Im Reich der Sandwürmer - Andre Wellmann - E-Book

Im Reich der Sandwürmer E-Book

Andre Wellmann

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Beschreibung

Die Erde bebt. Und unter dem Sand lauert der Tod. In der abgelegenen Wüstenstadt Dust Creek beginnen Menschen plötzlich zu verschwinden. Erst zittert der Boden, dann reißt er auf – und das Grauen bricht hervor. Riesige, blinde Sandwürmer, uralte Raubtiere aus den Tiefen der Erde, steigen auf und verschlingen alles, was sich bewegt. Ray Carter und seine Freunde stehen vor einer tödlichen Wahl: fliehen, kämpfen – oder schweigen. Denn die Kreaturen jagen nach Erschütterung, nach Lärm, nach Leben. Und sie sind schnell. Zu schnell. "Im Reich der Sandwürmer – Der Boden bebt" ist ein brutaler Creature-Horrorroman, der Fans von Tremors, The Descent und apokalyptischem Survival-Thrill begeistert. Ein Kampf ums nackte Überleben, gnadenlos und blutig – nichts für schwache Nerven. Enthält: tödliche Sandwürmer Wüsten-Setting mit Western-Flair brutale Überlebensszenen Spannung, Monster und Horror nonstop ab 16 Jahren (FSK 16) Perfekt für Leser*innen von Monster-Horror, Survival-Thrillern und Action mit B-Movie-Flair. Bereit für den Abgrund unter deinen Füßen?

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ähnliche


Im Reich der Sandwürmer

Der Boden bebt

von Andre Wellmann

Impressum

© 2025 Andre Wellmann

Druck und Distribution im Auftrag des Autors Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: Andre Wellmann, An der Tiergartenbreite 18, 38448 Wolfsburg, Germany .

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Im Land der Sandwürmer Der Boden bebt 3

von Andre Wellmann 3

Impressum 4

Inhaltsverzeichnis 6

Kapitel 1 8

Kapitel 2 18

Kapitel 3 24

Kapitel 4 30

Kapitel 5 40

Kapitel 6 52

Kapitel 7 64

Kapitel 8 74

Kapitel 9 84

Kapitel 10 96

Kapitel 11 110

Kapitel 12 120

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel über Dust Creek, Arizona, einem gottverlassenen Flecken inmitten der öden Wüste. Ein Ort, der so klein war, dass er auf keiner richtigen Karte zu finden war, und wenn doch, dann meist unter einer toten Fliege. Der Wind war heiß und träge, trug den beißenden Geruch von heißem Blech und altem Motoröl mit sich, und alles schien in diesem endlosen Flimmern aus Hitze und Staub zu verschwimmen. Rayentine Carter – Ray, wie ihn jeder nannte – wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn und trat gegen die klapprige Stoßstange ihres Pickup-Trucks. „Verdammte Scheiße, Mick“, murmelte er, „wenn wir noch einen Tag länger hier rumsitzen, kann man uns direkt beerdigen. "Lebendig verdampft.“ Mick Sanderst, grauhaarig, mit wettergegerbtem Gesicht und einer Zigarette im Mundwinkel, richtete sich langsam aus dem Motorraum auf. Er hatte Öl an den Händen und eine finstere Miene im Gesicht. „Du jammerst wie ’ne alte Jungfer, Ray. "Das hier ist echte Männerarbeit.“ Ray grinste. „Echte Männerarbeit? Wir flicken Zäune, schleppen Müll und holen verdammte Ziegen aus Löchern. Wenn das Männerarbeit ist, dann will ich lieber Friseurin werden.“ Mick lachte trocken, dann hustete er. „Glaub mir, du wärst ’ne scheiß Friseurin. Du bist zu ungeduldig. Außerdem hast du keinen Stil.“ Sie standen auf der staubigen Hauptstraße von Dust Creek – wenn man sie so nennen konnte. Drei Häuser, ein Lebensmittelladen, ein windschiefer Wasserturm und das Telefonhäuschen, das öfter tot als lebendig war. Die Stille der Wüste lag über allem, durchbrochen nur vom gelegentlichen Gekreische eines Falken oder dem Krächzen eines rostigen Schildes im Wind.

