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Auch die Generation Y und die Digital Natives wollen und brauchen Führung - aber die von heute und nicht die von gestern. Dieses Buch zeigt, wie Leadership in flachen Hierarchien und in sich wandelnden Netzwerkstrukturen funktionieren. Eva B. Müller erklärt die fünf wichtigsten Führungstechniken, mit der sich die Leistungsträger der Jahrgänge 1980 bis 1990 begeistern lassen. Schaffen Sie in Ihrem Unternehmen eine partnerschaftliche, Kreativität fördernde Führungskultur, mit der Sie die besten Nachwuchskräfte binden und weiterentwickeln. Inhalt - Network Leadership im Unternehmen - Virtuelle Teamführung durch Management 2.0 - Selbstführung: Das psychologische Kapital einsetzen - Job Crafting: Den eigenen Arbeitsbereich mitdefinieren und ein erfülltes Arbeitsleben führen - PSI: Positive Soziale Interaktion - Schnell-Lese-Funktion: Management Summary, Zwischenfazit und ZusammenfassungArbeitshilfen online - Checklisten, Experteninterviews, Anwendungsbeispiele
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Seitenzahl: 471
Digitalisierung, Globalisierung, Generation Y, War for Talents1 – Schlagwörter, die seit Jahren in der Arbeitswelt in aller Munde sind (siehe hierzu auch Interview mit der Trendforscherin Birgit Gebhardt auf Arbeitshilfen Online).
Begleitet werden diese von Begriffen wie Komplexität, Hochgeschwindigkeit, Web 2.0, Innovationsdruck, organisationsübergreifende Kooperationen, flache Hierarchien, Diversity, demographische Veränderungen und sich ständig potenzierendem Wissen. Trendforscher2 beschreiben die Auflösung der Unternehmensgrenzen und die neue Arbeitswelt als Herausforderung für Mensch und (digitale) Maschine. Dass all diese Veränderungen, die teilweise schon längst begonnen haben, eine immense Auswirkung nicht nur auf Unternehmen haben werden, sondern insbesondere auf die in den Unternehmen agierenden Führungskräfte, ist nur eine Frage der Zeit – und von dieser bleibt nicht mehr viel übrig, sehen wir doch heute schon Mitarbeiter, die in anderen Strukturen als den hierarchischen geführt werden möchten. Die alten Modelle mit Führungskräften als alleiniges Zentrum der Macht funktionieren in der digitalisierten (westlichen) Welt nicht mehr, die Führung geht mehr und mehr in Teams und Networks über. Auch wenn man die Zukunft nicht vorhersagen kann, zeichnen sich eine Reihe von Führungsanforderungen ab, auf die das vorliegende Buch eingeht.
Die Generation Y (Gen Y) oder auch Generation „Why” oder „Millennials” sind die jungen Erwachsenen der Jahrgänge 1980 bis 1990, die immer mehr auf den Arbeitsmarkt kommen und dort schon aktiv sind. Die Millennials, aufgewachsen in einer „connected world”, kennzeichnen sich dadurch, dass sie
Networks nicht nur kennen, sondern auch leben,
flache Hierarchien als selbstverständlich ansehen,
sich nicht mehr in Mainstream/autoritäre Führung pressen lassen,
gut ausgebildet sind,
sich ihres Marktwerts (selbst)bewusst sind,
als sehr anspruchsvoll gelten,
sich eine gute Unternehmenskultur wünschen,
viel lernen, sich entwickeln und verwirklichen wollen,
netzaffin sind,
Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Freizeit und Arbeit legen,
wenig Wert auf Status legen,
Karriere wollen, aber keine Machtspiele, sondern ein emotional gutes Miteinander.
Allerdings scheint die Gen Y aber bei älteren Generationen weniger gut wegzukommen, wenn man einigen Pressetiteln Glauben schenkt. Anbei einige Beispiele:
Frech, faul, fordernd
Generation Y – Freizeit als Statussymbol?
Generation Y – Spaß, Selbstverwirklichung und Yoga
Dass dem nicht so ist, weisen viele Studien nach, wie etwa das Graduate Barometer der Unternehmensberatung Trendence3. So zeigt das Sinus-Institut in seiner Milieustudie der 14- bis 17-Jährigen ebenfalls eindrucksvoll auf, dass es sich bei den extrem anspruchsvollen, selbstbewussten und fast schon arroganten Vertretern der Gen Y nur um einen kleinen Prozentsatz handelt, den sogenannten „Expeditiven”. Diese gelten als ehrgeizige und kreative Avantgarde, welche Trends schnell folgt, gut vernetzt ist und ihre Grenzen auslotet.
Weiterführende Website zum Graduate Barometer:
https://www.deutschlands100.de/deutschlands-100/trendence-graduate-barometer/business.html
Ein sehenswertes Kurzvideo zu den „Expeditiven” finden Sie unter:
http://www.youtube.com/watch?v=YAbpmkqn6JE
Sind die Vorstellungen der Gen Y wirklich so weit weg von dem, was wir uns heute wünschen? Die Forderungen nach einem kollegialen Umfeld, guten Führungskräften und einem erfüllenden Job sollten bis dahin eingelöst sein (d. h. jetzt!), denn es kommen eine ganze Reihe weiterer Idealvorstellungen auf die Unternehmen zu, die mit Social Technologies nicht zu lösen sind.
Anbei einige Statistiken aus den letzten Jahren:
Wichtiger als das Gehalt sind:
ein kollegiales Arbeitsumfeld (80 %),
ein erfüllender Job (66 %).
Die wichtigsten Gründe für Kündigungen:
schlechtes Arbeitsklima (86 %),
unbefriedigender Job (80 %),
schlechte Führungskraft (71 %).4
Folgendes belastet Beschäftigte besonders:
Verhalten der Vorgesetzten: 33,7 % der Befragten,
Arbeitstätigkeiten: 24,1 % der Befragten,
fehlende Gestaltungsmöglichkeiten: 22,4 % der Befragten,
das Verhalten von Kollegen: 15,6 % der Befragten (Mehrfachnennung möglich).5
Die Gallup-Umfrage von 2012 weist auf:
Nur 14 Prozent aller Arbeitnehmer sind mit Herz und Verstand bei der Sache.
63 Prozent der Deutschen machen „Dienst nach Vorschrift”.
Der Anteil jener Arbeitnehmer, die „innerlich gekündigt” haben, stieg von 2001 bis 2011 kontinuierlich, und zwar von 15 auf 23 Prozent.6
Der Gen Y wird oft nachgesagt, dass sie keine Führung wollen – was nicht richtig ist. Sie wollen Führung, nur nicht mehr die von gestern und heute. Die flachen Hierarchien bedingen, dass zum einen eine partnerschaftliche und gute Atmosphäre herrscht, die keinerlei Probleme damit hat, Führung auch ab- und weiterzugeben, zum anderen wird aber auch erwartet, von Führungspersonen lernen zu können, weiterentwickelt zu werden und am Vorbild zu lernen. Was das für Führungskräfte von morgen bedeutet, muss nicht erläutert werden. Methoden zur Umsetzung dieser Wünsche/Bedürfnisse finden sich in den Führungstechniken Job Crafting, PSI (Positive Soziale Interaktionen) und Selbstführung.
