J. S. Bach:  Die Kunst der Fuge - Karl Bellenberg - E-Book

J. S. Bach: Die Kunst der Fuge E-Book

Karl Bellenberg

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 2.0, Universität zu Köln (Musikwissenschaftliches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die »Kunst der Fuge«, eines seiner großen Alterswerke, schrieb J.S. Bach zwischen wahrscheinlich 1740 und 1749. Das Werk blieb bekanntlich unvollendet. Die vorliegende Arbeit geht ein auf die Gliederung des Werkes und die damit verbundenen Problemstellungen. Sodann erörtert sie mit vielen Notenbeispielen Fragen der Soggetti und deren Entwicklung aus dem Grundthema. Die Kontrapunkte 1 und 14 (Quadruppelfuge) werden am Notentext im Einzelnen analysiert. Die Rezeptionsgeschichte des Werkes wird in den wesentlichen Etappen behandelt.

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Impressum:

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Inhalt

 

1. Entstehung des Werkes

2. Rezeption

2.1 Rezeption zur Bachzeit bis zum Ende des 18. Jh.

2.2 Rezeption des frühen 19. Jahrhunderts

2.3 Rezeption der Romantik und des beginnenden 20. Jh.

2.4 Die Rezeption nach 1945

2.5 Zur Aufführungspraxis

2.6 Ergänzungsversuche zum Fragment

2.7 Werkausgaben und deren Vorworte

3. Gliederung des Werkes

3.1 Zur Frage von Anordnung und Zyklus des Werkes

3.2 Die Fugentypen und Blockbildungen

3.3 Anordnung der Spiegelfugen 12 und 13

3.4 Anordnung der Canones 14 bis 17

4. Die Kontrapunkte, ihre Themen (Soggetti) und deren Variationen

4.1 Vorbemerkungen

4.2 Das Grundthema

4.3 Contrapunctus 1

4.4 Bachs Zahlensymbolik

4.5 Die Variationen des Grundthemas, entwickelt sich alles aus einer Quelle?

4.6 Nr. 2 bis 7 Variationen des Grundthemas

4.7 Nr. 8 und Nr. 11, die Tripelfugen und zwei neue Themen

4.8 Nr. 19 Contrapunctus 14: drei neue Themen und doch der Kern

5. Schlussbemerkung

6. Anhang

6.1 Kunst der Fuge, Aufbau, Ordnung, Themen

6.2 Ordnung der Nummern nach Wiemer und Butler

6.3 Nr. 1 Contrapunctus 1: Analyse des letzten Zwischenspiels als Akkordfolge

6.4 Nr. 1 Contrapunctus 1 Analyse, Strukturen und Besonderheiten

6.5 Themen der Kontrapunkte 1 bis 7, Entwicklungen aus dem Grundthema

6.6 Nr. 8 Contrapunctus 8 Analyse, Strukturen und Besonderheiten

6.7 Nr. 19 Contrapunctus 14 Analyse, Strukturen und Besonderheiten

7. Themen aus der Kunst der Fuge

8. Literaturverzeichnis

 

Verzeichnis der Abbildungen

 

Abb. 1 Contrapunctus 1: Thema

Abb. 2 Vertikale Symmetrie

Abb. 3 Horizontale Symmetrie

Abb. 4 Überbindungen und Anstöße, Beispiel Contrapunctus 1 T7-11

Abb. 5 Thema 2 vorgestellt in Contrapunctus 8

Abb. 6 Thema 3 vorgestellt in Contrapunctus 8

Abb. 7 Ableitung des B-A-C-H-Themas aus Thema 3

Abb. 8 Grundthema, Contrapunctus 1

Abb. 9 Spiegelung des Grundthemas, Contrapunctus 4

Abb. 10 Mit Durchgangsnoten versehen und rhythmisiert, Contrapunctus 5

Abb. 11 taktweise übernommen und rhythmisch "geschlichtet", Contrapunctus 8

Abb. 12 Thema 6 Contrapunctus 14 "das Göttliche"

Abb. 13 Thema 7 Contrapunctus 14 "das Laufthema"

Abb. 14 WTK Bd.1 7. Fuge Es-Dur BWV 852

Abb. 15 Thema 8 Contrapunctus 14 "das Irdische"

Abb. 16 Dissonanzenfolge aus Contrapunctus 1

 

Verzeichnis der Tabellen

 

Tabelle 1 Grobstruktur Contrapunctus 1

 

1.Entstehung des Werkes

 

Die Entstehungsgeschichte des Werkes liegt in weiten Teilen dunkel. Im wesentlichen ist nur die unmittelbare Situation, die mit dem Tod von J. S. Bach einhergeht überliefert. Umfangreiche Recherchen am Papier der Urschrift, dem Schriftbild und zu den verschiedenen Mitarbeitern an der damaligen Reinschrift brachten ein wenig mehr Klarheit in den zeitlichen Ablauf. Demnach kann als sicher gelten, dass die Arbeiten an der Kunst der Fuge bereits in den Jahren 1742ff begonnen haben, vermutlich sogar davor. Es handelt sich also bei der Kunst der Fuge zwar um eines der Spätwerke von Johann Sebastian Bach, nicht aber um sein letztes Werk, wie es noch Graeser in seinem Vorwort zur "die ursprüngliche Form wiederhergestellte[n]" Neuausgabe der Kunst der Fuge[1] von 1926 sah und dessen Entstehungszeit er auf die beiden Jahre 1949-50 bis zu Bachs Tod eingrenzte.

 

Zwar kann davon ausgegangen werden, dass der letzte, nicht mehr fertig gestellte Kontrapunkt, Fuga a 3 Soggetti, die letzte Arbeit war, mit der sich Bach bis zu seinem Tod (+28.7.1750) beschäftigt hat, aber es gilt als sicher, dass die letzte Neukomposition wohl das Credo der h-moll-Messe gewesen ist.

 

Einige Wissenschaftler vermuten, dass die ersten Ansätze zur Kunst der Fuge bereits in der Mitte der 1730er Jahren liegen könnten. In dieser Zeit greift Bach den vermutlich bei Fux entdeckten "alten Stil" in seinen Kompositionen auf, der auch in den Kontrapunkten 1-3 und 19 als "in stile antico" Anwendung findet. Diese Kompositionsweise geht auf die Zeit um Palästina zurück und bezeichnet einen streng vokalpolyphonen Kirchenstil, der bei Fux in seinem Lehrbuch Gradus ad Parnassum (1725) eingehend beschrieben wird. - Dass Bach seine Zuhörer damit konfrontierte, gab Anlass zu einem Disput zwischen seinem Kritiker Scheibe und dem ihm wohlgesonnenen Birnbaum. Scheibe schreibt in seiner Zeitschrift Der critische Musikus:

 

»man bewundert [...] die beschwerliche Arbeit und eine ausnehmende Mühe, die doch vergebens angewendet ist, weil sie wider die Natur streitet«[2]

 

und beleuchtet damit charakteristisch die Rezeption der Musik von Johann Sebastian Bach in seinen späten Jahren.

 

Das Bild der letzten zehn Jahren charakterisiert Wolff so: