John Sinclair 126 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 126 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Satans Razzia.

Ko van Hoek, ein Engländer holländischer Abstammung, war während des ersten Weltkriegs Offizier.

Eines morgens zerstörte der Einzelgänger Hoek eine Abtei und zertrümmerte alle heiligen Symbole. Anschließend verübte er während eines Teufelsrituals Selbstmord. Das brachte ihm den Namen Satansgeneral ein.

Vor einigen Monaten kam der Teufelsanhänger Hoek zurück auf die Erde und führte im Namen des Teufels eine Razzia durch - Satans Razzia.

John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!

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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumSatans RazziaVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Satans Razzia

Ko van Hoek, ein Engländer holländischer Abstammung, war während des ersten Weltkriegs Offizier.Eines morgens zerstörte der Einzelgänger Hoek eine Abtei und zertrümmerte alle heiligen Symbole. Anschließend verübte er während eines Teufelsrituals Selbstmord. Das brachte ihm den Namen Satansgeneral ein.Vor einigen Monaten kam der Teufelsanhänger Hoek zurück auf die Erde und führte im Namen des Teufels eine Razzia durch - Satans Razzia.

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-2884-1

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Satans Razzia

Als Eddie Morton das knöcherne Klappern hörte, wusste er, was es geschlagen hatte. Sein Herz übersprang einen Schlag. Er wirbelte herum und starrte mit furchtgeweiteten Augen in die Dunkelheit.

Nichts war zu sehen.

Aber Morton fühlte die Gefahr. Die trügerische Stille konnte ihn nicht täuschen. Er schluckte trocken. Angst würgte ihn.

Plötzlich drang das Knarren trockener Gelenke an sein Ohr. Unheimlich hörte sich das an. Eddie Morton wollte fliehen, doch seine Füße schienen im Boden Wurzeln geschlagen zu haben.

Das Knarren wurde lauter, und einen Augenblick später schälte sich ein grinsender Totenschädel aus der Finsternis …

Es war spät geworden. Nach meinem letzten Fall – das Abenteuer mit Baxman und dem Leichenbrunnen – kam ich endlich einmal dazu, alte Akten aufzuarbeiten.

Das hieß im Klartext: Überstunden! Und Sir James Powell, mein Vorgesetzter, konnte endlich aufhören zu meckern. Wenn die Akten erledigt waren, hatte ich erst einmal Ruhe.

Als ich das Yard-Gebäude gegen 23 Uhr verließ, war ich geschlaucht. Meine Augen brannten. Ich war abgespannt und sehnte mich nach meinem Bett.

Aber erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt …

»Sinclair!«, rief jemand, als ich mich in meinen Bentley setzen wollte.

Ich drehte mich desinteressiert um und war unter keinen Umständen bereit, noch einmal in mein Büro zurückzukehren.

In dieser Nacht hasste ich meinen Schreibtisch.

Slim Snyder, ein Kollege aus der Computerabteilung, hatte mich gerufen. Er kam auf mich zu. Er war ein dünnes Bürschchen, der durch zahlreiche Weibergeschichten im ganzen Haus bekannt war.

Ich schaute ihn an und fragte mich, was die Frauen an diesem Klappergestell wohl finden mochten.

»Schon Feierabend?«, fragte Snyder.

»Schon ist gut«, brummte ich. »Wenn ich mich nicht beeile, komme ich erst bei Sonnenaufgang ins Bett.«

»Wer wird denn um diese Zeit schon ans Schlafengehen denken?«

»Ich.«

»Harten Tag gehabt?«

»Miesen Tag. Ich bin lieber 24 Stunden draußen im Einsatz als drei Stunden im Büro.«

»Sie hätten Tennislehrer werden sollen.«

»Vielleicht sattle ich noch um.«

»Darf ich Sie noch zu einem Drink einladen? Ich schluck’nicht gern allein.«

»Vielen Dank. Vielleicht ein andermal, okay?«

»Okay.« Slim Snyder hob die Schultern. »Sagen Sie, würden Sie mich ein Stück mitnehmen? Mein Wagen ist in der Werkstatt, und mit dem öffentlichen Verkehrsmittel …«

»Steigen Sie ein«, erwiderte ich. Ich wusste, wo Snyder wohnte, und es war für mich kein großer Umweg, ihn vor seiner Haustür abzusetzen. »Ich bring’ Sie heim.«

»Also nein, das … das kann ich nicht annehmen, Sinclair.«

»Machen Sie keinen Wind, setzen Sie sich endlich in den Wagen, Snyder. Sie können sich ja mal revanchieren, wenn mein Bentley in der Werkstatt ist.«

Auf der Fahrt schüttete er mir sein Herz aus.