Die jungen Digital Natives, aufgewachsen mit sozialen Medien, agieren schon lange in der (internationalen) Vernetzung. Sie geben und nehmen Wissen in/aus ihren Networks, ganz gleich, ob es sich um Expertenratschläge oder Wissen aus der Zusammenarbeit in einem Projekt (unternehmerischer, politischer oder privater Natur) handelt. Hinzu kommt die offene Meinungsäußerung, die es heute jedem ermöglicht, öffentlich und transparent auf empfundene Ungerechtigkeiten oder bestimmte Interessen zu reagieren, zumeist innerhalb eines sehr schnell evolvierenden Networks. Soziale Medien7 werden heute von vielen Unternehmen in den Arbeitsalltag integriert – vor allem vor dem Hintergrund, die sogenannte „Schwarmintelligenz” zu nutzen. Dass dies viel zu kurz greift und die (digitale) Vernetzung viel mehr als nur die bloße betriebswirtschaftliche Nutzung einer kollektiven Intelligenz darstellt, ist vielen Unternehmen noch nicht gegenwärtig. Durch Web 2.0 entstanden Networks, die auch jenseits der reinen Ideensammlung miteinander agieren und Loyalitäten sowie Gruppendynamiken aufbauen – eine effektive Vernetzung innerhalb, aber auch außerhalb eines Unternehmens. Sie eröffnen ungeahnte Möglichkeiten, z. B. die selbstgesteuerte Erweiterung des persönlichen Wissens auch außerhalb der gesetzten Institutionen wie Universität und Unternehmen, das Setzen und Erkennen von Trends und vieles mehr. Die Kapitel Network Leadership und Virtual Leadership beschäftigen sich mit den Auswirkungen des Web 2.0 auf Führung. Beide Führungstechniken ähneln sich aber weniger, als aufgrund ihres digitalen Ursprungs zu erwarten wäre: Networks funktionieren mit flachen Hierarchien und je nach Aufgabe und Schwerpunkt wechselnden Führungskräften und Mitarbeitern, wohingegen virtuelle Teams einer ganz anderen Führungsstruktur bedürfen, schon aufgrund des „Zusammengewürfelt-Werdens” und Multikulturalität der Mitgliedschaft (aber dazu später mehr).
Multikulturelle Unterschiede sind ebenfalls eine Begleiterscheinung von globalen Teams, ebenso wie eine wachsende Mobilität (Homeoffice etc.). Doug Ivester, der ehemalige CEO von Coca Cola, formulierte es treffend folgendermaßen: „As economic borders come down, cultural barriers go up, presenting new challenges and opportunities in business.” Dies gilt nicht nur im Business, sondern auch in der Führung. Kulturelle Sensitivität und ein offener Umgang mit unterschiedlichen Führungserwartungen in unterschiedlichen Ländern verlangen nicht nur eine kross-kulturelle Führung, die mit virtuellen und kulturellen Aspekten vertraut ist, sondern auch eine Führung, die selbstgesteuerte Teams kreiert, trainiert und führt, was letztendlich nur über Selbstführungsmethoden und -techniken zu leisten ist (siehe Kapitel Selbstführung). Die Kapitel PSI (Positive soziale Interaktionen) und Virtual Leadership, aber auch Job Crafting und Network Leadership geben Unterstützung im effektiven Umgang mit globalen Teams.
Der War for Talents tobt vor allem in der westlichen Welt und hängt zu einem Teil mit der demografischen Veränderung zusammen: weniger Kinder, weniger Universitätsabsolventen, weniger Talente. Im Fokus der Talentsuche, wie sie bisher funktioniert, stehen die Persönlichkeitseigenschaften von potentiellen bzw. schon engagierten Mitarbeitern. Leider verhält es sich so, dass Persönlichkeitseigenschaften überdauernd sind, d. h. relativ stabil und unveränderbar über die gesamte Lebensspanne hinweg. Sind die letzten Talente mit den gewünschten Persönlichkeitseigenschaften weggefischt, was dann? Für die westliche Welt bedeutet dies auch die intelligente und innovative Nutzung des schon vorhandenen Humankapitals bzw. die Aktivierung des Humankapitals, das bisher durch die Raster der recht einseitig agierenden Talentsucher fällt. Die Kapitel Selbstführung, Job Crafting und PSI (Positive soziale Interaktionen) beschäftigen sich stark mit diesem Aspekt und zeigen auf, durch welche Führungstechniken Sie auch ihre „Noch-Nicht-Talente” in die Talentposition bringen.