„Wir sollten abhauen“, sagte Ray plötzlich. „Richtung Bixby. Da gibt’s Jobs, echte Jobs. Vielleicht irgendwas mit schwerem Gerät. Oder wenigstens einer Klimaanlage.“ Mick schnaubte. „Bixby? Du willst zurück in die Zivilisation? "Da drüben stinkt’s nach Fast Food und Versicherungen.“

„Und nach Geld“, entgegnete Ray. „Und nach Duschen. Erinnerst du dich an Duschen, Mick? Warmes Wasser von oben?“ Mick sah ihn nachdenklich an. Dann nickte er langsam. „Scheiße. Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist’s wirklich Zeit.“ Ray saß am Steuer des klapprigen Pickups. Die Sitze quietschten bei jeder Bewegung, das Plastik war aufgerissen und das Radio rauschte, obwohl es ausgeschaltet war. Er klopfte mit zwei Fingern gegen das Armaturenbrett, als könnte er damit einen Entschluss zementieren.

„Wir fahren“, sagte er.

Mick sah ihn an, als hätte er einen Sonnenstich. „Wohin?“

„Du weißt wohin. Nach Bixby. Scheiß auf diesen Ort.“ Die Entscheidung war gefallen. Ohne zu frühstücken, ohne sich noch einmal umzudrehen, warfen sie alles in den Truck – Werkzeug, Schlafsäcke, die rostige Schaufel, sogar die halbvolle Packung Bier vom Vorabend. Ray startete den Motor, der sich zuerst weigerte, dann mit einem schmerzhaften Knurren zum Leben erwachte. Staub wirbelte auf, als sie losfuhren, die Straße entlang, hinaus aus Dust Creek. Keine Spur von Wehmut. Nur der Wunsch, endlich etwas zu verändern. Sie passierten das Ortsschild: Dust Creek – Population: 14. Ray spuckte aus dem Fenster. „Vierzehn arme Seelen. Bald nur noch zwölf.“ Doch die Straße war tückisch. Nach nur wenigen Meilen versperrte ihnen ein Erdrutsch den Weg. Felsbrocken, Geröll, Erde – als hätte ein Riese seinen Fuß mitten auf die Straße gesetzt. Ray bremste, fluchte, stieg aus. „Das ist frisch“, murmelte Mick, der sich dazu gesellte. „Vor ein paar Stunden war das hier noch frei. "Ich bin mir sicher.“

Ray starrte auf das Geröll. „Dann war es kein Zufall. Vielleicht ein Erdbeben. Oder ein Bauunternehmen mit Selbstmordwünschen.“ Sie kehrten um. Die Stimmung im Wagen war nun bleiern, als würden sie in einem Sarg zurück nach Dust Creek rollen.

Zurück in Dust Creek war die Stimmung gedrückt. Ray trat gegen das Truckrad. „Kein Entkommen“, knurrte er.

„Ich sag’s dir“, meinte Mick, „der Ort lässt uns nicht gehen.“

Sie kehrten zur Werkstatt zurück, wo der alte Kyle gerade wieder versuchte, sich mit einem Gummiball selbst zu unterhalten. „Hey, Helden“, rief er grinsend. „Wart ihr schon da draußen? Ist die Welt größer als Dust Creek?“

Ray ignorierte ihn. Mick streckte ihm den Mittelfinger entgegen.

Dann kam Joe Navarro aus seinem Laden. Er wischte sich die Hände an der Schürze ab. „Ihr wieder da? Ich dachte, ihr wolltet endlich abhauen!“ „Der Highway ist blockiert“, sagte Mick. „Erdrutsch.“

Joe runzelte die Stirn. „Komisch. Es gab keine Warnung. Kein Beben.“

Ray trat näher. „Hast du was Seltsames gehört in der letzten Nacht?“ Joe sah ihn an. „Immer wieder... so ein Brummen. Vom Boden her. Wie... Vibrationen. Ich dachte, es sei ein Generator.“ Mick und Ray sahen sich an. Die Erinnerung an das seltsame Zittern kehrte zurück.