Ich weiß, es ist unhöflich, aber ich hatte einfach nicht den Nerv, zuzuhören. Oberflächlich bekam ich mit, dass er Ärger mit einem Berufscatcher gekriegt hatte, weil er sich an dessen Verlobte herangemacht hatte, ohne zu ahnen, dass das Girl bereits im wahrsten Sinne des Wortes in festen Händen war.

Snyders Geplapper ging mir bei einem Ohr rein und beim andern wieder hinaus. Ich war froh, ihn schon nach zehn Minuten loszuwerden.

Er bedankte sich für meine Hilfsbereitschaft.

Ich erwiderte: »Ist nicht der Rede wert.« Dann wünschte ich ihm eine gute Nacht und setzte die Fahrt allein fort.

Die Ruhe tat mir gut.

Aber es blieb nicht lange ruhig.

Plötzlich schnitt ein Schrei durch die Stille.

Meine Müdigkeit war sofort wie weggeblasen. Ich trat auf die Bremse. Der Bentley stand auf kürzeste Distanz.

Ich stieß den Wagenschlag auf und sprang raus. Der Schrei wiederholte sich. Jetzt wusste ich, wohin ich mich wenden musste. Ich rannte los. Da war jemand in großer Bedrängnis, und es war meine Pflicht, ihm zu helfen.

Zwischen zwei öden Gebäuden gab es einen finsteren Durchlass. Auf ihn lief ich zu.

Bevor ich ihn erreichte, vernahm ich hastige Schritte, und einen Augenblick später taumelte mir ein Mann entgegen.

Sein Gesicht war fingerdick mit Schweiß bedeckt. Panik glitzerte in seinen weit aufgerissenen Augen.

Seine Kleider waren zerrissen. Er blutete aus zahlreichen Kratzwunden.

Als er mich sah, stolperte er mir entgegen. »Hilfe, Sir! Helfen Sie mir!«

Der Mann kippte mir in die Arme. Ich fing ihn auf und lehnte ihn an die Wand. »Was ist passiert?«, wollte ich wissen. »Hat man Sie überfallen?«

Überfälle stehen in einer Weltstadt wie London leider auf der Tagesordnung. Es gibt arbeitsscheue Elemente, es gibt Süchtige, die ständig in Geldnot sind. Die Polizei unternimmt wirklich alles, um die Stadt sicherer zu machen, aber es ist ein Kampf, den sie nicht gewinnen kann. Schlägt sie dieser heimtückischen Schlange einen Kopf ab, wachsen sofort zwei neue Köpfe nach.

»Er … er wollte mich umbringen!«, keuchte der Mann.

»Wer?«, fragte ich, bekam darauf jedoch keine Antwort. »Wo?«, wollte ich wissen.

Der Mann wies auf den Durchlass.

Ich ließ ihn los.

»Bleiben Sie hier!«, krächzte der Mann. »Sonst bringt er Sie um!«

»Das wollen wir doch mal sehen!«

»Lassen Sie mich nicht allein! Ich habe Angst!«

»Bin gleich wieder zurück.«

»Hören Sie nicht? Ich fürchte mich zu Tode! Ich bin verletzt!«

»Setzen Sie sich in meinen Bentley. Verriegeln Sie den Wagen von innen. Dann kann Ihnen nichts passieren. In fünf Minuten bringe ich Sie zum Arzt, okay?«

Ich eilte weiter.

»Das … das ist kein Mensch!«, rief der Mann mir stammelnd nach.

Hoppla! Kein Mensch! Diese Warnung löste in mir sofort Generalalarm aus. Geister, Dämonen und all dieses Geschmeiß aus den Dimensionen des Schreckens sind auch keine Menschen. Und auf die Vernichtung solcher Schattenwesen bin ich seit Jahren spezialisiert.

Damit das Böse nicht nach Belieben schalten und walten kann, schuf Scotland Yard vor einigen Jahren meine Abteilung, die sich ausschließlich mit übersinnlichen Fällen befasst.

Ich zog meine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta und tauchte dann in die Dunkelheit ein.

In mir brannte die Frage, was mich erwartete. Der verstörte Mann hatte es mir nicht gesagt. Die Ungewissheit erhöhte die Spannung.

Vorsichtig schlich ich durch die Finsternis. Ich wollte mich nicht überraschen lassen, und doch kam es dazu.

