John Sinclair 1249 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1249 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Bibliothek des Grauens.

DOMINIC TRENTON war Autor und hatte einen Bestseller über Serienmörder geschrieben.

SIR RONALD ASHER war ein Mann, der sein Wissen mit dem Tod bezahlen musste.

ROBBY ASHER, der Enkel, fand seinen toten Großvater und erlebte ein schreckliches Trauma.

Für die drei Personen wurde eine Bibliothek zum Schicksal. Ach ja, und noch jemand mischte mit: Ich, John Sinclair ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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EPUB
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Seitenzahl: 140

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumBibliothek des GrauensVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Bibliothek des Grauens

DOMINIC TRENTONwar Autor und hatte einen Bestseller über Serienmörder geschrieben.SIR RONALD ASHERwar ein Mann, der sein Wissen mit dem Tod bezahlen musste.ROBBY ASHERder Enkel, fand seinen toten Großvater und erlebte ein schreckliches Trauma.

Für die drei Personen wurde eine Bibliothek zum Schicksal. Ach ja, und noch jemand mischte mit: Ich, John Sinclair …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-3983-0

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Bibliothek des Grauens

»Mir ist so unheimlich, Grandy. Ich habe Angst, bitte …« Die Flüsterstimme des Enkels sorgte dafür, dass Sir Ronald Asher die schwere Eichentür nicht aufzog.

Stattdessen schaute er nach rechts auf den Schopf des zehnjährigen Robby und fragte mit leiser Stimme: »Wieso? Was ist denn? Warum hast du Angst, Junge?«

Robby schluckte einige Male. Er hob den Arm und deutete auf die Tür. »Dahinter …«

»Liegt die Bibliothek.«

»Stimmt.«

»Und davor hast du Angst?«

Robby nickte. »Ja, die … die ist mir so unheimlich. Darin wartet das Böse …«

Sir Ronald musste leise lachen. »Bitte, mein Kleiner, wer sagt denn so etwas?«

»Die Leute sprechen darüber.«

Der ältere Mann mit den grauen Haaren winkte ab. »Nein, Robby, das ist Unsinn. Du musst nicht glauben, was die Leute sagen. Das ganze Haus ist leer, Junge. Wir sind die Einzigen. Nur wir sind da. Wie in jeder Woche. Wir gehen hierher, schauen nach und verschwinden wieder. Die Welt hat sich verändert, mein Junge. Das Haus gehört uns. Es war auch bewohnt. Jetzt leben hin und wieder Menschen hier, sollten sie den ausdrücklichen Wunsch verspüren. Und wir sind hier für das Haus so etwas wie die Hausmeister. Wir haben ein Auge auf das Gebäude, und das muss auch so sein. Ich finde es jedenfalls gut, wenn man sich um Traditionen und sein Erbe kümmert. Du bist ebenfalls ein Asher, und ich gehe davon aus, dass du dich viele Jahre später ebenso um das Haus kümmerst wie jetzt ich. Kann sein, dass du sogar deinen Enkel mitbringst und ihm das Gleiche erzählen wirst wie ich dir.«

Der Junge hatte sehr genau zugehört und jedes Wort verstanden. Trotzdem hatte ihn der Großvater nicht überzeugen können. »Ich will aber nicht in die Bibliothek.«

»Gut, Robby, ich kann dich nicht zwingen. Ich wundere mich nur, wie sehr du auf das Geschwätz der Leute hörst.«

»Viele haben Angst, Grandy.«

Der Mann nickte. »Das ist auch mir zu Ohren gekommen, mein Junge. Aber glaube mir, die Leute sind manchmal komisch. Sie bilden sich irgendetwas ein, an das sie später sogar selbst glauben.« Er winkte ab. »Wenn sie dann genauer darüber nachdenken, stellt es sich als Luftblase heraus.«

»Einer hat sogar gesagt, dass es hier Tote gegeben hat.«

»Stimmt, Robby. Das waren Unfälle.«

»Von Geistern beeinflusst. Sagen die Leute.«

Sir Ronald Asher seufzte. »Ja, ja, man spricht eben viel über Dinge, die man nicht kennt. Aber so sind die Menschen, mein Junge. Du wirst es erleben, wenn du älter bist. Ich jedenfalls bin von meinem Rundgang immer wieder heil zurückgekommen.« Eine Hand fuhr über Robbys Haar. »Aber wenn du nicht willst, dann kannst du ja hier warten.«

»Das werde ich auch, Grandy.«

Sir Ronald schaute sich um. »Und was ist mit diesem Raum hier? Hast du keine Angst vor ihm?«

»Nein!«

»Warum das nicht?«

Robby hob die Schultern. »Das weiß ich auch nicht. Ich … ich … habe nur Angst vor den Büchern. Die sind mir richtig unheimlich. Die sind auch böse.«

