Jim Knopf und die Wilde 13 - Michael Ende - E-Book

Jim Knopf und die Wilde 13 E-Book

Michael Ende

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Beschreibung

Der bekannte Kinderbuch Klassiker für Kinder ab 6 Jahren mit farbigen Bildern von Bestseller-Autor Michael Ende Molly ist von der Wilden 13 – einer Piratenbande – entführt worden. Jim Knopf und sein bester Freund Lukas der Lokomotivführer müssen sie unbedingt befreien! Dafür ist ihnen kein Weg zu Weit, kein Wasser zu tief und kein Berg zu weit. Auf ihrer zweiten Abenteuerreise bringen sie nicht nur Emma, die alte Lokomotive, zum Fliegen, sondern lernen auch einen echten Meerkönig kennen, bis es ihnen endlich gelingt, die schreckliche Seeräuberbande zu besiegen.

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Das Buch

Molly ist von der Wilden 13 – einer Piratenbande – entführt worden. Jim Knopf und sein bester Freund Lukas der Lokomotivführer müssen sie unbedingt befreien! Auf ihrer zweiten Abenteuerreise bringen sie nicht nur Emma, die alte Lokomotive, zum Fliegen, sondern lernen auch einen echten Meerkönig kennen. Zu guter Letzt gelingt es ihnen sogar, die schreckliche Seeräuberbande zu besiegen.

Weltweiter Bestseller – übersetzt in 25 Sprachen, über 5 Millionen verkaufte Bücher!

Der Autor

© Caio Garrubba

Michael Ende (1929-1995) hat in einer nüchternen, seelenlosen Zeit die fast verloren gegangenen Reiche des Phantastischen und der Träume zurückgewonnen. Er zählt heute zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern und war gleichzeitig einer der vielseitigsten Autoren. Neben Kinder- und Jugendbüchern schrieb er poetische Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, Theaterstücke und Gedichte. Viele seiner Bücher wurden verfilmt oder für Funk und Fernsehen bearbeitet. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Preise. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von über 35 Millionen Exemplaren erreicht.

Mehr über Michael Ende: www.michaelende.de

Die Illustratoren

© privat

Franz Josef Tripp wurde am 7. Dezember 1915 in Essen geboren. Er arbeitete zunächst als Journalist und Schriftsteller, bis er kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann seine Texte selbst zu illustrieren. Nach dem Krieg entschloss er sich, bei der Malerei zu bleiben und ging beim Innsbrucker Maler und Grafiker Heinrich Berann in die Lehre.

1949 machte er sich als Grafiker selbstständig. Zunächst arbeitete er vor allem als Werbegrafiker, doch zunehmend gewann die Buchillustration für ihn an Bedeutung.

1960 erhielt er von Lotte Weitbrecht, der damaligen Verlegerin des Thienemann Verlags, den Auftrag, "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" von Michael Ende zu illustrieren. Aus der ursprünglichen Arbeitsbeziehung zwischen Autor und Illustrator entstand eine enge Freundschaft.

Außer den beiden »Jim Knopf-Bänden« illustrierte Tripp für den Thienemann Verlag »Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt« von Boy Lornsen sowie »Das kleine Gespenst« und die drei »Räuber Hotzenplotz«-Bücher von Otfried Preußler.

Er starb am 18. Februar 1978.

© privat

Mathias Weber, geboren 1967 in Esslingen am Neckar, arbeitete nach seinem Grafikstudium zunächst für eine Werbeagentur in Frankfurt. Heute lebt er zusammen mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Ladenburg bei Heidelberg, wo er als freier Illustrator und Grafiker mit dem Schwerpunkt Kinderbuch arbeitet.

Mehr über Mathias Weber: www.umschlag3.de

Der Verlag

Du liebst Geschichten? Wir bei Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH auch!

Wir wählen unsere Geschichten sorgfältig aus, überarbeiten sie gründlich mit Autoren und Übersetzern, gestalten sie gemeinsam mit Illustratoren und produzieren sie als Bücher in bester Qualität für euch.

Deshalb sind alle Inhalte dieses E-Books urheberrechtlich geschützt. Du als Käufer erwirbst eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf deinen Lesegeräten. Unsere E-Books haben eine nicht direkt sichtbare technische Markierung, die die Bestellnummer enthält (digitales Wasserzeichen). Im Falle einer illegalen Verwendung kann diese zurückverfolgt werden.

Mehr über unsere Bücher, Autoren und Illustratoren: www.thienemann.de

Thienemann auf Facebook: www.facebook.com/thienemann.esslinger

Viel Spaß beim Lesen!

