Im Zeichen der Zauberkugel 2: Der Fluch des Skorpions - Stefan Gemmel - E-Book

Im Zeichen der Zauberkugel 2: Der Fluch des Skorpions E-Book

Stefan Gemmel

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Beschreibung

Spannung, Freundschaft und Zauberei!  BAND 2: Alex hat einen neuen Freund: Sahli, den Jungen aus der Zauberkugel. Doch sie werden von dem geheimnisvollen Dschinn Argus verfolgt! Mächtiger und böser denn je, ist er wild entschlossen, den Fluch des Skorpions gegen die Freunde einzusetzen. Gemeinsam mit der magischen Katze Kadabra und den Zwillingen Liv und Sally müssen die beiden Jungs sich wehren - und werden dabei in eine aufregende Suche verwickelt, die bis tief in die Steinzeit führt … *** IM ZEICHEN DER ZAUBERKUGEL: Auf dem Dachboden seiner Großeltern entdeckt Alex eine verborgene Tür. Nachdem er sie öffnet, ist nichts mehr wie zuvor: Alex befreit den Kugelgeist Sahli und hat drei Wünsche frei. Doch nun ist Sahlis Erzfeind auf ihn aufmerksam geworden – Argus, der mächtigste Dschinn aller Zeiten …  *** Ein neues fantstisches Abenteuer für Kinder ab 8 Jahren über Freundschaft und Feindschaft, mit einer Prise Magie: Zwei tapfere Jungs, zwei schlaue Mädchen und eine sprechende Katze – hier ist für jeden was dabei! *** Mit witzigen Dialogen und Spannung pur! *** Vom Spiegel-Bestseller-Autor und Lese-Weltmeister Stefan Gemmel! ***

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Stefan Gemmel

Im Zeichen der Zauberkugel – Der Fluch des Skorpions (Bd. 2)

Alex hat einen neuen Freund: Sahli, den Jungen aus der Zauberkugel. Doch sie werden von dem geheimnisvollen Dschinn Argus verfolgt, der wild entschlossen ist, den Fluch des Skorpions gegen die beiden Freunde einzusetzen. Gemeinsam mit der magischen Katze Kadabra und den Zwillingen Liv und Sally müssen die Jungen sich wehren – und werden dabei in eine aufregende Suche verwickelt, die sie bis tief in die Steinzeit führt!

Der zweite Band der „Zauberkugel“-Reihe: spannend, witzig und mit einer gehörigen Portion Magie!

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Leseprobe

Für Eva Pfitzner (Leserattenservice GmbH), das Multi-Talent unter den Literaturvermittlerinnen, mit der es eine wahre Freude ist, Lese-Weltrekorde zu erfinden und auf die Beine zu stellen.Mehr Informationen auf www.weltrekord-lesen.de

In diesem Buch steckte echte Magie! Da war sich Alex sicher. Wenn er mit den Fingern über die Seiten strich, konnte er es regelrecht spüren. Dann kribbelte es wild in seinem Bauch.

Dieses Notizbuch seines Großvaters war sein größter Schatz im Leben. Neben der besonderen Freundschaft zu Sahli.

Alex saß im Schneidersitz auf dem Boden in Oma Ilses Wohnzimmer und hatte das Buch aufgeschlagen auf seinen Beinen liegen. Seit er es in dem geheimen Zimmer auf dem Dachboden gefunden hatte, wollte er es nicht mehr loslassen. Am liebsten trug er es immer bei sich. Doch er hätte es sofort gegen Opa Aurelius eingetauscht, wenn das möglich gewesen wäre. Gäbe es doch auf all diesen Seiten einen magischen Spruch, mit dem Alex seinen Großvater wieder herbeizaubern könnte. Ihn befreien könnte aus diesem Eisgefängnis, in dem er durch einen Zauber des fiesen Magiers Argus gefangen war. Wieder einmal sah Alex das Gesicht seines Großvaters vor sich.

„Ich werde einen Weg finden“, flüsterte Alex und blätterte erneut in seinem Schatz. Er sah sich die Seiten an, von denen nur die ersten vollständig beschriftet waren. Die übrigen schienen leer zu sein. Doch Alex vermutete, dass sie …

Platsch!

