John Sinclair 1231 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1231 E-Book

Jason Dark

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Im Würgegriff des Grauens (2. Teil).

Im Würgegriff des Grauens fühlte sich Jane Collins, als sie die Praxis des Dr. Barnabas Barker betreten hatte. Aber sie hatte einen Auftrag übernommen, und den würde sie durchziehen.

Nur hatte sie Barker unterschätzt. Er war der perfekte Manipulator, und Jane musste erkennen, dass sie in die Falle einer menschlichen Bestie geraten war ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 140

Veröffentlichungsjahr: 2015

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumIm Würgegriff des Grauens (2. Teil)Vorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Im Würgegriff des Grauens (2. Teil)

Im Würgegriff des Grauens fühlte sich Jane Collins, als sie die Praxis des Dr. Barnabas Barker betreten hatte. Aber sie hatte einen Auftrag übernommen, und den würde sie durchziehen.

Nur hatte sie Barker unterschätzt. Er war der perfekte Manipulator, und Jane musste erkennen, dass sie in die Falle einer menschlichen Bestie geraten war …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-3965-6

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Im Würgegriff des Grauens (2. Teil)

Es war eine Theorie, ein Vergleich, aber nichts anderes schoss Jane Collins in diesen schrecklichen Augenblicken durch den Kopf, als sie in den Spiegel schaute und dieses alte, graue, rissige Gesicht mit den dunklen Augenhöhlen sah.

Es war die uralte Fratze eines Monsters, der zugleich ein Mensch war, denn unterhalb des Gesichts trug diese Gestalt normale Kleidung, sehr elegant, von einem Designer entworfen. Dazu ein weißes Hemd und blank polierte Schuhe. Aber das Gesicht in dem großen Spiegel, der von schwarz gekachelten Wänden umgeben war, konnte einfach nicht übersehen werden. Es war grauenvoll …

Jane hatte sich gedreht, sie wollte es nicht glauben, und sie stand vor dem Mann, dem das Gesicht gehörte.

Vor Dr. Barnabas Barker, Arzt, Psychologe und Psychotherapeut mit großen Erfolgen und zugleich ein viel beachteter Schriftsteller.

Er lächelte sie an. Jane sah auch das Wissen in seinen Augen und kam sich jetzt vor wie jemand, der in die Falle gelaufen war und keine Chance mehr bekam, sie aus eigener Kraft zu verlassen.

Sie hasste dieses Lächeln plötzlich. Sie hasste den gesamten Menschen, aber zu begreifen, dass er so unterschiedlich aussah, das wollte ihr nicht in den Kopf.

War er es? Besaß er diese Doppelgestalt? Es war einfach unglaublich, aber Jane musste es hinnehmen, denn es gab neben ihm keine zweite Gestalt, in dessen rissig-graues Gesicht sie geschaut hätte.

Das war Barker. Nur er konnte es sein. Der Blick in den Spiegel und die gleichzeitige Veränderung. Etwas rann wie Eiswasser über ihren Körper, als sie nach Spuren in dem glatten Gesicht des Psychologen suchte und keine fand, die auf den Anblick im Spiegel hingedeutet hätten. Das war alles verrückt und nicht zu begreifen, aber sie wusste auch, dass sie keinem Irrtum erlegen war.

Er war der Teufel hinter der Maske des Biedermanns. Er musste die Träume bringen, um sie den Menschen anschließend zu nehmen, damit er sie in den Wahnsinn treiben konnte.

Er hatte sie in den Händen. Er konnte sie manipulieren, er war der große Unbekannte dahinter.

Was nutzte Jane das alles, dass sie es in Erfahrung gebracht hatte, sie konnte offiziell nichts beweisen, und sie war in dieser Praxis eine Gefangene.

Das Lächeln blieb. Es war so wissend. Jetzt ging Jane davon aus, dass dieser Mann sie schon beim Betreten seiner Praxis durchschaut hatte. Er hatte das Spiel einfach nur mitgemacht und sie eiskalt auflaufen lassen.

