John Sinclair 102 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 102 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Das letzte Duell.

Die Entfernung zwischen John Sinclair und dem Schwarzen Tod schrumpfte von Sekunde zu Sekunde.

Beide Gegner wussten, dass sie dem Kampf nicht mehr entfliehen konnten, auch wenn sie es gewollt hätten.

Viele Fragen standen im Raum.

Wer war schneller?

Wer war stärker?

Wer besaß die besseren Waffen?

Und dann begann der entscheidende Kampf - das letzte Duell.

John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 137

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDas letzte DuellVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Das letzte Duell

Die Entfernung zwischen John Sinclair und dem Schwarzen Tod schrumpfte von Sekunde zu Sekunde.Beide Gegner wussten, dass sie dem Kampf nicht mehr entfliehen konnten, auch wenn sie es gewollt hätten.Viele Fragen standen im Raum.Wer war schneller?Wer war stärker?Wer besaß die besseren Waffen?Und dann begann der entscheidende Kampf … das letzte Duell.

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2856-8

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Das letzte Duell

Vor mir stand eine Tote – Karin Mallmann.

Unfassbar!

Es dauerte eine Weile, bis ich mich an den Anblick gewöhnt hatte. Ich war aus dem Berg gekommen, hinaus in die kühle Nachtluft getreten, und plötzlich sah ich mich einer Frau gegenüber, die bereits einige Monate tot war.

Umgekommen durch die Hand eines Dämons – durch den Schwarzen Tod. Meinen Erzfeind zu besiegen, war mir immer noch nicht gelungen, obwohl die Chancen jetzt gestiegen waren. Ich hatte den magischen Bumerang gefunden.

Nun sah ich die Frau vor mir, die wir beerdigt hatten.

Ich blickte sie an.

Hatte sie sich verändert?

Nein, vielleicht war ihr ebenmäßiges Gesicht ein wenig blasser geworden. Aber das konnte auch an den herrschenden Lichtverhältnissen liegen, dass ich sie so sah. Sie trug einen Mantel, der eng um ihren Körper lag und in der Mitte von einem Gürtel gehalten wurde. Die Hände hatte sie in ihren Taschen vergraben. In ihren dunklen Kirschenaugen glaubte ich ein spöttisches Funkeln zu sehen, als sie mich anschaute.

»Bist du überrascht, John Sinclair?«

»Das kann man wohl sagen.«

»Du weißt doch, dass es für gewisse Personen keine Schwierigkeit ist, aus dem Reich der Toten zurückzukehren.«

Ich räusperte mir die Kehle frei. »Und du bist aus dem Reich zurückgekehrt?«

»Nein, ich war noch gar nicht da.«

Die Antwort machte mich sprachlos. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Für mich galten die Gesetze des Todes. Wenn jemand starb, dann ging seine Seele in die Unendlichkeit ein, wo sich all die Geistwesen vereinigten und das Licht regiert, aber Karin Mallmann stellte mit ihrer Antwort meine Theorie auf den Kopf.

Da stimmte was nicht.

Sie lachte spöttisch. »Du sagst ja nichts, John Sinclair. Hat dich mein Anblick so geschockt?«

»Geschockt nicht, aber überrascht. Ich frage mich schon die ganze Zeit, wo du herkommst?«

»Vielleicht aus der Hölle?«

« Dann bist du nicht Karin Mallmann!«

»Sehe ich nicht so aus?«

Ich nickte. »Ja, du siehst so aus. Doch ich habe in meinem Leben schon zu viel erlebt, um alles so schnell zu glauben. Wenn du wirklich Karin Mallmann bist, dann beantworte mir einige Fragen.«

»Wenn ich kann …«

Ich lächelte spöttisch. »Keine Einschränkungen, bitte.« Ich fühlte mich ziemlich sicher. Schon allein wegen meiner Bewaffnung. Ich besaß nicht nur das Kreuz oder die mit Silberkugeln geladene Beretta, sondern auch den silbernen Bumerang, der aus den letzten Seiten des Buchs der grausamen Träume entstanden war. Und auf ihn vertraute ich.

