In Schnüffeln eine 1: Eiskalt erwischt! - Katja Reider - E-Book

In Schnüffeln eine 1: Eiskalt erwischt! E-Book

Katja Reider

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Beschreibung

Ich bin es, Eddy der Schnüffler! Mit meiner feinen Hundenase erschnuppere ich jede auch noch so feine Fährte. Als Detektiv und als Personal Trainer. Mit meinem Zweibeiner Jo und seiner Freundin Flora führe ich nämlich die kleine Hündin der Carusos aus. Bella heißt sie und duftet ganz herrlich! Das lenkt mich aber nicht von der Tatsache ab, dass hier was faul ist. Denn angeblich haben die Carusos in ihrem Café verdorbenes Eis verkauft, von dem einigen Leuten schlecht geworden ist. Ob das denn sein kann? Meine Spürnase führt mich jedenfalls auf eine ganz andere Spur – und die bringt uns drei Detektive bald in große Gefahr ... Ein weiterer spannender Fall für den Hundedetektiv Eddy und seine Freunde Flora und Jo!

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Katja Reider

In Schnüffeln eine 1 Eiskalt erwischt!

Mit Bildern von Edda Skibbe

Ihr Verlagsname

Über dieses Buch

Ich bin es, Eddy der Schnüffler! Mit meiner feinen Hundenase erschnuppere ich jede auch noch so feine Fährte. Als Detektiv und als Personal Trainer. Mit meinem Zweibeiner Jo und seiner Freundin Flora führe ich nämlich die kleine Hündin der Carusos aus. Bella heißt sie und duftet ganz herrlich! Das lenkt mich aber nicht von der Tatsache ab, dass hier was faul ist. Denn angeblich haben die Carusos in ihrem Café verdorbenes Eis verkauft, von dem einigen Leuten schlecht geworden ist. Ob das denn sein kann? Meine Spürnase führt mich jedenfalls auf eine ganz andere Spur – und die bringt uns drei Detektive bald in große Gefahr ...

 

Über Katja Reider

Katja Reider arbeitete als Pressesprecherin, bevor sie das Schreiben für sich entdeckte. Inzwischen hat sie über 150 Bücher veröffentlicht und lebt mit Mann, Kindern und einem kleinen Hund in Hamburg. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit engagiert sich Katja Reider auch für die Leseförderung. So hat sie 2015 mit anderen Autoren das Kinder-Lesefestival «Hamburger VorleseVergnügen» ins Leben gerufen.

 

Edda Skibbe, geboren 1965, studierte Illustration an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Kiel. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem UNICEF-Preis als eine der «Illustratoren des Jahres 1993» ausgezeichnet.

1. Kapitel

Ich sage es ganz offen: Ich bin ein Schnüffler! Nein, nicht nur weil ich ein Vierbeiner bin. Also, genauer gesagt: ein Hund. Und da Hunde ja von Natur aus über ein hervorragendes, um nicht zu sagen exzellentes Riechorgan verfügen, macht mich das natürlich automatisch zum Schnüffler! Aber außerdem bin ich Detektiv. Ich stecke meine Nase gern in fremde Angelegenheiten. Nicht aus Neugier! Das liegt mir selbstverständlich völlig fern. Ich tue das, weil die Welt Ermittler wie mich braucht! Wir Hunde verfügen nämlich über Fähigkeiten, die Zweibeiner nicht besitzen. Schließlich sind wir Hunde diejenigen, die Zweibeiner zehn Meilen gegen den Wind erschnuppern, ihre Bewegungen und Stimmungen erkennen, selbst zarteste Duftmarken problemlos lesen und über zahllose Kilometer hinweg verfolgen können.

Trotzdem werden wir meistens nur für niedere Hilfsdienste eingesetzt, als Spürhund und Assistent des Menschen! Skandalös, oder? Schließlich müsste es doch genau andersherum sein!

Da es mir jedoch noch nicht gelungen ist, diese Tatsache einer größeren Öffentlichkeit klarzumachen, habe ich mich erst mal auf mein direktes Umfeld beschränkt und die weltweit erste Hunde-Detektei gegründet: Eddys Ermittlungen löst Fälle aller Art, selbstverständlich diskret und äußerst zuverlässig.

