Jenseits der Zeit - Miriam Albrecht - E-Book

Jenseits der Zeit E-Book

Miriam Albrecht

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Beschreibung

In einer Welt, in der einige wenige Auserwählte mit 29 Jahren die Zeit hinter sich lassen, entfaltet sich ein tödliches Geheimnis. Der Orden, ein globales Netzwerk unsterblicher Individuen, lebt im Schatten, gebunden an strikte Regeln und eiserne Disziplin. Hannes Fischer, neu in der Duisburger Gruppe, wird in einen Strudel aus Macht, Verrat und verbotenen Begierden gezogen. Doch als die feinen Grenzen zwischen Ordnung und Chaos zu verschwimmen beginnen, werden dunkle Geheimnisse enthüllt, die das Fundament des Ordens zu erschüttern drohen. Wem kann Hannes trauen, wenn selbst die Unsterblichen nicht vor ihren eigenen Dämonen sicher sind? Ein fesselnder Mystery-Thriller über Macht, Moral und die unausweichliche Frage: Was bedeutet es, ewig zu leben?

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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Titel: Jenseits der Zeit

Autor: Miriam Albrecht

Biografie:

Miriam Albrecht wurde 1987 in Heidelberg geboren und entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für das Schreiben. Nach einem Studium der Literaturwissenschaft in Berlin arbeitete sie zunächst als Journalistin, bevor sie sich dem Schreiben von Romanen widmete.

Wenn sie nicht gerade an Geschichten arbeitet, verbringt Miriam Albrecht ihre Zeit mit Wanderungen in den Alpen oder in ihrem Lieblingscafé, wo sie stets mit einem Notizbuch und einer neuen Tasse Espresso anzutreffen ist. Sie lebt heute in München.

Kapitel 1: Ankunft

Hannes Fischer stand auf dem Bahnsteig des Duisburger Hauptbahnhofs, und der feine Nieselregen legte sich wie ein schleimiger Film über die Stadt. „Scheißwetter, scheiß Stadt“, murmelte er und zog den Kragen seines abgewetzten Mantels höher. Sein Atem kondensierte in der kalten Luft, während er die graue Umgebung aufwirbelte. Duisburg war trostlos, perfekt für einen Neuanfang.

Er zog den Zettel aus seiner Tasche. Rüdiger Weber, Anwalt. Ein vertrauter Name in den Kreisen des Ordens, auch wenn sie sich noch nie persönlich begegnet waren. Weber war einer von ihnen, seit fast zwei Jahrhunderten. Er hatte diesen Teil der Stadt unter Kontrolle – unauffällig, aber effizient.

Hannes verfluchte innerlich den Wechsel. Alle fünf Jahre die Identität wechseln, den Wohnort verlassen, die muhsam aufgebauten Verbindungen hinter sich lassen – es zerrte an den Nerven. Aber die Regeln waren klar. Keine Fragen, keine Ausnahmen. „Bloß nicht auffallen“, dachte er grimmig und stapfte durch die grauen Straßen.

Die Kanzlei lag in einem heruntergekommenen Gebäude in einer schmalen Seitenstraße. Die Fenster waren blind vor Schmutz, das Schild über der Tür war schief und verblasst. „Perfekte Tarnung“, murmelte Hannes und stieß die Tür auf.

Drinnen war die Luft stickig, und der Geruch von altem Teppichreiniger vermischte sich mit dem Aroma abgestandenen Kaffees. Im Wartezimmer saßen drei Personen: eine ältere Frau mit stechendem Blick, ein nervöser Mann mit schwitzigen Händen und ein Teenager, der mit glasigen Augen auf seinem Handy starrte.

Hannes ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Es war schnell zu einfach. Er ließ seine Gedanken frei fließen, überrascht, wie sie die Köpfe der Wartenden erreichte und sich dort festsetzte. Die Frau steht plötzlich auf, greift nach ihrer Handtasche und murmelte etwas von einem „falschen Termin“. Der nervöse Mann folgte ihr wie ein geprügelter Hund, und auch der Teenager verließ schweigend den Raum, das Handy fest umklammert.

Hannes setzte sich auf einen der billigen Plastikstühle und streckte die Beine aus. „Wenigstens ist der Laden gut abgeschirmt“, murmelte er. Niemand würde bemerken, wie ungewöhnlich sein hier Auftreten war.

Die Sekretärin erschien hinter dem Tresen. Sie war Mitte fünfzig, mit stärkerer Frisur und einem Lippenstift, der so grell rot war, dass es schnell aggressiv wirkte. Ihre Augen wirken seltsam leer, schnell mechanisch.

„Kaffee?“ fragte sie monoton.

„Klar, schwarz“, knurrte Hannes und klopfte den Regen von seinem Mantel.

