Jazz-Rock. Überblick, Strömungen und Kommerzialisierung - Jacek Brzozowski - E-Book

Jazz-Rock. Überblick, Strömungen und Kommerzialisierung E-Book

Jacek Brzozowski

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Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1.0, Folkwang Universität der Künste, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Jazzgeschichte gab es, abgesehen vom Swing, kaum eine solch populärere und demzufolge kommerziell erfolgreiche, als auch gleichzeitig die Beteiligten - Musiker, Produzenten, Journalisten, Kritiker, Konsumenten - spaltende Stilrichtung wie den Jazz-Rock. Diese Arbeit soll zunächst einen Überblick über das Phänomen des Jazz-Rock geben. In diesem Zusammenhang werden die verschiedenen Strömungen der seit Anfang der sechziger Jahre einsetzenden Entwicklung des Jazz-Rock dargestellt. Dabei gilt es, die stilistischen Charakteristika deutlich zu machen und letztlich in einen Gesamtkontext zu stellen.

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Inhaltsverzeichnis
1. Zum Begriff Jazz-Rock, Rock-Jazz, Electric-Jazz und Fusion Music
2. Überblick über die Rock-Szene in den sechziger Jahren
2.1 Überblick über die Jazz-Szene in den sechziger Jahren
3. Merkmale des Jazz-Rock
4. Jazz-Rock in England
4.1 Die Canterbury-Szene
4.2 Alternative europäische Jazz-Rock Entwicklungen
4.3 Jazz-Rock in den USA
4.4 Miles Davis und die Folgen
5. Analytischer Teil
7. Schlussfolgerung

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Einleitung

„UnterFusion verstehe ich nach wie vor eine offene Stilistik auf der Grundlage der Jazzmusik, eine Stilistik, die sich keinerlei Einflüssen versperrt und die keine Berührungsängste kennt.“1

In der Jazzgeschichte gab es, abgesehen vom Swing, kaum eine solch populäre und demzufolge kommerziell erfolgreiche, als auch gleichzeitig die Beteiligten - Musiker, Produzenten, Journalisten, Kritiker, Konsumenten - spaltende Stilrichtung wie denJazz-Rock.Der deutscheJazz-RockGitarrist Volker Kriegel deutet mit seiner oben zitierten Stellungnahme auf diesen kontroversen Sachverhalt hin, welcher im Folgenden eingehend behandelt wird.

Diese Arbeit soll zunächst einen Überblick über das Phänomen desJazz-Rockgeben. In diesem Zusammenhang werden die verschiedenen Strömungen der seit Anfang der sechziger Jahre einsetzenden Entwicklung desJazz-Rockdargestellt. Dabei gilt es, die stilistischen Charakteristika deutlich zu machen und letztlich in einen Gesamtkontext zu stellen. Die Charakteristika werden unter Zuhilfenahme von Notenbeispielen bekräftigt. Schließlich wird die kontroverse Fragestellung geklärt, ob das „Endprodukt“Jazz-Rockeinem natürlichen musikalischen Entwicklungsprozess unterlag, oder aber ob die Musikindustrie vornehmlichen Einfluss auf denJazz-Rockund seine Protagonisten ausgeübt hat.

In Kapitel eins wird der unterschiedliche WortgebrauchJazz-Rock, Rock-Jazz, Electric-Jazzoder auchFusion Musiceinführend erörtert. Darauf folgt im nächsten Kapitel ein Überblick derRock-Szeneder sechziger Jahre. Zudem wird im Anschluss die Situation derJazz-Szeneder sechziger Jahre beschrieben. Im dritten Kapitel werden einige wesentliche Merkmale desJazz-Rockerörtert.