Der Angriff erfolgte ohne Vorwarnung.

Urplötzlich war die bleiche Totenfratze da. Buchstäblich aus dem Nichts schälte sich ein Skelett. Jetzt knirschten und knarrten seine Gelenke. Lange Hornkrallen krümmten sich am Ende der gespreizten Knochenfinger.

Ich riss die Beretta hoch.

Da schlug mein Gegner zu. Hart und brutal. Ein glühender Schmerz raste durch meinen Arm. Die Beretta sprang mir förmlich aus der Hand, fiel auf den Boden und kreiselte davon.

Ich hatte keine Zeit, sie mir wiederzuholen.

Der Knochenmann warf sich mir wuchtig entgegen. Sein Gerippe prallte gegen meinen Körper. Ich wurde gegen die Mauer zurückgestoßen, schlug meine Faust mitten in die grinsende Totenvisage und holte mir blutige Knöchel, das war alles, was ich damit erreichte.

Unglaublich, wie stark das Skelett war.

Die schwarze Nacht verlieh meinem Gegner ungeheure Kräfte. Er wollte mich packen. Ich steppte zur Seite. Die zuschnappenden Knochenarme verfehlten mich. Ich fegte ihm mit meinem Fuß die Beine unter dem Körper weg.

Er landete auf dem Asphalt, und ich nahm die Chance sofort wahr.

Wo meine Beretta ungefähr lag, wusste ich.

Ich hastete zu der Stelle und suchte die Waffe.

Hinter mir sprang das Skelett wieder auf die Beine. Die Zeit war verdammt knapp. Meine Hände wischten über den Boden. Die Finger berührten den Pistolenkolben.

Augenblicklich griff ich zu.

Der Knochenmann stampfte heran. Ich befand mich in der Hocke, schraubte mich herum, sah den Totenschädel über mir und drückte ab.

Krachend entlud sich die Beretta. Sie bäumte sich in meiner Faust auf. Eine lange Feuerlanze stach dem Skelett entgegen. Die geweihte Silberkugel bewirkte Auflösungserscheinungen. Das Skelett fiel auseinander. Die weißmagische Kraft meines Geschosses hatte das Kraftfeld des Bösen, das den Knochenmann zusammengehalten hatte, zerstört.

Nichts hielt die knöcherne Erscheinung mehr aufrecht. Sie fiel in sich zusammen und verging.

Mir stand der Schweiß auf der Stirn. Eigentlich hätte ich mit meinem Sieg zufrieden sein müssen, aber ich war es nicht, denn mich ließ die Frage nicht los, woher der Knochenmann gekommen war.

Ich musste darauf eine Antwort haben.

Was hatte das Skelett hier zu suchen gehabt? Wer hatte es geschickt? Hatte sich Asmodina, die Tochter des Teufels, neue Tricks ausgedacht, um in der Welt der Menschen besser Fuß fassen zu können? Hatte das Skelett mit Dr. Tods Mordliga zu tun gehabt?

Eine Vielzahl von Vermutungen wirbelte mir durch den Kopf.

Und mir fiel der Mann ein, der in meinem Bentley saß und auf meine Rückkehr wartete. Ich wollte seiner Unruhe ein Ende bereiten.

Vielleicht konnte er mir sagen, woher dieses Skelett gekommen war. Ich drehte mich um und schickte mich an, den Durchlass zu verlassen. Da riss mich plötzlich ein Geräusch herum.

Das Klappern von Knochen!

*

Eddie Morton saß zitternd in meinem Bentley. Er hatte tatsächlich sämtliche Türen verriegelt und klopfte nun die Taschen seines zerfetzten Jakketts ab.

»Verdammt, wo sind sie denn?«, keuchte er.

Endlich fand er seine Zigaretten. Die Packung war zerknüllt. Die Stäbchen geknickt, aber das störte Morton nicht.

Er biss in den Filter und drückte auf den Knopf des Zigarettenanzünders. Augenblicke später steckte er damit sein Stäbchen an. Kräftig zog er, und er pumpte den Rauch bis tief in die Lungenspitzen hinunter.

Dass er noch am Leben war, konnte er immer noch nicht so richtig begreifen. Diese knöcherne Bestie war drauf und dran gewesen, ihn umzubringen.

Zur Verteidigung schlug er wie von Sinnen um sich und schrie nervenbetäubend. Dass das reichen würde, um sein Leben zu retten, hätte er nicht geglaubt.