ERSTES KAPITEL

in dem die Geschichte mit einem Bums anfängt

In Lummerland war die meiste Zeit schönes Wetter. Aber es gab natürlich auch manchmal Tage, an denen es regnete. Sie waren zwar selten, aber dafür regnete es dann gleich wie aus Gießkannen. Und so ein Tag war der, an dem diesmal unsere Geschichte anfängt. Es regnete und regnete und regnete.

Jim Knopf saß in der kleinen Küche bei Frau Waas und Prinzessin Li Si war auch da, denn sie hatte gerade vierzehn Tage schulfrei. Jedes Mal, wenn sie zu Besuch kam, pflegte sie ein hübsches Geschenk für Jim mitzubringen. Einmal war es eine Glaskugel, in der eine winzige mandalanische Landschaft zu sehen war, und wenn man die Kugel schüttelte, dann schneite es darin. Ein anderes Mal schenkte sie ihm einen bunten Sonnenschirm aus Papier oder einen praktischen Bleistiftspitzer in der Form einer kleinen Lokomotive.

Diesmal aber hatte sie für Jim einen wunderschönen mandalanischen Malkasten mitgebracht. So saßen die beiden Kinder nun an dem kleinen Küchentisch einander gegenüber und malten. Zwischen ihnen saß Frau Waas. Sie hatte sich eine Brille aufgesetzt und las aus einem dicken Geschichtenbuch vor, während sie an einem Schal für den Jungen strickte.

Es war eine sehr schöne und spannende Geschichte, aber Jim blickte doch immer wieder ein wenig zerstreut zum Fenster hinaus, an dem die Tropfen in kleinen Bächen herniederrannen. Der Regenschleier war so dicht, dass man kaum bis zu der Bahnstation von Lukas hinüberzusehen vermochte, wo die kleine Lokomotive Molly sicher und trocken bei der dicken alten Emma unter dem vorspringenden Dach stand.

Aber man darf nun nicht etwa glauben, dass es ein trübseliger Regen war, wie er bei uns manchmal vorkommt. Nein, ganz und gar nicht, denn in Lummerland war selbst das schlechte Wetter nicht wirklich schlecht, sondern fröhlich und übermütig. Es war eher eine Art Wasserkonzert. Die Regentropfen plitschten und platschten und trommelten lustig auf dem Fensterblech, die Dachrinnen gurgelten und schwatzten, und in den Pfützen rauschten die Wassergüsse, als ob eine begeisterte Menge in die Hände klatschte.

Jim sah Lukas aus seinem kleinen Bahnhof kommen. Der Lokomotivführer blickte prüfend zum Himmel hinauf, bestieg dann seine Emma und fuhr mit ihr in den Regen hinaus. Molly blieb im Schutz der Station zurück. Sie war übrigens inzwischen schon beinahe halb so groß wie Emma. Sie hatte die richtige Bimmelbahngröße und ein halber Untertan wie Jim konnte bequem in ihrem Führerhäuschen Platz finden.

Lukas fuhr nur ein paar Runden um die Insel, bloß damit niemand behaupten konnte, auf Lummerland fiele der Eisenbahnverkehr bei Schlechtwetter aus. Dann brachte er Emma zu Molly unter das Dach der Station zurück, schlug seinen Kragen hoch, zog seine Mütze tief ins Gesicht und kam mit langen Schritten zum Haus von Frau Waas herüber. Jim sprang auf und öffnete seinem Freund die Tür.

»Brrrr, was für ein Wetter!«, brummte Lukas, während er eintrat und seine Mütze ausschüttelte.

»Guten Tag, Lukas!«, sagte Jim und strahlte.

»Guten Tag, Kollege!«, antwortete Lukas.

Jim wusste zwar nicht genau, was dieses Wort bedeutete, aber er verstand, dass es etwas war, was Lokomotivführer zueinander sagen. Verstohlen blickte er zu Li Si hinüber, ob sie es auch gehört habe. Aber die kleine Prinzessin schien nichts Besonderes dabei zu finden.

Lukas begrüßte die beiden Damen, dann ließ er sich am Tisch in einen Sessel nieder und erkundigte sich: »Kann man bei euch vielleicht eine schöne Tasse heißen Tee mit einem ordentlichen Schuss Rum bekommen?«

»Natürlich, Lukas«, sagte Frau Waas freundlich, »heißer Tee schützt vor Erkältung bei so einem Wetter. Li Si hat mir eine Büchse vom feinsten Mandalatee mitgebracht und ein Schlückchen Rum ist auch noch da.«

Während Frau Waas den Tee aufgoss und sich ein unbeschreiblich köstlicher Duft in der kleinen Küche verbreitete, bewunderte Lukas Jims und Li Sis Gemälde. Dann räumten sie die Malsachen weg, weil der Tisch gedeckt wurde. Und schließlich brachte Frau Waas als Überraschung noch einen großen, goldgelb gebackenen Gugelhupf, dick mit Puderzucker bestreut.