»Wo befindet sich dein ehemaliger Mann?«, fragte ich.

»Weit von hier«, wehte mir die Antwort entgegen.

»Das ist mir zu unklar.«

Sie sprach weiter in Rätseln. »Er ist nicht allein. Ein gewisser Sir James Powell leistet ihm Gesellschaft. Und auch drei andere sind auf dem Weg zu ihnen.«

Ich hatte ihren Worten zwar so viel wie nichts Konkretes entnehmen können, doch in mir stieg langsam eine gewisse Furcht hoch. Meine Ahnungen sagten mir, dass Karin Mallmann mir unter Umständen eine schreckliche Eröffnung bereiten würde.

»Hat man sie vielleicht in eine andere Dimension verschleppt?«, erkundigte ich mich.

»So ähnlich.«

Langsam wurde ich wütend. »Wer befindet sich bei deinem Mann? Suko?«

»Nein, er nicht.«

»Aber er saß auch in der Seilbahn, ebenso wie Will.«

»Trotzdem ist er entkommen. Das war allerdings nicht vorgesehen, denn das gesamte Sinclair-Team sollte an diesen geheimnisvollen Ort geschaffen werden.«

»Ich will den Namen wissen!«

»Es ist der Friedhof am Ende der Welt!«

Da war der Begriff wieder. Ich hatte es mir denken können, doch ich wollte Gewissheit haben.

Der Friedhof am Ende der Welt!

Bereits der Seher hatte davon gesprochen, bevor er mir das Buch zu lesen gab. Dort sollte sich das Schicksal des Sinclair-Teams erfüllen. Es waren bereits die Gräber geschaufelt, in denen wir liegen sollten.1

Für immer und alle Ewigkeiten vergessen …

Mir rieselte eine Gänsehaut über den Rücken. Auch Karin Mallmann hatte diesen Friedhof erwähnt. Sie wusste davon. Aber wieso? Kannten diesen Ort nicht nur dämonische Geister? Wenn ja, dann war Karin eine Dämonin, vielleicht ein Trugbild des Bösen, das für mich als Lockvogel diente.

Ich musste mich zusammenreißen, um nicht loszuschreien, denn ihre Worte waren die reinsten Keulenschläge für mich.

»Wer befindet sich noch auf diesem Friedhof?«, erkundigte ich mich. »Rede endlich!«

»Auf dem Weg dorthin sind Jane Collins, Bill Conolly und auch Myxin. Schwarze Magie hat sie hergelockt, denn auch sie sollen dort sterben. Wie Myxin. Der Schwarze Tod will ihn endlich los werden. Und da er euch so manches Mal geholfen hat, soll er auch sein Grab dort auf dem Friedhof bekommen.«

»Wo liegt der Friedhof?«

»Den wirst du schon finden.«

»Nein, Karin«, sagte ich, »du wirst ihn mir zeigen.«

Sie lächelte. Dieses Lächeln verschönte ihr Gesicht. Doch ich traute ihr nicht mehr. Nein, das war nicht die Karin Mallmann, wie ich sie kannte. Sie war eine andere geworden. Sie gehörte – und das hatte ich ihren Erklärungen entnommen – zur Gegenseite. Irgendwie musste es dem Schwarzen Tod gelungen sein, sie auf seine Seite zu ziehen. Vielleicht war diese Erscheinung hier ein Produkt des Bösen. Denn sie wusste zu gut Bescheid.

Eine andere Erklärung gab es für mich nicht.

Karin Mallmann schien noch mehr zu wissen.

Das sollte sie mir sagen.

»Wie sind Bill Conolly und Jane zu diesem Friedhof gekommen?«, fragte ich.

