Horse Academy – Stürmische Zeiten - Helen Martins - E-Book

Horse Academy – Stürmische Zeiten E-Book

Helen Martins

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Beschreibung

Der zweite Band der spannenden neuen Pferdeserie für Mädchen ab 11 Jahren zum Dahinschmelzen, Mitfiebern und Träumen Holly hat sich super in der Horse Academy eingelebt. Auf ihrem neuen Pferd Diamond trainiert sie für die große Quadrille, die zum Tag der offenen Tür aufgeführt werden soll. Und sie genießt die vertrauten Gespräche mit Riley, zu dem sie sich immer mehr hingezogen fühlt. Doch auf den hat auch die Schulzicke Liz ein Auge geworfen. Darum macht sie Holly immer wieder das Leben schwer. Am liebsten würde sie sie aus der Quadrille herausmobben! Das gelingt ihr auch fast – doch dann stellt ein Reitunfall alles auf den Kopf … - Zarte Romantik, gefährliche Ausritte und Pre-teen-Drama im Pferdeinternat - Romantisches Pferdeabenteuer vor traumhafter Kulisse: direkt am Meer! - Von der Autorin von »Wild Horses«

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Seitenzahl: 244

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Helen Martins

Horse Academy

Stürmische Zeiten

 

 

Über dieses Buch

 

 

Der zweite Band der spannenden neuen Pferdeserie für Mädchen zum Dahinschmelzen, Mitfiebern und Träumen

Holly hat sich super in der Horse Academy eingelebt. Auf ihrem neuen Pferd Diamond trainiert sie für die große Quadrille, die zum Tag der offenen Tür aufgeführt werden soll. Und sie genießt die vertrauten Gespräche mit Riley, zu dem sie sich immer mehr hingezogen fühlt. Doch auf den hat auch die Schulzicke Liz ein Auge geworfen. Darum macht sie Holly immer wieder das Leben schwer. Am liebsten würde sie sie aus der Quadrille herausmobben! Das gelingt ihr auch fast – doch dann stellt ein Reitunfall alles auf den Kopf …

Alle Bände der Reihe Horse Academy:

Band 1: Sommer der Entscheidungen

Band 2: Stürmische Zeiten

Band 3: Ein Traum wird wahr

(erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2026)

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.fischer-sauerlaender.de

Biografie

 

 

Als Kind las sich Helen Martins durch alle Hanni und Nanni-Bände und träumte davon, in einem Internat leben zu dürfen. Das Internat sollte ein Pferdeinternat sein und am Meer liegen. »Freu dich, dass du eine nette Familie hast, die sich um dich kümmert«, sagten ihre Eltern dann immer. Aber gegen Träume kommt man nicht an. So ließ Helen Martins als Autorin ihren Traum wieder aufleben und erschuf ein Pferdeinternat an der schönsten Küste Englands in Cornwall. Auch wenn es nur auf dem Papier besteht, ist es doch ein Ort, an dem sie sich in ihrer Fantasie zu Hause fühlt.

Impressum

 

 

Erschienen bei Fischer Sauerländer E-Book

 

© 2025, Fischer Sauerländer GmbH,

Hedderichstraße 114, 60596 Frankfurt am Main

Dieses Werk wurde vermittelt durch die

Textbaby Medienagentur, Wien

www.textbaby.de

Vignetten: Mi Ha, Guter Punkt

Covergestaltung: Kristin Pang, unter Verwendung einer Illustration von Mi Ha, Guter Punkt

ISBN 978-3-7336-0890-3

 

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Inhalt

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

[Vorschau Band 3]

1. Kapitel

»Mr Olsen? Kann ich Sie mal was fragen?«

Liz schob unserem Mathelehrer das Klassenarbeitsheft unter die Nase. Mr Olsen war gerade dabei, seine Tasche zu packen. Jetzt schaute er auf Liz’ Heft. Dabei hatte sich eine tiefe Falte zwischen seinen Augen gebildet. Verärgert sah er aus. Ich konnte das nur zu gut verstehen. Unsere Jahrgangsschönheit Liz Silverstone gab sich nämlich nie mit ihrer Note zufrieden. Es gehörte zu ihrem Standardrepertoire, dass sie versuchte, eine bessere Zensur rauszuholen.

»Gucken Sie doch mal hier bei Aufgabe drei – da habe ich doch den Ansatz richtig gemacht. Dann habe ich mich ein bisschen verrechnet …« Sie kicherte jetzt wie ein Kleinkind. »Kann ja mal passieren …«

Olsen brummte etwas, das nicht besonders verständnisvoll klang.