Es war nicht viel Zeit innerhalb dieses dunkel gekachelten Raums vergangen, aber Jane kam es vor, als hätte sie bereits Stunden zwischen den dunklen Kacheln verbracht.

Die Detektivin zählte sich zu den couragierten Frauen. In diesem Fall allerdings hatte es ihr die Sprache verschlagen. So sehr sie sich auch bemühte, es war ihr nicht möglich, nur ein Wort über die Lippen zu bringen. Der Mann dort, der Mensch und Monster zugleich war, hielt die Fäden in den Händen.

Aber wieso war er beides? Warum sah sie ihn im Spiegel mit diesem schrecklichen Kopf.

Auch das begriff Jane nicht. Welche Funktion erfüllte der Spiegel? Sie wusste, dass es besondere Spiegel auf der Welt gab, das war ihr alles klar, und jetzt hatte sich der Verdacht bei ihr zur Gewissheit gefestigt, dass Dr. Barnabas Barker kein normaler Mensch war und mit der Hölle und dem Dämonenreich paktierte.

Auf seinen Zügen lag noch immer das Lächeln, vor dem Jane sich fürchtete, weil es so wissend und hinterlistig rüberkam, aber jetzt warf sie auch einen Blick in seine helle Augen und ebenfalls auf die Stirn, die er kraus zog, als wollte er ihr klar machen, dass sie nichts, aber auch gar nichts zu bestellen hatte.

Jane drehte sich wieder um.

Sie schaute in den Spiegel, dessen Fläche völlig normal war. Das alte Totengesicht war daraus verschwunden.

Der Arzt hüstelte gegen seine Faust. Auch das klang arrogant und sah so aus.

»Was soll das?«, flüsterte Jane.

»Bitte?«

»Sie haben mich genau verstanden.«

»Klar. Fassen wir mal zusammen. Sie sind zu mir gekommen, weil sie Probleme haben. Sie klagen über Träume, die schrecklich sind und die Sie nicht loslassen. Sie sind zu mir gekommen, um mich zu bitten, dass ich Sie unterstütze. Das ist alles okay. Ich habe es getan. Ich habe mit Ihnen geredet, und wir haben von den beiden Existenzen gesprochen, die es geben kann oder auch gibt. Sie sind mir in diesen Raum gefolgt, und ich habe Ihnen meine zweite Existenz gezeigt. Eigentlich müssten Sie zufrieden sein, Jane.«

Sie schüttelte den Kopf. »Wie kann einem der Schrecken Zufriedenheit geben?«

»Das müssen Sie ganz allein wissen. Es gibt die Theorie der Befreiung. Katharsis. Sich mit dem konfrontiert zu sehen, was einen Menschen bedrückt. Das alles kann wichtig sein und Ihnen helfen, sich von Ihren Problemen zu lösen.«

»Das sind nicht meine Probleme«, flüsterte Jane.

»Nein?«

»Genau, Doktor. Es sind nicht meine Probleme. Nicht dieses schreckliche Gesicht, verstehen Sie.«

»Nicht ganz …«

Jane wusste, dass der Mann log, aber sie kam nicht an ihn heran. Er war aalglatt, er war überheblich, er war zudem eiskalt, und er hatte eine Aura um sich herum aufgebaut, die sie nicht durchbrechen konnte. Er hielt seine Gefühle unter Kontrolle. Das elegante und schicke Äußere allerdings täuschte. Dahinter steckte etwas ganz anderes. Ein dämonisches Etwas. Das Grauen, auch geboren in einer anderen Dimension, mit der er paktierte.