»Myxin hat ihnen geholfen.«

»Und der Schwarze Tod hat ihn gelassen?«

»Natürlich, denn so ist Myxin in sein Reich gekommen. Und dort herrscht der Schwarze Tod. Da ist die Magie eines Myxin wirkungslos. Dort ist er ebenso hilflos wie die anderen, und er wird zusammen mit dem Sinclair-Team sterben.«

Ich lächelte kalt. »Noch bin ich nicht dort.«

Karin Mallmann lächelte zurück. Spöttisch und ein wenig herablassend, wie mir schien. »Willst du kneifen, John Sinclair? Willst du wirklich nicht auf diesen Friedhof? Möchtest du am Tod deiner Freunde schuld sein? Willst du sie ihrem Schicksal überlassen? Dann bleibe ruhig hier. Aber ich glaube nicht, dass du jemals noch eine ruhige Minute haben wirst. Du wirst dir immer Vorwürfe machen, sie in den Tod getrieben zu haben, obwohl du ihnen hättest beistehen können. Darüber denke nach.«

Das tat ich schon die ganze Zeit. Jetzt hatte ich eine gute Waffe und war doch so hilflos. Oh, die andere Seite hatte es so geschickt angestellt. Ich befand mich in der Klemme, obwohl es eigentlich anders ausgesehen hatte.

Das Spiel war viel komplizierter, als ich je angenommen hatte. Der Schwarze Tod zog geschickt die Fäden, und er sandte immer wieder seine Hilfskräfte vor. Zuvor waren es die Hexen und nun Karin Mallmann.

Nein, sie war kein Mensch mehr.

Vor mir stand eine Dämonin, ein Geschöpf der Dunkelheit.

Ich wollte es genau wissen. »Wie kommt es, dass du jetzt für den Schwarzen Tod bist?«, fragte ich.

Die Antwort ließ auf sich warten. Mir schien es, als wäre es ihr nicht recht, darauf etwas zu erwidern. Vielleicht steckte auch noch ein Rest der Erinnerung an ihr früheres Leben in ihr. So genau wusste ich es nicht.

Aber sie gab mir die Antwort. »Du erinnerst dich, dass mich der Schwarze Tod umgebracht hat«, begann sie. »Damals, nach meiner Trauung.2 Wir kamen aus der Kirche, der Schwarze Tod stand plötzlich da und schlug mit der Sense zu. Ich starb. Meine Seele war auf dem Weg zu den Gefilden des Lichts, während ich noch unsichtbar über euch schwebte und euren Schmerz sowie eure Trauer mitbekam. Sogar ich trauerte, ich wollte zurück in meinen Körper, doch das war nicht mehr möglich, denn ich war tot. Auf einmal verdunkelte sich meine Geisteswelt. Ich sah den Schatten des Dämons über mir und vernahm seine Stimme. Er wusste von meiner Qual, er hielt sie mir vor, zählte sie auf und machte sich lustig über mich. Er gönnte mir diese Qual, das merkte ich sofort. selbst als Körperlose war ich zerrissen, meine Liebe zu Will war ungeheuer groß, und das Gefühl nutzte der Schwarze Tod aus. Er fragte mich, ob ich wieder zurückwollte, und ich sagte ja. Der Schwarze Tod entriss meine Seele den Gefilden des Lichts und zog sie hinein in die Dunkelheit. Er hatte mich getäuscht. Ich kam nicht zurück, obwohl er immer wieder davon sprach. Oft redete er auch von einem gigantischen Plan, durch den er das Sinclair-Team vernichten konnte. Er lehrte mich zu hassen, und vor allen Dingen hasste ich euch, denn er gab euch die Schuld, dass ich nicht in meinen Körper zurückkam. Mein Hass wurde so stark, dass ich mich schließlich auf seine Seite schlug. Das war es, was er gewollt hatte. Nun, ich bekam meinen Körper wieder, als es soweit war, doch es war nur eine Hülle, eine dämonische Erfindung, um euch in die Falle zu locken. Ich fing an, mich an die neue Rolle zu gewöhnen. Es machte mir plötzlich Spaß, auf der anderen Seite zu stehen. Ich unterstützte die Pläne des Schwarzen Tods voll.«