»… und dann habe ich mit der falschen Zahl weitergearbeitet.«

»Verrechnet ist verrechnet«, meinte er nun und sah ein bisschen hilflos zu uns rüber.

»Aber der Ansatz stimmt. Dafür müsste ich doch eigentlich vier Punkte bekommen, oder?«

Olsen tat mir leid. Er war ein geduldiger Lehrer, einer von den netten, der immer an das Gute in unseren Schülerherzen glaubte. Er war auch total gerecht und gab sich Mühe, die zu fördern, die im Schuljahr nicht mitgekommen waren. Doch Liz brachte ihn regelmäßig dazu, Dinge zu tun, die gegen seine Lehrerehre verstießen. Er versuchte jedes Mal, sich dagegen aufzulehnen, aber im Grunde war es ihm nicht möglich. Kein Lehrer schaffte das. Schließlich wussten wir alle genau wie er, dass Liz nicht eher Ruhe geben würde, bis sie eine bessere Note bekommen hatte. Und wenn Olsen nicht zustimmte, hatte er spätestens abends Mrs Silverstone am Telefon, und gegen die wagte sich niemand durchzusetzen. Schließlich gehörte sie zu den Hauptsponsoren von Hidden Bay und unterstützte die Horse Academy mit zahlreichen Beiträgen, und hin und wieder vergab sie auch ein schönes Pferd aus der berühmten Silverstone-Züchtung an das Internat. Mit der legte man sich nicht an.

»Vier Punkte? Das ist zu viel«, versuchte Olsen sich nun zu wehren.

»Dann sagen wir drei.«

»Ein C bekommst du damit trotzdem nicht«, glaubte Olsen zu triumphieren. Doch er hatte die Rechnung ohne Liz gemacht.

»Na ja, aber hier bei Aufgabe fünf, da haben Sie diese Zeichnung nicht gesehen, die ich zusätzlich gemacht habe …«

Ich warf meiner besten Freundin Amber einen kurzen Blick zu. Sie grinste. Bla, bla, bla – wir wussten, wie das Spiel ausgehen würde. Liz bearbeitete den armen Lehrer so lange, bis sie ihr C hatte.

»Wie gut, dass wir das nicht nötig haben«, meinte Amber.

Nein, hatten wir nicht. Ich war gut in Mathe, und auch Amber hatte sich an der Horse Academy sehr verbessert, wenn man daran dachte, dass sie an unserer alten Schule in Plymouth nur selten eine bessere Note als ein E bekommen hatte. Zusammen verließen wir den Klassenraum. Unser Freund Gabriel schloss sich uns an.

»Der arme Mr Olsen«, raunte Gabriel uns zu. »Der muss nun wieder seine Pause opfern.«

»Er kann sich freuen, dass er auch Schüler wie uns hat«, stellte ich fest.

Gabriel puffte mich in die Seite. »Was hast du in der Mathearbeit? Ein B?«

»Holly hat immer ein A«, erklärte Amber.

»Echt? Immer?« Gabriel schien das noch nicht aufgefallen zu sein. Wir sprachen nur selten über unsere Zensuren. Und als ich nicht antwortete, puffte er mich erneut an. »Streber.«

Ich musste lachen. »Was kann ich dazu, dass mich das Schicksal mit so einer hohen Intelligenz ausgestattet hat«, sagte ich seufzend. »Ich bin eben hochbegabt. Da kann man nichts machen.«

Riley, der einige Schritte vor uns ging, drehte sich nun nach uns um, betrachtete mich kurz und schmunzelte dann. Es war ein freundliches Lächeln. Ich dachte daran, dass ich ihn früher nicht gemocht hatte. Aber seit wir uns gemeinsam in dieser dunklen Besenkammer begegnet waren, beide unabhängig voneinander auf der Suche nach einem Ort, an dem man allein sein konnte, und uns schließlich gegenseitig unsere Sorgen anvertraut hatten, waren wir irgendwie auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden.

»Du bist auf alle Fälle ziemlich von dir eingenommen«, gab Gabriel zurück. Er grinste jetzt ebenfalls, strich sich kurz durch die Haare und zog die Nase kraus. »Aber im Grunde hast du recht. Man kann nichts für sein Schicksal. Ich persönlich bin ja total mit Schönheit gesegnet.« Die Sommersprossen auf seiner Nase tanzten. »Dazu auch noch mit einem wahnsinnigen Astralkörper …«

Jetzt lachte Riley laut.

