John Sinclair 100 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 100 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989! Die Drohung. Der Berg lag im Nirgendwo! Tief unten im Tal brodelte und kochte es. Dämpfe - giftig und nach Hölle und Schwefel riechend - krochen in die Höhe und umwallten die Füße eines gewaltigen, finsteren Dämons. Es war der Schwarze Tod. Drohend ballte er die linke Knochenhand. In der rechten hielt er seine Sense, und ein grausamer Schwur drang aus seinem Maul. "John Sinclair!", brüllte er hinaus in die kochende Hölle. "Ich werde dich vernichten. Diesmal für immer und für alle Zeiten!" John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 130

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie DrohungVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Drohung

Der Berg lag im Nirgendwo!Tief unten im Tal brodelte und kochte es. Dämpfe - giftig und nach Hölle und Schwefel riechend - krochen in die Höhe und umwallten die Füße eines gewaltigen, finsteren Dämons.Es war der Schwarze Tod.Drohend ballte er die linke Knochenhand. In der rechten hielt er seine Sense, und ein grausamer Schwur drang aus seinem Maul. „John Sinclair!“, brüllte er hinaus in die kochende Hölle. „Ich werde dich vernichten. Diesmal für immer und für alle Zeiten!“

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2854-4

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Drohung

Der Berg lag im Nirgendwo!

Tief unten im Tal brodelte und kochte es. Dämpfe – giftig und nach Hölle und Schwefel riechend – krochen in die

Höhe und umwallten die Füße eines gewaltigen, finsteren Dämons.

Es war der Schwarze Tod!

Drohend ballte er die linke Knochenhand. In der rechten hielt er seine Sense, und ein grausamer Schwur drang aus seinem Maul. »John Sinclair!«, brüllte er hinaus in die kochende Hölle. »Ich werde dich vernichten. Diesmal für immer und für alle Zeiten!«

Es war die Hölle!

Eine Hölle aus Eis, Schnee, Sturm und mörderischen Temperaturen. Der Wind brachte eine Kälte mit, in der ein Mensch kaum überleben konnte.

Wo der Blick auch hinging, man sah nur eine weiße Wüste und Gletscherberge.

Und doch waren in dieser Südpolhölle zwei Menschen unterwegs. Forscher, die einen besonderen Auftrag hatten. Sie wollten ins Landesinnere vordringen, um dort geologische Untersuchungen in die Wege zu leiten.

Der Sturm hatte sie überrascht, obwohl am Südpol jetzt Sommer war. Innerhalb einer Nacht fiel das Thermometer um zwanzig Grad, die Kälte wurde zu einer mörderischen Klammer, die alles mit sich zog und nie mehr jemanden freiließ.

Die beiden Männer kämpften. Sie waren gut ausgerüstet und lebten seit zwei Jahren auf einer Halbinsel, wo sich noch weitere wissenschaftliche Stationen befanden. Von dort aus unternahmen sie mit ihrem Motorschlitten eine Fahrt zum Mount Rex. Hinein ins Landesinnere. Zweihundert Meilen von ihrer Station entfernt.

Ein Wahnsinn.

Vor allen Dingen jetzt, nach diesem verdammten Wetterumschwung, womit keiner gerechnet hatte.

Der Sturm schleuderte ihnen die winzigen Eiskristalle ins Gesicht. Allerdings war von ihren Gesichtern kaum etwas zu sehen. Sven Jansson, der Norweger, hatte ebenso eine schützende Maske vor sein Gesicht gezogen wie sein Kollege Arthur Cornwall, der Engländer. Sie trugen dicke Kunststoffjacken aus einem wärmeisolierenden Material, das vor gar nicht langer Zeit erst entwickelt worden war.

Der Schlitten arbeitete einwandfrei. Der Motor lief ruhig. Treibstoff besaßen sie noch genügend, auch mit Proviant waren sie eingedeckt. Die empfindlichen Messinstrumente jedoch hatten sie zurücklassen müssen. Durch ein zu hohes Gewicht verbrauchte der Schlitten zu viel Treibstoff, und der Sprit war in dieser Region ebenso lebenswichtig wie die warme Kleidung.

