James Bond 15: Colonel Sun - Robert Markham - E-Book

James Bond 15: Colonel Sun E-Book

Robert Markham

4,6

Beschreibung

Die James Bond Serie geht weiter mit neuen Autoren, ganz in der Tradition von Ian Fleming. Mittagessen bei Scott's, ein kleines Golfspiel, ein Routineanruf bei seinem Chef M, sich erholen - das Leben des Geheimagenten James Bond hat gerade begonnen, ihn regelrecht einzuschläfern. Bis zu dem sonnigen Nachmittag, als M entführt wird und seine Hausangestellten brutal ermordet werden … Auf einer griechischen Vulkaninsel plant der eiskalte Colonel Sun Liang-tan von der Volksbefreiungsarmee Chinas mit einem Nazi-Kriegsverbrecher eine weltumspannende Verschwörung. Bond muss mit der schönen Agentin eines rivalisierenden Geheimdienstes zusammenarbeiten, um diesen skrupellosen Gegner zu besiegen, der die ungeschriebenen Gesetze der Spionage missachtet. Jeglicher professioneller Hilfe beraubt, stellt sich Bond Colonel Sun und seinen monströsen Apparaturen. Eine Entscheidung, die ihn an die Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit bringt.

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JAMES BOND

COLONEL SUN

von

ROBERT MARKHAM

Ins Deutsche übertragenvon Anika Klüver und Stephanie Pannen

Die deutsche Ausgabe von JAMES BOND – COLONEL SUN

wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern,

Übersetzung: Anika Klüver und Stephanie Pannen;

verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde;

Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik;

Cover Artwork: Michael Gillette. Printausgabe gedruckt von

CPI Morvia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice.

Printed in the Czech Republic.

Titel der Originalausgabe: JAMES BOND – COLONEL SUN

German translation copyright © 2014, by Amigo Grafik GbR.

Copyright © Ian Fleming Publications Limited 1968The moral rights of the author have been asserted.Die Persönlichkeitsrechte des Autors wurden gewahrt.

JAMES BOND and 007 are registered trademarks of Danjaq LLC,used under license by Ian Fleming Publications Limited. All Rights Reseved.

Print ISBN 978-3-86425-432-1 (September 2014)E-Book ISBN 978-3-86425-462-8 (September 2014)

WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.IANFLEMING.COM

ÜBER DEN AUTOR

Robert Markham war das Pseudonym von Kingsley Amis, dessen Karriere als einer der am meisten respektierten Romanschriftsteller Großbritanniens mit dem Werk Glück für Jim begann, das im Jahr 1954 veröffentlicht wurde. Sein Roman The Old Devils wurde mit dem Booker Prize ausgezeichnet. Er starb im Jahr 1995.

Im GedenkenanIAN FLEMING

EINLEITUNG

Ich schrieb dieses Buch, für das ich aus meiner Karriere als ordentlicher Romanschriftsteller ausbrechen musste, weil man mich bat, es zu tun, und weil ich das Projekt unwiderstehlich fand. Als Ian Fleming 1964 viel zu früh verstarb, war man der Meinung, James Bond sei eine so beliebte Figur, dass man ihm nicht einfach erlauben könne, seinem Schöpfer zu folgen. Wen gab es also, der in der Lage wäre, einen angemessenen Nachfolger für den Fleming-Kanon zu schreiben?

Ich war zweifellos eine ebenso gute Wahl wie jeder andere. Mein letzter Roman, der unter meinem eigenen Namen erschienen war, handelte teilweise von Spionage. Wichtiger war jedoch, dass ich 1965 Geheimakte 007. Die Welt des James Bond veröffentlicht hatte, das als unbeschwerter und einfühlsamer Überblick über die bis dahin veröffentlichten dreizehn Bände gedacht war. Einen Großteil davon hatte ich vor Flemings Tod geschrieben, und er hatte alles bis auf drei Kleinigkeiten abgesegnet, die ich berichtigte. Und wie ich schon sagte, ich konnte es kaum abwarten, mich daran zu versuchen.