Amber wedelte mit der Hand. »Womit habe ich es verdient, dass ich euch großartige Geschöpfe Gottes als Freunde habe«, stöhnte sie. »Eine genial, der andere bildschön. Und was ist mit mir?«

»Bei meiner Intelligenz kann ich mich auch auf Mittelmäßigkeit einstellen«, behauptete ich vergnügt. »Und wenn du es genau wissen willst, du hast eine große Sozialkompetenz. Immerhin hältst du es mit uns aus.«

Da lachten wir alle drei.

Riley war stehen geblieben. Es sah aus, als wenn er auf uns wartete. Wahrscheinlich hatte er Lust, mit uns zu quatschen. Doch in diesem Moment kam Liz den Schulflur entlanggerannt. Mit schadenfrohem Gesicht hielt sie vor Riley an und hakte sich bei ihm unter.

»Wusste ich es doch. Olsen hat mir ein C gegeben«, meinte sie.

Das musste sie uns nicht erzählen. Wir hatten alle schon vorher gewusst, dass ihr das gelingen würde.

»Toll«, behauptete Riley, doch ich war mir nicht sicher, ob er das wirklich so sah. Immerhin verzogen sich seine Augen zu kleinen Schlitzen, was ein wenig verächtlich wirkte. Aber er ging mit Liz an seiner Seite weiter. Sie drückte sich an ihn, und er ließ es geschehen. Oft fragte ich mich, wie er Liz wirklich fand. Sie tat alles, um gut bei ihm anzukommen, aber ich hatte das Gefühl, manchmal war er ein wenig genervt von ihr.

Riley war der bestaussehende Junge unserer Jahrgangsstufe. Er war groß und sportlich, hatte blonde halblange Haare und so helle Augen, dass es mich verwirrte, wenn er mich länger anschaute. Er wirkte älter und reifer als die anderen. Seit unserer Begegnung in der Besenkammer hatte sich unsere Beziehung verändert. Er war mir wichtig geworden, und ich hatte das Gefühl, dass es ihm genauso ging. Darum fand ich es schade, dass er sich von Liz so in Beschlag nehmen ließ. Aber das war leider nicht zu ändern. Liz nahm jeden in Beschlag, der gut aussehend war. Das haben Stars leider so an sich.

Unser Reitlehrer Frank Fox lehnte an der Stallwand und schaute uns zu, wie wir langsam näher kamen.

»Ihr seht aus, als hättet ihr einen anstrengenden Vormittag hinter euch«, stellte er fest.

Amber winkte ab. »Der übliche unbedeutende Kram«, behauptete sie. »Bio, Geschichte, Mathe, ein bisschen Englisch – Schwamm drüber. Jetzt fängt das Leben an.«

Frank lachte. »Dann kommt rein«, meinte er. »Die Pferde warten schon auf euch.«

Selbst wenn ich mal einen schlechten Tag hatte – und das war auf Hidden Bay schon einige Male vorgekommen –, in dem Moment, wo ich die Pferde sah, ging es mir wieder gut. Wir hatten wundervolle Pferde an unserer Schule – englische Galopper in unterschiedlichen Farben und Temperamenten –, doch ich hatte das schönste Pferd von allen. Mir war klar, dass das jeder von seinem Pferd dachte. Schließlich liebten wir alle unsere Tiere, auch wenn die meisten von uns nur ein Schulpferd hatten. Ich aber hatte tatsächlich eine ganz besondere Grauschimmelstute. Diamond hatte eine sehr ungewöhnliche Farbe, Weiß mit großen schwarz-braunen Flecken, dazu eine schwarze Mähne, einen schwarzen Schweif und dunkle Nüstern. Sie war schlank und wirkte auf den ersten Blick zart, doch das war sie nicht. Sie hatte einen muskulösen Körper und eine unglaubliche Sprungkraft. Besonders ausdrucksvoll waren Diamonds Augen, die so unglaublich klug aussahen. Dieses wundervolle Pferd hatte ich von einem älteren Mann für die Zeit, in der ich im Internat war, zur Verfügung gestellt bekommen. Der Mann hieß Jack Wilson. Er wohnte in der Nähe des Internats und war mittlerweile mein Freund geworden. Ich hatte ihm einmal sehr geholfen – Jack behauptete sogar, ich hätte ihm das Leben gerettet. Das war sicherlich ein bisschen übertrieben. Ich hatte ihn nur aus einer ziemlich üblen Situation herausgeholt. Zum Dank hatte er mir Diamond überlassen. Er selbst hatte das Gefühl, sie wäre mit ihrem Temperament besser bei mir als bei ihm aufgehoben. Seitdem ritt ich diesen schönen Schecken, und meine Stute und ich waren auf dem Weg, beste Freunde zu werden.