Ein Geräusch schreckte ihn auf. Schnell drehte Alex den Kopf herum, doch er konnte nichts erkennen. Er reckte ein wenig den Hals, als das Buch auf seinen Beinen verrutschte. Alex wandte sich ihm wieder zu und stutzte. Das Buch lag jetzt schräg und das Sonnenlicht, das durch das Fenster hereinschien, warf auf der eigentlich weißen Seite kaum sichtbare Schatten.

Alex strich mit den Fingern darüber. Ja, er konnte es spüren. Irgendetwas war auf dieser Seite.

Alex hob das Buch hoch und hielt es sich so vor das Gesicht, dass das Sonnenlicht von der Seite direkt daraufschien. Und tatsächlich, mit viel Mühe konnte er etwas erkennen. Einzelne Striche, kaum sichtbar. Er sah Zeichen und als er umblätterte sogar etwas, das ein Tier sein konnte. Vielleicht ein Skorpion oder eine Schildkröte.

Nichts davon war deutlich, sondern so hauchdünn, dass Alex nur raten konnte. Er blätterte weiter. Auch auf der nächsten Seite hob sich etwas vom Papier ab. Möglicherweise ein Katzenkopf.

„Welche Geheimnisse verbirgst du noch?“, flüsterte Alex dem Buch zu. „Ich werde …“

Platsch!

Alex riss die Augen auf. Da war es wieder, dieses Geräusch. Vielleicht ein Käfer? Ein …

Platsch!

Er verdrehte die Augen. Was war denn nun wieder los? Wollte das heute überhaupt nicht mehr enden?

Dieser ganze Tag war … war … Alex suchte nach einem passenden Wort, aber es wollte ihm keines einfallen. Wahrscheinlich gab es unter allen deutschen Begriffen nicht einen einzigen, der beschreiben konnte, was heute alles passiert war.

Platsch!

Da, schon wieder! So langsam, als wollte er es gar nicht genau wissen, hob er den Kopf und schaute zur Decke. In der nächsten Sekunde sprang er auch schon auf und stürmte aus dem Zimmer.

„Oh nein!“

Hastig rannte Alex die Treppe hinauf in den oberen Stock. Er wusste leider ganz genau, woher das Wasser stammte, das gerade von der Wohnzimmerdecke tropfte. Er hastete zur Badezimmertür, riss sie auf und stieß ein erneutes „Oh nein!“ in den Raum.

Eine Welle schwappte über seine Füße und in den Flur hinaus. Das Badezimmer war überflutet. Der Boden war ein einziger See. Die Matte, die sonst vor der Badewanne lag, schwamm vor der Toilettenschüssel herum. Auch die Quietscheente, die eigentlich als Deko auf dem Badewannenrand saß, freute sich über ihre neu gewonnene Freiheit und schwamm munter in dem Zimmer zwischen Waschlappen und kleineren Schaumhügeln hin und her. Aus dem Wasserhahn strömte es in die Badewanne und über den Rand flutete es wieder heraus. Als seien die Niagarafälle in das Badezimmer seiner Großmutter verlegt worden.

In der Wanne saß Sahli freudestrahlend mit der Massagebürste in der Hand und einer Zipfelmütze aus Badeschaum auf dem Kopf. „Du hattest Recht. Dieses Baden ist wunderschön. Es tut so gut!“

„Dreh das Wasser ab!“, schrie Alex ihm zu.

Sahli schaute ihn an, als würde er Alex zum ersten Mal sehen. „Man kann Wasser nicht drehen“, antwortete er überrascht.

