Ich, Napoleon, Sohn des Glücks - Elmar Bürger - E-Book

Ich, Napoleon, Sohn des Glücks E-Book

Elmar Bürger

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

1769 auf der Insel Korsika geboren, macht der junge Offizier Napoleon Bonaparte Karriere in den Wirrnissen der Französischen Revolution. Mehrmals muss er die politischen Seiten wechseln, bis es ihm schließlich gelingt, der erste Mann im Staat zu werden. In seinem Triumph erhebt er sich selbst zum Kaiser der Franzosen und greift weit über Frankreich hinaus. Er zwingt die in der Tradition erstarrten Fürsten Europas, Partei zu ergreifen. Wer für ihn ist, wird seine Herrschaft retten, wer gegen ihn ist, wird von der Grande Armée bezwungen. In seinem Hochmut greift er schließlich das weit ausgedehnte Russland an und muss hier die Grenzen seiner eigenen Macht bitter kennen lernen. Sein Rückzug wird zu einer Katastrophe weltgeschichtlichen Ausmaßes. Seine Feinde formieren sich und treiben ihn vor sich her, zurück nach Paris. Ein letztes Aufbäumen scheitert in einer blutigen Schlacht in Waterloo. Gnade vor seinen Siegern findet er nicht. Eine packende Erzählung in der Ich-Perspektive Napoleons, gegründet auf einer soliden Quellenlage.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 83

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Elmar Bürger

Ich, Napoleon, Sohn des Glücks

 

 

 

Dieses eBook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Ich, Napoleon, Sohn des Glücks

Vorwort

Ich weiß, wer ich bin

Herkunft

Von der Revolution empor getragen

Joséphine - meine Liebe

Oberbefehl über die Italienarmee

Kampf mit England in Ägypten

Der 18.Brumaire 1799

Die neue Verfassung

Kaiser der Franzosen

Die Eroberung Europas

Die Kontinentalsperre

Der Fürstentag zu Erfurt

Erste Erhebungen

Der Russland-Feldzug von 1812

Die „Völkerschlacht“ bei Leipzig 1813

Verloren

Verbannt auf Elba

Die Herrschaft der Hundert Tage bis „Waterloo“

Schlacht bei Waterloo 1815

Die Abdankung

Gefangener der französischen Regierung

Gefangener der Engländer auf der Insel St.Helena

Sachkapitel - Die Französische Revolution (1789 – 1799)

1789

1790

1791

1792

1793

1794

1795

1796

1797

1798

1799

Sachkapitel Lebenslauf von Napoleon Bonaparte

Endnoten:

Impressum

Ich, Napoleon, Sohn des Glücks

vonElmar Bürger

Text Copyright © 2012 Elmar Bürger

Grafik Copyright © 2012 Elisabeth und Rita Bürger

Alle Rechte vorbehalten

Widmung

Vorwort

Vor jetzt rund zweihundert Jahren stellte er die Fürsten Europas vor die alles entscheidende Frage: „Seid Ihr für mich, Sire, oder seid Ihr gegen mich?“

Mochten sie von ihrem Herrschaftsverständnis her als Fürsten von Gottes Gnaden zwar ein hohes Verantwortungsgefühl tragen gegenüber Gott und gegenüber den deutschen Völkerschaften, die ihnen untertan waren, so konnten sie ihre Macht in den deutschen Klein- und Mittelstaaten nur retten, wenn sie sich Napoleon unterwarfen.

Damit verrieten diese Fürsten ihren Eid, den sie gegenüber dem Kaiser und dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation geschworen hatten – doch dieser aus der Französischen Revolution empor geschwemmte General Napoleon Bonaparte gewährte ihnen weiterhin das Recht, in Amt und Würden zu bleiben und über ihre Untertanen zu herrschen, nun in seinem Namen.

Erst nach der Überdehnung seiner Macht im gescheiterten Russland-Feldzug von 1812 besannen sich die unterworfenen Fürsten wieder auf ihre angestammten Rechte und trugen Sorge dafür, dass ihre Völkerschaften von einem deutschen Geist, von deutscher Ehre und von Stolz auf ihr Deutschtum erfüllt wurden. In den Befreiungskriegen, die 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig ihren Ausgang nahmen, bewiesen die von deutschem Nationalstolz erfüllten preußischen, österreichischen, bayerischen, württembergischen ( und vielen weiteren) Truppen, dass sie in Gemeinschaft so stark waren, den französischen Feldherrn Napoleon aus Deutschland hinaus und nach Paris zurück zu jagen.