Sir Ronald sagte nichts mehr. Er seufzte nur noch. Dabei stahl sich ein nachdenklicher Ausdruck in seine Augen. »Bis gleich dann, mein Junge.«

»Ja, Grandy, ich warte.«

Die alten Dielen gaben das Echo der Tritte zurück, als Sir Ronald Asher auf die zweiflügelige schwere Eichentür zuging, hinter der die Bibliothek lag. Sie war eine wahre Fundgrube für die Liebhaber von Büchern. Im Laufe der langen Zeit war hier viel Literatur zusammengekommen. Es drehten sich Gerüchte um die Bücher. Es gab Menschen, die meinten, dass in den Regalen Bücher ständen, die man am besten nicht in die Hände nahm und durchlas, weil sie einen schlechten und bösen Einfluss auf den Leser hatten. Außerdem war in diesem Haus schon Schlimmes geschehen, wie man sich erzählte, aber das lag lange zurück.

So richtig hat Grandy nicht Recht!, dachte der Junge. Das Haus ist eben nicht ganz leer. Es gibt einen Bewohner. Das war ihm erzählt worden. Ein Mann hatte es gemietet, aber man hatte den Mann nie zu Gesicht bekommen. Er war zu einer geheimnisumwitterten Gestalt geworden. Man redete über ihn, man sprach von ihm, obwohl man ihn nicht kannte, und man dichtete immer etwas hinzu, sodass der unsichtbare Mieter für die Leute schon zu einer Schreckensgestalt geworden war.

Im Moment war das Haus leer. Der Mieter war für ein paar Tage verreist. Deshalb musste sich auch Sir Ronald Asher um das Anwesen kümmern. Nur ein Kontrollgang, nicht mehr.

Bevor er die Tür aufzog, drehte er sich noch einmal um. Er lächelte seinem Enkel zu, der klein und verloren in der großen Halle stand und ihn aus traurigen Augen anschaute.

»He, Robby, was hast du?«

Angst habe ich!, wollte Robby sagen. Das brachte er nicht über die Lippen, und er wollte sich vor seinem Großvater nicht blamieren. Deshalb schüttelte er den Kopf.

Sir Ronald lächelte. »Ich bin schnell wieder zurück. Dann fahren wir noch zu einem Café und trinken was. Du bekommst auch ein großes Stück Kuchen. Ist das okay?«

»Klar, Grandy.«

»Also bis dann.«

Sir Ronald zwinkerte ihm noch einmal zu, dann drückte er die Tür nach innen.

Robby schaute auf seinen Rücken. Der Großvater war ein stattlicher Mann und nicht eben klein, aber im Vergleich zu dem hohen Eingang wirkte er fast wie ein Zwerg.

Er trat über die Schwelle, ließ die Tür los, die allmählich wieder zufiel und dabei dem Jungen die Sicht auf das Innere der Bibliothek nahm. Er hatte nur einen kurzen Blick in den großen Raum hineinwerfen können, der auch im hellen Sonnenlicht seine düstere Atmosphäre nie völlig verleugnen konnte.

Wenig später fiel die Tür zu.

Robby erlebte einen recht lauten Knall, der ihn zusammenzucken ließ. Er stand auf dem Fleck. Er zitterte und spürte, dass er sich verkrampfte und seine Angst noch mehr anwuchs. Ein Gefühl sagte ihm, dass es heute nicht so war wie sonst, und er wünschte sich, dass die Zeit bereits vorbei und sein Großvater zurückgekehrt war …

*

Robby Asher schaute sich um. Er wollte nicht an der gleichen Stelle stehen bleiben. Er war ein Junge, und Jungen oder Kinder brauchen eben Bewegung. Er konnte sich daran erinnern, dass er durch den großen Raum getobt war, in dem noch die alten und hohen Möbel standen. Es war eine Eingangshalle, hier hatten früher Feste und Empfänge stattgefunden, das war ihm erzählt worden.

Heute wirkte alles so tot und verlassen. Es gab noch einige Sessel, auch die hohe Standuhr war vorhanden und ebenfalls die Holztäfelung an den Wänden, die erst dort eine Lücke aufwies, wo die breite Treppe in die Höhe führte.

Robby erinnerte sich daran, dass er nie in den oberen Etagen des Hauses gewesen war. Er wusste, dass man dort auch wohnen konnte. Hier unten gab es nur die Räume zum Repräsentieren. Das hatte ihm auch der Großvater gesagt, wobei Robby nicht wusste, was das eine Wort zu bedeuten hatte. Der Großvater liebte besonders die Bibliothek. Sie war mit Büchern vollgestopft und ein perfektes Nachschlagewerk für Bücherwürmer und Studenten. Das war früher so gewesen, hatte aber in den letzten Jahren nachgelassen, denn durch den Siegeszug der Computer und der entsprechenden Programme brauchten viele nicht mehr in die Büchereien zu gehen, um sich Wissen anzueignen.