Die grobe Handlung hatte ich recht schnell entwickelt, allerdings kann ich mich wie bei meinen anderen Romanen nicht daran erinnern, in welcher Reihenfolge die einzelnen Ideen in meinem Kopf auftauchten. Doch die Frage nach dem Schauplatz, dem Wo, das in allen Bond-Abenteuern so wichtig ist, muss ganz am Anfang aufgekommen und eine meiner frühsten Entscheidungen gewesen sein. Er war noch nie auf dem griechischen Festland im Einsatz gewesen, ganz zu schweigen von den Inseln, ebenso wenig wie ich, aber ich hatte einen amerikanischen Freund, der Griechisch sprach und mir bereits versprochen hatte, mir alles von der Akropolis in Athen (und dem Restaurant Dionysos, von dem aus man sie überblicken kann) bis nach Rhodos auf der anderen Seite der Meerenge zwischen Griechenland und der Türkei zu zeigen (einschließlich Tintenfisch und Ouzo am Hafen).

Und das tat er dann auch und noch einiges mehr. Bevor ich mit dem Schreiben anfing, hatte ich schon eine ziemlich genaue Vorstellung, warum Bond nach Griechenland reisen muss. Der bösartige Colonel Sun befindet sich auf einer Insel in der Ägäis. Er wurde von seinen abenteuerlustigen Befehlshabern, den Chinesen, auf eine Mission geschickt, um einen Schlag auszuführen, der sich nicht nur gegen den Westen im Allgemeinen und Griechenland im Besonderen richtet, sondern gegen Russland (also bekommt Bond eine russische Gehilfin). Außerdem ist M dort, allerdings nicht freiwillig – und es gibt einen guten Grund für seine Anwesenheit: Bei einem Blick auf die Landkarte fiel mir auf, dass sein Haus in Windsor Park nur ein paar Kilometer vom Londoner Flughafen entfernt liegt, sodass jeder, der planen würde, ihn zu entführen und außer Landes zu schmuggeln …

Ich musste natürlich zwei Reisen unternehmen, nach Athen und Piräus und vorbei am Kap Sounion zur Kykladengruppe, bestehend aus Kea, Kythnos, Serifos, Sifnos, Paros, Naxos und Ios – zwischen den letzten drei platzierte ich meine erfundene Insel Vrakonisi. Die erste Reise diente der Inspiration, die zweite unternahm ich, um sicherzustellen, dass die Details stimmten, die in jedem Bond-Roman essenziell sind. Es war nicht weiter schwierig, die besten Oliven, die besten Krustentiere und den besten örtlichen Wein zu finden, und mit den Beschreibungen der Sonne, des Meers und der Inseln hätte ich Dutzende von Notizbüchern füllen können. Wir reisten mit einem fünfzehn Meter langen umgebauten Fischerboot namens Altair, dem Zwilling und Namensvetter des Boots im Buch, und über dieses Fahrzeug und diese Erfahrung gab es eine Menge zu erzählen. (Noch mal würde ich mich wohl nicht in diese trügerischen Gewässer wagen.)

Dieses Material besserte ich mit dem Geheimdienstjargon und dem mutmaßlichen organisatorischen Hintergrundwissen auf, das ich durch meine Lektüre von Flemings Romanen und bestimmten sachbezogenen Broschüren aufgesogen hatte. Es gab ein nützliches Themengebiet, mit dem ich mich aus persönlicher Erfahrung bestens auskannte: ein paar der Infanteriewaffen aus dem Zweiten Weltkrieg. Also erschießt der Gute den Bösen in Colonel Sun nicht mit einer zeitgenössischen Waffe, sondern mit einem etwas genaueren Lee-Enfield-Geradezugverschlussgewehr, und die Heldin benutzt eine Thompson-Maschinenpistole, eine Waffe, mit der ich mich wieder näher beschäftigte, als sich herausstellte, dass die echte Altair ein funktionstüchtiges Exemplar in ihrem Ausrüstungsschrank hatte – »in Griechenland kann man nie wissen«, sagte der Kapitän.

