Inklusion im Religionsunterricht - Patrick Grasser - E-Book

Inklusion im Religionsunterricht E-Book

Patrick Grasser

4,5

Beschreibung

Inklusion im Religionsunterricht muss fachdidaktisch bedacht werden. Durch konkrete Impulse zur Reflexion und fundierte Anregungen zur inneren Differenzierung wird das Buch zu einem Begleiter und Impulsgeber für einen gelingenden Religionsunterricht in heterogenen Gruppen.Dabei geht es nicht "nur" um Schülerinnen und Schüler mit einem körperlichen oder geistigen Handicap. Inklusiv unterrichten bedeutet auch die fruchtbare Berücksichtigung von unterschiedlichsten Migrantenperspektiven, von besonderen Bedürfnissen Hochbegabter, von differenzierten Erfahrungen mit der Bibel in anderen Teilen dieser Erde.Patrick Grasser zeigt, wie das gemeinsame Lernen in heterogenen und inklusiven Klassen gelingen kann. Er diskutiert, welchen Rahmen die Schülerinnen und Schüler dafür brauchen und ob es Grenzen für inklusives Lernen gibt.

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Patrick Grasser

Inklusion imReligionsunterricht

Vielfalt leben

Vandenhoeck & Ruprecht

 

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-647-99601-1 (EPUB)

Weitere Ausgaben und Online-Angebote sind erhältlich unter www.v-r.de

Umschlagabbildung: shutterstock.com

© 2014, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A.

www.v-r.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Satz: SchwabScantechnik, GöttingenUmschlag: SchwabScantechnik, Göttingen

Druck und Bindung: Hubert & Co., Göttingen

Inhalt

Vorwort

1 Was ist Inklusion?

1.1 Die UN-Behindertenrechtskonvention

1.2 Der Begriff »Behinderung«

1.3 Das Recht auf inklusive Bildung (Art. 24)

1.4 Inklusion und Heterogenität

2 Die inklusive Schule

2.1 Eckpfeiler einer inklusiven Schule

2.2 Der »Index für Inklusion«

2.3 Gibt es Grenzen der schulischen Inklusion?

3 Inklusion aus biblischer Perspektive

3.1 Vielfältige Gaben

3.2 Jesus von Nazareth und seine inklusive Praxis

3.3 Der Mensch als Ebenbild Gottes

3.4 Jeder braucht Unterstützung

3.5 Die Vision vom Reich Gottes

4 Auf dem Weg zu einem inklusiven Religionsunterricht

4.1 Inklusion beginnt bei der Lehrkraft

4.2 Schülerorientierung im inklusiven Religionsunterricht

4.3 Innere Differenzierung im inklusiven Religionsunterricht

4.4 Grundformen des inklusiven Unterrichts

4.5 Individuelle Lernbedürfnisse

5 Bausteine für einen inklusiven Religionsunterricht

5.1 Das Klassenzimmer als Lernwerkstatt

5.2 Differenzierung nach Lernwegen

5.3 Differenzierung nach Anforderungsniveau

5.4 Think – Pair – Square – Share

5.5 Gruppenpuzzle

5.6 Godly Play

5.7 Leistungsrückmeldung

6 Ein kurzer Ausblick

Literatur

Vorwort

»Die Arbeit des Erziehers gleicht der eines Gärtners,der verschiedene Pflanzen pflegt. Eine Pflanze liebt denstrahlenden Sonnenschein, die andere den kühlenSchatten; die eine liebt das Bachufer, die andere die dürreBergspitze. Die eine gedeiht am besten auf sandigemBoden, die andere im fetten Lehm. Jede muss die ihrer Artangemessene Pflege haben, andernfalls bleibt ihreVollendung unbefriedigend.«

Abbas Effendi, arabischer Schriftgelehrter

Menschen sind unterschiedlich, sie haben unterschiedliche Begabungen und Bedürfnisse. Gute Lehrer berücksichtigen diese Startvoraussetzungen und Weltzugänge ihrer Schülerinnen und Schüler. So bringt es das oben angeführte Zitat von Abbas Effendi mit seiner Bildsprache auf den Punkt. Auch der Apostel Paulus zeichnet ein änliches Bild vom Menschsein, wenn er im 1. Korintherbrief vom »einen Leib« und den »vielen Gliedern« spricht.

Inklusiver Religionsunterricht findet genau in diesem Spannungsfeld statt: Eine Klasse, die sich aus ganz unterschiedlichen Schülerinnen und Schülern zusammensetzt und in der Individualität und Gemeinschaftssinn gleichermaßen dazugehören.

In diesem Sinn möchte das vorliegende Buch Impulse für einen inklusiven Religionsunterricht liefern. Es soll darum gehen, Grundlagen und Rahmenbedingungen der aktuellen Inklusionsdebatte zu beleuchten und neben theologischen Überlegungen auch didaktische und methodische Bausteine vorzustellen.

Damit inklusiver Unterricht gelingen kann, sind Pädagogen dazu aufgefordert, die eigene Arbeitssituation zu beleuchten. Deshalb finden sich im Buch immer wieder Impulse zur Reflexion, die dabei helfen sollen, eigene Wege zu einem inklusiven Religionsunterricht zu suchen. Genau um dieses Suchen nach eigenen Möglichkeiten geht es mir. Inklusiver Religionsunterricht muss immer ganz individuell geplant werden, weil sich die Fähigkeiten und Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler von Klasse zu Klasse unterscheiden. Deshalb sind auch die Praxisbeispiele und Unterrichtsbausteine in diesem Buch nicht als vorgezeichneter Unterrichtsentwurf gestaltet, der eins zu eins übernommen werden könnte. Sie sollen vielmehr als Anregung dienen, differenzierende und kooperative Lernformen für die eigene Unterrichtspraxis zu entwickeln. Ich freue mich, wenn dieses Buch ein Begleiter auf dem Weg zu einem inklusiven Religionsunterricht werden kann.

Patrick Grasser im März 2014

1 Was ist Inklusion?

»Integration bedeutet Duldung, Inklusion ist Zugehörigkeit.«

Dieter Katzenbach, Professor für Erziehungswissenschaften

Wer die Straße vor dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg entlanggeht, kann sich von einem beeindruckenden Kunstwerk ansprechen lassen. Säulen aus weißem Beton säumen die Gasse, auf denen jeweils eine Kurzform der Menschenrechtsartikel in unterschiedlichen Sprachen eingraviert ist. Diese »Straße der Menschenrechte« führt das Bekenntnis der Vereinten Nationen vor Augen, dass alle Menschen gleich sind und dass ihr Miteinander von Solidarität geprägt sein soll. Jeder Mensch hat Anspruch auf die Rechte und Freiheiten, die in der allgemeinen Menschenrechtserklärung festgehalten sind – unabhängig von seiner ethnischen Herkunft, seiner Hautfarbe, seinem Geschlecht, seiner Sprache, seiner Religion, seinem sozialen Background oder irgendeinem anderen Grund. Kurz gesagt: Alle Menschen haben die gleiche unveräußerliche Würde. Deshalb haben auch alle Menschen die gleichen Rechte und einen Anspruch, dass sie diese Rechte wahrnehmen können.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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