John Sinclair 1184 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1184 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Die Satanszahl.

666 war die Zahl des Tiers. Das Zeichen für den Antichrist. Ein Signum des Bösen.

Wir bekamen es mit der Zahl zu tun, als wir einen irren Killer stellten. Er war der Anfang. Seine Spur führte uns zu den Erben des Hellfire Klubs und damit zu den Höllensöhnen ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 130

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumDie SatanszahlVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Die Satanszahl

666 war die Zahl des Tiers. Das Zeichen für den Antichrist. Ein Signum des Bösen.

Wir bekamen es mit der Zahl zu tun, als wir einen irren Killer stellten. Er war der Anfang. Seine Spur führte uns zu den Erben des Hellfire Klubs und damit zu den Höllensöhnen …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-3918-2

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Die Satanszahl

Der Wind peitschte gegen meinen Körper. Wie ein feuchtes Tuch traf er auch mein Gesicht. Manchmal hatte ich das Gefühl, weggeweht zu werden, einfach hinaus in die feuchte Herbstnacht.

Ich lag auf dem Bauch und versuchte, mich mit den Händen so gut wie möglich festzuklammern. Zusätzlich hatte ich die Beine gespreizt und auch angezogen, damit ich auf der schrägen und feuchten Unterlage überhaupt einigermaßen Halt bekam.

Die Pfannen des Dachs unter mir waren im Laufe der Zeit glatt geworden. Auf einigen von ihnen hatte sich eine dünne Moosschicht festgesetzt, und ich hatte versucht, diese so gut wie möglich zu umgehen.

Zum Spaß hatte ich mir diesen Ort in der Höhe nicht ausgesucht. Denn es ging um Leben und Tod …

Unter mir sollte ein Mensch sterben. Einer war schon tot. Den zweiten wollten wir retten. Zum Team gehörte auch mein Freund Suko, der die Wohnung durch die normale Tür stürmen wollte. Andere Kollegen hatten einen Schutzring um das Haus gezogen. Wieder andere hielten die Zuschauer ab.

Auf eigene Faust wollte keiner handeln. Wenn es zur Aktion kam, würden wir uns absprechen, falls möglich.

Es war ein feucht-kalter Nachmittag im Herbst. Trübes Wetter und schlechte Stimmung, das passte zusammen, nur der tote Mann auf dem Balkon nicht. Er war durch einen Schuss getötet worden, und jetzt hielt sein Mörder – Dean Robson – eine zweite Geisel in seiner Gewalt.

Wir wussten nur, dass es eine Frau war. Ihren Namen kannten wir nicht. Auch der des Opfers war uns unbekannt, aber sie sollte überleben, und das war nicht einfach.

Robson sollte abgelenkt werden. Hin und wieder hallte eine Stimme zu ihm hoch. Sie forderte ihn immer wieder auf, nicht mehr weiterzumachen. Bisher hatte Robson all diese Aufrufe ignoriert. Um so etwas kümmerte er sich einen Dreck. Er wollte auch den zweiten Toten.

Das Haus hatte vier Etagen. Und das schräge Dach, auf dem ich lag. Ich befand mich auf dem Weg nach vorn, zum Ende hin, denn direkt darunter lag der Balkon. Dort hielt sich der Mann mit seiner Geisel auf. Dort lag wohl auch der erste Tote.

Ich hoffte nicht, dass er mit einem Angriff von oben rechnete. Er hielt bisher die anderen Kollegen für die einzigen Angreifer, was mir letztendlich entgegenkam. Lange jedoch würde das nicht anhalten, das wusste ich auch, denn er hatte schon einige Male verlangt, dass sich die Mannschaft zurückziehen sollte.

Fünf Minuten, mehr brauchte ich nicht. Das jedenfalls hoffte ich. Nur diese kurze Zeitspanne, und alles war geritzt. Ich drückte mir und der weiblichen Geisel die Daumen, während ich Zentimeter für Zentimeter dem Dachrand entgegenglitt.

Ich musste wahnsinnig Acht geben. Jede falsche und auch zu schnelle Bewegung konnte für mich das Ende bedeuten. Über die Kante zu rutschen, auf den Balkon zu fallen oder auch in die Tiefe, das wäre beides einem Ende gleichgekommen.

»He, ihr verdammten Arschlöcher!«, hörte ich Robson brüllen. »He, ich gebe euch noch genau drei Minuten. Wenn ihr dann nicht verschwindet, erschieße ich die Zuckerpuppe hier. Der Teufel wird sich über ihre Seele bestimmt freuen.«

Der letzte Satz hatte mich aufhorchen lassen und mir zugleich den Beweis gegeben. Kein normaler Verbrecher oder Killer hätte diesen Zusatz hinzugefügt. Robson musste etwas mit dem Teufel zu tun haben, und deshalb hatte uns unser Freund Chief Inspector Tanner auch alarmiert. Er war wirklich hellhörig geworden, wenn es um bestimmte Dinge ging, die in diesen Bereich fielen. Da nahm er gern die Hilfe seiner Freunde an.

»He, habt ihr nicht gehört? Habt ihr mich nicht verstanden? Ich will eine Antwort. Oder die krepiert!«

Ich rutschte weiter. So lange es Rede und Gegenrede gab, bekam ich Chancen, näher und ungesehen an ihn heranzukommen. Das war alles noch im grünen Bereich.

»Ja, wir haben Sie verstanden!«

»Wunderbar. Haut endlich ab! Und keine Tricks. Ich bin immer stärker, versteht ihr?«

»Was hat die Frau Ihnen getan?«

»Scheiße, Bulle, das geht dich nichts an. Ihr Typ ist schon tot. Sie wird es gleich ebenfalls sein.«

»Und wer gibt uns die Gewissheit, dass die Geisel überlebt, wenn wir abgezogen sind?«

Auch wenn das Megafon die Stimme verzerrte, ich hatte sie trotzdem erkannt. Verhandlungsführer war mein Freund Tanner, und er hatte es bisher recht geschickt angestellt.

Robson dachte nach.

Ich bekam Zeit, meinen gefährlichen Weg in Richtung Dachkante fortzusetzen. Dem trüben Himmel war ich eigentlich dankbar, denn so blendete mich keine Sonne, und der Sprühregen hatte nachgelassen. Nur der Wind war geblieben. Er zerrte auch an meiner Kleidung. Das ließ sich ertragen.

An den rauen Pfannen bekam ich einen besseren Halt. Die Dachrinne war bereits in meinem Blickfeld erschienen. Wie nebenbei bemerkte ich, dass sie eine Säuberung gut hätte vertragen können, denn sie war mit herbstlichem Laub gefüllt.

»Da müsst ihr euch schon auf mich verlassen!«, brüllte er zurück. »Kein Spiel ohne Risiko. Ich werde mich wieder melden, wenn ihr euch zurückgezogen habt.«

Bleib auf dem Balkon!, dachte ich intensiv. Geh nicht weg! Bleib einfach dort. Ein Mensch hat nicht überall Augen. Ein Mensch denkt auch nicht immer an alles. Darauf setzte ich meine Hoffnung. Obwohl ich wusste, dass der kritische Zeitpunkt immer näher rückte. Ich wollte auch nicht auf die Uhr schauen, weil jede Ablenkung schädlich sein konnte. Es war jetzt ruhig geworden. Ich hörte nur den Wind um meine Ohren wehen, und dennoch reduzierte ich meinen Atem, weil ich Angst hatte, dass Robson etwas hören konnte. Menschen in seiner Lage waren angespannt und hatten alle Sinne mobilisiert.

Wieder glitt ich weiter.

Auf dem Balkon meldete sich die Geisel. Ich hörte den gequälten Laut, und das Blut stieg mir in den Kopf.

Ein hartes Lachen folgte. Dann wieder die Stimme des Mannes. »Ich mache dich fertig, Süße. Ich mache dich so fertig, wie du noch nie fertig gemacht worden bist. Ich habe mich einmal entschieden, und ich werde diese Entscheidung nicht aufheben. Ich weiß, dass die Bullen abziehen, und dann, dann sind wir allein.«

»Bitte, Dean, ich …«

»Schnauze jetzt!«

Die Unterhaltung hatte sie wieder etwas Zeit gekostet, was mir natürlich zupass kam. So hatte ich wieder ein kleines Stück des Wegs zurücklegen können.

Die Dachrinne sah ich nicht nur, ich hätte sie schon jetzt greifen können. Nur den Arm ganz ausstrecken, und ich hätte es geschafft. Die Anstrengung hatte mir den Schweiß aus den Poren getrieben und auf der Stirn die ölige Schicht hinterlassen. Meine Handflächen fühlten sich ebenfalls feucht an. Ich merkte den Druck, der auf mir lastete und immer stärker wurde. Es drängte mich, schneller zu rutschen, und auch die Zeit dehnte sich. Jede Sekunde hing an einem Gummiband, das länger und immer länger wurde.

Nein, das Dach war kurz vor der Rinne nicht besonders steil. Nur hatte ich eben das Gefühl, plötzlich rutschen zu müssen. Vielleicht waren die Pfannen auch zu glatt, ich wusste es nicht genau, und ich breitete die Beine noch stärker aus, um den Halt zu festigen.

Die Rinne war da.

Mit der rechten Hand umfasste ich sie. Die Finger steckten im Laub. Ich betete darum, keine zu lauten Geräusche zu verursachen. Ein leises Rascheln schon hätte alles zerstören können.

Es klappte.

Ich blieb liegen.

Ruhe bewahren. Vor dem letzten Schritt und der alles entscheidenden Aktion tief durchatmen. Ich schaute auch nicht nach vorn, um zu sehen, was die Kollegen taten. Es konnte ja sein, dass sie Anstalten für den Rückzug trafen, aber für mich war es wichtig, den ersten Blick direkt nach unten zu werfen.

Die Balkone waren alle gleich. Genormte Bauten. Die genaue Größe war mir unbekannt, aber das störte mich nicht weiter. Wichtig war, was sich dort abspielte.

Mein erster Blick fiel auf einen Toten. Der Mann lag auf dem Bauch, sodass ich die Wunde in seinem Hinterkopf erkennen konnte. Man hatte ihn regelrecht hingerichtet. Er trug eine braune Lederjacke und eine helle Hose. Um sein Gesicht hatte sich eine kleine Lache aus Blut verteilt.

Zwei große Blumentöpfe standen auf dem Balkon mit dem grauen Gitter. Sie waren bis zum Rand mit braunschwarzer Erde gefüllt. Gewächse sah ich keine mehr.

Mein Herz schlug schneller, weil ich beim ersten Blick den Mann und seine Geisel nicht zu Gesicht bekommen hatte. Sollten sie sich in die Wohnung zurückgezogen haben, wäre das für mich fatal gewesen. Dann wäre meine Lage ziemlich kritisch gewesen.

Nein, das hatten sie nicht.

Ich hörte und sah sie auch.

Beide hatten sich nahe der Balkontür aufgehalten und auch nicht viel gesagt. Vielleicht geflüstert, aber das war nicht an meine Ohren gedrungen.

Sie tauchten wieder auf.

Hätte ich es nicht anders gewusst, ich hätte sie für ein Liebespaar halten können, denn so dicht gedrängt gingen sie zusammen. Der Mann hielt sie von hinten umschlungen. Der linke Arm bildete die Klammer, in der auch die Arme der Frau klemmten. Sie trug einen hellen Pullover und eine rehbraune Hose. Ich sah auch, dass sie eine kaffeebraune Hautfarbe hatte.

Dean Robson war weiß. Sogar sehr hell. Aber nur seine Haare, die er gefärbt und so kurz geschnitten hatte, dass sie struppig in die Höhe standen. Beide hielten die Münder offen, und das hektische Atmen erreichte auch mich.

Wenn Robson jetzt nach oben schaute, musste er mich sehen, denn ich blickte über die Dachkante hinweg. Für einen Moment schoss mir durch den Kopf, dass mein Part bei Suko in besseren Händen gewesen war. Er hätte dann seinen Stab nehmen und das magische Wort rufen können, das die Menschen in seiner Rufweite für fünf Sekunden völlig starr werden ließ.

Es gab eine Möglichkeit. Vom Balkon des Nachbarn aus. Dort aber war niemand zu Hause. Nicht immer stand das Schicksal perfekt auf unserer Seite.

Warten …

Im Moment tat sich nichts. Es war sogar sehr still geworden. Dann hörte ich Robsons Lachen. Danach sprach er so laut, dass ich ihn auch verstehen konnte.

»Sie hauen ab, Moira. Sie hauen wirklich ab. Ich habe sie gescheucht.« Er lachte wieder. »Was heißt ich? Das hat der Teufel getan. Er stand mir zur Seite, hörst du?«

»Ja, ja …«

»Er ist der beste Freund. Alle sind meine Freunde. Ich warte auf die große Stunde.« Er ließ den Mund offen, und seine Zunge tanzte aus dem Spalt hervor.

Meine Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Ich suchte nach einer Möglichkeit, ihn anzugreifen. Ich musste springen und ihn von seiner Geisel losreißen. Einen finalen Rettungsschuss konnte ich nicht ansetzen, denn seine verdammte Waffe klebte mit der Mündung an Moiras rechter Kopfseite, direkt über dem Ohr. Ein Reflex nur, und alles wäre für sie vorbei gewesen.

Er ging mit ihr weiter vor. Auch wenn ihr Körper steif war, so konnte sie sich nicht gegen den Druck wehren. So traten beide an das graue Balkongitter heran, um nach unten zu schauen. Bisher war keiner von ihnen auf die Idee gekommen, sich zu drehen und in die Höhe zu blicken.

Ich hatte meine Beretta gezogen. Die Mündung war auch auf den Rücken gerichtet, aber ich drückte nicht ab. Stattdessen hörte ich Robson wieder zu. Er konnte seine Freude einfach nicht bei sich behalten und hatte Spaß, dass sich unten etwas änderte. Auch ich glaubte, das Geräusch der abfahrenden Autos zu hören.

Robsons Kichern klang schrill. Wäre es möglich gewesen, er hätte sich sogar die Hände gerieben. Dafür gab er seinem Triumph anders Ausdruck. »Da, sie hauen ab. Siehst du, Moira. Deine Retter hauen ab. Sie haben Angst und Respekt vor mir. Ich bin super. Ich bin der Beste überhaupt, verdammt.«

»Dann ist ja alles okay, Nicht?«

»Nein, nicht für mich.«

»Was willst du denn noch?«

»Dich, Moira, nur dich. Glaub nur nicht, dass ich es dir einfach mache. Nein, wir werden noch unseren Spaß haben. Denk an ihn, denk an den großen Meister!«

»Er ist tot!«

»Nein, er ist nicht tot!«

Ich hatte zugehört und fragte mich, von wem die Rede gewesen war. Bestimmt nicht vom Teufel oder Asmodis, denn der war nicht tot. Es musste um eine andere Person gehen, die ebenfalls alles Mögliche für mich werden konnte, nur nicht mein Freund.

»Du verrennst dich, Dean!«

»Ach ja? Schau dir deinen Kumpel an. Er war auch der Meinung. Und jetzt ist er tot.«

»Es wird dich nicht weiterbringen.«

»Das überlasse mal mir.« Er drückte Moira gegen das Balkongitter. Dann schrie er mit lauter Stimme seine Forderungen in die Tiefe. »Schneller, verdammt! Ich will, dass ihr schneller verschwindet, sonst schlägt der Tod wieder zu!«

Ich hatte mich weiter nach vorn geschoben und eine Position erreicht, die ich als fast ideal ansah für einen Sprung in die Tiefe. Robson machte zudem nicht die Anstalten, seinen Kopf oder sich selbst zu drehen, um in die Höhe zu schauen. Er konzentrierte sich einzig und allein auf die Szene unter ihm.

Auch Moira bewegte sich nicht. Der Druck der Waffenmündung hatte sie erstarren lassen.

Für mich stand fest, dass ich nicht mehr zu lange warten durfte. Irgendwann würde auch jemand wie Robson auf die Idee kommen, dass es noch andere Möglichkeiten gab. Darauf konnte ich nicht warten.

Es passierte schneller, als ich gedacht hatte. Seine Freude änderte sich. Misstrauen keimte in ihm hoch. Ich hörte ihn knurren, dann schüttelte er den Kopf und holte dabei pfeifend Atem.

»Scheiße, das geht mir zu glatt, viel zu glatt, verstehst du?«

»Wieso?«

»Ja, sie hauen einfach ab. Sie ziehen sich zurück. Das ist es doch. Keiner hat mehr eine Frage gestellt. Die tun, als wäre ich der Boss. Irgendwas stimmt da nicht. Die haben noch einen Trick auf Lager, einen verdammten Trick. So sind die Bullen eben. Man kann diesen Hunden nicht trauen.«

Moira dachte anders. »Aber du hast es doch verlangt, verflucht noch mal. Was willst du denn noch?«

»Sicherheit.«

»Sie sind …«

»Nein, nein, da steckt mehr dahinter.« Er legte eine Pause ein. Ich hörte ihn nur noch heftig atmen.

In der Zwischenzeit war es mir gelungen, mich an der Kante halb aufzurichten. Ich behielt die hockende Stellung bei und musste versuchen, das Gleichgewicht zu behalten. Geräusche hatte ich bisher so gut wie keine verursacht.

Die Entfernung zwischen Dach und Balkon war nicht besonders groß. Mir allerdings kam sie plötzlich weit vor. Ich schätzte schon den Sprungwinkel ab. Ich lauschte auch, ob ich aus der Wohnung hinter dem Balkon nichts hörte.

Dort blieb alles still.

Und dann stieß Robson etwas hervor, das mich zutiefst erschreckte. »Eine Falle – das ist eine verdammte Falle. Ich spüre und weiß es auch …«

»Nein, es ist …«

»Verdammt!«