Das hier war nur noch etwas für Fans. Aber es war kein gutes Haus, das war ihm schon klar gemacht worden. Robby hatte nachgefragt, doch die Menschen im Ort hatten nur die Achseln gezuckt und geschwiegen. Es musste schon Geheimnisse geben.

Vielleicht war auch der neue Mieter deshalb in das Haus gezogen, um diese Geheimnisse herauszufinden. Aber davon wollte der Großvater nichts wissen, wenn Robby ihn darauf ansprach.

Mit seinen Eltern sprach der Junge nie darüber. Sie hatten für so etwas keine Zeit. Sie gingen der Arbeit nach. Sein Vater war in der Politik tätig und hatte zudem noch andere Ämter am Hals hängen, die viel Zeit in Anspruch nahmen.

Auch seine Mutter ging hin und wieder einem Job nach. Sie leitete einen Golfklub, sie war auch im Tennis aktiv und gehörte zu den Damen der Gesellschaft.

Robby war zwar nicht auf sich allein gestellt, aber er hätte schon gern etwas mehr von seinen Eltern gehabt.

Dafür kümmerte sich der Großvater um ihn. Die Großmutter war vor zwei Jahren gestorben, und so hatte Grandy viel Zeit. Er wollte seinen Enkel auf das Leben vorbereiten. Wenn es möglich war, nahm er Robby überall mit hin, was den Jungen natürlich freute. Abgesehen von den Besuchen in diesem Haus.

Das war auch nicht immer so gewesen. Erst in der letzten Zeit hatte es sich so verändert. Da musste etwas mit dem Haus passiert sein. Darüber sprach man auch im Ort.

Der Raum besaß hohe Fenster, die fast bis zur Decke reichten. Die Vorhänge waren nicht vorgezogen, trotzdem kam es Robby ziemlich dunkel vor, weil die Scheiben nicht eben klar waren und einen Teil des grauen Lichts draußen abhielten.

Robby fühlte ein Kribbeln in den Beinen. Er wollte nicht mehr auf der Stelle stehen bleiben. Deshalb ging er hin und her. Bei jedem Auftreten hörte er das Echo seiner Schritte, und es schien in dem großen Raum bis gegen die Wände zu hallen.

Es war kein Ort, an dem der Junge sich wohlfühlte. Trotz der großen Fenster und der hohen Decke kam er sich bedroht vor wie in einem Gefängnis. Er sah auch andere Türen, die zu verschiedenen Räumen führten. Er bildete sich ein, dass hinter jeder Tür ein Geheimnis lag, das nicht ans Tageslicht geholt werden durfte. Dort hielt sich etwas versteckt, etwas sehr Böses, das einen Menschen fressen konnte.

Robby hatte nicht auf die Uhr geschaut. Seiner Meinung nach war sein Großvater schon viel zu lange weg. Er hätte die Bibliothek längst wieder verlassen müssen. Warum war er denn nicht gekommen? War ihm etwas passiert?

Als Robby dieser Gedanke kam, begann er zu zittern. Er schwitzte plötzlich, und die Falle hier kam ihm auf einmal noch enger vor. Er fühlte sich immer unwohler und suchte nach einem Ausweg, den er allerdings nicht fand.

Er wollte das Haus nicht verlassen, und er wollte auch nicht in die Bibliothek gehen und nach seinem Großvater sehen. Das alles traute er sich nicht.

So blieb er in der Eingangshallte zurück und kam sich verloren vor. Von allen verlassen, wobei ihm die Angst wie ein mächtiger Druck im Nacken hockte.

Außerdem war es um ihn herum so still geworden.

Unter der Decke schwebte der schwere Lüster wie eine gewaltige Glocke. Er hatte ihn schon strahlend hell erlebt. Da hatte er Robby gefallen, doch jetzt hatte er das Gefühl, dass der Kronleuchter jeden Moment nach unten fallen und ihn unter sich begraben konnte. Deshalb ging er schnell zwei Schritte zur Seite und drei weitere nach vorn, direkt auf die schwere Tür der Bibliothek zu, die er trotzdem nicht erreichte und stehen blieb.

Nein, er wollte nicht. Er konnte es nicht. Es war ihm unheimlich. Hinter der Tür befanden sich nicht nur Bücher und sein Großvater, sondern noch etwas anderes. Er war plötzlich überzeugt, dass sich Grandy dort nicht mehr allein aufhielt. So lange konnte doch keiner bleiben und nur nach alten Büchern schauen. Außerdem hatte ihm Grandy versprochen, nicht von der Bibliothek aus in einen anderen Raum zu gehen, was auch möglich gewesen wäre. Er wollte schnell zurückkehren, das hatte er immer so gehalten, und warum sollte sich das ändern?