Wie alle Detektive, die etwas auf sich halten, verfüge ich über einen Assistenten, einen Zweibeiner namens Jo. Na ja, eigentlich ist Jo mein Jungchen (weil er noch ein ziemlicher Knirps ist, habe ich die Bezeichnung «Herrchen» ein wenig abgewandelt). Jo, seine beste Freundin Flora und ich haben vor kurzem einen äußerst schwierigen Fall von Erpressung gelöst. Aber davon später mehr.

«Jo, bist du fertig? Komm, wir müssen los!»

Ah, Karen verfällt mal wieder in Hektik! Karen ist Jos Mama und hat es immer ziemlich eilig. Natürlich hat Jo auch einen Papa. Aber Jos Eltern haben sich getrennt, weil Jos Papa wohl allzu häufig an anderen Zweibeinerinnen geschnüffelt hat. Das wurde mir aus sicherer Quelle zugetragen. (Selbstverständlich gebe ich die Namen meiner Informanten nicht preis, das ist für einen Detektiv schließlich Ehrensache!)

Jo kommt aus seinem Zimmer gepest und schnappt sich meine Leine vom Tisch.

Karen macht große Augen. «Soll der Hund etwa mit?»

Also, ich muss doch sehr bitten: Wie redet Karen denn über mich? Der Hund – das klingt so unpersönlich. Und überhaupt: Wieso soll ich denn nicht mit aufs Schulfest kommen? Da gibt’s schließlich garantiert jede Menge Leckerchen aus klebrigen Kinderpfoten und dazu so viele Streicheleinheiten, wie ich will. Ein echtes Eddy-Paradies! Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich sehr süß aussehe? Nicht? Dann wird es aber Zeit! Also: Ich bin ein Mischling mit weichem Fell und hellbraunen Augen, denen niemand widerstehen kann. Die Meisten versuchen es auch gar nicht erst.

«Ich denke, Hunde dürfen nicht aufs Schulgelände», sagt Karen, während sie vor dem Spiegel ihre Frisur zurechtzupft.

«Eddy schon!», erklärt Jo. «Seit Herr Bäcker unserer Klasse mit Eddys Hilfe gezeigt hat, wie man mit Hunden umgeht, die man nicht kennt. Du weißt schon: erst an der Hand schnuppern lassen und so …»

«Ach ja, stimmt! Das hatte ich ganz vergessen.» Karen zupft noch immer an ihren Haaren herum, aber ihre Gesichtsfarbe tendiert jetzt Richtung Tomate, wie immer, wenn der Name von Jos Klassenlehrer fällt.

«Eddy ist sozusagen eine Art Schulungshund», erklärt Jo stolz.

Der Ausdruck gefällt mir: Schulungshund. Das klingt wichtig. Ich setze mich sogleich in Positur und versuche ruhige Überlegenheit auszustrahlen. Aber dann klingelt es und meine guten Vorsätze sind vergessen. Begeistert bellend stürme ich zur Tür.

«Mensch, Eddy, ich bin’s doch bloß!»

Flora, Jos beste Freundin, die mit ihren Eltern im Haus nebenan wohnt, wuschelt mir durchs Fell.

«Seid ihr etwa noch nicht fertig? Wir müssen los! Das Winterkörnchen ist stocksauer, wenn wir nicht pünktlich da sind! Mit dem Auftritt von unserem Chor wird das Schulfest doch eröffnet!»

«Wirklich? Warum habt ihr das denn nicht gleich gesagt?» Karen schnappt sich ihre Handtasche und scheucht Jo, Flora und mich zur Tür.

 

Zehn Minuten später galoppieren wir im Laufschritt durch das Eingangstor der Schule. Karen hat darauf bestanden, mich an die Leine zu nehmen. Total überflüssig! Na ja, andererseits könnte ich in diesem Gewusel von hin und her rennenden Kinderbeinen und herumstehenden Erwachsenen tatsächlich leicht unter die Räder kommen. Ich bin nämlich nicht besonders groß, also rein körperlich.

Der Schulchor hat bereits auf der Eingangstreppe Aufstellung genommen. Frau Winterkörnchen, die Musiklehrerin, winkt Jo und Flora hektisch heran. «Da seid ihr ja endlich!»