Die Frau nickte stumm, verschwand und kehrte mit einer dampfenden Tasse zurück, die sie ihm wortlos reichte. Dann setzte sie sich zurück an ihren Platz und starrte ins Nichts.

Hannes nippte an dem Kaffee. „Scheiße, viel zu bitter“, murmelte er und stellte die Tasse auf den kleinen Tisch neben sich.

Die Tür zum Büro öffnet sich. Ein Mann trat hinaus, gekleidet in einen perfekt sitzenden Maßanzug. Er war groß, schlank und hatte die Haltung eines Mannes, der jeden Raum dominierte, den er betrat.

Sein Gesicht war makellos, mit stechend blauen Augen, die durch eine schmale, randlose Brille noch kälter wirkten. Trotz des jugendlichen Aussehens strahlte er eine Erfahrung aus, die Jahrzehnte oder Jahrhunderte alt sein musste.

„Herr Fischer, nimm ich an?“ fragte der Mann. Seine Stimme war ruhig, schnell beiläufig, aber ein unterschwelliger Ton von Autorität lag darin.

Hannes stand auf, zog seinen Mantel glatt und nickte. „Der bin ich. Du musst Weber sein.“

Weber lächelte dünn. „Kommen Sie rein.“

Hannes folgte ihm ins Büro. Der Raum war geräumig, die Wände gesäumt von Regalen voller juristischer Fachbücher. Der massive Schreibtisch aus dunklem Holz dominiert die Mitte des Raumes, und durch die große Fensterfront fällt das kalte Licht des Nachmittags.

„Setzen Sie sich“, sagte Weber, während er hinter seinem Schreibtisch Platz einnahm.

Hannes ließ sich in den Stuhl sinken, warf einen kurzen Blick aus dem Fenster und dann auf Weber. „Und wie läuft der Scheiß hier?“ Ich bin der Neue, also erspar uns das Förmliche.“

Weber versammelte ihn kurz, dann lehnte er sich zurück. „Duisburg ist ruhig. Keine nennenswerten Zwischenfälle in den letzten Jahren. Und wir sorgen dafür, dass das so bleibt. Wenn du dich an die Regeln hältst, wird's keine Probleme geben.“

„Oh, die Regeln!“ Hannes hob spöttisch die Hände. „Kein Zwang zum Bumsen, keine Armen in den Ruin treiben, keine Politik.“ Hab mir alles gehört, seit ich das verdammte Regelbuch auswendig gelernt habe. Also komm schon, was ist der Haken?“

Weber zog eine Schublade auf, holte einen kleinen Umschlag hervor und schob ihn über den Tisch. „Keine Haken. Du gehst zum Hafen, Kai 14. Dort wird man dich erwarten. Der Schlüssel im Umschlag gehört dir.“

Hannes nahm den Umschlag, ließ ihn kurz in der Hand liegen und steckte ihn dann in die Manteltasche. „Das war’s? Keine Begrüßungsrede, kein Whiskey zur Feier des Tages?“

Weber lächelte dünn. „Wir sind hier nicht in einem Club, Fischer. Willkommen in Duisburg. Halte dich an die Regeln, und du wirst feststellen, dass die Stadt genauso unauffällig ist, wie sie aussieht.“

Hannes erhob sich, zog den Mantel enger und warf Weber einen letzten Blick zu. „Ich halte mich an die Regeln, solange niemand sie gegen mich bricht.“

Weber nickte, sein Gesicht blieb ausdruckslos. „Dann werden wir uns gut verstehen.“

Draußen empfing Hannes erneut den kalten Wind. Er zog den Umschlag hervor, riss ihn auf und zog den Schlüssel hervor, der mit einer kleinen Plakette versehen war. Darauf stand in krakeliger Handschrift: Kai 14.

„Na dann, auf ins Abenteuer“, murmelte er sarkastisch und machte sich auf den Weg. Jeder Schritt fühlte sich schwer an, obwohl es nicht die Müdigkeit seines Körpers war. Es war die Last von Jahrzehnten, von Identitäten, die er immer wieder zurücklassen musste.

Der Hafen lag vor ihm, düster und verlassen. Nebel kroch über das Wasser, und das Knarren von Metall hallte durch die Nacht. Hannes blieb kurz stehen, schloss die Augen und atmete tief ein. Ein neuer Ort. Dieselbe verdammte Scheiße.

Kapitel 2: Das Wohnmobil

Der Morgen war noch jung, als ein großes, luxuriöses Wohnmobil vor der Bankfiliale in einer ruhigen Seitenstraße hielt. Die metallisch glänzende Karosserie wirkte fehl am Platz zwischen den grauen Fassaden und dem verblassten Asphalt. Der Motor brummte leise, und hinter den getönten Scheiben saß ein Mann mit finsterem Blick. Er hatte ein markantes Gesicht, gezeichnet von kleinen Narben, die sich wie feine Risse über seine Wangen zogen.