Sicherlich existieren neben den folgenden Techniken noch eine Reihe weiterer zukunftsrelevanter Führungsthemen. Innovative Leadership beschreibt die fünf wichtigsten Führungstechniken, die eine hilfreiche Antwort auf die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt darstellen. Network Leadership, Virtual Leadership, Selbstführung, Positive Soziale Interaktionen (PSI) und Job Crafting geben einen umfassenden Einblick in die Zukunft der Führung, die vor allem eines sein muss: flexibel und innovativ!
1Der sogenannte War for Talents, die Generation Y und der demografische Wandel sind Themen, die die westliche Welt betreffen und vielleicht in einigen Jahren auch China aufgrund der Ein-Kind Politik. Länder wie Indien oder die arabischen/afrikanischen Staaten unterliegen ganz anderen Problematiken.
2z. B. New Work Order, www.trendbüro.de.
3https://www.deutschlands100.de/deutschlands-100/trendence-graduate-barometer/business.html, Stand 29.07.2013; vgl. auch http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/fachkraefte-war-for-talents-und-erwartungen-der-generation-y-a-829778.html, Stand 26.02.2013.
4Hays/Stepstone Umfrage 2012 bei 18.000 deutschen Arbeitnehmern.
5BKK Gesundheitsreport 2008, Angaben in Prozent, 6.161 Befragte aus 50 Unternehmen im Zeitraum von 2004 bis 2008.
6Gallup-Umfrage unter mehr als 1300 Beschäftigten aus Spiegel online 20.3.2012.
7Social Technologies, wie Social Networks, Blogs und Microblogs, Wikis, Social Commerce, Analysetools, Diskussionsforen und Shared Workspaces sowie Crowdsourcing werden nicht bzw. nur am Rande und so weit wie nötig behandelt. Für tiefergehende Informationen eignet sich die McKinsey-Studie „Unlocking Value and productivity through social technologies”.
„What differentiates a leader from a manager, research tells us, is the ability to figure out where to go and to enlist the people and groups necessary to get there.“
Ibarra & Hunter 2007
Zu den wichtigsten Führungsskills des Network Leadership gehören strategisches, operationales und persönliches Networking und diese sind kurz davor, zu den wichtigsten Managementtools der neuen Ära zu avancieren. Begriffe wie Network Weaver, Boundary Spanner, SNA und Structural Holes gehören zum Standardvokabular der neuen Leader.1 Die Network Leader stellen die neue Elite, die nicht mehr alleine auf traditionelle Arten der Führung vertraut, sondern den neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit ebenso neuen Führungsmethoden entgegentritt. Das vorliegende Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit dem Phänomen des Network Leadership. Es beinhaltet Wissenswertes über
den Hintergrund und die Bedeutung von Network Leadership,
Vorteile professionell gemanagter Networks in Unternehmen,
verschiedene Strategien des Networking,
den Aufbau und die Führung von unternehmensinternen Networks und
Wege der Networkanalyse.
Professionelles Networking ist ein Asset der Sonderklasse, das Kooperation und Zusammenarbeit mehr fördert als jedes formell zusammengestellte Team.
Social Media und Networks befinden sich seit geraumer Zeit im Fokus, wenn es um gesellschaftliche Veränderungen geht. Das Hauptinteresse liegt dabei auf den politischen Umwälzungen, äußerst medienwirksam geprägt durch den „Arabischen Frühling” oder in Bewegungen wie „Occupy Wallstreet”. Aber auch Begriffe wie „Generation Y” und die „Digital Natives” bewegen Forscher und Medien, die den neuen digitalen Möglichkeiten, Menschen für eine Sache zu begeistern, durchaus Raum schenken. Unternehmen und Organisationspsychologen beginnen seit geraumer Zeit, sich dem Thema Network und Einsatz von Social Media zu nähern, allerdings fast ausschließlich in den Bereichen, in denen es um globale Kooperationen mit Partnerunternehmen geht, die neue Konstellationen der Zusammenarbeit außerhalb einer hierarchischen Struktur hervorbringen. Niemand allerdings scheint sich darum zu sorgen, welche Folgen und Auswirkungen der Eintritt der Digital Natives und der Generation Y auf die in Unternehmen nehmen und werden.
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