Kaum stehen die zwei neben den anderen Kindern, hebt Frau Winterkörnchen ihren Taktstock und summt los: «Mhmmmmm …» Der Chor stimmt brav ein: «Mhmmmmmm …» Und dann geht es richtig ab.

Ich muss sagen, der Auftritt gefällt mir, auch wenn alle laut und durcheinandersingen. Aber Jo hat gemeint, das sei normal. Bei einem Kanon müsse man brüllen, um die Singerei der anderen zu übertönen und selbst nicht aus dem Takt zu kommen. Ich glaube ja, es wäre besser, wenn alle einfach das Gleiche singen würden. Dann hätte Frau Winterkörnchen auch nicht so viel Arbeit mit dem Taktstock. Aber die Eltern scheint Frau Winterkörnchens Rumgefuchtel nicht weiter zu stören. Sie fotografieren und filmen ihre Sprösslinge mit derartiger Begeisterung, als würde Rihanna persönlich die Bühne rocken. Vielleicht ist das aber auch normal. Zweibeiner müssen ja ständig alles Mögliche ablichten: sich selbst, ihre Kinder, den Sonnenuntergang und die Pizza, bevor sie sie essen. Na ja, besser als hinterher. (Okay: doofer Scherz!)

Nach dem Auftritt des Schulchors wird das Kuchenbuffet eröffnet, vor dem sich sofort eine Schlange bildet, als drohe demnächst eine größere Hungersnot. Ich versuche Karen ebenfalls unauffällig dorthin zu dirigieren. Denn erfahrungsgemäß fallen rund um die Kuchentheke jede Menge Häppchen zu Boden, die ich mir dann blitzschnell schnappen kann.

Aber leider macht Karen keine Anstalten, sich Richtung Buffet zu bewegen. Unschlüssig steht sie da und blickt sich suchend um. Ich zerre ungeduldig an der Leine. Auf wen oder was wartet Karen denn nur? Ah, klar, bestimmt auf den netten Herrn Bäcker …

Aber statt Jos Lehrer taucht plötzlich Mona auf. Mona ist die Mama von Lieselotte aus Jos Klasse, sie wohnt in unserer Nachbarschaft. Und sie nervt.

«Oh Karen! Wie ich sehe, hast du deinen Kuchen schon abgegeben», trällert Mona. «Welche der vielen Köstlichkeiten ist denn von dir?» Neugierig reckt sie ihren gebräunten Giraffenhals Richtung Kuchenbuffet.

Karen läuft rot an. «Ja, also, ehrlich gesagt, ich hab’s dieses Mal nicht geschafft, selbst zu backen, weil …»

«Aber Karen, du musst dich doch nicht entschuldigen!» Mona lacht glockenhell. «Du hattest bestimmt viel Wichtigeres zu tun. Aber du musst unbedingt den Nuss-Möhren-Kuchen probieren, der ist von mir. Und das Bananen-Ingwer-Brot auch, alles vegan. Ein Gedicht, sag ich dir …»

«Oh, das klingt ja wirklich … äh, lecker!!» Karen lächelt angestrengt. «Tja, dann werde ich mich mal ranhalten, damit ich noch etwas abkriege. Wir sehen uns …»

… hoffentlich nicht so schnell wieder. Klarer Fall von Flucht-Instinkt, würde ich sagen. Eilig schiebt sich Karen durch die Menge und zieht mich hinter sich her, leider nicht Richtung Buffet. Monas Bananen-Ingwer-Brot scheint Karen doch nicht so rasend zu interessieren.

2. Kapitel

«Karen, warte mal! Wo willst du denn hin?»

