aspekte einer ganzheitlichen Behandlung

Das Lebensrad

Die oben beschriebene Diagnostik erfordert eine intensive Beschäftigung mit den gesamten Lebensumständen des Menschen. Ein wichtiges Hilfsmittel kann dabei das Lebensrad sein. Dieses ursprünglich von Laura Whitworth, Karen und Henry Kimsey-House entwickelte Werkzeug existiert heute in verschiedenen Varianten, mit denen viele ganzheitlich orientierte Therapeut*innen arbeiten.

Das Lebensrad hilft dabei, die Zufriedenheit des Menschen in unterschiedlichen Bereichen darzustellen und in einen Zusammenhang zu bringen. Oft werden dabei sofort einige Aspekte identifiziert, die einen maßgeblichen Einfluss auf das Gesamtgefüge haben, und in denen daher der Veränderungsbedarf höher ist als bei anderen.

Haben Sie Lust, sich einen ersten Überblick über Ihre momentane Situation zu verschaffen?

Sie brauchen dazu Buntstifte, circa eine halbe Stunde Zeit und eine Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

EINES IST GANZ WICHTIG:

Die Einschätzungen, die Sie im Lebensrad vornehmen, sind immer eine Momentaufnahme. Während eines entspannten Wochenendes sehen sie sicher anders aus als nach einem heftigen Streit mit Ihrem/Ihrer Partner*in. Das sollten Sie bei der Interpretation des Ergebnisses berücksichtigen und eventuell auch zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Bewertung vornehmen.

Auf der übernächsten Seite finden Sie das von uns entwickelte Lebensrad, wie wir es in unserer Naturheilpraxis Vitarium verwenden.

Jedes Segment steht für einen bestimmten Lebensbereich. Im Mittelpunkt des Rades ist die 0. Sie bedeutet “überhaupt nicht zufrieden“, die 10 steht für “absolut zufrieden“.

Bitte gehen Sie in diesen Schritten vor:

1. Sie nehmen Ihre Bewertung vor, indem Sie in jedem Segment an der für Sie passenden Stelle eine Linie durch das Segment ziehen. Um die Übersicht zu verbessern, können Sie anschließend das Feld von 0 bis zu Ihrer Linie ausmalen oder schraffieren.

2. Nachdem Sie in allen Feldern eine Einschätzung vorgenommen haben, werten Sie Ihre Bestandsaufnahme aus, zum Beispiel mit diesen Fragen:

» In welchen Bereichen wünsche ich mir eine Verbesserung?

» Wie stelle ich mir diese Veränderung praktisch vor?

» Welchen Einfluss hätte das auf die anderen Lebensbereiche?

» Wie könnten erste kleine Schritte in die gewünschte Richtung aussehen?

Das soziale Umfeld

In unserem Verständnis ist der Mensch nicht nur ein biologisches, sondern auch ein soziales Wesen. Um ihn und seine Beschwerden besser verstehen zu können, werden bei einer ganzheitlichen Therapie auch die Beziehungen zu anderen berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem die wichtigen Bezugspersonen in verschiedenen Lebensbereichen:

» Familie:

insbesondere (Ehe-)Partner*in, Kinder, Enkelkinder, Eltern, Geschwister, Großeltern

» Arbeitsplatz:

zum Beispiel Kolleg*innen, direkte und höhere Vorgesetzte, Mitarbeitende, Kund*innen, Kooperationspartner*innen

» Freizeit:

Personen aus dem Freundeskreis, Verein, Ehrenamt und so weiter

Bei dieser systemischen Betrachtungsweise schauen wir uns sowohl die aktuelle Lebenssituation an als auch die Erfahrungen aus der Vergangenheit, oft über Generationengrenzen hinweg.

Die Beziehungsmuster können oft Aufschluss darüber geben, wo Beschwerden entstanden sind, auch wenn sie sich an einer anderen Stelle des Systems zeigen. Häufig trägt beispielsweise ein Kind das Symptom aus, das durch Spannungen in der Familie entsteht.