Jack kannte sich gut mit Pferden aus und hatte Diamond vorbildlich ausgebildet. Sie beherrschte sogar einige Zirkustricks, konnte sich wie ein Hund setzen und hinlegen und sogar auf Kommando steigen.

Auch wenn niemand darüber redete, war ich doch sicher, dass mich viele um sie beneideten.

Jetzt schien mich Diamond gewittert zu haben, obwohl ich noch weit weg war. Ich hörte sie leise brummeln, und das löste sofort Herzklopfen bei mir aus. Ich beeilte mich, zur Wiese hinüberzugehen. Auch Amber und Gabriel beschleunigten ihre Schritte. Die Liebe zu den Pferden verband uns alle.

Diamond hatte sich aus der Gruppe der Pferde gelöst und lief nun zum Tor herüber.

»Du hast es wieder mal gut«, zischte mir Gabriel zu. »Shadow kommt noch nicht mal, wenn ich ein Leckerchen in der Hand habe.«

Er hatte recht. Sein Pflegepferd Shadow war ein Schulpferd, das eher auf die Pferdeherde als auf die Menschen bezogen war. Das lag eben daran, dass es von verschiedenen Schülern geritten wurde. Diamond dagegen war allein bei Jack aufgewachsen und hatte gelernt, den Menschen als Herdentier anzusehen. Auch Ambers Pferd Ebony, eine schwarze Stute, war auf Amber bezogen. Sie gehörte Amber ganz allein, und Amber hatte sie selbst ausgebildet.

Nicht viele von uns hatten ein eigenes Pferd. Liz gehörte natürlich dazu – schließlich war ihre Mutter eine bekannte Springreiterin. Aber auch Riley hatte seit einiger Zeit ein Pferd nur für sich. Es hieß Quirin, und die Silverstones hatten es ihm nach einem Schulturnier als Pflegepferd für die Zeit überlassen, solange er auf der Schule war. Sicherlich war das auch der Grund, warum er sich Liz und ihrer Familie gegenüber zu Dank verpflichtet fühlte.

Wir sattelten unsere Pferde und zäumten sie auf. Dann führten wir sie nach und nach in die Halle. Frank erwartete uns schon, und er wirkte irgendwie ungeduldig. So als wenn er eine ganz besondere Reitstunde für uns vorbereitet hätte und nicht abwarten könnte, dass wir kamen.

Amber und ich gehörten immer zu den Ersten.

»Rauf aufs Pferd, nachgurten, dann Pferde selbstständig warm reiten.«

Das war sein Standardanfangssatz. Amber und ich ritten auf dem ersten und zweiten Hufschlag nebeneinander und quatschten ein bisschen. Als die anderen dazukamen, lösten wir uns voneinander, ritten Volten und Schlangenlinien und verkleinerten und vergrößerten die Kreise, bis uns unsere Pferde durchlässig erschienen. Diamond schnaubte ab, ein Zeichen für mich, dass ich mit dem Trab anfangen konnte. Ich ging in den leichten Sitz und trabte sie an der langen Seite an. Die anderen machten es mir nach.

Frank hielt sich zurück, korrigierte nur hier und da den Sitz, setzte sich schließlich auf ein Cavaletti, das an der Seite unter dem Fenster stand, und schaute uns zu. Schließlich räusperte er sich, und da wussten wir, dass es losging.

Es gab Lehrer bei uns, die eine Weile brauchten, bis sie den Unterricht beginnen konnten. Sie riefen dann gerne ungeduldig: »Hallo, ich bin da, merkt ihr was?« Oder auch: »Stellt endlich die Privatgespräche ein.« Frank hatte das nicht nötig. Er brauchte eigentlich nie seine Stimme zu erheben, wir hörten ihm immer sofort zu.

»Bildet mal eine Abteilung«, sagte er. »Amber geht an die Spitze, die anderen schließen sich an.«

»Abteilungsreiten?«, fragte Liz spitz. Sie hatte ja gerne was zu meckern.

Frank sagte nichts dazu. Er hatte sich abgewöhnt, auf ihre Bemerkungen einzugehen. Schließlich hatte er oft genug betont, dass Abteilungsreiten nicht nur etwas für Anfänger war. Je nachdem, was man erreichen wollte, war es wichtig, die Abstände gut und gleichmäßig einzuhalten. Beim Trab und besonders natürlich beim Galopp wurde das deutlich schwieriger.