Dass er ganz unvergleichlich gut schmeckte, braucht wohl nicht erst betont zu werden, denn es ist ja allgemein bekannt, dass Frau Waas in diesen Dingen eine Meisterin war.

Als kein Krümelchen mehr übrig war, lehnte Lukas sich in seinem Sessel zurück und stopfte seine Pfeife. Auch Jim holte seine Tabakspfeife, die ihm damals die kleine Prinzessin zur Verlobung geschenkt hatte. Aber er rauchte nicht richtig. Lukas hatte ihm davon abgeraten und ihm erklärt, dass man nicht mehr weiterwächst, wenn man damit anfängt. Bei Erwachsenen macht das ja nichts, weil sie schon groß genug sind, aber Jim war bis jetzt noch immer ein halber Untertan, und das wollte er natürlich nicht für alle Zeiten bleiben.

Draußen senkte sich schon die Abenddämmerung hernieder und der Regen ließ ein wenig nach. In der Küche war es warm und gemütlich.

»Was ich dich schon längst fragen wollte, Li Si«, begann Lukas, nachdem er seine Pfeife gemächlich angezündet hatte, »wie geht’s eigentlich dem Drachen Mahlzahn?«

»Er schläft immer noch tief«, antwortete die kleine Prinzessin mit ihrer lieblichen Vogelstimme. »Aber er ist ganz wunderbar anzusehen. Er glänzt und funkelt vom Kopf bis zur Schwanzspitze, als ob er aus purem Gold wäre. Mein Vater lässt ihn Tag und Nacht von Wächtern behüten, damit sein Zauberschlaf durch nichts gestört wird. Er hat befohlen, sofort Meldung zu erstatten, wenn der Drache anfängt aufzuwachen. Er will euch dann gleich benachrichtigen.«

»Fein«, sagte Lukas, »lange kann’s ja nicht mehr dauern. Der Drache hat doch gesagt, er würde in einem Jahr wieder aufwachen.«

»Nach der Berechnung unserer Blüten der Gelehrsamkeit«, erwiderte Li Si, »muss der große Augenblick in drei Wochen und einem Tag eintreten.«

»Dann werd ich den Drachen als Erstes fragen«, erklärte Jim, »wo mich die dreizehn Seeräuber geraubt haben und wer ich in Wirklichkeit bin.«

»Ach ja«, seufzte Frau Waas bedrückt. Sie fürchtete, dass Jim dann vielleicht für immer von Lummerland und von ihr fortgehen könnte.

Aber andererseits sah sie natürlich auch ein, dass der Junge das Geheimnis seiner Herkunft durchaus erforschen musste. Deshalb sagte sie nichts weiter, sondern seufzte nur noch einmal aus tiefstem Herzen.

Dann holte Jim die Schachtel mit den Spielen und sie spielten zu viert »Mensch ärgere dich nicht« und »Fang den Hut« und alle anderen Spiele, die da waren.

Die meiste Zeit gewann natürlich die kleine Prinzessin. Das war allerdings nichts Neues, aber Jim konnte sich noch immer nicht so recht damit abfinden. Er mochte Li Si wirklich sehr gern, aber noch lieber hätte er sie gemocht, wenn sie nicht immer so gescheit gewesen wäre. Er hätte sie ja sogar ab und zu gewinnen lassen, aber das ging leider nicht, weil sie sowieso dauernd gewann.

Draußen war es inzwischen ganz dunkel geworden und der Regen hatte aufgehört. Plötzlich pochte es.

Frau Waas machte die Tür auf und herein trat Herr Ärmel. Er klappte seinen Schirm zusammen, stellte ihn in die Ecke, nahm seinen steifen Hut ab und verbeugte sich.