Oh, Boris Bäcker, Jos Klassenlehrer! Ich wedele begeistert mit dem Schwanz und springe fröhlich an ihm hoch. Herr Bäcker hat bestimmt nichts dagegen. Schließlich sind meine Pfoten noch ganz sauber. Ups, anscheinend doch nicht …

Boris Bäcker hat ja ein bisschen Pech mit seinem Namen. Weil er rein zufällig fast genauso heißt wie dieser frühere Tennisspieler. Ständig muss sich Herr Bäcker blöde Scherze darüber anhören, der arme Kerl. Dabei ist er echt nett! Das findet Karen offensichtlich auch. Sonst würde sie nicht schon wieder so nervös an ihren Haaren herumzupfen. Auch Herr Bäcker wirkt ein bisschen verlegen. Einen Moment lang scheinen beide nicht zu wissen, was sie sagen sollen. Ich seufze in mich hinein. Also, diese Zweibeiner sind wirklich kompliziert! Wenn ich eine rassige Hundedame treffe, beschnüffeln wir uns ausgiebig, dann jagen wir uns durch die Büsche, und damit ist die Sache klar. Aber Karen und Herr Bäcker kommen einfach nicht in die Pötte! Dabei habe ich sofort gemerkt, dass sie sich gut riechen können! Sie waren sogar schon miteinander essen. Einmal, nachdem wir alle zusammen diesen fiesen Erpresser von Frau Hopstedt gestellt hatten, und einmal allein. Aber das ist schon eine Weile her, und Jo weiß davon übrigens auch nichts.

Vielleicht wird es ja Zeit, dieser aufkeimenden Romanze ein bisschen auf die Sprünge zu helfen? Aber wie? Hmm … Ah, ich bin ja an der Leine! Das könnte ich doch nutzen, um … Super Idee!

Blitzschnell kurve ich ein paar Mal um Karens und Herrn Bäckers Beine herum. Und – schwups! – schon sind die beiden aneinander gefesselt und fest umwickelt wie ein Paket. Genial, oder?

Aber anstatt sich aneinander festzuklammern, um nicht umzukippen, tänzeln die zwei nun mühsam Abstand haltend umeinander herum. Ich muss sagen, das war zwar anders geplant, sieht aber sehr lustig aus! Doch mit dieser Meinung scheine ich allein zu sein.

«Eddy, hör sofort auf damit!! EDDY!» Karen scheint wirklich wütend zu sein!

Jetzt werden auch die anderen Gäste auf uns aufmerksam. Karens Gesicht ist unterdessen puterrot geworden, und auch Herr Bäcker sieht nicht mehr so entspannt aus wie sonst. Endlich gelingt es ihm trotz seiner Fußfesseln, sich zu mir herunterzubeugen und den Leinen-Haken von meinem Halsband zu lösen.

Schade eigentlich!

«Also wirklich, Eddy!» Karen macht sich frei und schüttelt ärgerlich den Kopf. «Was denkst du dir eigentlich?»

Tja, schwer zu erklären. Schließlich bin ich ein Hund und kann mich nicht verständlich machen wie ein Zweibeiner. Aber das scheint Karen manchmal zu vergessen. Na, ich selber ja auch.

Also beschränke ich mich darauf, den Kopf schief zu legen und Karen lieb von unten her anzublinzeln. Das wirkt eigentlich immer. Na gut: fast immer. Oje, die ist ja echt sauer!

Zum Glück kommen in diesem Augenblick Jo und Flora angerannt. «Stell dir vor, Mama, wir haben einen neuen Job!», sprudelt Jo direkt los.

«Wir können wieder einen Hund ausführen! Einen ganz süßen King-Charles-Spaniel!», fügt Flora begeistert hinzu. «Also, eigentlich ist es eine Hündin, sie heißt Bella Belinda. Wir haben Fotos von ihr gesehen. Die ist echt voll niedlich!»

Soso, eine «voll niedliche» Spaniel-Dame und dann noch adelig! Also, diese Lady muss ich mir natürlich erst mal anschauen. Immerhin bin ich an Jos und Floras Gassi-geh-Jobs aktiv beteiligt. Jeden dahergelaufenen Vierbeiner kann man mir als Personal Trainer nun auch nicht vorsetzen! Schließlich hat sich Jo früher auch immer darüber beschwert, wenn Karens Freundinnen mit ihren Kleinkindern anrückten und Jo mit denen dann auf Kommando «schön spielen» sollte, ob er Lust dazu hatte oder nicht.

Leider sind Jo und Flora in ihrer Begeisterung für unseren neuen Auftrag gar nicht zu bremsen. Ungeduldig ziehen sie Karen hinter sich her. Der arme Herr Bäcker bleibt etwas verdattert zurück.