Und der Kompass.

Seitdem der Schneesturm mit einer elementaren Heftigkeit eingesetzt hatte, konnten die beiden Wissenschaftler die Hand vor Augen nicht sehen. Ohne Kompass wären sie hier verloren. Obwohl der Magnetismus in der unmittelbaren Nähe des Pols fast aufgehoben war, konnten sie sich doch einigermaßen orientieren, das hatte die zweijährige Erfahrung mit sich gebracht.

Das Land war nicht eben. Und es wechselte seine äußere Erscheinungsform von Minute zu Minute. Immer wieder türmte der Sturm neue Schneewälle hoch, überdeckte und füllte gefährliche Eisspalten und schuf Todesfallen für die beiden Männer.

Die Wissenschaftler verständigten sich durch Zeichen. Sprechen konnten sie nicht. Auch nicht schreien, denn der Orkan riss ihnen sofort jedes Wort von den Lippen.

Sven Jansson und Arthur Cornwall führten einen stetigen Kampf gegen die Unbillen der Natur.

Plötzlich saßen sie fest.

Beide hatten die Schneewehe zu spät gesehen. Der Schlitten verkantete. Er sauste mit seinem vorderen Teil, der ähnlich einem Bob gebaut war, voll in den Schnee.

»Shit! Arthur Cornwall schrie das Wort so laut, dass es sogar gegen das Heulen des Orkans zu hören war.

Der Motor röhrte weiter auf, wollte den Schlitten voranschieben, doch der Widerstand der Schneewehe war zu stark.

Sven Jansson stieß seinen Partner an und nickte. Der Engländer verstand das Zeichen.

Sie mussten runter von ihrem Gefährt.

Bisher hatten sie geduckt auf ihrem Schlitten gesessen und dem Sturm so wenig Widerstand wie möglich geboten. Jetzt mussten sie herunter, und der Orkan packte sie mit voller Wucht.

Arthur Cornwall taumelte zur Seite, konnte sich jedoch halten. Seinem Kollegen erging es nicht so gut. Er wurde von der Wucht in den Schnee geschleudert, und sofort wollte ihn ein Schleier aus Eiskristallen zudecken.

Fluchend befreite sich Sven Jansson: Geduckt näherte er sich dem Heck des Schlittens, wo die beiden Männer ihr Werkzeug festgezurrt hatten. Dort befanden sich handliche Schaufeln, Hakken und Spaten. Es würde schwere Arbeit sein, ein Kampf gegen die Zeit, denn die Schneemassen waren dabei, den Motorschlitten vollständig zuzudecken.

Die Männer schufteten verbissen. Zu verständigen brauchten sie sich nicht, jeder wusste genau, was er in dieser Notlage zu tun hatte. Nicht zum ersten Mal steckten sie in dieser Situation. Da konnte sich einer auf den anderen verlassen.

Es gab kaum Schnee, fast nur noch Eis. Die beiden Wissenschaftler schwangen ihre Arme und hackten gegen die harte Wand aus gefrorenem Wasser an.

Die Werkzeuge bestanden aus bestem Stahl. Die Spitzen knallten gegen das Eis, schufen Löcher und Spalten. Kopfgroße Brocken fielen ab. Während Arthur Cornwall, der kräftigere der beiden, das Eis zerhämmerte, schaufelte der Norweger die Eisbrokken zur Seite.

Eine halbe Stunde verging.

Die beiden Männer arbeiteten so verbissen, dass sie selbst unter ihrer dicken Kleidung schwitzten.

Und sie hatten Erfolg.

Sie bekamen den Motorschlitten frei.

