John Sinclair 121 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 121 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Asmodinas Höllenschlange.

Die Schlange ist seit jeher das Sinnbild des Bösen, die Verkörperung von Bosheit und Falschheit. Schon im Paradies erschien sie und spaltete die Welt in Gut und Böse.

Als riesiges Ungeheuer tauchte sie oft in den Meeren auf und verschlang ganze Schiffe samt Besatzung.

Die Schlange ist gefährlich, rätselhaft und oft unheimlich.

Als John Sinclair mit seinen Freunden auf Asmodinas Höllenschlange traf, wusste er, dass die alten Legenden nicht übertrieben hatten ...

John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumAsmodinas HöllenschlangeVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Asmodinas Höllenschlange

Die Schlange ist seit jeher das Sinnbild des Bösen, die Verkörperung von Bosheit und Falschheit. Schon im Paradies erschien sie und spaltete die Welt in Gut und Böse.Als riesiges Ungeheuer tauchte sie oft in den Meeren auf und verschlang ganze Schiffe samt Besatzung.Die Schlange ist gefährlich, rätselhaft und oft unheimlich.Als John Sinclair mit seinen Freunden auf Asmodinas Höllenschlange traf, wusste er, dass die alten Legenden nicht übertrieben hatten …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2879-7

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Asmodinas Höllenschlange

Die Schlange!

Sinnbild des Bösen, Verkörperung von Bosheit und Falschheit. Schon im Paradies spaltete sie die Welt in Gut und Böse. Seit Urzeiten auch rankten sich Legenden um dieses Tier, beschäftigten sich die Mythologien der Völker damit.

Als riesiges Ungeheuer tauchte sie oft aus den Meeren auf und verschlang Schiffe samt Besatzung.

Die Schlange – gefährlich, rätselhaft, oft unheimlich. Ich hatte bisher nichts gegen die Tiere. Doch dann trafen wir auf die Höllenschlange und merkten, dass die alten Legenden nicht übertrieben waren …

Der schwarzhaarige Mario stieß seinen Kollegen in die Seite. »Mensch, Eddy, sieh dir mal die Puppe an!«

Eddy, dünn, einen Kopf größer als Mario und Brillenträger, ließ vor Schreck fast seinen Werkzeugkasten fallen. Staunend öffnete er den Mund und bekam ihn kaum zu.

»Mann, das ist ja irre.«

»Sag ich doch.« Mario grinste.

»Gar nichts hast du gesagt.« Eddy leckte sich die Lippen, und hinter den Gläsern der Brille funkelten seine Augen.

Dann schwiegen die Männer und starrten nur auf die Frau, die das Haus betreten hatte und auf die beiden zukam.

Sie war die perfekte Sexbombe. Dieses Weib hatte Dynamit in der Figur. Rotes Haar, das bis auf die Schultern fiel, eine Gesichtshaut glatt wie Glas; volle Lippen, etwas blass geschminkt, dazu grüne Augen.

Vorsicht bei den Augen, wollte Mario der Frauenkenner sagen, doch er brachte kein Wort hervor. Ein Hauch Parfüm streifte ihn und seinen Kollegen, als die Rothaarige vor dem Fahrstuhl stehen blieb.

Eddy schluckte. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. Der Monteur grinste die Frau etwas dümmlich an.

Die wandte sich an Mario. »Fahren Sie auch nach unten in den Keller?«

»Ja … ja …«

»Nehmen Sie mich mit?«

Mario saugte die Luft ein, während Eddy schon per Knopfdruck den Fahrstuhl holte.

»Natürlich nehmen wir Sie mit, Madam. Ist doch Ehrensache. Und in solch einer Begleitung fährt es sich doch ganz anders. Da macht sogar das Liftfahren Spaß.«

»Ach ja?« Die Rothaarige bestieg als Erste den Lift, als die Türhälften auseinanderfuhren.

Mario zwinkerte seinem Kumpan zu und machte eine international verständliche Geste.