»Sagen Sie was, Jane!«

»Ja, das werde ich.« Sie nickte entschlossen. »Ich werde etwas sagen, und ich werde Sie auch fragen, was ich dort in diesem verdammten Spiegel mit meinen eigenen Augen gesehen habe.«

»Ich bitte Sie!«, erklärte er locker, »das wissen Sie doch längst. Wir haben von zwei Existenzen gesprochen, die viele Menschen besitzen. Eigentlich jeder. Ich habe herausgefunden, dass die zweite Existenz des Menschen sein Unterbewusstsein ist, und das ist nun mal mit Träumen oder Albträumen gespickt. Sie sind ja angeblich zu mir gekommen, um Ihre Albträume loszuwerden.«

»Aber das Gesicht im Spiegel ist nicht mein Albtraum gewesen, verflucht noch mal. Das war etwas anderes. Es war Ihre Existenz, nicht wahr?«

»Wie ich Ihnen schon sagte, Jane.«

Fast hätte sie gelacht. Im letzten Moment fiel ihr ein, dass es nicht hierher passte, und sie zwang sich förmlich, die nächsten Worte auszusprechen. »Es ist also so, dass Sie es schaffen, Ihre zweie Existenz zeitgleich mit der ersten erscheinen zu lassen.«

»So kann man es sehen. Es ist wunderbar, Jane. Mich kann nichts erschüttern. Ich brauche vor meinen Träumen keine Angst zu haben. Ich kann mit ihnen umgehen. Ich kann mit ihnen spielen, und ich kann sie manipulieren …«

»Wie auch Ihre Patienten!«, sprach sie dazwischen.

»Nein, die heile ich.«

»Klar.« Diesmal lachte Jane und warf den Kopf zurück. »Klar, indem Sie ihnen die Träume nehmen. Indem sie ihr Unterbewusstsein stören. Mein Gott, das muss man sich mal vorstellen! Sie rauben ihnen die Chance, sich im Schlaf befreien zu können. Sie treiben sie dann in den Wahnsinn, wenn ich das richtig sehe.«

»Nein, nein, Jane.« Er blieb cool. »Ich treibe sie nicht in den Wahnsinn. Ich denke, da sind Sie falsch informiert oder haben sich etwas Falsches ausgedacht. Ich helfe ihnen und sorge dafür, dass es ihnen gut geht.«

Das wollte die Detektivin so nicht akzeptieren. »Aber sie haben keine Träume mehr!«, rief sie.

»Tatsächlich?«

»Ja.«

Barker blitzte sie an. »Wer sagt Ihnen das?«

»Ich weiß es!« Jane hatte die Antwort kaum gegeben, da bereute sie sie schon. Mit diesen Worten hatte sie sich verraten, und plötzlich verlor sie die letzte Farbe, die sich noch in ihrem Gesicht befand. Sie hatte sich durch das Gespräch ablenken und zuletzt sogar reinlegen lassen. Sie war zu sehr emotionalisiert gewesen, und jetzt hatte sie das Gefühl noch stärker, eine Angeklagte zu sein, die vor einem gnadenlosen Richter steht.

Der Psychologe zeigte wieder sein süffisantes Lächeln. »Sie wissen viel, Jane.«

»Nein, ich weiß nichts.« Jane versuchte zu retten, was noch zu retten war. »Ich weiß eigentlich zu wenig. Ich bin meinetwegen gekommen, nur haben Sie dem Gespräch eine andere Wende gegeben, denn Sie haben sich nicht um meine Probleme gekümmert, sondern um die Ihren. Das genau ist der Unterschied.«

»Gestatten Sie, Jane, dass ich Ihnen das nun nicht glaube. So etwas können Sie mir nicht erzählen. Es hat nicht lange gedauert, da habe ich Sie durchschaut. Sie sind nicht zu mir gekommen, weil Sie Probleme haben, Sie wollten etwas ganz anderes herausbekommen, Jane. Das weiß ich genau.«

»Und was, bitte?«

»Sie wollten mich.