„Beeil dich,“ murmelte er und trommelte mit den Fingern ungeduldig auf das Lenkrad.

Drinnen, hinter der dicken Glasfront der Bank, packte eine junge Frau mit langen, dunklen Haaren alle Geldscheine aus ihrer Kasse in ihre große Handtasche. Ihr Gesicht war maskenhaft – keine Spur von Nervosität, keine Emotion. Sie bewegte sich mit ruhiger, mechanischer Präzision, als würde sie ein alltägliches Ritual vollziehen.

Sie trat durch die Schiebetüren hinaus und ging direkt auf das Wohnmobil zu. Die Handtasche schien schwer, doch sie trug sie mühelos. Als sie einstieg, schloss sie die Tür hinter sich, warf dem Fahrer einen freundlichen Blick zu und sagte mit sanfter Stimme: „Hier, bitte.“ Sie reichte ihm die Tasche.

Der Mann nahm sie, öffnete sie kurz und zählte grob die Scheine. „Nicht schlecht,“ sagte er, während ein schmales Grinsen seine Lippen umspielte. Er schloss die Tasche wieder, warf sie hinter sich in eine kleine Nische und trat aufs Gaspedal.

Das Wohnmobil fuhr durch die Straßen, bis es einen verlassenen Parkplatz ansteuerte, der von Bäumen und Sträuchern umgeben war. Der Motor verstummte, und der Mann lehnte sich zurück.

Die Frau warf einen letzten Blick in den kleinen Spiegel, knöpfte dann langsam ihre Bluse auf und zog sie aus. Darunter trug sie einen schlichten BH, der ihre makellose Haut betonte. Sie lächelte den Mann an, der sie nun mit einem Ausdruck roher Begierde betrachtete.

„Zeitvertreib?“ fragte sie mit einem Augenzwinkern, während sie die Schuhe auszog und sich auf ihn zubewegte.

„Du weißt, was ich mag,“ antwortete er heiser, zog sie auf seinen Schoß und vergrub sein Gesicht in ihrem Hals.

Die beiden ließen sich hemmungslos gehen, ihre Bewegungen wurden schneller und ungestümer, bis sie schließlich erschöpft zurücksanken. Er rauchte eine Zigarette, während sie sich langsam wieder anzog.

„Ist alles erledigt?“ fragte sie schließlich, während sie sich die Haare zurückband.

„Fast,“ sagte er und warf ihr ein kleines Feuerzeug zu.

Sie fing es, betrachtete es kurz und lächelte. Ohne ein weiteres Wort stieg sie aus dem Wohnmobil.

Auf dem Tankstellengelände, das sie wenige Minuten später erreichten, füllte die Frau den Tank des Fahrzeugs mit Benzin. Doch sie hörte nicht auf, als der Tank voll war – sie zog den Hebel durch, ließ den Sprit über ihre Beine, ihre Kleidung und den Boden laufen.

Mit zitternden Händen öffnete sie ihre Handtasche, zog einen kleinen Kanister hervor und goss den Rest des Benzins über ihren Körper. Ihre Augen wirkten leer, fast friedlich, als sie schließlich das Feuerzeug hervorholte.

Ein Funke, ein Klick – und in Sekunden stand sie in Flammen.

„Scheiße,“ rief ein Passant von der anderen Seite der Straße, während die Frau zu schreien begann, ihre Stimme jedoch schnell in den tosenden Flammen erstickte.

Das Wohnmobil war längst verschwunden, bevor die Feuerwehr und die Polizei eintrafen.

Kapitel 3: Das alte Lastschiff

Hannes stand am Kai 14, der Schlüssel in der Hand. Vor ihm lag ein alter Lastkahn, rostig und schief im Wasser liegend. Es war kaum zu glauben, dass dieses Wrack noch schwimmen konnte.

Ein alter Mann kam auf ihn zu, seine Schritte waren langsam, doch seine Augen waren wachsam. „Das ist deins,“ sagte er mit einem breiten Lächeln und deutete auf das Schiff.

„Nett,“ murmelte Hannes und warf einen prüfenden Blick auf den Kahn. „Hält das Ding überhaupt noch zusammen?“

„Hält besser, als es aussieht,“ antwortete der Mann, während er Hannes den Schlüssel reichte.

Hannes nickte, zog ein dickes Bündel Geldscheine aus der Tasche und drückte es dem Alten in die Hand. Der Mann sah das Geld an, nickte zufrieden und ging ohne ein weiteres Wort davon.

Hannes betrat den Lastkahn und inspizierte ihn gründlich. Das Innere war leer, die Kabinen kahl und die Wände fleckig von der Feuchtigkeit. Aber es war alles, was er brauchte. Ein Unterschlupf, ein Ort, um in Ruhe zu arbeiten.

