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Die gefährliche Ärztin Frau Doktor Gisela von Grauschleier ist aus der Hamsterturnhalle ausgebrochen. Wird es Hotte, Melinda, Stephan und Leydorey mit vereinten Kräften gelingen, sie wieder festzunehmen? Leydorey muss eine schreckliche Entdeckung in Bezug auf ihre Familie machen. Stephan kann sein handwerkliches Geschick einsetzen. Wir entdecken eine neue Seite an Melinda und Hotte steht vor einem Rekordversuch. Für Spannung ist gesorgt, denn dieses Abenteuer lässt den Ausflug in die Hamsterturnhalle wie einen langweiligen Nachmittag aussehen.
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Seitenzahl: 96
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Hotte und die geheimnisvolle Gruselgrotte
Von Andreas Günther
Buchbeschreibung:
Die gefährliche Ärztin Frau Doktor Gisela von Grauschleier ist aus der Hamsterturnhalle ausgebrochen. Wird es Hotte, Melinda, Stephan und Leydorey mit vereinten Kräften gelingen, sie wieder festzunehmen?
Dies ist die Fortsetzung von Hotte und die Hamsterturnhalle.
Über den Autor:
Andreas Günther schreibt Hörspiele, Kurzgeschichten und nun noch ein Kinderbuch. Mehr auf
www.hamsterturnhalle.de
Titelzeichnung von Heiko Günther
www.patreon.com/Impactsuspect
Hotte und die geheimnisvolle Gruselgrotte
Von Andreas Günther
Feldstraße 73
24105 Kiel
www.hamsterturnhalle.de
1. Auflage, 2020
© 2020 Alle Rechte vorbehalten.
Feldstraße 73
24105 Kiel
www.hamsterturnhalle.de
Danksagungen
Vielen Dank an Asita für die Korrekturen, Heiko für die Zeichnung und an Nika, die wieder einmal dafür gesorgt hat, dass man über dieses Buch schreiben kann: „Basiert auf wahren Begebenheiten“.
Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 1
Rekordhamster
Es war ein grandioser Sommertag im August. Die Sonne stand fast senkrecht, so dass die Schatten der Bäume kaum zu sehen waren.
Hotte hatte sich mit Melinda im Schlesenpark verabredet. Der Park hatte einen kleinen See, um den eine Laufstrecke ausgeschildert war. Unser Hamsterfreund hatte vor, einen neuen persönlichen Rekord aufzustellen. Seit den dramatischen Ereignissen in der Hamsterturnhalle hatte Hotte sich in eine Sportskanone verwandelt.
„Heute schaffe ich es, die Runde in unter zwanzig Minuten zu laufen“, Hotte hüpfte auf der Stelle, streckte und reckte sich.
„Wir werden sehen.“ Melinda spielte mit ihrer Stoppuhr und kaute auf einer Möhre.
„Wenn du bereit bist, dann gehts auf drei los.“ Sie stellte die Stoppuhr auf 0 und wartete, bis Hotte sich zum Start bereitstellte.
Eine Gänsemutter mit ihren zwölf Gänseküken überquerte den Weg, der vor Hotte lag. Die Mutter schaute streng in seine Richtung, um sicherzustellen, dass er nicht gleich durch ihre Familie stürmte.
„Drei“, sagte Melinda, wie zur Bestätigung, dass der Weg wieder frei war. Hotte stellte sich auf alle viere.
„Zwei“, tönte sie und er beugte die Knie, um sich gleich vom Boden abzudrücken.
„Los!“ Melinda drückte auf den Startknopf der Stoppuhr. Hotte schoss davon wie eine Rakete. Sie sah nur eine kleine Staubwolke.
„Alle Achtung“, raunte sie und setzte sich auf eine Parkbank, um weiter an ihrer Möhre zu knabbern.