»Abstand einhalten, Liz«, ermahnte er sie nun. Und als Liz wieder etwas bemerken wollte, sagte er: »Ja, so ist es besser.« Weiter sah er sich mit kritischem Blick um. »Riley, weck dein Pferd mal auf, die schläft ja gleich ein. Ja, gut so, treib sie mal ein bisschen an. Ah, jetzt guckt sie.«

Ich schaute mich zu Riley um und sah, dass Quirin tatsächlich ganz verdutzt guckte, so als hätte sie sich vorher noch im Tiefschlaf befunden.

»Und nun rückt mal so auf, dass ihr zu zweit nebeneinandergeht. Also Holly geht neben Amber, dahinter Riley mit Gabriel, Nancy mit Liz – ja, so geht es – und Jasper mit Simon. Und gleich weiterreiten.«

Frank stützte sich mit einer Hand auf dem Cavaletti ab, gleichzeitig streckte er die Beine aus, als wollte er es sich gemütlich machen. Aber er beobachtete uns weiterhin kritisch.

»Und wenn ihr an der langen Seite angekommen seid, trabt ihr wieder an. Ja, gut so. Auf die Abstände achten.«

Amber und ich waren ein perfektes Team. Wir kannten uns schon aus Kindergartenzeiten. Ambers Eltern besaßen ein großes Gestüt in der Nähe von Plymouth, und ich hatte die meiste Zeit meines Lebens bei ihr verbracht. Jeden Nachmittag waren wir gemeinsam bei den Pferden gewesen, waren geritten, hatten die Stallarbeit zusammen erledigt, waren mit den Pferden spazieren gegangen oder hatten Ausritte gemacht. Wie oft waren wir auch in Figuren durch die Halle geritten. Genau das schien Frank ebenfalls geplant zu haben.

»Durch die Mitte der Bahn, und wenn ihr am Ende angekommen seid, teilt ihr euch mal. Einer geht nach links, der andere nach rechts. Ja, so wird es gut.«

Franks Blick wanderte hin und her. Ihm entging nichts.

»Liz, wieder aufschließen. Merkst du was? Ist nichts für Anfänger, was wir hier machen.«

Wir warteten alle auf einen Gegenkommentar von Liz, aber sie hielt sich zurück. Wahrscheinlich war es tatsächlich nicht so leicht für sie mitzuhalten. Sie fühlte sich ja als etwas Besonderes, und Stars lieben den Alleingang und können es nur schwer aushalten, Teil einer Gruppe zu sein.

»An der nächsten Ecke diagonal durch die Halle. Dabei kommt euch die andere Gruppe entgegen – fädelt euch im Reißverschlussverfahren ein.«

Da ich so etwas mit Amber schon oft gemacht hatte, war das für uns kein Problem. Aber wir waren ja auch an der Spitze der Gruppe. Für einige hinter uns schien es schwieriger zu werden, denn Frank lachte vergnügt.

»Ja, gar nicht so einfach, oder? Und gleich auf der anderen Seite noch einmal.«

Franks Unterricht war immer gut vorbereitet, und er schien sich verschiedene Formationen überlegt zu haben, die er uns und die Pferde nun traben ließ. So fügten wir uns schließlich wieder zu einer gesamten Abteilung zusammen, trennten uns erneut, bildeten schließlich Vierergruppen, und zuletzt brachten wir die Kunst zustande, von oben und unten auf eine Mitte zuzureiten und dort sternförmig aneinander vorbeizutraben. Dabei wäre ich beinahe mit Gabriel zusammengestoßen. Frank lachte.

»Das üben wir noch mal!«

Wir versuchten es erneut, und diesmal konzentrierten wir uns alle. Ich konnte spüren, dass Franks Blicke freundlich auf mir ruhten.

»Du fällst immer ganz besonders auf mit deinem schönen Pferd, Holly«, sagte er. »Da können die anderen noch so großartig reiten, letztendlich starrt man immer auf dein gepunktetes Zebrapferd.«

Ich musste lachen. »Ja, Diamond ist wirklich zu süß.« Ich streichelte ihren Hals.

»Und sie macht auch immer so ein kluges Gesicht, wenn sie in eine neue Formation reiten soll«, stellte Frank fest. Dann seufzte er. »Wir sollten uns was überlegen, damit sie nicht allen die Show stiehlt.«

»Wir können ja eine bunte Decke über ihren Rücken legen«, schlug ich vor, und alle bis auf Liz lachten. Liz hatte ihre Lippen fest zusammengekniffen und sah eifersüchtig aus. Das freute mich irgendwie.