Sven Jansson hob die Hand, und der Engländer senkte seine Spitzhacke. Die Wissenschaftler wirkten in ihrer Kleidung wie Ungeheuer. Von ihren Gesichtern waren Mund und Nase nur schwer zu erkennen, da beides teilweise mit Eiskristallen bedeckt war.

Cornwall ging bis an den Bug des Schlittens, packte ihn dicht oberhalb der Kufen, stemmte seine Füße ein und begann zu schieben.

Das Gefährt rührte sich nicht.

Sven Jansson half mit.

Zu zweit schafften sie es. Sie drückten den Schlitten zurück. Auf einmal ging alles leichter, die Kufen rutschten, und das Gefährt war frei.

Endlich!

Sie grinsten sich zu, obwohl der eine den anderen gar nicht sehen konnte. Aus lauter Freude schlugen sie sich auf die Schultern, wobei ihre Hände in dicken Fäustlingen steckten.

»Wir können!«, brüllte Sven Jansson. Unter der schützenden Gesichtsmaske klang seine Stimme dumpf.

Beide Männer stiegen auf den Schlitten. Der Engländer fuhr. Er ließ auch den Motor an. Die Maschine war eine Spezialkonstruktion, aus besonders kälteunempfindlichem Material hergestellt, und sie lief auch bei extremen Bedingungen.

Der Motor knatterte ein paar Sekunden und lief dann ruhig. Das Werkzeug hatte der Norweger zuvor verstaut. Sein Kollege legte den Rückwärtsgang ein.

Langsam schob sich der Schlitten nach hinten.

Nach wie vor heulte und tobte der Sturm. Unzählige Eiskristalle schleuderte er über die beiden Wissenschaftler. Riesige Schneewolken wurden hochgewirbelt und als anzende Figuren über die weiten Plateaus der Antarktis geschleudert.

Die Kufen fassten. Der Motor hatte seine höchste Drehzahl erreicht. Er schob den Alu-Schlitten weiter in die Eishölle hinein. Die Männer umfuhren den Eiswall, in dem sie zuvor festgesteckt hatten. Sie befanden sich am Rand einer riesigen Ebene, über die der Orkan mit Höllenstärke brüllen konnte und nirgendwo Widerstand fand. Was nicht niet-, und nagelfest war, riss er kurzerhand mit. Er schleuderte Eisbrocken vor sich her, als wären es nur kleine Murmeln.

Sven Jansson und Arthur Cornwall hatten Angst, diese gewaltige Fläche zu überqueren, doch es blieb ihnen keine andere Möglichkeit. Um die Basis zu erreichen, mussten sie diesen Weg nehmen.

Jetzt waren sie dem Sturm hilflos ausgeliefert. Auf der vorherigen Fahrt waren sie immer noch durch Hügel und Geländetäler gedeckt worden – nun aber mussten sie kämpfen.

Um jedes Yard an Boden!

Der Orkan beutelte das Fahrzeug durch, schien mit tausend unsichtbaren Händen danach zu greifen, um es vom Boden hochzureißen. Immer wieder lenkte Cornwall gegen, er fluchte und schimpfte sich den Ärger von der Seele.

Mensch gegen Natur?

Wer würde gewinnen?

Dabei wussten die beiden Männer nicht, dass sie sich einem Gebiet näherten, das auf keiner Karte der Welt eingezeichnet war und doch eine schicksalhafte Bedeutung haben sollte – nicht nur für die beiden Wissenschaftler.

Noch ahnten sie nichts davon, denn sie befanden sich inmitten eines mörderischen Wirbels, im Zentrum eines Infernos aus Schnee, Sturm und Kälte.

Waagerecht jagten die Eiskristalle den Männern entgegen. Längst waren die Schneebrillen verklebt. Sehen konnten sie kaum noch etwas, und das Thermometer sank immer tiefer.

Sie kämpften sich weiter.

Legten Meile für Meile zurück, aber es war doch nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die Entfernung zur Basis war noch immer unüberbrückbar groß. Und bald kam die Nacht.

Der Motor hielt durch.