„Du schaffst es“, murmelte Hotte zu sich. „Heute schaffst du es!“ Er war aufgeregt und erinnerte sich ein paar Monate zurück. Er hatte sein Leben komplett geändert und arbeitete jetzt als Schwimmlehrer. Pizza aß er nur an besonderen Tagen. Hotte war so froh, dass er die Stelzen nicht mehr benötigte. Nie wieder würde er in die Verlegenheit kommen. Er hatte sich im Griff. Insofern hatte ihm die garstige Frau Doktor Gisela von Grauschleier geholfen.
Er bog um die erste Kurve und streifte einen Ast. Jetzt die lange Gerade und einmal komplett beschleunigen. Hotte lächelte. Seine Füße schienen zu schweben. Nur zwei Kurven und Melinda würde wieder in Sicht kommen. Wie aus dem Nichts tauchte neben ihm ein dunkler Schatten auf.
Hotte schreckte zusammen und drehte den Kopf nach rechts. Was war das für ein Schatten? Ein Greifvogel? Er wurde schneller, doch dann sah er, wer ihn überholte.
„Tagchen Hotte“, säuselte Leydorey und trabte scheinbar mühelos neben ihm her.
Hotte, der alles gab und langsam ermüdete, war schockiert, dass sein Rekordversuch so beiläufig torpediert wurde.
„Das ist ein Rekordversuch!“, keuchte er. Leydorey schaute ihn an. „Alles klar“, sagte sie, „dann warte ich hinten bei Melinda. Wir haben zu reden.“ Sie klopfte Hotte auf die Schultern und rief: „Viel Erfolg!“ Mit diesen Worten sprang sie vor Hotte und bald war sie um die nächste Kurve verschwunden.
Hotte blieb stehen und starrte Leydorey hinterher. Dann schüttelte er sich und lief langsamer weiter. Er war so durcheinander, dass sein Rekordversuch fehlgeschlagen war. Sein Blick wurde grimmig. Ley hatte hoffentlich einen verdammt guten Grund für ihren Auftritt, sonst würde er ihr einmal kräftig die Meinung sagen.
Er wurde wieder schneller und steigerte sich langsam in seine Wut hinein.
Kapitel 2
Wolf auf Einkaufstour
Stephan tippelte mit einer Einkaufsliste durch einen Baumarkt. Er fragte sich, was Leydorey nur mit diesen ganzen Sachen vorhatte. Er hatte am frühen Morgen eine E-Mail von Leydorey bekommen. Sie bat ihn, sie bei einer wichtigen Ermittlung zu unterstützen. Mehr hatte sie nicht gesagt. Nur, dass sich später am Tag alle bei Hotte versammeln sollten. Außerdem hatte sie ihm einen Einkaufszettel geschrieben.
Eine Spitzhacke, 4 Taschenlampen und Batterien, 4 Walkie-Talkies, Seil, ein Fässchen Rum und ein paar Dosen Katzenfutter und einen Kompass, war zu lesen.
Stephan schüttelte den Kopf. Er fragte sich, was das verrückte Huhn vorhatte. Außerdem fand er es unerhört, dass er nicht von Anfang an und am besten vor den anderen in die geheimen Pläne eingeweiht wurde. Vielleicht war die Vorbereitung, die er hier traf gar nicht ausreichend. Wenn er seinen bestechenden Sachverstand einsetzten konnte, so wäre das mit Sicherheit deutlich besser für die Ermittlung. Stephan erlaubte sich, ein paar Variationen von der Einkaufsliste. Genaugenommen ignorierte er die Liste komplett.
„Pling“, tönte es von seinem Handy und er sah, dass eine Nachricht von Leydorey eingegangen war. „Komm in den Schlesenpark, Nordwestecke. Gruß L.“, stand da.
„Nun gut“, murmelte er. „Mal schauen, was mein Mädchen wieder ausgeheckt hat.“ Er kicherte, während er mit seinem Einkaufswagen an der Kasse stand und die Gegenstände auf das Laufband legte.