Doch der James Bond aus Dr. No und Goldfinger hätte sehr viel mehr technisches Fachwissen benötigt, als ich liefern konnte. Der Amis-Bond greift seinen Feind mit Handgranaten oder einem Jagdmesser an, vertilgt vor einem nächtlichen Angriff Würstchen und Obst und marschiert zu Fuß los, um seinen Feind zu töten. Kein Hovercraft, keine Hubschrauber, keine Raketen, keine doppelten Portionen Beluga-Kaviar, die weiß gekleidete Kellner im Kerzenlicht eines Restaurants servieren. Er hat keine Verwendung für einen Dietrich und einen Sendeempfänger und den ganzen Rest der technischen Spielereien, die ihm die Q-Abteilung bei seiner Abreise mitgibt. Seine eigene Stärke, Entschlossenheit und Erfindungsgabe genügen ihm.

Der Unterschied zum ursprünglichen Bond, dem echten Bond aus den Fleming-Romanen, ist geringer als der zum Bond aus den Filmen, dieser verwegenen, aber unbedeutenden Figur, die vor oder nach der Flucht mit dem Raketenrucksack oder dem tauchfähigen Auto mit eingebautem Raketenwerfer oder dem reaktorbetriebenen Eisberg ganz beiläufig lässige Sprüche reißt. Die bislang aberwitzigste Abweichung ist die zwischen dem Buch Der Spion, der mich liebte (1962), das von einer netten jungen Kanadierin handelt, die gerade ein wenig Pech im Leben hat und von einem anständigen englischen Polizisten namens James Bond vor zwei Schmalspurganoven gerettet wird, und dem Film mit demselben Titel (1977), in dem ein Psychopath versucht, den Dritten Weltkrieg auszulösen, indem er amerikanische und russische U-Boote entführt, und Bond sich enorm ins Zeug legen muss, um ihn aufzuhalten.

Flemings Bond fand jede Menge Zeit, sich ins Zeug zu legen (und zwar wesentlich glaubwürdiger und spannender), während er sich verhielt wie ein glaubhaftes reales menschliches Wesen. Niemand würde in ihm eines der bedeutenden Charakterporträts der englischen Literatur sehen, aber er hat sehr viel mehr Persönlichkeit als die bloße »Silhouette«, die ihn sein Schöpfer abschätzig nannte. Zäh, ja, einfallsreich, zweifellos, aber gleichzeitig durchaus fähig, Empörung, Gewissensbisse, Reue und Zärtlichkeit zu empfinden und einen Beschützerinstinkt gegenüber hilflosen Wesen zu entwickeln, wie zum Beispiel in »Die Hildebrand-Rarität« und Feuerball. Und deswegen sind seine Abenteuer so viel interessanter als die jugendlichen Fantasien des filmischen »James Bond«.

Es erscheint mir angemessen, diese Einleitung im Gedanken an Ian Fleming zu beenden, der ein meisterhafter Schriftsteller spannender Geschichten in der Tradition von Conan Doyle und John Buchan war. Ich persönlich fand es unmöglich, auf würdige Weise in seine Fußstapfen zu treten, aber ich fühle mich geehrt, dass ich die Gelegenheit erhielt, es zu versuchen, und es hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Kingsley AmisLondon, 1991