„Und was ist mit dem Schafhirten?“ fragte Ray. „Bill.“

„War heut früh nicht auf seinem Platz. Seine Schafe waren allein, hab ich gehört.“

Ohne ein Wort mehr zu verlieren, stiegen Ray und Mick wieder in den Truck. Sie fuhren zum Rand der Siedlung, wo Bills Behausung lag – ein windschiefer Bretterverschlag mit einem ausgedörrten Wasserfass davor. Was sie fanden, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Bills Hut lag im Staub. Daneben: ein Schuh. Und dann – etwas Schlimmeres. Eine tiefe Furche im Boden, als hätte ein gewaltiges Etwas sich darunter hindurch gegraben. Keine Spuren. Keine Schreie. Nur die Abwesenheit von allem Lebendigen. Ray schluckte. „Das war kein Erdrutsch.“ Mick kniete nieder, berührte den Boden. Der vibrierte. Ganz leicht. Als würde etwas tief darunter atmen. Sie durchkämmten das Gelände um Bills Hütte. Die Stille war drückend. Kein Vogel. Kein Insekt. Nicht einmal das Summen der Fliegen über den Überresten der Schafe. Nur Sonne, Hitze und – dieses eigenartige Zittern, das manchmal in den Fersen hochstieg, wenn man einen Moment zu lange stillstand. Ray trat an den Rand der Viehweide. Der Zaun war durchtrennt, aber nicht mit Drahtschneidern – etwas hatte sich regelrecht hindurchgewühlt. Das Holz war gesplittert, die Metallpfosten verbogen. Und dann entdeckte er sie.

„Mick. "Komm mal her.“

Mick kam schlurfend näher. Ray zeigte auf den Boden. Dort, fast unter dem hohen Gras verborgen, war ein gewaltiger, schlangenartiger Abdruck im Sand. Kein Reifen. Kein Tier. Eine breite, schlangenförmige Linie, als hätte sich etwas Großes, sehr Großes, mit enormer Kraft durch die Erde gebohrt. Mick sog scharf die Luft ein. „Was zur Hölle...?"

„Ich weiß nicht“, sagte Ray. „Aber es ist verdammt groß. Und es bewegt sich unter uns.“ Sie beschlossen, den Sheriff zu holen.

Sheriff Cal Braxton, ein Mann mit Hang zu Verschwörungstheorien und einem Arsenal in seiner Garage, hörte sich ihren Bericht ruhig an. Vielleicht zu ruhig. Dann sagte er: „Habt ihr Drogen genommen? Oder seid ihr einfach nur wieder auf der Suche nach Aufmerksamkeit?“ „Wir haben was gesehen“, beharrte Ray. „Etwas ist da draußen. Und es hat Bill geholt.“ Der Sheriff sah zwischen ihnen hin und her. Dann griff er zum Funkgerät. Keine Antwort. „Verbindung ist wieder weg“, murmelte er. „Schon seit dem Morgen. Ich dachte, die Antenne sei wieder verrutscht. Aber...“ Er blickte durch die staubige Fensterscheibe. „...jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.“ Sie fuhren gemeinsam zurück zu Bills Grundstück. Als der Sheriff den Abdruck sah, verlor er für einen Moment seine Fassung. „Gottverdammt.“ Dann stiegen sie alle wieder in den Truck. Ray fuhr, der Sheriff auf dem Beifahrersitz, Mick hinten. Keiner sprach ein Wort. Jeder lauschte nur dem leisen Grollen, das manchmal aus dem Boden zu kommen schien – wie das Echo eines weit entfernten Donners.+ Der Rückweg nach Dust Creek fühlte sich anders an. Schwerer. Als ob sie nicht nur einen Passagier mehr hatten – sondern etwas Unsichtbares, das mitfuhr. Zwischen den Rädern schien der Boden zu atmen. In der Ferne sah Ray plötzlich etwas aus dem Sand hervorschießen – nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ein Spritzer Staub, wie von einer Explosion. Dann war alles wieder ruhig.

„Hast du das gesehen?“ fragte er scharf.

