Ich blogg dich weg! - Agnes Hammer - E-Book

Ich blogg dich weg! E-Book

Agnes Hammer

4,4

Beschreibung

Julie ist schön, beliebt und kann wundervoll singen. Zusammen mit ihrer Band will sie auf dem Schulfest auftreten. Doch wie aus dem Nichts erhält Julie gemeine E-Mails, Beschimpfungen und Drohungen. Dann taucht im Internet ein gefaktes Facebook-Profil auf, das Julie als arrogante Zicke darstellt. Im Nu lästern Klassenkamerad*innen und wildfremde User*innen online über sie. Julie verzweifelt. Wer tut ihr das an? Als sie auch noch die Band verlassen soll und die Drohungen in Gewalt überschlagen, eskaliert die Situation. Eine Geschichte über die hochaktuellen potenziellen Gefahren des Internets und der online herrschenden Anonymität.

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Nacht, Wald und alles ist dunkel. Du musst rennen. Los, vorwärts! Hör auf den Takt deiner Füße! Weiter! Los, weiter! Atemlos, rasselnde Lungen, Seitenstechen. Du kannst nicht mehr. Renn, los, renn weiter! Du musst einfach.

Du weißt immer noch nicht, wer da hinter dir her ist?

Du musst rennen! Los, renn! Als könntest du davonlaufen! Entkommen, ha! Die Idee ist verrückt, und das weißt du. Dort, wo dein wütendes Herz wohnt, da spürst du, dass es kein Entrinnen gibt.

Und deshalb: Lauf! Wenn dein Herz dafür zerspringen muss, und? Und was? Los, los, was ist schon dein Herz! Und das Reißen deiner Lungen, lächerlich! Nicht drauf achten!

Die Brombeerranken, die dich festhalten wollen, die Bäume, die eng aneinanderrücken und dir den Weg abschneiden. Weiter, weiter!

Ist da nicht jemand? Direkt hinter dir, schon ganz nah? Wie kannst du jetzt, ausgerechnet jetzt, daran denken? Weißt du denn nicht, dass jeder Gedanke dich langsamer macht? Denk nicht! Lauf weiter, vorwärts, weiter!

JULIEIch hielt das lange Streichholz an die erste der Gartenfackeln. Die Flamme leckte am Docht, wuchs blau daran empor und änderte ihre Farbe in strahlendes Gelb und Rot.

Jasmina, meine beste Freundin, riss ein weiteres Streichholz an und hielt es an die nächste Fackel. Ich sah zu, wie rund um den dicken Baumwollfaden das Wachs schmolz und die zweite Flamme emporwuchs.

„Jetzt noch die dahinten beim Zaun!“, sagte ich und machte einen großen Schritt über den duftenden Salbeibusch.

Jasmina reichte mir ein brennendes Streichholz und ratschte das nächste über die Schachtel.

„Wow“, machte sie, als alle Fackeln brannten. Unser Garten sah fantastisch aus.

„Wie ein Zaubergarten!“, sagte ich zu ihr. Genau so hatte ich es mir vorgestellt.

„Echt geil“, sagte sie und kicherte grundlos.

Jasmina war heute Abend ziemlich aufgekratzt. Vielleicht hing es damit zusammen, dass Ben hier war. Endlich! Und Ben war nicht bloß einfach hier, Jasmina hatte ihn mitgebracht, sie hing an ihm, ihre Blicke folgten ihm, und was auch immer er sagte, sie grinste und lachte ihm zu. Ben lachte zurück.

Auf der Terrasse saßen außer Ben noch rund zwanzig andere Gäste unserer Sommerparty. Wir hörten die Gesprächsfetzen und das Gläserklirren, das helle Auflachen eines Mädchens, die dunkle Stimme meines älteren Bruders Noah, dann die ersten Gitarrenakkorde, die Sebastian anschlug. Ein paar Gäste klatschten, als sie den Song erkannten.

„Sweet Home Alabama“, rief Ela begeistert und sang mit.

Ela war nicht gerade meine Freundin, aber an einem Sommerabend wie diesem war mir das egal.

Grillen zirpten im Gras. Die Fackeln beleuchteten flackernd die niedrigen Büsche und Stauden. Uns umhüllte die Sommernacht wie ein Mantel aus dunkelblauem Samt.

Wir gingen über die Trittsteine zur Terrasse hinauf, setzten uns nebeneinander und nahmen jeweils einen Schluck aus unseren Gläsern.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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