Dieses Geständnis haute mich fast um. Nie hätte ich so etwas erwartet. »Hast du denn dabei nicht an Will, deinen Mann, gedacht?«

»Zu Anfang schon. Aber dann wurde mir klar, dass Will auf der anderen Seite stand und dass er nicht einmal den Versuch machte, zu wechseln. Nein, er blieb euch treu und sein Hass gegen die Schwarzblütler wurde stärker. Das merkte ich natürlich, und ich wandte mich von ihm ab. Will Mallmann wurde ebenso mein Feind wie du, John Sinclair!«

Ich nickte bedächtig. Es war eine ungeheure Eröffnung, die ich da zu hören bekam. Ich musste an Will Mallmann denken. Wie sehr hatte er um seine Frau Karin getrauert! Mein Gott, er war ein anderer Mensch geworden, hatte sich in seine Arbeit vergraben, und jetzt war aus seiner geliebten Frau eine Dienerin der Finsternis geworden.

Wenn Will Mallmann das erfuhr, drehte er durch.

Karin Mallmann lachte. »Ich weiß, was jetzt in deinem Kopf vorgeht, John Sinclair, aber du musst dich mit den Gegebenheiten nun einmal abfinden. Aber weiter. Der Schwarze Tod ließ sich etwas Zeit, bis er sicher war, dass ich fest zu ihm hielt. Dann offerierte er mir seinen Plan. Durch das Bild, das wir in diese Höhle im Berg gelegt und damit Rod Huxley in die Hände gespielt hatten, wurdest du aufmerksam, denn wir ermöglichten Huxley die Flucht, sorgten auch dafür, dass er redete, nachdem die Hexen Huxley getötet hatten. Gleichzeitig machten wir Will mobil. Durch schwarze Magie begann mein Bild plötzlich zu reden. Ich hatte Will beobachtet und kannte seine Gewohnheiten, um sie eiskalt auszunutzen. Der gute Will war natürlich völlig aus dem Häuschen und hatte nichts anderes zu tun, als dich anzurufen. Du kamst nach Deutschland und genau dorthin, wo wir dich haben wollten. Als Lockmittel diente das Buch der grausamen Träume. Wir wussten längst, dass du das Buch niemals bekommen würdest, denn sein Inhalt ist viel zu brisant. Selbst der Schwarze Tod mit all seiner Macht rannte vergeblich hinter dem Buch her, und er wird es auch nicht bekommen, weil der Seher es für sich behält. Du hast allerdings einige Seiten des Buchs gelesen und zwar einen Teil der Prophezeiung«

Wie sie den letzten Satz sagte, zeigte mir, dass Karin Mallmann darüber gar nicht erbaut war, und ich hakte auch sofort nach.

»Das Buch habe ich zwar nicht bekommen«, sagte ich, »doch mir ist bekannt, wie ich den Schwarzen Tod vernichten kann.«

»Er wird es dir nicht einfach machen«, erwiderte sie. »Und ich glaube nicht, dass du es schaffen wirst, denn er steht nicht allein.«

»Ich weiß, du unterstützt ihn.«

»Nicht nur ich.«

»Wer noch?«

»Das werde ich dir nicht verraten. Du wirst ihn sehen, wenn du ihm gegenüberstehst und einsehen musst, dass er letzten Endes doch der Stärkere ist«

Die Worte machten mich nachdenklich. Der Schwarze Tod hatte also noch einen Trumpf in der Hinterhand. Fragte sich nur, welchen? Ich wollte nicht weiterfragen, meine Neugierde würde gestellt, dessen war ich mir sicher.

»Weißt du eigentlich, dass ich mich immer in Will Mallmanns Nähe befinde?« , fragte sie.

Ich hob fragend die Augenbrauen.