Deshalb kann es sinnvoll sein, nicht nur mit der einzelnen Person zu arbeiten, sondern die Bezugspersonen in den therapeutischen Prozess einzubeziehen. Bei der Begleitung von Paaren, Familien und Teams kommt uns die Arbeit als “gemischtes Doppel“ zugute. Sie bietet unseren Klient*innen und Patient*innen die Möglichkeit, ihre Betrachtung einer Situation um zwei Perspektiven zu erweitern: den weiblichen und den männlichen, den in Deutschland und den in Südafrika sozialisierten, den in der freien Wirtschaft und den im sozialen Bereich geprägten Blick auf die Welt.

Der Methoden-Mix

Die Ursache für ein Problem herauszufinden, ist in Coaching und Therapie nur der erste Schritt auf dem Weg zur Lösung. Danach gilt es, mit den passenden Methoden einen Veränderungsprozess in Gang zu setzen.

In unserer Erfahrung gibt es dabei nicht DIE eine Methode als Allheilmittel. Der Philosoph und Psychotherapeut Paul Watzlawick brachte es auf den Punkt: “Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“

Jeder Mensch ist einmalig und jedes Beschwerdebild vielschichtig. Deshalb setzen wir in unserer therapeutischen Arbeit auf einen umfangreichen Methodenmix mit Elementen aus Hypnosetherapie, Energetischer Psychotherapie nach Dr. Gallo, Systemischem Coaching, Body Consciousness Therapy, Kinesiologie, Inner Bonding (Arbeit mit dem inneren Kind), NeuroRetraining, Schamanischen Ritualen, Körperarbeit wie Bewegungstherapie, Entgiftung, Ernährungsberatung, Massagen und auch Meditation sowie Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen. Dadurch erreichen wir jede der 5 Dimensionen und können den gesamten Organismus des Menschen dabei unterstützen, aus eigener Kraft die Balance wieder herzustellen.

Der therapeutische Rahmen

Je besser es gelingt, alle 5 Ebenen des Menschen in den therapeutischen Prozess einzubeziehen, desto nachhaltiger ist in unserer Erfahrung der Therapieerfolg. Für eine solche Arbeit wird ein angemessener Zeitrahmen benötigt. In unserer Praxis bieten wir deshalb mehrstündige, halb- oder ganztägige Sitzungen und Medical-Wellness-Kuren an.

Auch der Wohlfühlfaktor spielt eine wichtige Rolle, zu der die Atmosphäre unserer Naturheilpraxis Vitarium beiträgt. Wir haben das große Glück, in einem 1707 erbauten, liebevoll restaurierten Schwarzwaldhaus zu praktizieren, das als Oase der Ruhe direkt am Waldrand liegt. Unterstützt von vielen helfenden Händen ist es uns dort möglich, das Prinzip der Ganzheitlichkeit in jedem Detail des Therapieprozesses umzusetzen.

ZUSAMMENFASSEND LÄSST SICH SAGEN:

Für uns bedeutet Ganzheitlichkeit, dass wir in Therapie und Coaching unsere Patient*innen und Klient*innen auf den 5 Ebenen Körper, Energiesystem, Gedanken, Gefühle und Spiritualität unter Berücksichtigung ihrer sozialen Beziehungen mit den passenden Methoden in einem angemessenen Zeitrahmen und einem wohltuenden Umfeld begleiten.

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WIE KRANKHEIT ENTSTEHT

Zufall. Schicksal. Strafe Gottes. Unmittelbare Auswirkung von Erregern wie Viren und Bakterien. Folge unserer Lebensweise. Einfach nur Pech. Wer sich der Frage nähern will, wie Krankheit entsteht, wird darauf eine Vielzahl von Antworten finden, die sich je nach Weltanschauung stark voneinander unterscheiden.

Die westliche Schulmedizin sucht, wie im vorigen Kapitel erläutert, eher symptombezogene Ursache-Wirkungs-Verknüpfungen und forscht häufig nach dem einen Auslöser für den momentanen Zustand.