„Nein! Du … das … Ach!“ Alex platschte mit seinen Füßen durch den zentimeterhohen Badezimmersee und drehte den Wasserhahn zu. Doch das Wasser lief weiter über den Rand der Wanne. Und lief und lief …

Die Ente schien es zu freuen, Alex allerdings nicht. „Sahli, was tust du hier?“

„Baden“, kam die Antwort knapp. „So heißt es doch, nicht wahr? Baden.“

Alex verdrehte die Augen. „Ja, es heißt baden. Aber du kannst doch nicht das ganze Zimmer unter Wasser setzen!“

Sahli schaute sich um. „Kann ich nicht? Ich dachte, das gehört dazu. Bei uns gibt es so etwas nicht.“

„Ich weiß!“ Alex’ Stimme klang mit einem Mal sehr verzweifelt. „Bei euch scheint es so einiges nicht zu geben. Ich hab vorhin den Fernseher sauber gemacht. Der war von oben bis unten verschmiert.“

Sahli dachte nach. „Fernseher? Ach, du meinst das Fenster mit den hektischen Bildern? Das kann ich dir erklären. Da war etwas Rundes, Kunterbuntes zu sehen. In der Hand eines netten Mädchens. Und irgendjemand sagte: Probiert unser neues Eis! Und weil die Stimme so nett geklungen hat, bin ich mit der Zunge an dieses Fenster …“

„Fernseher …!“

„… an dieses Fernseher und habe probiert. Schmeckte aber nach gar nichts. Und in der nächsten Sekunde saß da eine Katze, über die ich versehentlich geleckt hatte, die schmeckte auch nach gar nichts.“

„Ja! Ist ja gut! Ich verstehe!“ Es fiel Alex schwer sich zusammenzunehmen. „Das alles ist sehr neu für dich und das kann ich ja nachvollziehen. Auch die Sache mit dem Toaster …“

„Die kleine weiße Kiste mit den Schlitzen oben? Du sagtest heute Morgen, damit kann man Essen warm machen. Und nachher hast du was von glühender Birne gesagt. Deshalb …“

„Glühbirne!“, verbesserte Alex mit zusammengebissenen Zähnen. „Es ist eine Glühbirne. Und die heißt nur so, weil sie hell und heiß wird und die Form einer Birne hat.“

„Ich dachte, man steckt einfach Obst in den … wie heißt das Ding?“

„Ist egal. Ich hab die Matsche rausgenommen. Aus dem Toaster. Ich hab auch alle Lichter im Haus wieder ausgeschaltet und dein Kunstwerk aus Ketchup und Majo von der Kühlschranktür gewischt. Den Speck neben dem Computer hab ich auch weggeräumt.“

Sahli lächelte ihn entschuldigend an. „Aber du hast etwas von einer Maus erzählt, die es dort gibt. Und die wollte ich füttern, bevor …“

Alex gab’s auf. „Wir müssen das anders angehen. Noch so ein Tag mit dir und ich hab ein Burn-out.“

„Ein was?“

„Egal, hör zu: Dich vor Oma zu verstecken, das ist gar kein Problem. Sie kommt ja nur selten in die oberen Stockwerke … Aber schon morgen, Sahli, werden wir zurückmüssen. Die Ferien sind vorbei. Nur noch ein Wochenende, dann beginnt die Schule. Mit meinen Halbschwestern Sally und Liv.“

Sahli wagte einen weiteren Einwand: „Ich habe übrigens immer noch nicht verstanden, warum es Halb-Schwestern heißt. Sie sind doch zwei. Müsste es da nicht Doppel-Schwestern heißen?“

Alex versuchte sich von dem brodelnden Feuerwerk in seinem Kopf nichts anmerken zu lassen. „Darum geht es doch gar nicht. Wir müssen über das Chaos reden, das du hier veranstaltet hast. Wenn das zu Hause passiert, werde ich dich nicht geheim halten können.“

Sahli hob eine Hand aus dem Wasser. Sie war schon ganz schrumpelig. „Beruhige dich, Alex. Wir schaffen das schon. Für mich ist alles hier neu und aufregend.“

„Ja, aufregend ist es für mich auch.“ Er seufzte. „Morgen fahren wir wieder zu meinen Eltern und wir müssen doch eigentlich zu Großvater zurück. Zu Argus’ Höhle.“ Er schaute sich in dem Chaos um. „Aber zunächst müssen wir erst einmal diese Sauerei hier verschwinden lassen. Bald kommt Oma wieder, zusammen mit meinen Halbschw…, also mit Liv und Sally.“

Sahli stand auf und ließ sich von Alex das Badetuch geben. „Du, ich habe nachgedacht über deinen Großvater. Und ich habe auch schon einen Pl…“

Das Geräusch von quietschenden Bremsen unterbrach die beiden. Sie blickten zeitgleich zum Fenster.