Sodann werden im vierten Kapitel die jeweiligen Entwicklungen vonJazz-Rockin England sowie - in aller Kürze - in Europa aufgezeigt. Darüber hinaus folgt eine Darstellung der US-amerikanischen Entwicklung, die von Miles Davis auf breiter Basis etabliert wurde. Dabei sei darauf hingewiesen, dass auf eine eingehende Beschreibung der Entwicklung nach Miles Davis' AlbumBitches Brewverzichtet wird, da es in dieser Arbeit zum einen um das Phänomen, die verschiedenen Strömungen und schließlich um das „Endprodukt“ desJazz-Rockgeht. Denn Miles Davis hat mitBitches Brewdie wesentlichen Charakteristika der amerikanischen Szene vorweggenommen, zumal die aus Davis' Gruppe sich bildenden Formationen stark von ihm geprägt waren. Im fünften Kapitel werden Notenauszüge der StückeSpinning WheelvonBlood, Sweat & Tears,sowiePharaoh's Dancevon Miles Davis herangezogen, um die stilistischen

1 Kriegel, V.:Jazz & Rock.In: König, B. [Hrsg.]:Jazzrock. Tendenzen einer modernen Musik,Hamburg 1983, S. 40.

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Merkmale desJazz-Rockzu unterstreichen und diese in einem kritischen Kontext aufzuarbeiten.

Anschließend folgt im sechsten Kapitel die Erörterung einiger Marktmechanismen in den USA. Dabei wird die Infrastruktur von großen Gesellschaften beschrieben, um zu zeigen, dass die Zahl der Musikproduktionen auf einem quantitativ hohen und stereotypen Level gehalten werden muss, um den ganzen Apparat jener Gesellschaften aus Produktion, Administration, Werbung, sowie Rundfunk in Betrieb halten zu können. Ergänzend stellt, neben den bevorzugten Marktmechanismen, die Ideologie der Szene wichtige Indizien für eine tendenzielle Aufklärung dieser Fragestellung dar. Diese wird an-hand von motivierenden Faktoren für die Musiker - gerade denJazz-Rockzu spielen -, sowie mittels wirtschaftlicher Daten der Industrie erörtert. Gerade die marktwirtschaftliche Ausgangslage und die damit verbundenen Vermarktungsstrategien finden in der Fachliteratur zahlreiche Gegner und Befürworter, die im Verlauf diese Arbeit gegenübergestellt werden.

Letztendlich stellt sich die Frage, welchen Einfluss derJazz-Rockin der Musikwelt und speziell imJazzals auchRockhinterlassen hat. Die hier gesammelten Erkenntnisse werden abschließend zusammengefasst.

1. Zum BegriffJazz-Rock, Rock-Jazz, Electric-JazzundFusion Music

Die Integration vonJazzundRockwurde lange erwartet, in den sechziger Jahren oft verkündet und doch nie zufriedenstellend erreicht. Erst durch Miles Davis' DoppelalbumBitches Brewwurde derJazz-Rockim Jahre 1970 auf breiter Ebene bekannt. Doch es gab Vorläufer, wie in jeder musikalischen Entwicklung, von denen erst im folgenden Kapitel die Rede sein wird. Zunächst wird geklärt, wie es eigentlich zu der BegriffsbezeichnungJazz-Rock,bzw.Fusion Musicgekommen ist.

Die Verbindung vonJazzundRockhat im Laufe der Zeit viele Bezeichnungen gehabt, wie z.BJazz-Rock, Rock-Jazz, Electric-Jazz, Fusion Musicoder sogarCrossover.Wie Halbschwefel andeutet, sind all diese Begriffe „[...]von Journalisten oder den Marketing-Abteilungen von Plattenfirmen geprägt[worden].“2Die Gemeinsamkeit all dieser Begriffe liegt in den musikalischen Merkmalen der Musik die sie bezeichnen, wie z.B. kurze Motive, auf denen die Stücke aufgebaut werden, längere Instrumentalimprovisationen, ein größtenteils binärer durchgehender Rhythmus und die Elektrifizierung und Elektronisierung des Instrumentariums.

Zwei Schlüsseldaten seien in Bezug auf denJazz-Rockzu nennen. Zum einen das Jahr 1968, in demBlood, Sweat & Tearsihr erstes Albums veröffentlicht und dadurch denJazz-Rockpopulär gemacht haben. Zum anderen das Jahr 1970, wo Miles Davis' AlbumBitches Brewerschienen ist und damit eine tatsächliche Verschmelzung vonJazzund

2 Halbschwefel, B.:Früher Jazzrock in Großbritannien - Die Canterbury-Strömung.In: Kerschbaumer, F. [Hrsg.]:jazzforschung - jazz research 22 (1990),Graz 1990, S. 140-141.

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