Nachdem er die Zigarette halb geraucht hatte, fing er an, die Verletzungen zu spüren. Die Schmerzen waren aber auszuhalten.

Eddie Morton blickte zum Durchlass. Der große blonde Mann, in dessen Wagen er saß, war in der Dunkelheit verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Morton fuhr sich mit der Hand nervös über die Augen.

»Wenn das Skelett ihn umbringt … Ich habe ihn gewarnt … Mich trifft keine Schuld …«

Ein Schuss!

Eddie Morton zuckte heftig zusammen. Er zerbiss den Filter seiner Zigarette beinahe, und er überlegte, was er tun solle, wenn der Besitzer des Bentley nicht mehr zurückkam.

Mortons Augen schwammen mit einem Mal in Tränen. »Wir hätten es nicht tun dürfen!«, flüsterte er verzweifelt. »Wir hätten es nicht tun dürfen …«

*

Nein, verflucht, das war kein Hörfehler gewesen, wie ich insgeheim gehofft hatte. Es war tatsächlich das Knochengeklapper an mein Ohr gedrungen. Und jetzt sah ich die bleiche Totenvisage eines zweiten Skeletts durch die Finsternis wischen.

Nur ganz kurz.

Die Zeit reichte nicht, die Waffe in Anschlag zu bringen, zu zielen und zu feuern. Aber es widerstrebte mir, den zweiten Knochenmann entkommen zu lassen.

Ich hörte deutlich die knarrenden Bewegungen, die hart stampfenden Schrittte des Schattenwesens und folgte den Geräuschen. Ich hoffte, in den nächsten Sekunden einen weiteren Volltreffer anbringen zu können.

Das Skelett stellte sich nicht zum Kampf.

Es zog es vor, das Weite zu suchen, wollte nicht so enden wie sein Artgenosse.

Ich konnte kaum etwas sehen. Nicht einmal die Hand vor meinen Augen. Ich verließ mich ganz auf mein Gehör.

Aber eine Mülltonne, die nur so in der Finsternis herumsteht, kann man nicht hören. Prompt prallte ich dagegen, verlor das Gleichgewicht und landete hart auf dem Boden.

Stinkende Abfälle fielen über mich

Ich fegte sie angewidert fort und sprang ärgerlich wieder auf die Beine.

Kein Laut mehr!

Das Skelett schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Bestimmt aber befand es sich nicht mehr im Durchlass. Tastend arbeitete ich mich bis zum Ende der Passage vor.

20 Yards entfernt stand eine Laterne, die nicht leuchtete. Mein Blick wanderte gespannt die Straße hinauf und hinunter.

Von dem zweiten Skelett keine Spur mehr.

»Shit!«, machte ich mir Luft. Ich zog unwillig die Brauen zusammen. Über meiner Nasenwurzel bildete sich eine senkrechte Falte. Ich war enttäuscht. Aber daran, dass mir das zweite Skelett entkommen war, ließ sich leider nichts mehr ändern.

Gab es mehr als zwei von dieser Sorte?

Ich drehte mich um. Über mir im ersten Stock wurde Licht gemacht. Ein Fenster öffnete sich, und das blasse Oval eines Gesichts tauchte vorsichtig auf.

»Wer hat geschossen?«

»Ich, Mister.«

»Verdammt, und das geben Sie so einfach zu?«

»Warum nicht?«

»Ich werde die Polizei …«

»Ich bin von der Polizei, Mister.«

»Oh … Das, das ist natürlich etwas anderes. Ein Verbrechen?«

»Nichts, was Sie zu beunruhigen braucht«, log ich, um dem Mann nicht für den Rest der Nacht die Ruhe zu rauben.

Das Auftauchen dieser Knochenmänner ging jeden in der Stadt an. So, wie ich an sie geraten war, konnte es jedem passieren. Nur – die andern waren nicht so gut gegen die Mächte des Bösen gewappnet wie ich.

»Brauchen Sie Hilfe?«, fragte der Mann im ersten Stock.

Ich verneinte und empfahl ihm, wieder zu Bett zu gehen, es wäre alles in Ordnung. Er glaubte mir nicht, schloss aber trotzdem das Fenster.

Gleich darauf ging das Licht aus.

Ich kehrte zu meinem Bentley zurück. Der Mann, der in meinem Wagen saß, blickte mich groß an.

»Ehrlich gesagt, ich habe nicht damit gerechnet, Sie lebend wiederzusehen, Mister …«

»Sinclair. John Sinclair. Und wie heißen Sie?«