Noch …

Aber die Kälte wurde zu einem schleichenden Gift, das sich durch jede Ritze und Spalte fraß und dabei den Atem raubte. Die Männer hatten es schwer. Zwangsläufig ließ ihre Konzentration nach. Sie fuhren einfach nur weiter.

Immer nach Norden …

Die breite Spalte vor ihnen übersahen sie. Auch hatte der Schnee sie nicht zuwehen können, und in der Tiefe der Spalte sah man ein rötliches Glosen.

War das der Eingang zur Hölle?

Die Männer fuhren auf die Spalte zu. Sie sahen sie nicht, auch als sie nur noch wenige Yards davon entfernt waren.

Plötzlich bekam ihr Schlitten das Übergewicht. Der vordere Teil kippte weg, es gab einen Ruck, dann fiel der Schlitten mitsamt den beiden Wissenschaftlern in den Spalt …

*

Sven Jansson stieß einen Schrei aus. Er hatte zuerst bemerkt, was geschehen war. Auf dem Schlitten warf er sich nach vorn, wollte sich festhalten, doch seine Fäuste trafen nur die glatte Eiswand, gegen die im nächsten Moment der schwere Schlitten prallte, zurückfederte und vor die gegenüberliegende Seite stieß.

Dabei fiel er wie ein Stein in die Tiefe.

Arthur Cornwall, der Engländer, klammerte sich ebenfalls am vorderen Handlauf des Schlittens fest. Unter seinem Gesichtsschutz klangen die Angstschreie dumpf.

Sekunden dehnten sich in die Länge.

Der Schlitten kippte, überschlug sich, stieß irgendwo dagegen, wurde zurückgedriftet, jagte noch tiefer in die Spalte hinein und kam damit dem düsteren Glosen in der unauslotbaren Tiefe näher und näher.

Beim nächsten Stoß wurde Sven Jansson aus dem Gefährt geschleudert. Er hatte sich nicht mehr halten können, sein Körper fiel, der Schrei verebbte.

Auch Arthur Cornwall verlor den Halt. Eine unheimlich starke Kraft schleuderte ihn nach vorn, über den Bug des Schlittens hinweg, und mit dem Kopf krachte er gegen die Wand.

Die dicke Mütze dämpfte den Schlag etwas. Trotzdem war er noch so stark, dass der Engländer sein Bewusstsein verlor. Ein ganzes Weltall platzte vor seinen Augen auf, er fiel und fiel, bis hinein in das glosende, düstere Rot, das sich am Boden dieser Schlucht ausbreitete.

War ihr Absturz zu Beginn rasend schnell gewesen, so verlangsamte er sich jetzt, je näher sie dem Grund der Schlucht kamen. Es schien, als würden unsichtbare Hände ihren Fall stoppen und sie dem Boden entgegentragen.

In der Tat schwebten die beiden Wissenschaftler. Und sie landeten sacht wie Federn, auf einer mit dickem Moos und Farnen bedeckten Erde, die überhaupt nicht in die Antarktis passen wollte, sondern eher in einen tiefen Dschungel.

Es war heiß und feucht. Die Luft konnte man kaum atmen, wie in einem tropischen Regenwald.

Wie Puppen lagen die Wissenschaftler auf der Erde, eingemummt in ihre dicke Kleidung, auf der die letzten Schneereste bereits weggetaut waren.

Ihr Schlitten hatte den Fall nicht überstanden. Er war mit vollem Gewicht auf den Boden geprallt, zerbrochen und in seine Einzelteile zerlegt. Einige davon waren in ein Sumpfloch gefallen und dort versunken.

Den Männern war nichts passiert. Sie lagen am Boden, als ob sie schliefen.

Die Zeit verging.