„Hoffentlich gibt es eine Erstattung für meine Unkosten“, sagte er zu sich selbst. Der Kassierer nannte ihm die Summe. „Den Bon nehme ich mit“, zischte Stephan, schnappte sich den Kassenzettel und bezahlte.
Er verstaute den ganzen Kram in seinem selbstgebauten Lastenrad und fuhr dann in Richtung Schlesenpark.
„Hoffentlich wird das Abenteuer dieses Mal nicht so gefährlich wie das letzte“, murmelte er bei sich. Er bog um die Ecke und beschleunigte.
Stephan ahnte nicht, dass sich schon bald sein ganzes Leben wieder einmal auf den Kopf stellen würde.
Kapitel 3
Schlimmer geht immer
„Sag mal Ley, was fällt dir ein? Weißt du, wie lange ich schon auf diesen Tag trainiere? Ich will endlich die Seerunde in unter zwanzig Minuten schaffen.“ Hotte stürmte auf Melinda und Leydorey zu und sah dann zu seiner Überraschung, dass Stephan mit seinem selbstgebauten Fahrrad zu ihnen stieß.
Leydorey wartete und sagte nichts.
„23:24.“ Melinda stoppte die Zeit, nachdem Hotte mit seiner Schimpferei fertig war und sich beruhigt hatte. Der Hamster schaute sie grimmig an.
Leydorey sagte noch immer nichts. Stephan, der mit einer großen Einkaufstasche bepackt langsam auf die Parkbank zusteuerte, keuchte: „Ley, was soll der ganze Kram hier? Was ist die Mission?“
„Mission?“, fragten Melinda und Hotte gleichzeitig. Stephan huschte ein Lächeln über das Gesicht. Die anderen hatten keine Ahnung. Das freute ihn.
Leydorey stand auf und kramte einen Stapel Zettel aus ihrem Rucksack hervor.
„Erstmal Hotte, tut mir leid und so weiter, aber um diesen See kannst du rennen, wenn wir wieder zurück sind.“
„Wieder zurück?“, fragte Hotte.
Leydorey stellte sich hin und hob den Stapel. Dann räusperte sie sich und las davon ab.
„Vor zwei Tagen, gegen 17:43 Uhr startete ich meinen routinemäßigen Rundgang am ehemaligen Tatort der Hamsterturnhalle.“
„Ist das ein Polizeibericht?“ Melinda erntete einen strengen Blick von Leydorey und verstummte sofort.
„Während der Überprüfung der Absperrung stellte ich fest, dass diese Nagerspuren aufwiesen. Da es unmöglich war zu sagen, ob es sich um einen Aus- oder Einbruch handelte, rief ich sogleich Verstärkung.“
Leydorey blätterte um.
„Eine genauere Kontrolle des gesamten Bereichs ließ keinen Zweifel zu: Frau Doktor Gisela von Grauschleier war es gelungen, die Hamsterturnhalle zu verlassen.“
„Oh nein!“, entfuhr es Hotte.
„Kameraufnahmen zeigen sie beim hastigen Zusammenpacken einiger Unterlagen. Sie entkam auf dem Rücken einer Katze. Unterschrift Polizeihamsterkommissarin Leydorey Yarrbuckle.“
Damit endete sie und sagte dann: „Ach ja, ich bin befördert worden, ihr dürft mir gratulieren.“
Stephan fand als erster Worte. „Sie ist entkommen?“
„Ja“, bestätigte Ley.
„Sie war nicht gut auf uns zu sprechen. Sind wir in Gefahr?“, fragte Melinda ängstlich.
„Wir wissen es nicht. Wir vermuten, dass sie ihren Mann aufsuchen wird.“
„Den Katzendompteur?“, fragte Stephan, der bei dem Gedanken an Frau Doktor von Grauschleier schluckte.