»Guten Abend, guten Abend allerseits! Wie ich sehe, ist man mit der interessanten Tätigkeit des Spielens beschäftigt. Wissen Sie, meine Damen und Herren, ich saß nämlich drüben in meinem Hause und fühlte mich ein wenig einsam und da fragte ich mich, ob es Ihnen wohl recht wäre, wenn ich ein wenig an Ihrer Geselligkeit teilnähme.«

»Es ist uns sehr recht«, sagte Frau Waas freundlich und stellte für Herrn Ärmel eine Tasse auf den Tisch, die sie aus der großen bauchigen Teekanne füllte. »Setzen Sie sich zu uns, Herr Ärmel.«

»Danke!«, erwiderte Herr Ärmel und nahm Platz. »Ich will Ihnen gestehen, dass ich seit einiger Zeit über etwas nachdenke, und ich würde gerne Ihre Meinung hören. Die Sache ist nämlich so: Jeder Einwohner von Lummerland ist doch zu etwas da – außer mir. Ich gehe hauptsächlich spazieren und werde regiert – einfach so. Sie werden gewiss zugeben, dass dies auf die Dauer etwas unbefriedigend ist.«

»Ach was!«, warf Frau Waas ein. »Wir haben Sie alle gern, so wie Sie sind.«

Und die kleine Prinzessin meinte: »Gerade deswegen.«

»Vielen Dank«, erwiderte Herr Ärmel, »aber dennoch nur so da zu sein, sozusagen ganz ohne was, das ist nun einmal kein Leben. Dabei kann ich von mir sagen, dass ich ein ungewöhnlich gebildeter Mensch bin und über Kenntnisse verfüge, die mich selbst bisweilen in größtes Erstaunen versetzen. Aber leider fragt danach niemand.«

Lukas lehnte sich in seinem Sessel zurück und paffte schweigend einige Rauchringe zur Decke, dann sagte er bedächtig:

»Ich denke, Herr Ärmel, das wird sich eines Tages finden.«

In diesem Augenblick gab es draußen plötzlich einen heftigen Bums, als sei irgendetwas gegen die Insel gestoßen.

»Grundgütiger Himmel!«, rief Frau Waas und ließ vor Schreck beinahe die Teekanne fallen. »Habt ihr das gehört?«

Lukas war schon aufgesprungen und hatte sich seine Mütze aufgesetzt. »Los, Jim, komm mit! Wir sehen mal nach!«

Die beiden Freunde liefen nach Neu-Lummerland hinüber, wo der Bums hergekommen war. Der Regen hatte ja aufgehört, aber es war stockdunkle Nacht, und deshalb dauerte es eine Weile, bis ihre Augen sich an die Finsternis gewöhnt hatten. Es waren nur die Umrisse von irgendetwas Großem zu sehen.

»Vielleicht is’ es ein Walfisch«, meinte Jim.

»Nein, es bewegt sich nicht«, sagte Lukas. »Es sieht eher aus wie ein kleines Schiff.«

»Heda! Hallo!«, rief plötzlich eine Stimme. »Ist denn niemand zu Hause?«

»Doch«, gab Lukas zurück, »zu wem wollen Sie denn?«

»Ist das hier nicht die Insel Lummerland?«, erkundigte sich die Stimme.

»Es ist Neu-Lummerland«, erklärte Lukas, »wer ist denn da?«

»Ich bin der Briefträger«, sagte die Stimme aus der Dunkelheit ein wenig kläglich. »Ich habe wegen des starken Regens heute Nachmittag die Orientierung verloren. Und weil es so stockdunkel ist, dass man die Hand nicht vor den Augen sehen kann, bin ich mit meinem Postschiff leider gegen die Landesgrenze gebumst. Es tut mir wirklich sehr leid, entschuldigen Sie bitte!«

»Macht nichts«, rief Lukas zurück, »es ist ja weiter nichts passiert. Aber kommen Sie doch herunter von Ihrem Postschiff, Herr Briefträger!«

»Ich möchte schon«, hörte man den Briefträger sagen, »aber ich habe da einen Sack voller Briefe für Lukas den Lokomotivführer und Jim Knopf, der ist so schwer, dass ich ihn allein nicht tragen kann.«

Die beiden Freunde kletterten also auf das Schiff hinauf und halfen dem Briefträger, den Sack an Land zu schaffen. Mit vereinten Kräften schleppten sie die Last in die Küche.

Es waren Briefe in jeder Form und Größe und von allen Farben und mit den seltensten Briefmarken beklebt, denn sie kamen von Hinterindien und aus Feldmoching und aus China und Stuttgart und vom Nordpol und vom Äquator, mit einem Wort: aus aller Herren Länder. Die Absender waren Kinder, und manche, die noch nicht selbst schreiben konnten, so wie Jim, hatten ihren Brief jemandem diktiert oder ihn einfach gemalt. Alle hatten die Abenteuer der beiden Freunde gehört oder gelesen und wollten nun noch diese oder jene Einzelheit wissen, oder sie luden Jim und Lukas ein, sie zu besuchen, oder sie drückten den beiden auch nur einfach so ihre Anerkennung aus. Sicherlich wird jetzt manch einer unter meinen geschätzten Lesern wissen wollen, ob sein Brief auch dabei war. Jawohl, er war dabei. Das sei hiermit ausdrücklich bestätigt. Außerdem waren da noch Briefe von den Kindern, die Jim und Lukas damals zusammen mit der kleinen Prinzessin aus der Drachenstadt Kummerland befreit hatten.

