John Sinclair 1202 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1202 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

So enden sie alle (3. Teil).

Professor Elax stand dicht vor seinem Ziel, endlich den fliegenden Menschen zu erschaffen.

Tief in der Erde hatte er sich eingebunkert und sein verdammtes Labor eingerichtet. Sechs Kinder befanden sich noch in seiner Gewalt, und sie sollten das werden, was Carlotta war.

Aber es gab noch Suko, Maxine und mich!

Wir nahmen den Kampf auf. In einem Handstreich gelang es uns, in das Labor zu gelangen, und wir erlebten Szenen, die wir nie im Leben vergessen würden ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 137

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumSo enden sie alle (3. Teil)Vorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

So enden sie alle (3. Teil)

Professor Elax stand dicht vor seinem Ziel, endlich den fliegenden Menschen zu erschaffen.

Tief in der Erde hatte er sich eingebunkert und sein verdammtes Labor eingerichtet. Sechs Kinder befanden sich noch in seiner Gewalt, und sie sollten das werden, was Carlotta war.

Aber es gab noch Suko, Maxine und mich!

Wir nahmen den Kampf auf. In einem Handstreich gelang es uns, in das Labor zu gelangen, und wir erlebten Szenen, die wir nie im Leben vergessen würden …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-3936-6

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

So enden sie alle (3. Teil)

Carlotta hing fest wie eine Fliege im Netz der Spinne!

Sie hatte das Hindernis zu spät gesehen. Die grauen Fäden hatten sich nicht von der Umgebung abgehoben. Mit ihrem gesamten Gewicht und mit der Vorstellung, die Flucht ergreifen zu können, war das Vogel-Mädchen in die Falle geflogen und klammerte sich jetzt fest, weil sie erst noch den Schock verdauen musste.

Die Zeit dauerte zu lange!

Irgendein Mechanismus wurde ausgelöst, und plötzlich klappte das Netz zusammen. Wie ein gigantisches Maul oder eine Falle, die nichts mehr aus den Klauen ließ.

Carlotta unternahm noch einen verzweifelten Fluchtversuch. Sie ließ die Maschen des Netzes los, um ihren Körper nach hinten zu wuchten, aber auch diese Reaktion erfolgte zu spät. Die Rückseite des Netzes hielt sie bereits fest, und dann rutschte sie vor meinen Augen nach unten, hinein in das sackähnliche Ende des Fangnetzes, in dem sie gekrümmt liegen blieb und dabei leicht schaukelte, als wollte sie sich zur Ruhe legen.

Das war kein Schaukeln. Das war auch keine Ruhe. Da war Carlotta voll in die Falle geflogen. Den Kugeln der Häscher war sie entkommen, auch dank meiner Hilfe, aber die Häscher hatten letztendlich gewusst, wie sie das Vogel-Mädchen fangen konnten.

Carlotta war eine Sensation. Sie war eine Mischung aus Vogel und Mensch. Ihr Körper sah so aus wie der einer normalen Frau, aber nicht das, was mit ihm verbunden war und aus dem Rücken hervorwuchs. Das waren zwei Flügel, wie sie auch Vögel hätten haben können. Große, wunderbare Schwingen mit weichen Federn, die als Flaum noch an den Armen und bis zu den Händen entlangliefen.

Sie war ein von menschlicher Hand erschaffenes Etwas. Sie gehörte nicht zu den Vogelmenschen des Eisernen Engels, wie ich es aus atlantischer Zeit her kannte. Nein, hier hatte jemand ein völlig neues Geschöpf konstruiert.

Ich war kein Fachmann auf diesem Gebiet. Simpel gesagt konnte ich mir vorstellen, dass hier die DNS von Menschen mit der von Vögeln gemischt worden war und Carlotta so als Produkt hatte entstehen können.

Unbeschreiblich, phänomenal und zugleich einmalig. Klar, dass so etwas unter der Decke gehalten werden musste. So lange, bis die Zeit reif war, um an die Öffentlichkeit zu treten. Das war noch nicht der Fall gewesen, doch Carlotta war die Flucht aus dem Labor gelungen und war dabei in die Hände einer Tierärztin geraten, die mich von einem früheren Fall her kannte. 1

Maxine Wells – so hieß die Ärztin – hatte sofort geschaltet und mich alarmiert. So waren Suko und ich so schnell wie möglich nach Schottland, nach Dundee, gekommen, hatten Carlotta erlebt, wussten aber auch, dass man sie verfolgte.

Ein Killer namens Babur war auf sie angesetzt worden. Er hätte auch die Zeugen getötet. Es war ihm jedoch nicht gelungen. Carlotta hatte mit mir zusammen fliehen können. In den Wäldern um das Institut hatten wir uns versteckt, aber wir waren trotzdem in die Falle der Verfolger geraten, die vom Initiator des Ganzen, einem Professor Elax, aufgebaut worden war.

Er war es gewesen, der die Experimente durchgeführt hatte. Er wollte Carlotta zurückhaben, und er war bereit, über Leichen zu gehen. Aber ich lebte noch. Ich hatte auch einige der Verfolger ausschalten können, doch es waren zu viele, wie ich jetzt wieder sah, und so hielt ich mich zurück, was mir nicht gefiel. Aber es war besser so.

Mir blieb nur die Hoffnung, dass es Suko und Maxine Wells gelungen war, in das Gelände der Firma einzudringen. Sie wollten in die Höhle des Löwen hinein und den Mann stellen, der für alles verantwortlich war.

Auch sie waren nicht allein. In Maxines Wagen befand sich eine Freundin des Vogel-Mädchens. Sie hieß Rosy Mills und hatte Carlotta vor einem Killer Schutz geboten. Bei Rosy hatte Carlottas erster Teil der Flucht geendet.

Carlotta und ich hatten versucht, uns heimlich an das Gelände der Firma HUMAN CHIP anzuschleichen. Es war uns leider nicht gelungen. Ich aber hatte gelernt, wie toll es war, fliegen zu können, denn Carlotta verfügte tatsächlich über die Kraft, mich auf ihrem Rücken mitzunehmen, ohne dass ich ihr Flugverhalten störte.

Es lag auf der Hand, dass die Verfolger auch mich als Zeugen fangen und ausschalten wollten. So sehr es mich auch drängte, dem Vogel-Mädchen beizustehen, ich hielt mich zurück. Ich hätte Carlotta nicht aus dem Netz holen können, denn unten am Boden hatten sich die Verfolger versammelt.

Sechs schwer bewaffnete Männer, die plötzlich aus ihren Deckungen aufgetaucht waren. Vier von ihnen sicherten in alle vier Richtungen hin ab, während sich die beiden restlichen mit dem Netz und der Gefangenen beschäftigten.

Ich hatte hinter einem Baumstamm Deckung gefunden. Hinter ihm hockte ich und schaute aus sicherer Entfernung zu, was dort ablief.

Zu weit konnte ich mich nicht vorwagen. Die Männer, die wie Soldaten gekleidet waren, hätten mich leicht entdeckt. Kein Risiko eingehen. Es war schon schlimm genug, dass einer von uns gefangen war.

Und so musste ich warten und wütend und tatenlos zusehen, was vor mir ablief.

Mein Schützling lag rücklings im Netz. Die Beine standen hoch, der Oberkörper ebenfalls, und sie hatte ihre Finger noch immer in die Maschen des Netzes verhakt, als wollte sie einen besonderen Halt bekommen.

Mit halb lauten Stimmen gaben sich die Männer gegenseitig Anweisungen. Sie wussten genau, was sie zu tun hatten. An einer Reißleine ließen sie das Netz zu Boden gleiten. Allerdings nicht so weit, dass es den Untergrund berührt hätte. Einer von ihnen hob die rechte Hand und gab den Stoppbefehl.

Etwa brusthoch schwebte das Netz mit der Gefangenen über den leicht schrägen Boden. Es pendelte allmählich aus. Einer der Männer ließ sein Gewehr von der Schulter gleiten, schwang die Waffe herum und legte auf die Gestalt im Netz an.

Mir stockte der Atem. Wollte er das Opfer erschießen? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Es machte keinen Sinn. Erst jagen und dann töten. Nein, das wäre völlig unlogisch gewesen.

Noch während ich darüber nachdachte, schoss der Mann.

Ich hörte keinen Knall. Nur ein ungewöhnlich schmatzendes Geräusch, das von einem leichten Pfeifen überlagert wurde. Das Zielprojektil hatte seinen Weg durch die Maschen gefunden und das Vogel-Mädchen getroffen.

Ich befand mich in einem günstigen Winkel, sodass ich genau mitbekam, was passierte.

Carlotta schrie nicht auf. Sie zuckte nur leicht zusammen. Es sah so aus, als wollte sie sich wegducken, aber diese Chance bekam sie nicht mehr. Das Projektil, das keine Kugel war, hatte sie voll getroffen, und es entfaltete augenblicklich seine Wirkung.

Hatte Carlotta bisher trotz ihrer veränderten Haltung noch angespannt im Netz gesessen, so änderte sich das. Sie sackte in sich zusammen und wurde schlaff. Der Kopf sank nach vorn. Fast berührte das Kinn die Brust.

»Erledigt!«, rief jemand.

Ein anderer lachte. »War eine gute Idee mit dem Netz.«

»Holt sie raus!«

Ich konnte noch immer nicht eingreifen. Ob die Typen mich gesehen hatten, konnte ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, aber sie wussten bestimmt, dass Carlotta nicht allein war. Nur war sie für die Männer wichtiger. Carlotta war das Beweisstück. Sie war der Prototyp, der im High-Tech-Labor geschaffen worden war, und dafür stand eben der Name des Professors.

Meine Hilflosigkeit machte mich kribbelig. Ich musste ruhig bleiben. Es hatte keinen Sinn, den Gefühlen nachzugeben. Als Einzelner hätte ich Carlotta nie befreien können. Die Übermacht der Verfolger war einfach zu groß.

Durch einen weiteren Zug an einer Leine öffneten die Männer das Netz. Die Bewusstlose rutschte hervor. Sie wäre auf den Boden geprallt, doch der stärkste Mann unter den Verfolgern fing sie auf. Er wuchtete Carlotta hoch und legte sie über seine rechte Schultern.

In mir kochte die Wut hoch, als ich Carlotta so liegen sah. Auf meinen Handflächen bildete sich Schweiß. In der Kehle spürte ich ein verdammtes Kratzen. So hatte ich mir den Ausgang unseres Trips nicht vorgestellt.

Die anderen Männer nahmen ihren Kollegen in die Mitte. Sie sicherten ihn ab. In ihren Händen sah ich die Revolver. Über ihren Schultern hingen Gewehre. Einige von ihnen schossen auch normale Kugeln ab; nicht alle waren zur Betäubung gedacht.

Sie gingen weg und dabei nicht in meine Richtung. In diesem Waldstück hatte ich bisher noch keinen Weg gefunden, und den Männern erging es nicht besser. Sie mussten sich mit ihrer Beute den Weg bahnen, aber sie schlugen den direkten Weg zum Ziel an, das im Tal lag und beinahe schon idyllisch wirkte. Dort hatte man die moderne Anlage gebaut. Sie verteilte sich auf verschiedene Gebäude. Mir war unbekannt, was dort offiziell hergestellt wurde. Klar, es waren Chips, wie der Name der Firma schon sagte. Wofür sie allerdings Verwendung fanden, wusste ich nicht. Ich ging zudem davon aus, dass vieles Tarnung war, um den eigentlichen Zweck der Anlage zu vertuschen.