Der Maulwurf kombinierte und sagte dann: „Die Mission ist, sie zu fangen oder uns vor ihr zu verstecken?“
„Sie zu fangen natürlich.“ Leydorey zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr mir helfen wollt. Ich glaube, ich kann jede Hilfe gebrauchen.“
„Was ist denn mit deinen Kollegen?“, fragte Hotte.
„Ja wisst ihr, das ist ein Problem. Allem Anschein nach ist Frau Doktor Gisela von Grauschleier außer Landes geflüchtet.“
„Wohin denn genau?“, wunderte sich Melinda.
„Überprüfungen haben ergeben, dass ihrem Mann eine Insel in der Bergischen See gehört.“
„Ach du meine Güte, das ist weit weg.“ Melinda überlegte, ob sie schon jemals so weit von zu Hause gereist war.
„Ja, und es ist nicht mehr unser Zuständigkeitsbereich. Das ist mir aber egal. Ich will diese Frau wieder dem Gefängnis, äh Gesetz zuführen.“ Leydorey klang entschlossen.
„Wo genau in der Bergischen See?“, fragte Stephan, der im Kopf schon den kürzesten Weg zum Hafen berechnete.
„Ihm gehören die Kalkberginsel und die dort befindliche Gruselgrotte.“
„Oh nein, das ist doch das Gebiet, wo die Schiffe verschwinden.“ Hotte riss die Augen auf.
„Genau, die Insel ist umgeben vom Schiffbrecherriff“, sagte Leydorey. „Wer kommt mit?“, fragte sie und schaute in drei geschockte Gesichter.
Kapitel 4
Kreuzfahrt mit der Hausboot
Hotte fand als erster wieder die Worte. „Wie kommen wir denn in die Bergische See? Ich meine rein theoretisch, wenn wir dir helfen sollten?“
„Sehr gute Frage“, meinte Melinda.
Stephan guckte fragend zu Leydorey und sagte nichts.
Das Erdmännchen rückte ihren Gürtel zurecht und seufzte. Sie schaute in die erschreckten Gesichter ihrer Freunde und sagte: „Wir gehen zum Hafen und leihen uns Die Hausboot von meiner Familie.“
„Die wilden 99“, murmelte Hotte.
„Jupp“, nickte Leydorey.
„Die Piraten?“, lachte Stephan, der davon ausgegangen war, dass Leydorey ihre Familiengeschichte ein wenig ausgeschmückt hatte.
„Eben diese“, sagte Leydorey.
„Ist dieses Hausbootdenn überhaupt seefest?“, fragte Melinda, die das Wort Hausboot extra betonte und langsam aussprach.
Leydorey atmete tief ein und erzählte dann, dass es so einiges gäbe, was die Freunde nicht verstanden hätten. Zu gegebener Zeit würde sie alles aufklären, jetzt wäre es wichtig, sich zum Hafen aufzumachen und ihre Reise zur Kalkberginsel zu organisieren. Dann schloss sie mit den Worten: „Ich hatte eine Äquatortaufe auf dem Boot, es ist durchaus seetüchtig und es ist nicht das Hausboot, sondern Die Hausboot, Hausboot ist der Name des Schiffes.“
Stephan, der wegen des hellen Tages seine Sonnenbrille trug, schob sich diese auf der Nase zurecht und schaute in die ratlosen Gesichter von Hotte und Melinda.
„Na dann, lasst uns zum Hafen!“ Hotte trabte aufgeregt auf der Stelle. Er freute sich auf ein neues Abenteuer, hatte aber ein wenig Angst.
Stephan schnappte sich sein Fahrrad und fuhr in Richtung Hafen. „Die Hausboot“ lag an Liegeplatz 99 und dort war der verabredete Treffpunkt. Leydorey chauffierte Melinda und Hotte im Polizeiwagen.
Nachdem die drei einen Parkplatz gefunden hatten, spazierten sie am Hafen entlang, Richtung Liegeplatz 99. Leydorey plapperte vor sich hin.