Wenn ich daran dachte, wie schwer sie es mir an dieser Schule gemacht hatte und mit welchem Ehrgeiz sie verhindern wollte, dass ich ein eigenes Pferd bekam, hatte ich es verdient, das schönste Pferd am Stall zu bekommen, fand ich. Darum genoss ich die Reitstunde ganz besonders.

»Wenn ihr die Pferde auf die Wiese gebracht habt, kommt noch mal für einen kurzen Moment in die Halle«, verabschiedete uns Frank aus der Reitstunde. Wir waren gespannt, was er uns zu erzählen hatte. Nachdem ich Diamond abgesattelt und abgezäumt hatte, brachte ich meine Stute auf den sandigen Paddock, damit sie sich wälzen konnte. Danach legte ich ihr eine Abschwitzdecke auf und brachte sie auf die Wiese. Sie war ziemlich erschöpft. Auch die anderen Pferde sahen müde aus. Eine Stunde lang konzentriert zu traben, hatte alle mitgenommen.

Als ich in die Halle zurückkam, saßen Liz und Nancy schon neben Frank auf dem Cavaletti und plauderten mit ihm. Ich setzte mich auf den Boden in die Sägespäne, und zu meiner Überraschung ließ sich Riley neben mir nieder. Das fühlte sich irgendwie gut an. Ich musste wieder an die kleine dunkle Kammer denken, in der wir ebenfalls recht nah beieinandergesessen und uns sehr persönlich unterhalten hatten. Riley hatte mir verraten, dass sich seine Eltern trennen würden und wie unglücklich er darüber war. Ich hatte ihm dieses Schicksal voraus, schließlich war ich selbst ein Scheidungskind, das nun in einer ganz glücklichen, wenn auch chaotischen Patchworkfamilie lebte. Damit hatte ich ihn ein bisschen trösten können.

Nach und nach gesellten sich auch die anderen dazu. Dann verstummten die Gespräche.

»Ich habe diese Stunde nicht ohne Grund so gestaltet«, begann Frank nun erneut. »Ihr wisst ja, dass wir in vier Wochen den Tag der offenen Tür haben. Eure Eltern werden wahrscheinlich kommen, außerdem fremde Schüler und ihre Eltern, die sich für die Arbeit des Internats interessieren. Für uns ist das eine gute Möglichkeit, uns zu präsentieren. Ich dachte da an eine Quadrille – was meint ihr?«

Eine Quadrille ist eigentlich ein Tanz, beim Reiten wird sie in einer Formation präsentiert und mit Musik untermalt. Ich hatte solche Sachen schon oft gesehen, bei Reitaufführungen oder auch bei YouTube, und ich hatte ähnliche kleine Aufführungen manchmal mit Amber und ihren Eltern gemacht. Natürlich waren sie zu zweit oder viert nicht so ausdrucksstark, aber mit unserer Reitgruppe würden sie bestimmt toll aussehen.

Frank hatte sofort unsere Zustimmung. Sogar Liz war begeistert.

»Das Problem ist immer die Wahl der Musik. Wollt ihr lieber klassische Musik oder Popmusik?«

Was für eine Frage! Die Klassik winkten wir sofort zur Seite, stattdessen überboten wir uns mit Vorschlägen von Songs und Sängern. Amber und ich waren absolute Coldplay-Fans, Liz stand auf Justin Bieber, weil der ihrer Meinung nach wie Riley Grey aussah (was aber nicht stimmte – Riley sah viel besser aus). Simon wollte Musik von Ava Max, Gabriel war Swiftie-Fan, und Riley stand auf Linkin Park. Schließlich winkte Frank ab.

»Ich glaube, ich mache mir mal eigene Gedanken«, meinte er. »Vielleicht ist es doch einfacher, Tschaikowski zu nehmen.«

2. Kapitel

»Holly?«

»Hm?«

Wir hatten uns beide schon schlafen gelegt. Draußen war es bereits dunkel, aber der Mond schien durch unser Fenster. Unsere Zimmer waren so eingerichtet, dass unsere Betten in gegenüberliegenden Nischen standen. Ich konnte Ambers Gesicht nur sehen, wenn ich mich mit dem Kopf ans Fußende legte. Aber das tat ich nicht. Dies schien ein Gespräch zu werden, das sich leichter führen ließ, wenn man sich nicht anschaute.

»Kann ich dich mal was fragen?«

»Das ist ja eine komische Frage. Bin ich deine beste Freundin oder allerbeste Freundin?«

Amber lachte. »Meine allerallerbeste Freundin«, antwortete sie.