Dieser körperlich überhaupt nicht überragende Mann, von seinen Soldaten fast liebevoll „le petit caporal“ genannt, hatte mit seiner Grande Armée als alle überragender Feldherr fast alle europäischen Fürsten zittern lassen. Nun musste er seinerseits mit dem Rücken an der Wand um seine Macht kämpfen. So wie er in der Französischen Revolution aufgestiegen war, so begann nun sein Abstieg – rasch, rascher und unaufhaltsam. Seine Macht hatte eine zu schmale Basis gehabt:

Er war eben „ein Sohn des Glücks“.

Ich weiß, wer ich bin

Die Historiker wissen immer alles besser. Sie kommen später in der Geschichte und blicken zurück. Aus der Distanz der Zeit können sie ein Urteil darüber fällen, ob wir Zeitgenossen in unseren Entscheidungen und in unseren Bewertungen klug gewesen sind, ob wir uns von Leidenschaften haben leiten lassen oder kühl, sachlich und klug gehandelt haben. Sie wissen manchmal besser als wir, was in einer bestimmten Situation zu tun oder vielleicht besser zu lassen gewesen wäre. Wir, die wir mitten in den Ereignissen stecken, wissen nicht genau, was aus unseren Entscheidungen erwächst, ob sie gut für unser Land, für unsere Zeit oder für die Menschen sind, für die wir Verantwortung übernehmen.

Historiker wissen, dass aus dem Kind, das am 28. August 1749 im Haus am Hirschgraben in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main zur Welt kommt, einmal Deutschlands großer Dichter Johann Wolfgang von Goethe werden wird. Historiker wissen auch, dass einmal aus mir der „Kaiser der Franzosen“ werden wird, obwohl ich doch in Korsika geboren bin. Sie wissen zudem, dass ich am Samstag, dem 5. Mai 1821 auf der Insel St.Helena im Südatlantik als Gefangener meiner Feinde, der Engländer, gestorben bin. Sie wissen ferner, dass hierbei die Farbe „Schweinfurter Grün“, mit der die Tapete meines letzten Zimmers gestrichen gewesen ist, eine für mich verhängnisvolle Bedeutung gewonnen hat. Ich weiß dies alles noch nicht.

Herkunft

Am Mittwoch , dem 15. August 1769 wurde ich in Ajaccio geboren. Somit bin ich also von Geburt ein Korse. Erst ein Jahr zuvor war die Insel Korsika im Vertrag von Versailles von Genua an Frankreich abgetreten worden. Mein Vater Carlo Maria Buonaparte hat kein Franzose sein wollen und sich deshalb am Unabhängigkeitskampf gegen Frankreich beteiligt. 1771 hat er sich doch unterworfen und eine französische Adelsanerkennung erreicht. Sechs Jahre später wurde er Abgeordneter des Adels für Korsika. Meine Mutter heißt Maria Lätitia Ramolino. Zusammen haben sie acht Kinder: Joseph, mich, Lucien, Louis, Jérome, Elisa, Pauline und Caroline. Die Natur ist ungerecht. Eigentlich stünde es mir besser zu als Joseph, der Erstgeborene zu sein.

Weil mein Vater den korsisch klingenden Namen Buonaparte in den feiner französisch klingenden umgewandelt hat, heiße ich Napoléon Bonaparte.

Von der Revolution empor getragen

Mit gerade einmal 10 Jahren hat mich mein Vater zur Erziehung nach Frankreich geschickt. Die Militärschule von Brienne, die ich wegen eines Stipendiums besuchen durfte, stellte bald fest, dass ich ein heller Kopf bin. Von meinen Kameraden werde ich oft wegen meines seltsamen Namens und meines fremdländischen Aussehens gehänselt. Meine Haut ist leicht olivfarben. Doch auch wenn ich etwas kleiner als die meisten bin, so weiß ich mich durchzusetzen und mir Respekt zu verschaffen. Wegen guter Leistungen werde ich dann in die Militärschule von Paris, die Ecole militaire du Champs-de-Mars, geschickt und 1785 zum Sekondeleutnant bei einem Artillerieregiment befördert. In diesem Jahr stirbt mein Vater und ich kehre zunächst nach Korsika zurück, um mein Glück dort zu suchen. Dass Joseph, der Erstgeborene, das Oberhaupt unseres Clans wird, muss ich Zähne knirschend hinnehmen. Trotzdem fühle ich mich für die Familie verantwortlich.