Und wer finanzierte das alles?

Auch darüber machte ich mir Gedanken. Der Professor musste geheimnisvolle Geldgeber haben, die seine Forschungen unterstützten. Der Staat konnte sich offen so etwas nicht leisten. Da kamen nur private Finanziers infrage, die später auch eine Gegenleistung haben wollten, denn niemand gab etwas umsonst.

Der Versuch firmierte unter dem Begriff Operation Ikarus. Sehr passend, wie ich fand. Schon in der Antike hatten die Menschen den Traum vom Fliegen geträumt. Die Geschichte von Dädalus und seinem Sohn Ikarus war bekannt.

Die beiden waren vom König Minos gefangen genommen worden, um das Labyrinth für den Minotaurus zu bauen. Aber der Baumeister Dädalus suchte nach einem Ausweg, um von der Insel zu entkommen. Er konstruierte ein Fluggerät, mit dem er und sein Sohn Ikarus von der Insel flohen. Sie schafften es zwar, doch sie stürzten ins Meer. Dicht neben der Insel Ikaria. Sie hatten nicht damit gerechnet, auf dem Flug der Sonne so nahe zu kommen, und deren Strahlen hatte den Leim zwischen den Flügeln geschmolzen.

Auch Carlotta konnte fliegen. Nur auf eine andere Art und Weise. Hervorgerufen durch die Gentechnologie, deren Einsatz mehr als diskutabel war.

Ich hatte Carlotta aus der Nähe erlebt und war aus dem Staunen nicht herausgekommen. Ich war ebenfalls über ihre Lockerheit und Fröhlichkeit verwundert gewesen. Sie war richtig locker gewesen und nahm ihr Schicksal ohne zu murren hin.

Manchmal hatte ich Laute von ihr gehört, die mich schon an das Schreien eines Vogels erinnert hatten.

Ich ließ die Männer mit ihrer Beute nicht aus den Augen. Auch jetzt waren sie auf Sicherheit bedacht, und sie dachten wieder an mich, denn sie sprachen über meine Existenz.

Ich verstand nur Wortfetzen. Worte wie Beschützer … Bewacher … Spion … Zeuge fielen am meisten. Wenn sie mich entdecken würden, gab es Kugeln, das lag auf der Hand.

Deshalb durfte ich mich nicht erwischen lassen. So vorsichtig wie möglich zog ich mich tief geduckt zurück.

Ich hörte sie nur noch. Dann entfernte sich auch der Klang ihrer Stimmen, und um mich herum wurde es wieder still.

Ich atmete tief durch und fragte mich, ob ich verloren oder gewonnen hatte.

*

Man sagt, dass das Gewehr die Braut des Soldaten ist, und so ähnlich wirkte auch die Maschinenpistole in den Händen des Killers, der auch ohne Waffe allein durch sein Aussehen eine gewisse Angst hervorrief.

Wahrscheinlich war es irgendwann mal durch Filme so gekommen, dass dort die Killer stets dunkle Kleidung trugen, und das passte hier ebenfalls. Babur hatte sich danach gerichtet, und Maxine Wells, die ihn fassungslos anstarrte, weil sie sein Nahen nicht gehört hatte, wurde wieder an die Szene in ihrer Küche erinnert, als der Killer Rosy und sie hatte töten wollen. Es hätte ihm nichts ausgemacht; einem Kind eine Kugel in den Kopf zu jagen. Weshalb sollte es jetzt anders sein?

Nur wollte es Maxine nicht in den Kopf, dass ein Mensch so grausam sein konnte.

War das ein Mensch mit Gefühlen?

Sie riskierte einen Blick in die Augen des Killers und wusste, dass er nur äußerlich einem Menschen glich. Im Innern war er ein Roboter, trainiert und programmiert auf den nackten Erfolg, und dabei spielte die Menschlichkeit keine Rolle. Egal, ob Kind, Frau oder Mann, er würde rücksichtslos vorgehen.