Es gab keinen normalen Grund. Robby Asher hätte sich darüber auch keine große Gedanken gemacht, hätte er nicht die Erziehung durch seinen Großvater erhalten. Er war nicht so erzogen wie andere Kinder in seinem Alter. Grandy hatte ihm viel mehr beigebracht, und er hatte ihm immer geraten, nachzudenken, bevor er etwas tat.

Das befolgte Robby auch jetzt. Er fürchtete sich vor dem Innern der Bibliothek, doch wenn es sein musste, dann würde er die Tür auch aufziehen und den großen Raum betreten.

Bis zur Tür wagte sich der Junge vor. Er blieb dann davor stehen und starrte die schwere Klinke an, die noch aus alter Zeit stammte. Man musste schon eine große Hand haben, um sie umfassen zu können. Sie war auch schwer nach unten zu drücken, das wusste Robby. Er hatte es versucht und hatte dabei beide Hände einsetzen müssen.

Ein Schrei, dann ein Poltern!

Robby schrak zusammen. Er wich einen Schritt zurück, blieb dann aber stehen. Das Blut war ihm aus dem Gesicht gewichen, und er merkte auch, dass er zitterte.

Es war schlimm gewesen! Es stimmte auch. Er hatte das Poltern und den Schrei gehört. Hinter der Tür in der Bibliothek. Etwas musste mit seinem Großvater passiert sein, und Robby wusste jetzt nicht, was er tun sollte.

Hineingehen und nachschauen! Grandy helfen. Vielleicht war er auf eine Leiter geklettert, um an die oberen Bücher zu gelangen. Da konnte man leicht ausrutschen und zu Boden fallen. Das hätte das Poltern erklärt.

Robby stand vor der Tür und zitterte. Er fühlte sich plötzlich so schwach, klein und hilflos. Sein Gefühl sagte ihm, dass der Großvater Hilfe benötigte.

Er liebte den Großvater. Sie waren ein Herz und eine Seele. Er konnte ihn einfach nicht im Stich lassen. Robby wusste auch, das Grandy etwas besaß, das auch er gern gehabt hätte, ein Handy nämlich. Das hatten ihm seine Eltern gekauft. Wie auch Grandy waren sie der Ansicht gewesen, dass er für ein Mobil-Telefon einfach noch zu jung war. Nun aber hätte er gern eines besessen, um Hilfe zu holen.

Er hörte noch ein Geräusch.

Fast ein Schrei, aber doch mehr ein Stöhnen. Jetzt war er sicher, dass es sein Großvater ausgestoßen hatte. Wieder rann es kalt seinen Rücken hinab. Er spürte einen Druck hinter den Augen, der so stark war, dass ihm beinahe die Tränen kamen.

Er musste Grandy helfen.

Und deshalb legte er beide Hände auf die Klinke, drückte sie nach unten und schob die schwere Tür langsam nach innen …

*

Wir hatten uns in einem Art-Café getroffen, auf das Jane Collins’Wahl gefallen war. Sie hatte es sehr dringend gemacht und Suko und mir auch erklärt, dass Bill Conolly mitkommen würde.

Wir hatten bereits gehört, dass sie und Bill während unserer Abwesenheit etwas Schreckliches erlebt hatten, über das wir jetzt informiert werden mussten.

Die Fälle in Frankreich lagen endlich hinter uns. Zum Schluss waren wir eingeschneit gewesen, aber wir hatten es noch geschafft, uns bis Aletles-Bain durchzuschlagen und hatten dann den Jahreswechsel bei den Templer-Freunden dort verbracht.

Satansjünger und Druiden-Maske waren vergessen. Bei den Templern hatten wir über andere Themen gesprochen, zum Beispiel über Vincent van Akkeren. Wir alle waren der Meinung, dass das neue Jahr auch sein Jahr werden könnte, und das gefiel uns natürlich nicht. Aber er steckte noch in den Vorbereitungen, sonst hätten wir schon längst wieder etwas von ihm gehört.

Nun ja, wir hatten alles überstanden. London hatte uns wieder und damit auch der normale Alltag, wobei man bei unserer Arbeit den Begriff normal mit Vorsicht genießen musste, denn was wir in all den Jahren erlebt hatten, war alles andere als normal gewesen, zumindest nach bestimmten Regeln.

Aber wir lebten. Der Kampf würde auch im neuen Jahr weitergehen, und es würde weitere böse Überraschungen geben, das stand für uns fest. An einen Sieg war nicht zu denken. Ein Philosoph hatte mal gesagt, dass das Böse in der Welt nicht zu besiegen war, und genau das konnten wir unterstreichen.

Das Böse war nicht auszurotten. Man konnte ihm Niederlagen beibringen oder es in Schach halten, doch völlig ausrotten ließ es sich nie. Das bekamen wir tagtäglich zu spüren.