Eddy nickte.

Die Puppe kam ihnen gerade richtig. Und sie wollte noch in den Keller. Außerdem schien sie zu den Girls zu gehören, denen es auch noch Spaß machte.

Die Tür schloss sich.

Drei Personen befanden sich in dem Lift.

Zwei waren scharf auf die Frau. Doch sie ahnten nicht, wer da bei ihnen stand.

Es war Asmodina, die Tochter des Teufels!

*

Die Strecke bis in den großen Keller des Hauses war nur kurz. Trotzdem versuchte es Eddy. Er wollte endlich mal schneller sein als Mario, der ihm immer die Schau stahl.

Eddy bewegte sich auf die Rothaarige zu, bis er mit seinem Ellbogen gegen ihren Körper stieß.

Die Frau lächelte.

Eddy blieb die Luft weg. Himmel, sie hatte ihn angelächelt. Ihn, Eddy, den sie aus Spott manchmal auch Django nannten.

Mario grinste nur. Er war überzeugt, dass er sich die Puppe schon an Land ziehen würde.

Der Lift hielt.

Die Türen glitten automatisch auf, und die beiden Männer ließen der Frau den Vortritt. Dann aber hatte sie Mario schnell eingeholt. »Sagen Sie, was wollen Sie eigentlich hier im Keller?«

Die Rothaarige blieb stehen. »Jemand besuchen!«

»Wie bitte?«

»Ja, ich besuche einen Freund.«

»Aber hier wohnt keiner?«

Asmodina warf dem Mann einen spöttischen Blick zu. »Sind Sie sicher, Mister?«

Mario kratzte sich am Kopf. Entweder war er verrückt oder die Frau. Man brauchte sich doch nur umzuschauen, dann wusste man Bescheid. Zahlreiche Gänge und Kellerräume waren hier. Hinzu kamen die technischen Anlagen, wie Heizung und Müllschlucker. Weiter links befanden sich die großen Tiefgaragen, also hier wohnte wirklich niemand.

»Ist doch egal«, sagte Eddy und legte der Frau einen Arm um die Hüfte. »Hauptsache, wir sind hier.«

»Du hast recht«, sagte Asmodina und streichelte Eddys Wange. Der merkte nicht, wie kalt ihre Finger waren.

Nur Mario wurde misstrauisch. Ihm war das alles nicht geheuer. Da fuhr doch keine Frau in den Keller, um mit zwei Monteuren anzubändeln. So etwas gab es nicht mal in einem schlechten Film. Nein, hier lief etwas anderes.

»Vorsicht, Eddy«, warnte Mario seinen Kollegen.

»Wieso?«, fragte Asmodina. Sie drängte sich noch enger an Eddy heran.

Eddy war schon Feuer und Flamme. Er schwelgte bereits in heißen Träumen. »Du kannst ja wegschauen«, meinte er mit kratziger Stimme.

»Eben.« Asmodina lächelte. »Gibt es hier denn keine einsame Stelle?«, fragte sie.

»Doch.«

»Dann lass uns gehen.« Sie zog Eddy herum.

Mario schaute den beiden skeptisch nach. Das gefiel ihm überhaupt nicht, was hier lief. Nein, so nicht.

Die beiden schritten durch den breiten Kellergang und wandten sich dann nach links, wo es zu dem großen Heizungsraum ging. Warnschilder klebten an den Wänden, eine breite Stahltür sicherte den Raum, dessen betreten verboten war.

Eddy war der Fachmann. Er und Mario hatten sich um die Heizung zu kümmern. Sie besaßen auch die Schlüssel.

Mit zitternden Fingern schloss Eddy auf. Er hatte sich dabei gebückt und sah nicht das triumphierende Lächeln der rothaarigen Frau. Sie musste Eddy und den anderen aus dem Weg haben. Pech für die beiden Männer, dass sie gerade im unrechten Augenblick aufgetaucht waren.