Jane verzog die Lippen. »Sehr gut gesagt, Doktor. Aber warum hätte ich Sie haben wollen?«

»Das werde ich noch herausfinden, meine Liebe. Ich versichere, dass ich es schaffen kann. Darauf können Sie sich verlassen. Wissen Sie«, fuhr er im Plauderton fort, »ich mag keine Menschen, die andere hinters Licht führen wollen. Und nichts anderes haben Sie versucht, Jane. Aber es ist Ihnen nicht gelungen. Es gibt noch immer Personen, die stärker sind als Sie.«

»Was hätte ich denn bei Ihnen gewollt?«

Er wiegte den Kopf. »Da gibt es so einiges, über das man nachdenken und sprechen könnte. Sie scheinen sich mit mir beschäftigt zu haben. Sie haben einiges gewusst, das kein normaler Mensch über mich weiß, und ich …«

»Moment, Doktor. Sie haben Bücher geschrieben.«

»Ja, das stimmt, doch Ihr Wissen hat mit dem, was in meinen Büchern steht, nichts zu tun. Sie sind gezielt aufgrund bestimmter Vorgänge in meine Praxis gekommen, um Beweise zu sammeln.«

»Wofür hätte ich diese Beweise sammeln sollen?«, fragte sie leise.

»Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es herausbekommen.« Er schaute auf seine gepflegten Hände und schüttelte den Kopf, als hätte er etwas an ihnen auszusetzen. »Auch ich bin nicht unfehlbar. Jeder Mensch macht Fehler, auch wenn meine geringer sind als die der meisten Menschen«, erklärte er nicht eben unbescheiden. »Aber darüber werden wir noch zu reden haben, wenn ich Sie von Ihrer Last befreien soll …« Die letzten Worte gingen im reinen Spott unter, was Jane auch deutlich merkte. Als Zeichen dafür veränderte sich ihre Stimmung. Die Wut stieg noch stärker in ihr hoch. Sie machte sich zudem Vorwürfe, zu forsch an das Thema herangegangen zu sein, aber das brachte sie jetzt auch nicht weiter. Sie musste sehen, dass sie aus dieser Klemme wieder herauskam.

Auch die Arroganz dieser Person regte sie auf. Die Wut stieg höher und höher, sodass sich ihr Gesicht rötete.

Dabei überlegte sie, wie sie aus dieser Falle herauskommen wollte. Freiwillig würde der Arzt sie nicht gehen lassen, das stand fest. Überreden konnte sie ihn ebenfalls nicht, und es gab eigentlich nur eine Chance für sie.

Die Flucht!

Weg von hier. Verschwinden. Sich mit John Sinclair und Suko in Verbindung setzen, die vor dem Haus in ihrem Rover saßen, warteten und ihr so etwas wie eine Rückendeckung geben sollten. Allerdings war sie unsicher, ob die ihr jetzt etwas nutzte. Sie hatten einen Zeitpunkt ausgemacht, wann sie sich melden sollten, doch dieser Zeitpunkt war noch nicht gekommen, auch wenn Jane die Zeit, die sie bereits in der Praxis hier verbracht hatte, ewig lang vorkam.

Wenn es freiwillig nicht zu machen war, dann eben anders. Sie war kein Mensch, der Gewalt unbedingt mit einbezog, in diesem Fall allerdings blieb ihr nichts anderes übrig, wenn sie die Praxis des Arztes, der für sie ein Verbrecher war, verlassen wollte.

Der Mann vor ihr schien ihre Gedanken erraten zu haben, denn er sagte mit kühler Stimme: »Jetzt stecken Sie in der Klemme, nehme ich einmal an – oder wie sehen Sie das?«

»Warum sollte ich in der Klemme stecken?«

»Ganz einfach, Jane. Sie haben sich zu weit vorgewagt, und das ist nie gut. Man sollte immer wissen, wie weit man gehen kann. Bei Ihnen war es ein Schritt zu weit, und zwar ein sehr großer. Aber das wissen Sie sicherlich selbst.«

»War das Ihr Fazit, Dr. Barker?«

»Nicht ganz, Jane. Ich denke noch darüber nach, was ich jetzt mit Ihnen machen soll. Ich fühle mich reingelegt, und das ist es, was ich hasse. Ja, das hasse ich einfach. Ich will die Kontrolle behalten, über alles, verstehen Sie?«

»Sicher. Ihre Patienten haben es schon oft genug erleben können, denke ich mir.«

»Das war sehr gut gefolgert. Gratuliere. Es beweist mir zugleich, dass Sie mehr wissen, als sie haben zugeben wollen. Nun ja, wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln.« Seinem Lächeln nach schien es ihm Spaß zu machen.