»Wir müssen jedem einen Antwortbrief schreiben«, sagte Lukas.

»Aber«, rief Jim ganz erschrocken, »ich – ich kann doch nicht schreiben!«

»Ach ja, richtig«, murmelte Lukas, »na ja, dann muss ich es eben allein machen.«

Jim schwieg. Zum ersten Mal wünschte er sich, lesen und schreiben zu können und er war eben drauf und dran, es auch auszusprechen, als die kleine Prinzessin ein wenig schnippisch zu ihm sagte: »Siehst du wohl!«

Mehr sagte sie nicht, aber es genügte, dass Jim seinen Wunsch nicht aussprach.

»Aber heute ist es sowieso schon zu spät«, sagte Lukas. »Ich werde das morgen erledigen.«

»Dann ist es wohl das Beste«, meinte der Briefträger, »ich bleibe solange hier und warte, dann kann ich eure Post morgen gleich mitnehmen.«

»Das ist nett von Ihnen«, sagte Lukas.

»Wenn Sie vielleicht Lust haben«, mischte sich Herr Ärmel ins Gespräch, »dann übernachten Sie doch in meinem Hause. Wir könnten uns dann noch ein wenig über Geografie unterhalten – eine Wissenschaft, von der Sie als Briefträger gewiss sehr viel verstehen und die mich ganz außerordentlich interessiert.«

»Aber gern«, erwiderte der Briefträger erfreut und stand auf. »Ich wünsche allerseits eine angenehme Nacht.« Und zu Lukas und Jim gewendet fügte er hinzu: »Es muss hübsch sein, wenn man so viele Freunde hat.«

»Ja«, sagte Lukas schmunzelnd, »das ist es, nicht wahr, Jim?«

Jim nickte.

»Mehr als das!«, erklärte Herr Ärmel mit wichtiger Miene. »Es ist erhebend. – Gute Nacht, meine Damen und Herren.«

Damit schritt er zur Tür hinaus, seinem Hause zu. Der Briefträger folgte ihm, drehte sich aber noch einmal um und rief zurück:

»Übrigens – wegen des kleinen Unfalls, dass ich mit meinem Postschiff gegen die Landesgrenze gebumst bin, werde ich mich morgen früh bei König Alfons dem Viertel-vor-Zwölften entschuldigen.«

Damit ging er in Herrn Ärmels Haus. Auch Lukas wünschte eine Gute Nacht und stapfte, eine Rauchfahne hinter sich lassend, zu seiner Bahnstation hinüber, wo die kleine Molly neben der großen dicken Emma stand und friedlich schlief.

Und bald darauf erloschen alle Lichter in den Fenstern der Häuser von Lummerland. Seine Bewohner schlummerten in ihren Betten, der Wind säuselte in den Bäumen und die großen und kleinen Wellen rauschten dazu an den Landesgrenzen.

ZWEITES KAPITEL

in dem Jim einen Leuchtturm erfindet, der groß und klein zugleich ist

Am nächsten Morgen war der Himmel noch immer trüb und bedeckt.

Das Erste, woran Jim sich beim Aufwachen erinnerte, war ein seltsamer Traum, den er diese Nacht gehabt hatte. Er war unter einem hohen Baum gestanden, der ganz dürr und tot war. Es wuchsen keine Blätter auf ihm und auch die Rinde war abgefallen, sodass man das nackte, ausgetrocknete Holz sehen konnte. Der Stamm war zerborsten, als ob er von vielen Blitzen getroffen worden wäre. Ganz oben in der höchsten Krone des riesigen toten Baumes hockte auf einem Ast ein unheimlich großer Vogel, der sonderbar zerrupft und armselig wirkte. Der Vogel saß ganz still, aber aus seinen Augen rollten fortwährend riesige Tränen, so groß wie Fesselballons, und fielen herunter. Jim wollte eigentlich weglaufen, denn er hatte Angst, wenn die großen Tränen bei ihm unten ankommen würden, gäbe es eine Überschwemmung. Da rief der große Vogel: »Jim Knopf, bitte, lauf doch nicht weg!«

Lesen Sie weiter in der vollst?ndigen Ausgabe!

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