Eddy öffnete. Als Kavalier ließ er Asmodina den Vortritt. Sie betraten einen Keller, der die Ausmaße einer Halle besaß. Eddy wollte Licht machen, doch Asmodina legte ihm ihre Hand auf den Arm.

»Lass es sein. Im Dunkeln ist es romantischer.«

Eddy nickte hastig. »Finde ich auch.«

Er war nervös. Teufel, solch ein Abenteuer hatte er noch nie erlebt. Das hätte er sich auch nicht träumen lassen. Wenn er eine Frau haben wollte, ging er immer ins Bordell.

Und jetzt dies.

Unglaublich.

Die rothaarige Frau streckte den rechten Arm aus. »Lass uns dort hingehen«, sagte sie.

Eddy nickte nur.

Asmodina ging vor. Bewusst legte sie es bei ihrem Gang darauf an, den Mechaniker zu reizen. Sie wiegte sich in den Hüften, und die schwarze Karottenjeans spannte sich noch mehr um ihren Körper. Sie trug auch eine dunkle Bluse, sie fiel locker bis auf die Hüften und wurde von einem schmalen Gürtel geteilt.

Vorn besaß die Bluse zahlreiche Knöpfe.

Asmodina drehte sich um. In der Bewegung winkelte sie den Arm an, und die Finger griffen nach den Knöpfen. Sie öffnete die obersten beiden, dann den dritten.

Eddy war stehen geblieben. Er schluckte.

»Willst du nicht näherkommen?«, fragte Asmodina.

»Ich … also ich …«

»Komm doch«, lockte sie.

Da ging Eddy vor. Und er warf sich gegen die rothaarige Frau, vergrub sein Gesicht in ihre Schulter und merkte nicht, wie kalt die Haut war.

Asmodina aber veränderte sich. Plötzlich spielte sie ihre Kräfte aus, schwarze Magie wurde wirksam. Ihre Arme, die über Eddys Rücken fuhren, nahmen plötzlich eine grünliche Färbung an. Die Finger verschwanden, sie ballten sich zusammen, bis aus fünf Fingern ein Einziger geworden war. Ein grüner, schuppiger.

Ein Schlangenarm …

Und auch die zweite Hand hatte diese Verwandlung durchgemacht. Asmodina besaß plötzlich zwei Schlangenarme.

Eddy merkte davon nichts. Er stöhnte und zitterte. Seine Hände fassten nach Asmodinas Gesicht. Er wollte ihren Kopf zurückdrücken, um sie küssen zu können.

Da spürte er etwas Kaltes, leicht Glitzschiges auf seinem Rücken. Es kroch unter sein Hemd, streifte die nackte Haut, und Eddy bekam einen Schauer.

Von einem Augenblick zum anderen war der Zauber verflogen. Eddy sprang zurück, schaute die Frau an und starrte wie hypnotisiert auf die beiden Schlangenarme …

*

Eddy wollte schreien. Er öffnete schon den Mund, um seinen Freund zu warnen, dann griff Asmodina ihn an.

Ihre beiden Arme schnellten vor und legten sich gedankenschnell um Eddys Hals.

Eisern drückten sie zu.

Asmodina aber lachte. »Da hattest du gedacht, ein Abenteuer zu erleben, wie? Du widerlicher Menschenwurm. Wie konntest du nur mit so etwas rechnen. Es war dein Pech, dass du mir in den Weg gelaufen bist. Ich wollte in den Keller, mehr nicht.«

Eddy würgte. Er bekam keine Luft mehr, sein Gesicht lief bereits blau an, und die Arme gaben um keinen Deut nach. Sie hatten in der Tat die Kraft einer Schlange, sogar einer Riesenschlange, denn Eddy gelang es nicht, die Umklammerung zu lösen. Er versuchte, seine Hand zwischen den Schlangenkörper und seinen Hals zu bringen, vergeblich.

Seine Knie wurden weich, gaben nach, und die Wogen der Bewusstlosigkeit überschwemmten ihn.