Später am Tag trafen die Lieferungen ein. Drei Männer schleppten Möbelpakete an Bord: ein Bett, einen Schreibtisch, einen bequemen Sessel. Danach kamen weitere Lieferanten mit einem amerikanischen Kühlschrank und einer teuren Kaffeemaschine.

Kurz nach Sonnenuntergang erschien Harald Witte, ein alter Bekannter von Hannes. Er humpelte leicht, sein Gesicht war von tiefen Narben durchzogen. Als er Hannes sah, breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus.

„Na, du alter Mistkerl!“ sagte Harald, während sie sich die Hände schlugen.

„Harald, du siehst beschissener aus als beim letzten Mal,“ erwiderte Hannes grinsend.

Die beiden Männer setzten sich an Deck, während der Generator das Licht im Inneren des Kahns erleuchtete. Der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee erfüllte die Luft, als sie in der Stille der Nacht ihre Tassen hoben.

„Wie lange ist’s her?“ fragte Hannes schließlich.

„Fast 70 Jahre,“ antwortete Harald und nippte an seinem Kaffee. „Dresden. Weißt du noch?“

Hannes nickte. „Das verdammte Lazarett. Ich hatte ein Auge weniger, und du hattest ein Holzbein. Die gute alte Zeit.“

„Scheiße, ich vermisse sie nicht,“ sagte Harald leise.

Die beiden Männer schwiegen eine Weile, während der Nebel über den Hafen zog. Ein neuer Ort, dieselben Dämonen.

Kapitel 4: Die Arztpraxis

Die kleine Arztpraxis in Duisburg wirkte auf den ersten Blick unscheinbar. Ein schmales Gebäude, eingerahmt von einem Friseursalon und einem türkischen Supermarkt, mit einem schlichten Schild über der Tür: „Dr. Klaus Müller – Allgemeinmedizin.“ Die Fenster waren mit weißen Vorhängen verhangen, die den Blick ins Innere verwehrten.

Ein Mann betrat die Praxis, ohne sich groß umzusehen. Er hatte ein markantes Gesicht, übersät mit Narben, die an längst vergangene Kämpfe erinnerten. Er wirkte jung, und doch lag eine Schwere in seinem Blick, die Jahrzehnte des Lebens widerspiegelte.

Er nahm keinen Platz im Wartezimmer. Stattdessen ließ er seinen Blick über die wartenden Patienten schweifen: eine Frau mit einem Hustenanfall, ein älterer Herr mit dick bandagiertem Knie, eine junge Mutter mit ihrem quengelnden Kind.

Er musste keine Worte verlieren. Seine Präsenz allein genügte. Einer nach dem anderen erhob sich, als hätte eine unsichtbare Macht sie aus ihren Sitzen gezwungen. Sie verließen die Praxis, die Frau mit dem Husten, der alte Mann, selbst die Mutter, die ihrem Kind leise etwas zuflüsterte, bevor sie ging.

Als das Wartezimmer leer war, trat der Mann langsam an den Empfangstresen heran. Drei Arzthelferinnen saßen dort. Zwei von ihnen wichen seinem Blick aus, murmelten Entschuldigungen und verließen den Raum eilig. Die Dritte blieb. Sie war jung, mit großen, dunklen Augen und einem Blick, der sowohl Angst als auch Neugier verriet.

„Bleib,“ sagte der Mann. Seine Stimme war tief, fast rau, doch sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu.

Die junge Frau nickte zögernd, ihre Hände nervös an den Stoff ihres Kittels gekrallt.

Er ging um den Tresen herum und betrat den Pausenraum hinter dem Empfang. Dort setzte er sich mit einem Seufzer auf das abgenutzte Ledersofa, streckte die Beine aus und sah sich um. Der Raum war schlicht eingerichtet: ein kleiner Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, ein runder Tisch mit drei Stühlen.

Die junge Arzthelferin folgte ihm zögernd, ihre Schritte fast lautlos auf dem Linoleumboden.

„Mach mir ein Bier auf,“ sagte der Mann, ohne sie anzusehen.

Sie nickte mechanisch, öffnete den Kühlschrank und zog eine Flasche heraus. Mit zittrigen Fingern griff sie nach dem Flaschenöffner, löste den Kronkorken und reichte ihm die Flasche.

„Gutes Mädchen,“ murmelte er und nahm einen langen Schluck.

Die junge Frau stand vor ihm, ihre Hände hinter dem Rücken verschränkt. Ihr Atem war flach, ihre Schultern angespannt.

„Wie heißt du?“ fragte er schließlich, seine Augen auf sie gerichtet.

„Nina,“ antwortete sie leise.