Um die Wissenschaftler herum war es jedoch nicht still. Aus Sumpflöchern stiegen fahle Dämpfe, die sich zu seltsamen Figuren formten. Blasen trieben der Oberfläche zu und zerplatzten dort mit dünnem Knall. Gewaltige Insekten summten und segelten im Zickzackkurs durch die schwülfeuchte Luft. In der Ferne war ein urwelthaftes Donnern zu vernehmen, das Ähnlichkeit hatte mit dem Grollen eines schweren Gewitters.

Riesige Bäume wuchsen in den graudüsteren Himmel ohne Sonne und Wolken. Dafür flogen gewaltige Vögel durch die Lüfte. Regelrechte Ungeheuer mit langen Hälsen und spitzen Schnäbeln. Alles war anders, war düsterer, grausamer …

Arthur Cornwall regte sich als Erster. Er besaß die bessere Konstitution.

Zuerst zuckten seine Arme, dann zog er die Beine an, atmete und setzte sich mit einem Ruck auf.

Sprachlos schaute er in die Runde. Seine Augen weiteten sich ungläubig, der Schweiß rann ihm über das Gesicht, er blinzelte, schaute noch einmal und stöhnte auf.

»Das gibt es doch nicht. Ich … ich träume.«

Es war kein Traum.

Er riss sich den Gesichtsschutz ab, der nur noch ein schweißnasser Lappen war, drehte sich zur Seite und rüttelte seinen Kameraden so lange, bis dieser aufwachte.

»Verdammt, was ist los? Das Eis … wir …« Plötzlich schwieg auch Sven Jansson. Dafür schleuderte er die Kapuze vom Kopf, entfernte ebenfalls den Gesichtsschutz und wischte sich über die Augen. »Art, mein Gott, wo sind wir hier?«

»Ich weiß nicht.«

Sven ruckte herum. »Aber die Landschaft. Sie ist …«, er schluckte. »Sie ist so wie vor einer Million von Jahren.«

»Ja, das stimmt.«

Nach diesem Satz schwiegen die Männer. Aber beiden rann ein Schauer über den Rücken. Unwillkürlich legten sie ihre Köpfe in den Nacken und schauten nach oben.

Es war keine Spalte oder Schlucht zu sehen. Nur der düstere Himmel. Und in der Ferne, aber dennoch dicht über dem Boden, das geheimnisvolle rote Glosen.

Sven schlug sich gegen die Stirn. Er hatte fast hellblondes Haar und dichte Augenbrauen. Sein Gesicht war von zahlreichen Sommersprossen bedeckt, und die Ohren standen weit ab. Er sah aus wie ein zu groß geratener Lausebengel. »Ich glaube, ich spinne. Mensch, Art, das gibt’s nicht. Wir sind doch Wissenschaftler. Wir waren am Südpol. Dort ist nur Eis, Eis und Eis. Aber kein Dschungel. Sieh die Farne an, die riesigen Bäume. Verdammt, die sind ausgestorben. Die gab es vor Millionen von Jahren.« Er warf sich im Sitzen herum und krallte seine Hände in die Jacke seines Freundes. »Art, das ist die Urzeit. Wir sind in der Urzeit gelandet!«

Arthur Cornwall nickte nur. Sprechen konnte er nicht. Dem bulligen Engländer mit dem herabhängenden Oberlippenbart und den braunen Augen war im wahrsten Sinne des Wortes die Stimme im Hals steckengeblieben.

»Art, Mensch. Sag was!«

Cornwall hob nur die Schultern.

»O verdammt, o verdammt!« Sven hämmerte mit der Faust auf den moosbedeckten Boden. »Jetzt sind wir verloren.«

»Noch leben wir«, meinte Arthur trocken.

»Du hast Humor.«

»Das einzige, was mir noch bleibt.« Sven stand auf. Er zog seine Jacke aus. »Die ist mir zu warm. »Darunter trug er noch eine dicke Jacke, die er jedoch anließ, ebenso wie die Hose und die dicken Stiefel. Er ging ein paar Schritte zur Seite, sah den zerstörten Schlitten und blieb kopfschüttelnd davor stehen. »Den können wir auch nicht mehr gebrauchen.«