Eddy fiel nach vorn. Er sah den harten Boden auf sich zukommen, dann explodierte etwas in seinem Schädel, und aus den Wogen der Bewusstlosigkeit wurden die langen Schatten des Todes.

Als Leiche blieb er liegen.

Asmodina löste den Griff. Mit den Füßen schob sie den Toten neben die Verkleidung eines großen Heizkessels. Einen hatte sie geschafft. Jetzt fehlte noch der Zweite. Die Notbeleuchtung reichte aus, um sich umsehen zu können.

Mario war wesentlich misstrauischer und nicht mit in den Keller gegangen. Mit ihm würde Asmodina nicht so leichtes Spiel haben. Aber sie hatte ja Zeit.

Lautlos bewegte sie sich auf die Tür zu und stellte sich an die Wand in den toten Winkel.

Dort lauerte sie.

Asmodina hatte Zeit. Ihr kam es auf ein paar Minuten mehr oder weniger nicht an. Irgendwann würde dieser schwarzhaarige Mario schon erscheinen, und dann …

Sie lächelte kalt.

Ihre grünen Augen versprühten plötzlich ein unheiliges Feuer. Es waren kalte Blitze, die durch den Keller zuckten und wieder verschwanden. Und es war der Triumph, denn sie hatte einen langen ausgeheckten Plan verwirklichen können.

Sie war in das Haus eingedrungen, in dem ihr Erzfeind, John Sinclair, lebte.

Und sie wollte es zu einer Hölle machen. Wie viele Menschen dabei umkamen, das war ihr egal. Nur sollte Sinclair das Grauen erleben. Er war noch nicht lange wieder zurück in London.1 Bei seinem letzten Einsatz hatte er Caligro, den Weißen Magier, vernichtet. Von ihm hatte Asmodina wirklich mehr erwartet, aber er war letzten Endes doch zu schwach gewesen.

Nach wie vor hoffte sie auf eine Erstarkung des Mannes, der John Sinclair bis aufs Blut hasste.

Solo Morasso, alias Dr. Tod.

Er war dabei, die Mordliga zu gründen. Ein Mitglied hatte er bereits gefunden.

Takata, den Sámurai des Satans. Doch das war zu wenig, die Mordliga musste wachsen. Asmodina überlegte schon, ob sie Dr. Tod nicht Destero, den Dämonenhenker, zur Seite stellen sollte. Dann allerdings gäbe es Schwierigkeiten mit James Maddox, dem Dämonenrichter, und dem Spuk. Das alles waren Probleme, die man erst einmal durchdenken und analysieren musste.

Abrupt wurde Asmodinas Gedankenkette unterbrochen, als sich der hochstehende Türhebel bewegte.

Mario kam.

Endlich …

Der Mechaniker drückte die Tür einen Spalt auf, traute sich jedoch nicht weiter. Auf der Schwelle blieb er stehen.

Asmodina hörte ihn atmen. Sie lächelte grausam und schaute dabei auf ihre Schlangenarme.

»Eddy!« Der Ruf, noch zaghaft, erreichte kaum die hinteren Winkel des hallenartigen Raumes.

Aber Eddy gab keine Antwort. Er konnte keine geben.

Mario lachte irgendwie dümmlich. »Der ist wohl so bei der Arbeit, dass er keinen hört.« Dieser ausgesprochene Gedanke machte ihm Mut. Er ging vor.

Asmodina ließ ihn genau drei Schritte weit kommen, dann löste sie sich von der Wand und stieß die Tür zu.

Mario hörte das Geräusch und kreiselte herum.

Er und Asmodina starrten sich an. Und er sah die Schlangen anstelle der Arme. Seine Augen weiteten sich, er öffnete den Mund zu einem Schrei, doch auf einmal war seine Kehle wie zugeschnürt. Er brachte keinen Laut mehr hervor. Der Anblick dieser Schlangenfrau war zu schlimm.