Maxine blickte auch in die Mündung der Waffe. Ein recht kleines Loch, dunkel, aber darin lauerte der Tod, und er würde zuschlagen, wenn sie auch nur den Finger falsch bewegte.

Bisher hatte die Mündung auf ihren Oberkörper gezielt. Ohne dass Babur einen Befehl erhalten hätte, hob er die Waffe etwas an und zielte jetzt auf ihre Stirn.

Sein Mund verzog sich dabei zu einem Lächeln. Freude war darin nicht zu lesen. Er sagte nichts, denn der eigentliche Chef war Professor Kevin Elax, der hinter seinem bombastischen Schreibtisch in dem mit Plüschmöbeln ausstaffierten Zimmer hockte und alles unter Kontrolle hielt.

Auf ihn hörte der Killer bedingungslos. Er war dessen Chef. Wenn er das Sterben anordnete, sorgte Babur dafür, dass es in die Tat umgesetzt wurde.

Die Tierärztin rechnete damit, dass er den entsprechenden Befehl geben würde, doch das passierte nicht. Zumindest nicht sofort. Er wandte sich an den ebenfalls reglos dastehenden Suko und meinte in Wirklichkeit Maxine.

»Ich nehme doch an, dass Sie als Polizist bewaffnet sind. Und deshalb möchte ich, dass Sie Ihre Waffe jetzt behutsam vorziehen und auf meinen Tisch legen. Wenn nicht, wird Babur der Frau den Kopf zerschießen.«

»Ich habe verstanden«, murmelte Suko.

Professor Elax hatte Spaß. Er rieb seine sehr langen Hände zusammen, die schon Ähnlicheit mit denen einer Frau aufwiesen. Sie waren wirklich feingliedrig wie Künstlerhände, und sie waren das glatte Gegenteil von dem, was der übrige Körper darstellte.

Der Wissenschaftler, der sich selbst als Genie bezeichnete, war von der Natur nicht eben verwöhnt worden. Sein Körper sah nicht normal aus, denn er war verwachsen. Aus dem Rücken ragte ein Buckel hervor. Er war ein Gnom, ein hässlicher Zwerg mit einem für seinen Körper zu großen Kopf, der fast an einen Totenschädel erinnerte. So wie Elax aussah, hätte er in jeden Gruselstreifen gepasst.

Er freute sich diebisch. Er schnalzte mit seinen feuchten Lippen. Kleine Speichelbläschen erschienen wie die letzten Reste eines aus der Kehle nach oben gestiegenen Geifers, und in seinen dunklen Augen lag ein tückischer Glanz. Er war zufrieden. Er war der Sieger, und nichts anderes hatte er gewollt.

Suko wusste, dass er sich keinen Fehler erlauben konnte. Er bewegte seine Hand deshalb sehr langsam, als er sich der Waffe näherte. Sie steckte in einem Halfter am Hosenbund. Er musste die Hand gar nicht hoch anheben, was er gern getan hätte, denn er trug eine Waffe bei sich, bei deren Einsatz sich die Szenerie radikal hätte verändern können. Es war der Stab, ein Erbe Buddhas. Durch seine Magie hätte er die Zeit für fünf Sekunden anhalten können, aber dazu musste er den Stab anfassen.

Elax wartete darauf, dass er seine Waffe zog, und das tat Suko auch, denn er wollte auf keinen Fall dem Killer einen Grund geben, auf Maxine zu schießen.

Elax beobachtete ihn lauernd. Als wartete er darauf, dass Suko einen Fehler beging. Den Gefallen tat ihm der Inspektor allerdings nicht. Mit den Fingerspitzen zog er die Beretta hervor und hielt sie so fest, dass ihre Mündung nach unten wies und dabei leicht pendelte.

»Auf den Tisch!«

»Klar.«