Mick brummte. „Ich dachte, ich hätte was...“

„Da war was“, sagte Ray. „Wie eine Finne. Oder ein Körper unter der Erde.“ Der Sheriff schwieg. Zurück in Dust Creek versammelten sich die verbliebenen Bewohner auf Joes Veranda. Cathy, die Mutter der kleinen Ruby, hatte ein Fernglas in der Hand und schüttelte ungläubig den Kopf. „Bill ist verschwunden. Und seine Schafe... mein Gott.“

„Wir müssen hier weg“, sagte Mick. „Raus. Zu Fuß, wenn’s sein muss.“

Joe schüttelte den Kopf. „Keine Chance. Die Straße Richtung Bixby ist gesperrt. Ich hab’s am Funk gehört – der Strommast ist gefallen. Telefon geht auch nicht.“

„Dann nehmen wir die Pferde“, sagte Ray. „Das ist das Einzige, was uns bleibt.“

Sie sattelten zwei Pferde aus dem Stall, die ihnen Cathy überließ. Ray und Mick machten sich auf den Weg – querfeldein, Richtung Bixby. Zwei Stunden Ritt durch ausgedörrte, wüstenartige Täler. Dann – plötzlich – ein Schrei. Kurz. Schrill. Abgerissen. Sie trieben die Pferde an.

Als sie den alten Straßenarbeiter Tom fanden, saß er auf einem Strommast. Tot. Starr. Noch immer mit dem Funkgerät in der Hand, als hätte er geflucht, als ihn der Tod holte. Doch das Seltsamste war: Es gab keine Wunde. Keine Spuren. Nur seine Schuhe... und darunter kein Boden mehr. „Was auch immer das ist“, flüsterte Mick, „es weiß, wie man jagt.“

Ray nickte. „Und wir sind die nächsten.“

Kapitel 2

Die Wüste bei Dust Creek war nicht mehr nur Sand und Stille. Seit Tom tot auf dem Strommast gefunden worden war, hatte sich etwas verändert. Nicht greifbar – eher ein Gefühl, das unter der Haut kroch, wie ein Stromstoß, der nicht aufhörte. Ray und Mick saßen auf den Pferden, ihre Schatten lang und scharf im Licht der untergehenden Sonne. Der Himmel brannte orange, die Felsen warfen messerscharfe Silhouetten über die Steppe.

„Das Ding“, sagte Ray schließlich, „hat ihn auf den Mast gejagt. Der Kerl war zu Tode erschrocken. Kein Mensch stirbt einfach so beim Funkgerät.“

Mick nickte stumm. Sie ritten weiter, weg vom Fundort, doch jeder ihrer Schritte schien ein Echo in der Erde zu hinterlassen – als lauschte etwas unter der Oberfläche.

Nach einer halben Stunde entdeckten sie den Helm. Rot, staub verkrustet, am Rand eines trockenen Grabens. Daneben: Werkzeuge. Ein Pickel. Ein Funkgerät. Und dann... ein Arm.

„Jesus Christus“, flüsterte Ray. Die Leiche war senkrecht im Boden versunken. Nur Schultern und Kopf ragten heraus. Als hätte sie jemand mit brutaler Gewalt nach unten gezogen – nicht begraben, sondern verschluckt.

„Das ist kein Unfall“, sagte Mick leise. „Das ist Jagd.“ Ray kniete sich neben den Helm, sein Blick wanderte über das zerrissene Funkgerät, die zerbrochene Brille des Bauarbeiters, den offenen Mund des Mannes, dessen starrer Blick noch immer in den Himmel gerichtet war – oder vielleicht in die Hölle, aus der sein Mörder kam. Mick trat ein paar Schritte zurück, als hätte er Angst, dass der Boden ihn gleich mitreißen würde. „Wir müssen das melden. Sofort. Scheiß auf Pferde oder Pläne – das hier ist Mord.“

„Von was?“ fragte Ray. „Niemand hat was gesehen. Nichts gehört. Es ist... als wäre es ein Geist unter der Erde.“ Sie banden die Pferde an einen Strauch und holten den Sheriff mit Joes Jeep. Der Rückweg war still. Niemand sprach. Nicht einmal Joe, der sonst zu jedem Thema eine Meinung hatte. Nur das Knirschen der Reifen im Sand, das leise Heulen des Windes.

Zurück in Dust Creek lief alles schief.

Während Ray versuchte, Ruby und Cathy zu beruhigen, und Mick mit dem Sheriff den Fundort beschrieb, bemerkte niemand, wie Joe sich draußen umsah. Er kniete sich am Brunnen nieder, öffnete die rostige Klappe und griff nach der Pumpe. Als er sie gerade schließen wollte, bebte der Boden.