»Na bitte. Also los.«

»Wie … findest du eigentlich Gabriel?«

Seltsam, dass sie das fragte. Amber wusste doch, wie gerne ich ihn mochte.

»Toll. Der beste Freund, den man sich wünschen kann.«

»Hm«, machte Amber nun, und das hörte sich irgendwie wieder so merkwürdig an.

»Warum fragst du?«

»Weil … also, ich mag ihn auch ziemlich gerne«, murmelte sie nun.

Das kam mir noch komischer vor. Ich überlegte nun doch, mein Kopfkissen ans Fußende zu schieben, um Amber sehen zu können, ließ es dann aber. Offenbar fiel es ihr schwer, mit mir zu reden.

»Bist du in ihn verliebt?«, fragte sie nun.

Jetzt richtete ich mich auf. »Nein. Natürlich nicht«, gab ich zurück. »Er ist ein guter Freund. Ein sehr guter Freund. Aber mehr nicht.«

Amber schwieg jetzt.

»Warum fragst du?«

Wieder antwortete sie nicht. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Amber war bei Gabriel immer eher auf Abstand gegangen. Während er und ich miteinander gelacht und uns gedrückt oder geboxt hatten, war sie immer zurückhaltend gewesen. Aber sie hatte oft ein wenig traurig ausgesehen, wenn wir uns körperlich nahe gewesen waren. Dabei hatten wir überhaupt nichts miteinander. Wir waren einfach gute Freunde. Sie dagegen …

»Aber du bist in ihn verliebt, oder?«, wagte ich zu fragen.

»Wie kommst du darauf?«

»Du bist … irgendwie … so vorsichtig mit ihm. Du drückst ihn eigentlich nie, und du boxt ihn auch nicht in die Seite, wenn er einen dummen Spruch macht.« Ich musste lachen. »Und wenn man nicht so einen ungezwungenen Umgang mit einem Jungen hat, bedeutet das oft, dass man ihn besonders gerne mag.«

Ich schwieg nun und wartete. Von Amber war einen Moment lang nichts zu hören. Dann aber seufzte sie leise. »Du immer mit deiner Theorie.«

»Aber so ist es doch, oder?«

Wieder Schweigen. Und dann nach einer Weile: »Vielleicht schon.« Sie zögerte. »Würde es dir etwas ausmachen?«

»Wenn du in Gabriel verliebt bist? Quatsch. Ich habe ja nichts mit ihm.«

»Aber nehmen wir mal an, ich hätte was mit ihm. Würde dir das was ausmachen?«

Wieder Schweigen.

»Ich meine – vielleicht geht das ja gar nicht. Vielleicht mag er mich überhaupt nicht. Er ist ja eigentlich eher auf dich fixiert …«

Ich dachte nach. Gabriel hatte sich Amber gegenüber auch eher zurückgehalten, aber vielleicht war ja genau das ein Zeichen dafür, dass er sie ebenfalls besonders gerne mochte. Sie war für ihn nicht die Kumpelfreundin, mit der man unbeschwert rumalberte.

»Holly?«

»Ja, ich denke nach«, antwortete ich und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. »Also, es macht mir nichts aus, wenn du in Gabriel verliebt bist und er in dich.«

»Aber?«

Ich schwieg. Ja, Amber hatte recht, da gab es ein Aber. Ich wusste nur nicht, wie ich das ausdrücken sollte.

»Ich weiß schon«, übernahm sie nun. »Du hast Angst, dass wir dann nur noch zu zweit miteinander rumhängen und du dir vorkommst wie das fünfte Rad am Wagen …«

»Oder das fünfte Bein am Pferd«, ergänzte ich, und wir kicherten. »Ja, das ist es vielleicht.«

Jetzt kroch ich doch auf die andere Seite des Bettes. Amber und ich sahen uns nun an. Ich konnte sie zwar in der Dunkelheit nicht so richtig erkennen, aber ich spürte, dass sie mich anschaute.

»Wenn … also, wenn sich Gabriel auch in mich verlieben würde … und so sicher bin ich mir nicht … dann verspreche ich dir, dass zwischen uns beiden alles so bleibt, wie es ist. Du bist immer meine allerallerallerbeste Freundin, und ich würde mich nie komplett an einen Jungen hängen und dich dafür aufgeben.«

Ich musste lachen. »Alles gut. Danke.«

Ein warmes Gefühl überkam mich. Amber und ich konnten wirklich über alles reden.