INHALT

1. Der Mann mit Sonnenbrille

2. In den Wald

3. Nachwirkungen

4. Grüße aus Paris

5. Nächtliche Beobachtungen

6. Der Schrein der Athene

7. Ein unsicheres Versteck

8. Kriegsrat

9. Die Altair

10. Dracheninsel

11. Tod im Wasser

12. Allgemeine Inkompetenz

13. Das kleine Fenster

14. Der Schlächter von Kapoudzona

15. »Gehen Sie, Mr Bond«

16. Der vorübergehende Kapitän

17. Über Bord

18. Die Klauen des Drachen

19. Die Theorie und Praxis der Folter

20. »Leb wohl, James«

21. Ein Mann aus Moskau

DER MANN MIT SONNENBRILLE

James Bond stand am mittleren Abschlag des achtzehnten Lochs auf dem neuen Golfplatz in Sunningdale und genoss die ruhige Normalität eines sonnigen englischen Nachmittags Anfang September. Er dachte darüber nach, dass der alte Platz mit seinen dichten Gruppen aus majestätischen Eichen und Kiefern landschaftlich charmant gestaltet war, aber etwas in seiner Natur fühlte sich von der nüchternen Strenge des neuen angesprochen. Hier gab es weniger Bäume, einen offenen Blick auf den Himmel und Flecken aus Heidekraut und schlanken Büschen auf dem sandigen Boden – und, weniger subjektiv betrachtet, eine Reihe von Löchern, die einen wirklich forderten. Bond war einigermaßen zufrieden mit sich, weil er auf der berüchtigten sechsten Bahn lediglich vier Schläge benötigt hatte. Dort sorgte eine leicht erhöhte Scholle in der Bahn schnell dafür, dass der Ball in einem teuflischen Gewirr aus Büschen und sumpfigen Hügeln landete. Er hatte es jedoch geschafft, den Ball zweihundertfünfzig Meter weit genau in die Mitte zu befördern, ein Schlag, der ihm seine gesamte Konzentration abverlangt und (welcher Segen) nicht die geringsten Beschwerden in dem Bereich hervorgerufen hatte, wo sich im vergangenen Sommer Scaramangas Derringerkugel in seinen Bauch gebohrt hatte.

In der Nähe wartete Bonds Gegner, der gleichzeitig auch sein bester Freund war, darauf, dass die vier Spieler vor ihnen zum nächsten Grün weiterzogen. Es handelte sich um Bill Tanner, Ms Stabschef. Nachdem Bond die tiefen Erschöpfungsfalten um Tanners Augen und seine fast schon alarmierende Blässe aufgefallen waren, hatte er den ungewöhnlich ruhigen Morgen im Hauptquartier dazu genutzt, ihn zu einem Ausflug in dieses verschlafene Eckchen von Surrey zu überreden. Zuerst hatten sie im Scott’s in der Coventry Street zu Mittag gegessen. Das Mahl hatte aus einem Dutzend frischer Whitstable-Austern pro Person bestanden, auf die ein kaltes Stück des besten Roastbeefs mit Kartoffelsalat gefolgt war. Begleitet wurde das Ganze von einer gut gekühlten Flasche Rosé d’Anjou. Das war vielleicht nicht der ideale Auftakt für eine Runde Golf und vermutlich sogar ein wenig maßlos. Aber Bond hatte kürzlich gehört, dass die gesamte Nordseite der Straße abgerissen werden sollte, und betrachtete daher jede Mahlzeit, die er in diesen ernsten, aber gemütlich eingerichteten Räumen genoss, als kleinen Sieg über das neue, verhasste London, das voll von eckigen Konstruktionen aus Stahl und Glas, Über- und Unterführungen sowie dem endlosen schrillen Dröhnen der Presslufthammer war.

Der Letzte der vier, der zuständige Caddie, trottete zum nächsten Grün weiter. Tanner ging zu seiner Schlägertasche – da sie sich während des Spiels über ein paar unwichtigere Geheimdienstangelegenheiten unterhalten wollten, trugen sie ihre Schläger selbst – und zog den neuen Ben-Hogan-Driver heraus, den er schon seit Wochen unbedingt ausprobieren wollte. Dann näherte er sich mit der für ihn typischen Bedächtigkeit seinem Ball. Der Einsatz bei diesem Spiel betrug lediglich symbolische fünf Pfund, aber Bill Tanner verfolgte jedes Ziel mit dem Maximum seines Könnens – eine Eigenschaft, die ihn zur besten Nummer zwei in der Branche machte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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