„Liv!“, brachte Sahli hervor.

„Sally!“, entfuhr es Alex, bevor beide wie im Chor sagten: „Zusammen mit Oma Ilse!“

Schon hörten sie, wie sich die Autotüren öffneten. Und auch die Stimmen der Zwillinge tönten zu ihnen herein: „Den Rock behältst du bestimmt nicht“, sagte Sally und Liv entgegnete nur: „Wenn er mir nicht gefällt, bekommst du ihn!“

Dann wurden die Autotüren zugeschlagen. Für Alex klang das irgendwie sehr nach einer zuschnappenden Mausefalle.

Alles drehte sich. In ihm und um ihn herum. Die Welt wirbelte rechtsherum und sein Magen linksherum. Schnell schnappte sich Argus die Kräuter, die er in einem Beutel an seinem Gürtel befestigt hatte, und schluckte einige davon mit einem einzigen Bissen herunter. Augenblicklich ging es ihm besser.

Er hasste es, seine Wüste zu verlassen. Sein Zuhause, seine Höhle, seine magischen Gegenstände. Dieses Reisen durch Raum und Zeit war so anstrengend! Hätte er doch nur Gelegenheit gehabt, sich vorher einen Tee aufzubrühen. Aber nein, keine Zeit, keine Zeit. Er musste seine Suche beginnen, wenn er den Kampf gegen Sahli wieder aufnehmen wollte. Argus brauchte Hilfe. So viel hatte er mittlerweile verstanden. Er brauchte neue magische Fähigkeiten. Und die konnte er sich nur hier aneignen. An diesem Ort.

Missmutig stapfte er los und wunderte sich. Seine Schritte fühlten sich ganz anders an als bei ihm zu Hause. Er blickte zu seinen Füßen und lächelte. Wie lange hatte er schon kein Gras mehr betreten. Er blieb stehen und sah sich um. Er war in einer Steppe angekommen. Ein weites Tal erstreckte sich vor ihm, in dem knöchelhohes Gras wuchs. Bäume gab es hier keine, doch immer wieder erhoben sich Sträucher und Büsche aus der Ebene. Diese Mischung aus Grün und Braun war ein interessanter Gegensatz zu dem eintönigen Gelb der Wüstenlandschaft rund um Argus’ Heim. Hier wirkte alles wie eine riesige Oase.

Doch er stutzte. Da war noch etwas. Er atmete tief ein. Was für eine wunderbare Luft. Nicht weit von hier musste das Meer sein. Ja, jetzt konnte er es sogar hören. Das Rauschen der Wellen ließ ihn ruhiger werden. Er lauschte für einen Moment dem Gesang des Meeres, diesem Rhythmus, der sich seit Jahrmillionen nicht verändert hatte.

„Schluss damit!“ Argus riss sich selbst aus seinen Gedanken. Er durfte nicht vergessen, warum er hier war. Hastig wandte er sich ab und stapfte mit riesigen Schritten weiter. Sein Ziel war dieser Felsen, den er am Horizont erblickt hatte. Ein riesiger Hügel, der regelrecht verloren wirkte in der sonst flachen Ebene.

„Au! Verflucht!“

Argus war gestolpert. Sein Fuß hatte sich in der dünnen Wurzel eines Strauches verfangen. Und während er noch schimpfte, stieß er auch noch gegen einen Stein.

Er fluchte weiter, während er nun vorsichtiger voranstapfte.

„Hier mag es ja die bessere Luft geben“, grummelte er vor sich hin. „Aber dafür ist meine Wüste aufgeräumter. Steine. Wurzeln. So ein Firlefanz.“ Wieder stolperte er. „Und das alles nur wegen Sahli, diesem kindsköpfigen Kameltreiber! Und seines Freundes aus der modernen Welt!“ Argus kickte wütend einen Stein zur Seite. „Dieser Alex muss das Kind einer doppelzüngigen Schlange und einer vorlauten Krähe sein. Wie sonst hätte er mich überlisten können?!“

Es fiel ihm nicht leicht, doch Argus rief sich alles zurück ins Gedächtnis: Dieser listige, kleine Kerl mit seiner spitzen Zunge hatte Argus eine Falle gestellt und damit Sahli aus seiner Zauberkugel befreit. Ausgerechnet Sahli! Der junge Dschinn, der Argus mit seiner Macht gefährlich werden konnte. Denn Sahli war Argus’ eigenes Geschöpf. Und so war ein Teil von Argus’ Kraft auf den Jungen übergegangen. Ohne dass dieser etwas davon wusste. Zum Glück. Denn Sahli war so schlau wie ein Fuchs und dabei so hinterhältig wie eine Hyäne.

Und jetzt war eben dieser Sahli auf freiem Fuß. Dabei hatte Argus den vorwitzigen Kerl für alle Ewigkeit einsperren wollen.

„Aber die Ewigkeit ist auch nicht mehr das, was sie mal war“, knurrte Argus, während er langsam einen Blick für die Wurzeln und Steine auf dem Boden entwickelte und nicht mehr so oft stolperte.

„In meinem eigenen Zuhause haben sie mich ausgetrickst. Und beinahe hätten sie sogar Aurelius, den Wissenschaftler, befreit!“

Argus zuckte. Daran wollte er eigentlich nicht mehr denken. Aurelius Baumann. Mit ihm hatte der ganze Ärger angefangen. Der alte Professor war Argus tatsächlich auf die Schliche gekommen. Aurelius hatte Sahli in seiner Kugel in einem Geschäft für antike Lampen entdeckt und sogar den Zauberspruch gefunden, mit dem Sahli befreit werden konnte. Beinahe in letzter Minute war es Argus gelungen, den Professor zu sich zu locken. Ihm eine Falle zu stellen, bevor er Sahli befreien konnte.

Mit dem Enkel war Argus das noch nicht gelungen: Alex, der Argus das Leben deutlich erschwerte. Bis jetzt. Doch das alles würde bald ein Ende haben.

Nur deshalb hatte er diese anstrengende Reise angetreten.

Allmählich wurde es Abend. Bald musste er sein Ziel erreichen, dachte er noch, dann blieb er stehen. Ein flackerndes Licht hatte seine Aufmerksamkeit erregt und gleichzeitig stieg ihm ein Geruch in die Nase: Feuer! Ganz in der Nähe! Argus lächelte breit. Immer schneller lief er nun auf den riesigen Felsen zu. Die Vorfreude trieb ihn an. Die Steine, gegen die er stieß, spürte er nicht mehr. Nur wenige Schritte von dem Felsen entfernt sprang Argus hinter ein hohes Gebüsch, um sich zu verstecken. Er ging in die Hocke, schaute vorsichtig durch die Äste hervor und entdeckte tatsächlich, worauf er gehofft hatte. Den Grund für seine Reise: Unter einem breiten Felsvorsprung, der wie ein riesiges Dach wirkte, konnte Argus eine Feuerstelle erblicken. Und dort, rund um die tanzenden Flammen versammelt, sah Argus die ersten Menschen seiner Reise.

Er lächelte zufrieden. „Den Ausdruck ‚die ersten Menschen‘ kann man hier wörtlich nehmen“, kicherte er in seinen langen schwarzen Bart. „Mein Zauber hat gewirkt und mich genau zu dem Punkt gebracht, den ich ihm befohlen habe.“

Bisher war er noch nie in der Steinzeit gewesen. Er fand es faszinierend, diese Menschen zu beobachten. Es war eine Gruppe von etwa zwanzig, die dicht aneinandergedrängt um das Feuer saßen. Trotz ihrer Felle, die ihnen als Kleidung dienten, schienen sie zu frieren. Und sie versuchten wohl, sich am Feuer gegenseitig zu wärmen.

An den Felswänden hinter diesen Menschen konnte Argus Zeichnungen erkennen. Einfache Striche, mit denen Szenen der Jagd oder des gemeinsamen Lebens in der Gruppe dargestellt wurden.

Die Menschen am Feuer sprachen zwar miteinander, aber Argus konnte ihre äußerst primitive Sprache nicht verstehen.