Davon war Jane meilenweit entfernt. Sie suchte verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser Klemme. Mit Worten ließ sich der Mann nicht überzeugen, und so hieß der Ausweg nur Gewalt, obwohl diese Lösung auch nicht einfach war, denn Dr. Barker stand wie ein Felsblock vor der offenen Tür. Jane hätte den Mann schon zur Seite fegen müssen, um freie Bahn zu haben. Jennifer Flannigan im Vorzimmer sah sie nicht als ein Hindernis an. Das Problem bestand einzig und allein aus Dr. Barnabas Barker.

Sie hätte einen Überraschungsangriff starten können. Ihm blitzschnell zwischen die Beine treten, mit zwei, drei überfallartigen Karateschlägen noch seinen Hals treffen, aber seltsamerweise schreckte sie davor zurück. Den Grund wusste sie nicht. Sie ging deshalb davon aus, dass es an diesem Menschen liegen musste, der so wahnsinnig selbstsicher vor ihr stand.

»Sie haben Probleme!«, stellte er mit einer Stimme fest, in der der Spott nicht zu überhören war.

»Nicht mehr als sonst.«

»Das glaube ich Ihnen nicht, Jane. Sie überlegen genau, wie Sie sich verabschieden sollen, ohne dass Sie Blessuren davontragen. Aber das wird nicht mehr möglich sein. es ist mein Gebiet, mein Revier, wenn Sie so wollen. Hier habe ich das Sagen, und ich bin zudem ein Mensch, der sein Gebiet verteidigt. Auch daran müssen Sie sich gewöhnen. Fazit des Ganzen: Sie kommen ohne meine Zustimmung nicht hier weg, Jane!«

»Das sehe ich anders.«

»Gut. Dann erklären Sie es mir genauer.«

»Das werde ich, Doktor. Das werde ich sogar sehr genau.« Jane sprach gelassen. Barker sollte nicht merken, welcher Plan sich in ihrem Kopf festgesetzt hatte.

Sie senkte den Blick wie jemand, der sich geschlagen gibt, sie wich auch einen kleinen Schritt zurück, dann aber reagierte sie gedankenschnell. Ihr rechter Arm glitt der linken Körper-und Hüftseite entgegen, und mit einer zielsicheren Bewegung riss Jane die Pistole aus ihrem Gürtel.

Ihre Arme fuhren wieder nach vorn, und plötzlich deutete das dunkle Loch der Mündung auf Barkers Brust.

»Aber jetzt reden wir anders, Doktor!«

*

Warten!

Himmel, wie ich das hasste. Meinem Freund Suko erging es nicht anders, aber er war ein Mensch, der sich mit bestimmten Siutationen besser zurechtfand. Da konnte man ihn schon als einen Fatalisten bezeichnen, der sich in die Lage hineinfügte und sich auch jetzt so verhielt wie jemand, der voll und ganz mit sich zufrieden war. Er hatte es sich auf dem Beifahrersitz so bequem wie möglich gemacht, hielt die Augen halb geschlossen und träumte vor sich hin.

Das allerdings glaubte ich nicht, denn Suko war hellwach, auch wenn er sich so entspannt zeigte.

Ich war es jedenfalls nicht, und ich stellte mir immer wieder die Frage, ob wir nicht einen Fehler begangen hatten, dass wir Jane Collins allein hatten gehen lassen, um diesen Arzt zu besuchen, gegen den wir keine Beweise hatten, der aber auf der Liste der Anstifter ganz oben stand.

Dr. Barnabas Barker. Von Beruf Psychologe und Psychoanalytiker. So jedenfalls stand es überall zu lesen, auch auf seiner Website. Ich glaubte nicht so recht daran. Auch Suko rechnete damit, dass mehr hinter ihm steckte. Etwas Unheimliches, etwas Dämonisches und Brangefährliches. Ein brisantes Geheimnis, hinter das wir erst noch kommen mussten.