Dort bleibe ich einige Jahre. Dass Korsika wieder loskommen will von Frankreich, finde ich durchaus interessant. Ich schließe mich 1789 dem korsischen Volksaufstand gegen Frankreich an. Obwohl ich ein junger französischer Offizier bin, kann ich die Ziele der korsischen Separatistenbewegung gutheißen, auch wenn deren Anführer mir nicht zusagen. Bald kommt es zum Bruch und ich muss mit meiner ganzen Familie Korsika verlassen. Außerdem kann ein Offizier ohne feste Anstellung auch in der Heimat nicht gut leben. Jetzt richte ich meinen Ehrgeiz auf das Fortkommen im revolutionären Frankreich.

1792 trete ich wieder in die französische Armee ein und werde rasch zum Hauptmann befördert. Im Sommer erlebe ich, wie der Pariser Pöbel zum ersten Mal in das königliche Schloss eindringt. Ich stehe mit einem Kameraden auf der Terrasse am Seineufer, gegen einen Sockel gelehnt und beobachte den Ansturm der Massen auf den Palast. Mich verwundert vor allem, dass niemand Widerstand leistet. Diesem Pöbel gegenüber kann ich nur Verachtung empfinden und ich sage angewidert zu meinem Kameraden, dass man die ersten Fünfhundert dieser Elenden niederkartätschen müsste, der Rest würde schnell davonlaufen. Als Freund der Revolution in Frankreich bin ich durchaus mit der Abschaffung des Königtums einverstanden, aber die leidenschaftlichen Ausbrüche von Volksmassen verabscheue ich zutiefst.

Da mache ich die Bekanntschaft mit Robespierres Bruder Augustine und vielleicht ist es dieser Begegnung zu verdanken, dass ich endlich ein militärisches Kommando bekomme, in dem ich mein militärisches Talent beweisen kann. Im Auftrag des Konvents soll ich als Artilleriehauptmann die abtrünnige Stadt Toulon von den Engländern zurück erobern. Im Dezember 1793 wird mein Plan zur Beschießung Toulons so erfolgreich in die Tat umgesetzt, dass die Engländer kapitulieren und Stadt und Hafen räumen müssen. Jetzt kennt man in ganz Frankreich meinen Namen. Zur Belohnung ernennt Robespierre mich, den „Bürger Bonaparte“, zum Brigadegeneral. Ich bin gerade einmal 25 Jahre alt.

So könnte es meinetwegen mit mir weitergehen.

Aber als das französische Volksheer einen britischen Invasionsversuch bei Toulon und Quiberon abgeschlagen hat, wird das französische Volk der Terrorherrschaft der Jakobiner und besonders Robespierres überdrüssig und will nach diesen vielen Siegen endlich Frieden. Deshalb kommt es in Paris zum Sturz der Jakobinerherrschaft am 9. Thermidor (27. Juli) 1794. Robespierre wird mit 21 seiner Anhänger, darunter der radikale Saint-Just, auf der Guillotine hingerichtet. Das Revolutionstribunal wird geschlossen, die Pariser Kommune wird durch die Muscadins, eine Jugendbewegung, gesäubert. Als ein Freund von Robespierres Bruder falle ich in Ungnade und werde verhaftet und muss in das Gefängnis – zu meinem Glück nur für einige Tage. Allerdings streichen sie mich von der Liste der Generäle.

Als Reaktion auf die Zeit des großen Terrors erhält Paris nun eine neue Verfassung. Deren Regierung besteht aus fünf Direktoren, dem sogenannten „Direktorium“. Dieses wird bald zu schwach sein, wieder aufkeimende Unruhen zu unterdrücken. Wegen Preissteigerungen und einer großen Hungersnot im harten Winter 1794 / 95 erheben sich in Paris die Sansculotten gegen die Regierung. Und immer wieder bilden sich königstreue Banden, die die Macht zurück erobern wollen.

Jetzt lernen mich die Pariser wirklich kennen. Mit einer Reitertruppe und mit eilig herbeigeschafften Kanonen führe ich allen mit wenigen Salven blutig vor, wie man mit dem Pöbel umgehen muss. Völlig überrascht stellen die Pariser Aufständischen fest, dass in den Seitenstraßen, die sie kreuzen, bereits meine Artillerie postiert ist. Schussentfernung kaum fünfhundert Schritt. Sie feuert mitten hinein. Der Aufstand ist rasch niedergeschlagen und ich habe die Weiterherrschaft des Direktoriums gesichert.

Als Belohnung erhalte ich dafür das Kommando über die italienische Armee. Was werden die Historiker einmal zu mir und meiner militärischen Karriere sagen?

Joséphine - meine Liebe