Obwohl er seinen Freund und Kollegen nicht sah, ahnte er, was mit ihm geschehen war. Dieses Wissen ließ ihn seinen Schreck überwinden. Er warf sich auf dem Absatz herum.

Asmodina hatte im Gefühl ihres sicheren Sieges zu lange gezögert. Deshalb bekam Mario einen kleinen Vorsprung.

Dann startete die Teufelstochter.

Und sie war schnell, verdammt schnell sogar. Bevor Mario noch einen Haken schlagen konnte, züngelte der Schlangenarm vor und klatschte in den Nacken des Mannes.

Jetzt schrie Mario auf.

Sein Schrei hallte durch die unterirdische Halle und klang als schrilles Echo von den Wänden wider. Zweimal wand sich der unheimliche Schlangenarm um seine Kehle, und Asmodina zog ihn mit einem heftigen Ruck zu sich heran.

Mario fiel zu Boden.

Weit riss er die Augen auf, sah über sich das Gesicht, aus dessen Stirn plötzlich zwei Hörner wuchsen.

Teufelshörner …

Der Satan hat dich! schrie es in ihm. Diese Frau ist der Satan. Lieber Gott, ich …

Das waren seine letzten Gedanken. Mario starb wie auch sein Kollege Eddy.

Asmodina richtete sich auf. Ihr machten die beiden schrecklichen Morde nichts. Gefühle wie Mitleid oder Erbarmen waren ihr völlig fremd. Sie tötete, wenn es sein musste, und sie ließ die Leute am Leben, die sie brauchte.

Wie diesen Mann, dem ihr Besuch galt.

Er hieß Jerry Falmer und war vor kurzem aus Asien gekommen, wo er einige Jahre in Pakistan verbracht hatte. Wegen politischer Unruhen hatte er das Land verlassen und war nach London gefahren. Allerdings hatte er etwas mitgebracht.

Schlangen!

Terrarien voller Schlangen.

Angefangen von einer kleinen, aber hochgiftigen Wasserschlange, über die Königskobra bis hin zur mörderischen Anakonda war alles vorhanden.

Jerry Falmer liebte Schlangen. Aber nicht nur das. Er hatte sich auch mit den Kulturen der asiatischen Völker beschäftigt, und da gab es Menschen, die Schlangen verehrten.

Sie waren das Symbol des Teufels.

Demnach war Asmodina hier nicht verkehrt. Sie hatte bereits mit dem Mann Kontakt aufgenommen, er erwartete ihren Besuch.

Die Teufelstochter ließ die beiden Leichen liegen und setzte ihren Weg fort.

Sie verließ den Heizungskeller, erreichte wieder den kahlen Betongang und schritt ihn, als wäre nichts geschehen, weiter.

Zielsicher bog sie dann in einen Quergang ein, der vor einer grauen Mauer endete.

Dort blieb sie stehen.

In diesem Gang befanden sich die Keller der Mieter. Und einer war besonders groß, der Letzte in der Reihe. Ihn wollte keiner so recht haben, weil durch die Querwand dicke Heizungsrohre liefen und der Keller deshalb immer warm war.

Für Jerry Falmer jedoch war er bestens geeignet. Seine Schlangen brauchten die Wärme.

Bei seinem Einzug vor drei Wochen hatte er auch die Kellertür auswechseln lassen. Sie bestand jetzt aus dikkem, metallverstärktem Holz und war so gut wie einbruchssicher, denn niemand sollte hinter das Geheimnis des Jerry Falmer kommen.

Asmodina klopfte.

Dreimal …

Dann wurde geöffnet.

Die Teufelstochter hatte sich Jerry Falmer schon einmal gezeigt, deshalb war der Mann von ihrem Auftauchen gar nicht mal überrascht.

»Komm rein«, sagte er.

Asmodina betrat eine feuchte, stikkige Höhle, in der sofort das künstliche Licht auffiel, das die zahlreichen Terrarien bestrahlte.