Wieder entstand eine kleine Pause. Dann stützte Amber den Kopf auf den Arm und schaute zu mir herüber. »Und wenn du nicht in Gabriel verliebt bist, gibt es dann einen anderen Jungen, den du magst?«

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ob Amber schon gemerkt hatte, dass ich Riley gerne mochte? Ich war mir nicht sicher.

»Ich weiß es!«, rief sie nun. »Du stehst auf … Elroy Dakota.«

Ich quietschte laut. Elroy Dakota war der schlimmste Kotzbrocken der Schule. Er kam sich vor wie Leonardo di Caprio, sah aber leider aus wie ein eingebildeter Platzhirsch, der sich in einem Pferdestall verlaufen hatte. Seine Haare hatte er zu einer Schmalzlocke über die Stirn gedreht, eine Frisur, die so bescheuert aussah, dass man ihn für ein Einhorn halten konnte.

»Diese minderbemittelte Knallbirne. Dieser Tom Hanks für Arme. Nee, wirklich, für den habe ich noch nicht mal Mitleid übrig.«

Amber kicherte in sich hinein. »Und wen dann?«

»Du weißt es ja, oder?«

»Hm«, machte Amber leise. »Es ist Riley, oder?«

»Hm«, machte nun auch ich.

Wieder Schweigen.

»Aber ich weiß nicht, wie er mich findet. Was meinst du?«

»Keine Ahnung«, gab Amber zu. »Er ist oft in deiner Nähe. Und manchmal schaut er dich so liebevoll an.«

»Findest du?«

»Glaub schon.«

Ich kroch zurück auf die Stirnseite meines Bettes und kuschelte mich in meine Decke. »Ich mag ihn echt gerne«, gab ich dann zu.

»Er ist wirklich nett, und er passt zu dir«, sagte Amber nun leise. Ich hörte, wie sie lächelte.

»Lass uns schlafen, okay?«

»Okay, Nacht, Holly.«

»Nacht, Amber. Träum schön.«

Die Reitstunde war immer spannend, jetzt aber, wo wir eine Aufführung für den Tag der offenen Tür planten, war sie noch aufregender geworden. Eine Vorstellung klang noch interessanter und lustiger als ein Turnier.

»Kommt ihr erst mal zu mir, bevor ihr die Pferde fertig macht?«

Frank Fox öffnete die Tür zu seinem Büro weit. Er hatte ein Zimmer am Ende der Stallgasse, das mit einem großen Schreibtisch und einer Sitzecke ausgestattet war. Amber, Gabriel und ich betraten das Zimmer. Liz und Nancy saßen schon auf dem großen Sofa, ich setzte mich in den Sessel, Gabriel in den anderen. Amber zögerte einen Moment, dann lächelte sie ein wenig verlegen und setzte sich zu Gabriel auf die Sessellehne.

Ich blickte zu dem großen Schreibtisch hinüber und dachte an den Tag, als ich Amber an diese Schule begleitet hatte und so unglücklich gewesen war, weil ich glaubte, dass ich sie verlieren würde. Dann hatte Frank meine Traurigkeit gesehen, hatte mich in sein Büro gebeten und mir das Stipendiumsprogramm der Schule gezeigt. Danach war auch ich eine Hidden-Bay-Schülerin geworden, und mein Leben hatte sich kolossal verändert. Es war nicht immer leicht gewesen, aber es war auf jeden Fall spannender.

Jetzt kamen Jasper und Simon zu unserer Runde dazu. Jasper quetschte sich neben Liz auf das Sofa, Simon machte sich auf Nancys Seite breit.

»Hee, macht euch nicht so dick!«, meckerte Liz und schubste Jasper in eine Ecke. Sie hatte wohl gehofft, dass sich Riley neben sie setzen würde, aber er kam nicht. Frank betrat nun ebenfalls sein Büro, sah sich ein bisschen irritiert um – »Riley fehlt noch, dann lassen wir mal die Tür auf« –, schnappte sich seinen Schreibtischstuhl und rollte ihn zu uns.

Plötzlich stand Riley in der Tür. Er sah ein bisschen abgehetzt aus. »’tschuldigung. Monsieur Chapelle hat mich noch aufgehalten.«

Er seufzte leise und verdrehte die Augen. Wir lachten. Schließlich wussten wir alle gut, was das zu bedeuten hatte. Unser Französischlehrer Monsieur Chapelle war ziemlich verplant und textete einen gerne lange mit wilden Gesten und französischem Akzent zu, und er brauchte Stunden, bis er auf den Punkt kam.

Riley sah sich um. Offenbar suchte er einen Platz. Liz