Obwohl der Schwarze Tod sich nicht auf dem Friedhof befindet, weiß er doch immer, was dort vor sich geht Mein Geist ist zweigeteilt worden. Während ein Teil vor dir steht und mit dir redet, John Sinclair, steckt der andere Teil in einem Raben, der alles beobachtet und genau weiß, wie sich deine Freunde auf dem Friedhof benehmen. Der gute Will verzweifelt fast, denn er hat gemerkt, dass der Rabe und ich die gleichen Augen besitzen. Er hat mich in diesem Tier wiedererkannt, und das bringt ihn fast um den Verstand.«

Oh Gott. Ich ballte die Händen zu Fäusten. Hinter den letzten Worten steckte eine ungeheure Tragik. Was musste der gute Will alles durchmachen, wenn er in die Augen dieses Raben sah! Dämonen spielten mit dem Leid der Menschen, und sie ergötzten sich daran Wieder einmal bekam ich den schlimmen Beweis dafür.

Zorn und Wut überschwemmten mich. »Weißt du eigentlich, dass ich dich jetzt töten könnte?«

»Ja.«

Ich holte tief Luft. »Und? Wie stehst du dazu?«

Sie lächelte wieder. Nichts an ihr erinnerte an das Teuflische in ihrem Innern. Wie sie so vor mir stand, schien sie völlig normal zu sein, eine junge, eine hübsche Frau, die in die Zeit passte.

Doch ich wusste es besser.

»Wenn du mich tötest», sagte sie, »wirst du niemals zu deinen Freunden kommen!»

Es waren harte Worte, und ich dachte genau über sie nach. Karin Mallmann, hatte recht. Wenn ich sie umbrachte, wusste ich nichts. Denn nur sie konnte mich zu diesem verdammten Friedhof führen, wo der Schwarze Tod auf mich lauerte.

In den Achselhöhlen spürte ich den Schweiß. Obgleich mir der vom Gipfel kommende Wind kalt ins Gesicht und gegen den Körper fuhr, war ich in Schweiß gebadet. Die letzte Viertelstunde war hart gewesen, obwohl ich nicht hatte kämpfen brauchen, aber die Wahrheiten konnte ich nur schwerlich verdauen.

Man hatte ein Spiel aufgezogen, wie es teuflischer nicht sein konnte. Ich sollte der Mittelpunkt sein, und ich hatte mich in diesem Netz verfangen.

Jetzt musste ich herauskommen. Um überhaupt eine Chance zu haben, blieb mir nichts anderes übrig, als auf die Vorschläge meiner Gegner einzugehen.

Eine verdammte Sache!

»Dann bist du der Bote des Schwarzen Todes«, sagte ich.

»So ist es.«

»Und wie willst du mich zu diesem Friedhof führen?«

»Durch schwarze Magie. Du wirst auf eine ähnliche Art und Weise dorthin gelangen, wie auch deine Freunde Bill Conolly und Jane Collins.« Sie lachte plötzlich. Das heißt, sie haben es noch nicht geschafft. Und ob sie jemals dort eintreffen werden, ist mehr als fraglich.«

»Wieso?«

»Ganz einfach. In diesen Land, in das du bald reisen wirst, herrschen andere Gesetze Es gibt dort Dinge, die dir schrecklich und ungeheuer vorkommen werden und mit dem normalen Verstand kaum zu begreifen sind.«

Ich nickte. »Rede nicht so viel. Ich will dorthin!

»Keiner von euch kommt weg!«, sagte plötzlich eine scharfe Stimme. Im gleichen Augenblick wurden starke Scheinwerfer eingeschaltet, deren Lichtkegel sich auf uns konzentrierten. Ich hörte das Klirren von Waffen und knirschende Schritte.

Da wusste ich, dass wir umstellt waren.

Umstellt von Soldaten.

*

»Töten! Ich werde euch töten!«

Vier Menschen vernahmen die Stimme aus dem Schnabel des Raben. Und vier Menschen waren geschockt.